Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19230312
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192303127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19230312
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
- Monat1923-03
- Tag1923-03-12
- Monat1923-03
- Jahr1923
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. X- 60, 12. März IS23. vr. Benno Filser in Augsburg, ein erst seit einigen Jahren bestehendes junges Verlagsnntcrnehmen, veröffentlicht in ganz vortrefflicher Weise zwei Reuigkeiten, nämlich: »Calixt und Melibea», eine spanisch« Tragödie aus dem Ende des 15. Jahr hunderts, sowie das »Stuttgarter Passionale», Miniaturen des Xll. Jahrhunderts. — Die berühmte Folge der Sticrgesechte: Goyas »Tauromachta-, von Hugo Kehrer hcrauSgegeben, lag »oben anderen Neuigkeiten bei Hugo Schmidt in München aus, auch ist im gleichen Verlag eine bemerkenswerte Ausgabe von Goethes Faust erschienen, die mit 120 Wbildnngen nach Gemälden, Holzschnitten, Kupferstichen, Zeichnungen, Radierun gen, Lithographien verschiedener älterer und neuerer Meister ans- gestattct ist. — Braun L Schneider in München habe» eine numerierte und signierte »Adolf Obcrländcr-Mappc» erschei nen lassen, in der 10 prächtige Federzeichnungen des Künstlers wiedergegeben sind. Beim Hesperos-Verlag in Grün wal d - M ll n ch e n ist Boccaccios »Liebeslabyrinth» mit 6 eigen artigen Radierungen von Varadt neu erschienen. Der Kunstverlag bot eine ungemein reiche Auswahl in Ra dierungen, Tief-, Licht- und Offsetdrucken t ganz besondere Leistungen zeigt auf diesem Gebiet die R e i ch s d r n ck e r e i in Berlin, die auch zu dieser Messe eine stattliche Anzahl Neuig keiten schickte. — Beim Stand Wila In Wien lag eine Mappe, betitelt »Alt-Wiener Musikerhäuser-, auf, die 10 Original-Radie rungen von Joh. Kampmann-Freund enthielt. Nennenswert ist die im gleichen Verlage erschienene »Schubertiade», ein literarisch musikalisches Schnbertbuch, das Josef Aug. Lux verfasst hat. Weiter dürft« bibliophile Musikfreunde interessieren: das im Opal-Verlag in Dresden erschienene Werk »Konstanz« Mozart», Briefe, Aufzeichnungen und Dokumente 1782—1842, mit einer Stammtafel der Familie Weber und Brief-Faksimiles. Dieses Prachtwerk ist im Aufträge des Mozarteums in Salzburg von Arthur Schurig herausgegeben, in der Spamerschen Buch druckerei aus der Presse gekommen und von Enders in Leipzig in Handbänden fertiggestellt worden. Wiederum erschien zu dieser Messe ein Jllustrationswerk von Franz von Bayros, diesmal 10 Aquarelle in einer Mappe, betitelt »Aus meinen Schlössern», im Verlag von Ed. Strachc in Wien. — Sehr gut ausgestattet ist auch die Biographie des Radierers »Hans Meid» von Max I. Friedländer, ebenso sind die 8 Radierungen Frz. Wimmers »Erinnerungen an das Paradies-, die wie erstgenanntes Werk im Thyrsos-Verlag in W i e n erschienen sind, nennenswert. — Vom Ins« l - Ver- l a g in L e! p z i g ist besonders zu erwähnen das in der Janus- Presse gedruckte Werk »Peter Schlemihl», als erstmalige Ver öffentlichung in der Urschrift, ferner »Duineser Elegien- von Rainer Maria Rilke in Tiemann-Antiqua von Gebr. Klingspor in Osfenbach aus echt Bütten in beschränkter Auslage von nur 300 Stück hergestellt! ferner die Vorzugsausgabe des »Salzbur ger grossen Welttheaters» von Hugo von Hofmannsthal, bei Hegner in Hellerau in 300 Exemplaren aus echtem Bütten abgezogen, Goethes »Neue Melusine» mit acht Lithographien eines sehr talentierten Tiemann-Schülers namens Willy Har- werth, ferner Daniel Chodowieckis »Reise von Berlin nach Dan zig» mit 108 Lichtdrucken, ausgeführt nach den Originalen in der staatlichen Akademie -der Künste in Berlin. Mit all den genannten Titeln sollen nur vereinzelte Proben der gewaltigen Fülle von Neuigkeiten gegeben sein; noch vieles andere hätte das Recht ans Erwähnung in diesem Bericht, wenn diesem nicht Schranken gezogen sein mühten. Die Spamersche Buch -druckcrci in Leipzig hatte Proben ihrer guten, ja man darf ruhig sagen vorzüglichen Offset drucke »eben den Manul- und Buchdruckproben in ihrer Koje aus gestellt, wogegen die Kunst-, Druck- und Verlagsanstalt Wezcl L Naumann in Leipzig dem Interessenten ihr Hauptgebiet in mustergültigen Arbeiten des modernen Wcrbedrnckes, wie Kartonnagendrucks und Kunstverlages in reichlicher Auswahl bot. Die Ausstellung der Buchbinderei Julius Hager in Leipzig brachte Einbände von schlichtester bis zur prunkvollsten Ausarbeitung, darunter auch die nach Entwürfen von Otto Horn hergestel-lten Handbände, die bezeugten, daß nach wie vor hand werkliche Kunst bei ihr eine besonders liebevolle Pflege findet. SOI In der Koje der Großbuchbinderei E. A. Enders inLeipzig waren Bucheinbände in guter sachgemäßer und geschmackvoller Ausführung der allgemeinen Besichtigung zugänglich gemacht; großes Interesse erweckten die Arbeiten der unter Leitung von Professor Walter Tiemann stehenden Wcrkslätte für Han-dbinde- knnst. In »Stentzlers Hof» und im »Großen Reiter» bot der Kunst verlag große Auswahl in Kunstblättern, Mappenwerken aller Art. Nennenswert erscheinen Neuigkeiten der Firmen Georg D. W. Callweh in München und Hermann Wtech- m a n n in München. Hervorzuheben ist die Unmenge der sich stets mehrenden Buntpapierlieferantcn; in die Farbenspiels, die auf mannigfaltige Färbweisen erzielt werden, find auch Gold adern hineing-eslochten, so-daß brokatartige Wirkungen erzielt werden. - Der Besucher der »Technischen Messe» konnte dort eine große Auswahl der Neuerscheinungen -der einschlägigen tech nischen Literatur vorsin-den. In Halle xii, rechter Seiten flügel hat die Spezialbuchhandlung für Fachliteratur Albert Richter in Leipzig «ine reich« Auswahl der technischen Lite ratur aller Fachgebiete ausgestellt gehabt. In einer Sonderaus stellung zeigte in gleicher Halle der bekannte Verlag Julius Springer in Berlin seine technischen Veclagswerke aus allen Spezialgebieten. In der b.u ch gew e r b l t ch e n Maschinenausstel lung im Deutschen Buch-gewer-behaus fand man eine große Reihe der verschiedenartigsten Spezialmaschinen, wie Tiegel druckpressen, Buchbindereimaschinen, Heft-, Falz-, Klebe-, Schneide-, Perforier- und Liniiermaschinen, Maschinen für Litho graphie und Steindruck und viele andere. Im Gr as s t-Muse um konnte -man kunstgewerbliche Höchst leistungen finden; der österreichische Werlbund hält nach wie vor die Spitze. Besonders reich und geschmackvoll trat diesmal die figürliche Keramik in Erscheinung. Ferner konnte man dort Meisterarbeiten prachtvoll.gehämmerter Silber- und Messing- Waren, Bronzen, Gotcnburgcr Töpfereien, entzückende Leder arbeiten, Bucheinbände, Spitzereien verschiedenster Arten er schauen. Nicht unerwähnt seien die prächtigen kunstgewerblichen Arbeiten aus der Schule und Werkstätte von Emmy Zwey- brück in Wien, sowie die unvergleichlich schönen Muster der Buntpapiere, die besonderen Reiz haben. Die Stratzenreklame der Sandwichmänner us-w., die wie immer abwechslungsreich war, wurde sehr lebhaft gestaltet durch die Verwendung von fremdländischen lebenden Tieren aus dem Leipziger Zoologischen Garten. Eine Karawane von Kamelen und ein mit Ponys bespannter Wagen zogen durch di« Straßen. Dauernd begleiteten Hunderte von Meßbesuchern den Aufzug und studierten die großen hera-bhängenden Plakate: »Warum bin ich ein Kamel?» — »Weil ich mich nicht mit der vorzüglichen Niesoklinge rasiere«. Oder: »Weil ich das Tschechoslowakische Meß-Haus nicht besuche«. — »Weil ich nicht Löbls Schirm« und Meißners Spielwaren kaufe» usw. Wir sind überzeugt, daß die betreffenden Aussteller mit dem Erfolg dieser Reklame recht zufrieden gewesen sein dürften. Möge der Wunsch in Erfüllung gehen, daß zur nächsten Leipziger Messe Deutschland von den wirtschaftlichen und poli tischen Kümmernissen nicht mehr so bedrängt sei, sodaß die Er folge der Messe dann wieder voll befriedigen. ü. 8. Dsr Musikalienhandel auf der Bugra-Messe Frühjahr 1923, Wieder einmal ist großer Messebetrieb in Leipzig gewesen. Schon am Freitag, dom 2. März, trafen zur Delegierten-Versamni- lnn-g die Vertreter der Krcisv-ereine «in, am Sonnabend fand die Haup tVersammlung des Deutschen Musikalien händler-Vereins statt. Es war also für die Messe»»«- steiler eine Gewähr geboten, daß auswärtige Musik-Sortimenter am Platze sein würden. Di« große Frage war freilich: werden die Herren die Bugramesse besuchen und dort Einkäufe besorgen?
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder