200, 30. August 1909. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatl f. d. Dlschn. Buchhandel. 9853 Stimmen der Presse über den ersten Jahrgang von „Fischers Bibliothek zeitgenössischer Romane": Zeitgenössische Romane für eine Mark den Band auf den Markt zu tragen, ist der Sinn dieser neuen Büchersammlung. Das klingt nach viel und könnte trotzdem recht wenig sein, wenn diese zeitgenössischen Romane nichts Besseres wären als die übliche Wochentagsproduktion. Doch hier liegt der springende Punkt. Der Verlag bietet für den populären Preis das Schöne und Köstliche, das in unserer schreib- und dichtwütigen Epoche ans Licht gekommen ist, und sicherlich ist das Unterfangen, diesen Schätzen die weite Verbreitung zu ermöglichen, von starker und hoher Wichtigkeit. (Berliner Volks-Zeitung) Das Unternehmen stellt sich die Ausgabe, die moderne Romandichtung in all ihren vielscheinigen Ausstrahlungen aufzufangen zu einem übersichtlichen Gesamtbild. Wobei es sich weiterhin um die Aufgabe handelt, der grüblerisch-spintisierenden Dichtung des „psychologischen" Romans aus dem Wege zu gehen, um die reine Freude an der er lesenen Erzählerkunst der Besten ihrer Epoche unvermindert aufkommen zu lassen. Diesem Programm entsprechend sind die Autoren und deren Werke gewählt. (Berliner Börsen-Courier) Es handelt sich hier um eine der wenigen Romanunternehmungen, über welche wir uns rückhaltlos freuen dürfen, denn was hier geboten wird, ist auserlesene und aus gezeichnete Kost. Während die meisten solcher Bibliotheken dem Durchschnittsgeschmack des auf Llnterhaltungslektüre erpichten leseheißhungrigen Publikums schmeicheln, werden hier nur Sachen von anerkanntem literarischen Werte geboten, und wie selten eine buck- händlerische Anternehmung dürfte diese Sammlung dazu beitragen, den künstlerischen Sinn der Masse zu veredeln. (Berner Tagwacht) Es wäre wünschenswert, wenn von dieser neuen Bibliothek, die berufen ist, gute geistige Kost für geringes Geld zu bieten, im Publikum ausgiebiger Gebrauch gemacht würde. Man ruft in letzter Zeit so energisch nach guter Volksliteratur. §>ier sind die Wege dazu geebnet, mögen sie auch benützt werden. (Basler Nachrichten) In dieser Bibliothek dürfte ähnlichen Unternehmungen ein sehr überlegener Kon kurrent erwachsen. Gute geistige Kost für geringes Geld zu bieten, das ist heute von vielen zum Programm erhoben. Lier aber verbindet sich, nach der Auswahl für den ersten Jahrgang zu urteilen, ein sicheres Gefühl für literarischen Rang mit dem Verständnis für das, was gerade unsere Zeit interessiert, was modern im gute» Sinne des Wortes ist. (Die Frau, Berliw Diese Bibliothek wird ein wertvolles Lilfsnnttel zur Verbreitung guter Lektüre sein und bannt ein wertvolles Mittel zur Verbesserung des allgemeinen Kunstgeschmackes. Die einzelnen Bände sind so billig, daß jeder sie kaufen kann, und sie sind dabei in ihrer äußeren Erscheinung so hübsch und so gediegen, daß auch der verwöhntere Biblio phile sie nicht zu verschmähen braucht. (Die Zeit, Wien)