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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-08-21
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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9540 Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 193, 21. August 1909. ich erfuhr, das; die Ladung irrtümlicherweise von dem Portier meiner alten Wohnung behalten worden ist. Meine Sache kommt also zur neuen Verhandlung. Ich bin fest davon über zeugt, daß sie mit meiner Freisprechung enden wird, da tatsächlich keine Berechtigung zu meiner Verurteilung vorliegt. Boulogne s. Seine, 15bis, kus äs 8ill^ 19. August 1909. Julius Eichenberg.« * Aus dem Antiquariat. — Wie man uns aus Rom be- richtet, ist die große mineralogische Bibliothek des Commendatore Professor Strüver in den Besitz der Buchhandlung Loescher L Co. (W. Negenberg) in Rom übergegangen. Professor Strüver, der in einer fast dreißigjährigen Lehrtätigkeit in Italien Mineralogen und Geologen hindurchgegangen sind, und der durch seine zahlreichen Schriften auch im Ausland wohlbekannt ist, war ein besonders eifriger Sammler von kompletten Zeitschriftenserien. Infolgedessen sind fast alle wichtigen Publikationen mineralogischen, geologischen und chemischen Juhalts in vollständigen Reihen ver treten, wie z. B. Poggendorffs Annalen, Zeitschrift für Kristallographie, Tschermacks Mitteilungen, Zeitschrift der geolog. Gesellschaft, Lullstin äs Is. Locists winöraloAi^us, Zeitschrift für NLSarins, ^.tti äsi Inneei und viele andere. Außerdem ist ein wohlgeordneter literarischer »Handapparat« von 5000 bis 6000 Separatdrucken, Dissertationen usw. vorhanden, und mehrere tausend Bände, in denen die mineralogische Wissenschaft von Agricola bis zur Gegenwart in seltener Vollständigkeit vertreten ist. «Offizielles Leipziger Metzadrestbuch 1SV9. (Vgl. Nr. 165 d. Bl.) — Das Offizielle Leipziger Meßadreßbuch (Verkäufer- Verzeichnis) für die Michaelismesse 1909, das der Meß-Ausschuß der Handelskammer Leipzig vor Beginn jeder Musterlagermesse neu herausgibt und den ihm bekannten Meß-Einkäufern unent geltlich zusendet, ist zur bevorstehenden Michaelismesse (Beginn: Sonntag, 29. August) in 27. Auflage erschienen. Die Zahl der darin aufgeführten Aussteller der keramischen, Glas-, Metall-, Holz-, Papier-, Leder-, Gummi-, Korb-, Kurz-, Galanterie-,Spielwaren und verwandten Branchen beträgt einschließlich der für den Nachtrag angemeldeten Firmen 3606 (25. Auflage, Michaelismesse 1908: 3438) und schließt über 600 neu hinzugetretene Firmen ein, das ist seit einer Reihe von Jahren der größte zur Michaelismesse beobachtete Zuwachs an neuen, bzw. erstmaligen Ausstellern. Von der Gesamtzahl entfallen 3300 Firmen auf das Deutsche Reich, 215 auf Österreich-Ungarn und 91 auf das übrige Ausland (Frankreich 34, Schweiz 14, Niederlande 10, Großbritannien 8, Belgien 7, Dänemark 3, Italien 5, Rußland 4, Schweden 3, Nor wegen 1, Nord-Amerika 2). Wie schon oben erwähnt, wird das Buch vom Meß-Ausschuß der Handelskammer Leipzig vor und während der Messe an die Meß-Einkäufer unentgeltlich verbreitet. Adolf von Menzel in der Nationalgalerie in Berlin. — Von Adolf v. Menzel hat die Nationalgalerie in Berlin in den letzten zwei Jahren nicht weniger als 4414 Zeichnungen, 115 Aquarelle und 27 Olstudien erworben. Die großen Bilder sind dabei nicht gerechnet. (Nordd. Allg. Ztg ) Personalnachrichten. * Lrdensauszcichnung. — Seine Hoheit der Herzog von Sachsen-Meiningen hat dem Buchhändler Herrn Hans Renner in Meiningen (in Firma Brückner L Renner, Herzogliche Hof- Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung) die Annahme und An legung des ihm von Seiner Majestät dem König von Preußen verliehenen Kronenordens IV. Klasse gestattet. * Gestorben: am 18. August nach kurzem Krankenlager im siebenundfünf zigsten Lebensjahre Herr Emil Windfch in Leipzig, In haber der 1854 gegründeten angesehenen Leipziger Kunst handlung F. W. Mittentzwey - Windfch, die er mit seiner großen Begabung und Arbeitsfreudigkeit zu hoch achtbaren Erfolgen geführt hat. * Sir Theodore Martin 1°. — Im hohen Alter von nahezu 93 Jahren verschied am 18. August auf seinem Landsitz Bryntysilio bei Llangollen (Wales) Sir Theodore Martin, wohl der letzte aus der großen Viktorianischen Literaturepoche, der Lytton, Thackeray, Dickens, Tennyson, Kingsley, die Brownings, George Eliot und andere zu seinen Freunden gezählt und mit Sir Walter Scott oft in einem Gerichtsfaal gearbeitet hat. Bekannt ist er vornehmlich als Verfasser der Biographie des Prinzgemahls Albert von England, welches Werk ihm die Ritterwürde und die lebenslängliche Freundschaft der großen Königin, ja des ganzen königlichen Hauses eintrug. 1874 be gonnen, konnte der letzte, fünfte Band infolge der Masse des zu bewältigenden Materials erst 1880 erscheinen. Man sagt, daß ihm von der Königin zur Pflicht gemacht worden war, nur die Wahr heit zu schreiben, gleichviel wen sie verletze, und daß die hohe Frau jede Zeile selbst gelesen und begutachtet habe. Aus seinem reichen literarischen Schaffen seien noch das »Look ok üa-llrräs«, das er mit Professor Aytoun unter dem Namen Lon 6g.ult.isr veröffentlichte, hervorgehoben. Dieses Buch errang einen gewissen Grad von Popularität, wozu auch die Zeichnungen von Dayle und Leach mit beitragen halfen. Ferner eine erst in den letzten Jahren erschienene Erinnerung an seine hohe Gönnerin, die den Titel führt: »Husen Victoria as I Kns^v lisr«. Auch als Übersetzer war er tätig, und sein Schaffen in dieser Richtung erstreckte sich u. a. auf Goethe (Faust), Ohlen- schläger, Dante, Horaz, Catull, Virgil u. a Den meisten Ruhm hoffte er als Parodist zu ernten; aber seine Schöpfungen dieser Gattung sind schon jetzt vergessen. Von 1851 bis 1898 lebte er in glücklichster Ehe mit Helen Faucit, einer der größten Schauspielerinnen ihrer Zeit, die durch die vorzügliche Darstellung Shakespearescher Frauengestalten (sie schrieb auch ein Werk hierüber) viel mit zur Volkstümlichkeit dieses in England nicht so oft wie in Deutschland aufgeführten Dichters beitrug. Zur bleibenden Erinnerung ihres Wirkens in dieser Hinsicht wollte er der Kirche von Stratford-on-Avon (Shakespeares Geburtsort) ihre Statue in Marmor schenken, was aber von den Shakespeare-Verehrern ziemlich energisch abge lehnt wurde. Dagegen nahmen sie eine Kanzel aus italienischem Marmor, die ihn ein Vermögen gekostet hatte, dankend an. Bei Hofe war er ein stets gern gesehener Gast, und König Eduard und sein Sohn, der Prinz von Wales, übertrugen auf ihn die von ihrer hohen Mutter gepflegte Freundschaft ebenso herzlich; noch an seinem letzten Lebenstage erkundigten sich beide telegraphisch nach seinem Befinden und sandten ihm Trostesworte. Seinem Wunsche gemäß wird er in London an der Seite seiner Sprechsaal. Sammelwerk. Anspruch eines Mitarbeiters auf Nennung im Titel (Vgl Nr. 183 d. Bl.) Nach meiner Ansicht ist die Frage der Hahnschen Buch handlung, ob der betreffende Mitarbeiter berechtigt sei, zu ver langen, daß sein Name auf dem Titelblatte des Sammelwerkes genannt werde, zu bejahen. Im allgemeinen beschreitet man bei nichtperiodischen Sammelwerken folgende Wege: entweder es wird auf dem Titelblatte nur der Herausgeber genannt oder dieser gemeinschaftlich mit den sämtlichen Mitarbeitern; ist ein Herausgeber nicht vorhanden, so werden alle Mitarbeiter mit Namen genannt. Tritt einer der beiden zuletzt genannten Fälle ein, so ist gar kein Grund vorhanden, den Namen eines Mit arbeiters, der seinen im textlichen Teile des Buches enthaltenen Beitrag mit Namen zeichnet, auf dem Titelblatte zu verschweigen. Daß der betreffende Beitrag unverändert aus einer früheren Auflage übernommen wurde und in welcher Weise die Honorar zahlung erfolgte, kann in diesem Falle überhaupt keine Bedeutung haben. Genaue Anhaltspunkte bieten die gesetzlichen Bestim mungen zwar nicht; es ist aber keine Frage, daß in einem Rechts- streite das Gericht sich dem allgemein üblichen Brauche anschließen wird, nach dem eben den Mitarbeitern an einem Sammelwerk die gleichen Rechte zustehen. Mttlbch.
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