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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-08-21
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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1S3, 21. August lSVS. Fertige Bücher. Börsenblstlt f. b. Dkschn. Buchyimdel. 9543 Verlag von Egon Fleische! 6- Co., Berlin VV. 9 A Wir versandten Rundschreiben über folgende Neuigkeiten: Drei Novellen von adeliger Luft von Kurt Martens Amschlagzeichnung von I. Tom Geh. M. 2.-; geb. M. 3.- Prachtausgabe auf Bütten in Leder geb., vom Verfasser numeriert und gezeichnet M 10.— Im „Tagebuch einer Baronesse von Treuth" feierte der Verfasser die Instinkte adeliger Rasse, wie sie kühl und vor- nehm entsagen. Sein neuester Novellenband deckt sie auf „in ihrer Sünden Maienblüte". Frei von billiger Entrüstung, lächelnd, mit leichtem Bedauern und wohlwollendem Spott folgt Kurt Martens seinen Herrenmenschen auf den Bahnen ihrer Irrtümer und Laster. Diese Irrtümer sind oft grotesk und die Laster satanisch Da sie der Erzähler jedoch gewissermaßen stilisiert, alle anstößigen Kanten der Häßlichkeit und der Trivialität ihnen abschleift, so geht das Grobstoffliche im Gedanklichen restlos auf, und als Endeindruck bleibt stets die rein künstlerische Freude, ein Stück starkes, vibrierendes Leben mit erlebt zu haben. Dabei läßt gleich die erste der drei Novellen über den strengen sozial-ethischen Standpunkt des Dichters nicht im unklaren. (§1116 ^^61*1 Roman von Anselma Heine Geh. M. 3.— ; geb. M. 4.- Die Verfasserin hat in ihrem neuen Roman „Eine Peri" eine jener Figuren des Zwischenreichs geschildert, wie sie uns in den Gesellschaften der Großstädte unruhvoll und reizend vorüberflattern, einen müden bittenden Zug um den jungen Mund, eine sehnsüchtige Frage in den Augen. Arme geängstete Seelen sind es, die aufwärtsstreben zum Himmel und doch mit unsichtbarer Kette an die Tiefe geheftet sind Die Parsen nannten diese unseligen Flattergeschöpfe Peri: läuterungsdurstig, die Erde durchirrend nach Gaben, die den Himmel versöhnen und ihnen Einlaß schaffen sollen in die Region der Sündenlosen. Auch Dagny Kunze, die Mittelfigur des vorliegenden Romans, ist eine Peri. Ihre Pilgerfahrt zwischen Mögen, Wollen und Können vollzieht sich in den scheinbar alltäglichsten und mannigfachsten Formen eines bunten, schon etwas müden Lebens, und es gibt keine andere Tragik in diesem Buche als nur die große unerbittliche Folgerichtigkeit der Geschehnisse, die alle unsere vermeintlichen Wandlungen und Läuterungen nicht anerkennt. Diese Folgerichtigkeit als Sühne jeder Schuld ist es, was die Verfasserin in „Eine Peri" predigt. Im übrigen klagt das Buch weder an, noch entschuldigt es. — Künstlerisch trägt es in Klangfarbe, Wort und Rhythmus dem jedesmaligen Inhalt vollauf Rechnung. ^^116Ü6H im Roman von E. G. Neuling Amschlagzeichnung von K. Tuch Geh. M. 3.50; geb. M. 5.— Der durch Aufführungen an den ersten Buhnen in München, Wien, Köln und Berlin (Schatzgräber, Man» im Schatten, Anno dazumal) als Dramatiker belannle Autor hat sich »ach längerer Schaffens»,-»,se dem Roman zugewendel. In „Liucllen int Sande" wird das Thema behandelt, ob die Liebe zwischen Mann und Frau oder zu den Kindern die mächtigere sei und welche bettl Menschenleben einen größeren Inhalt gibt. Im Mittelpunkt des Romans steht das Schicksal einer fein empfindenden Frau, die sich vor die Entscheidung gestellt sieht, entweder das Leben des geliebten Mannes oder des ebenso ge- liebten Kindes zu zerstören. Neben der psychologischen Entwicklung spannt die lebendige, sich dramatisch steigernde Landlung das Interesse für die Menschen und ihren Werdegang. Das Milieu ist teils die Rcichshauptstadt, zum Teil der Sprecwald, besten landschaftliche Schilderungen den, Buche eine charakteristische Färbung verleihe». Roman von Hanns von Zobeltih Amschlagzeichnung von H. Anker Geh. M. 4.—; geb. M. 5.50 In seinem neuen großen Roman „G lü cks l asten" führt uns Hanns von Zobeltitz, dessen bekannte Vorzüge wir nicht besonders hervorzuheben brauchen, aus dem beengten Kreise einer Offiziersfamilie, deren Haupt früh pensioniert wurde, in das weite Leben der Millionenstadt. In farbenreichen Szenen entrollt er glänzende Bilder der Berliner Gesellschaft Aber das alles ist doll) nur der äußere Nahmen für eine Charakterstudie. Im Mittelpunkt des Romans bleibt dauernd eine eigen- artige Frauengeftalt, die wunderschöne Eigne; die Entfaltung dieses schillernden Schmetterlings ist in den feinsten Schattierungen dargestellt, mit schärfster Seelenanalyse. Zum Glück geboren, zum Glück erzogen wird Eigne Gudarcza die Fürstenkrone, die ihr Haupt schmückt, zum Dornenkranze. Es ist hier ein ganz neuer, ganz moderner Frauentyp gezeichnet, dem wir alle schon einmal im Leben, von nah oder fern, begegnet zu sein glauben — wohl auch begegnet sind. Hochachtungsvoll ZL.7- Ego» Fleische! k Co. 1240*
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