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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-08-17
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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9376 Börsenblatt s. d Dlschn. Buchhandel- Nichtamtlicher Teil. 189, 17. August 1909. Buchhändler sprach, können wir hier leider nicht berichten, weil uns das zu weit führen würde. Es folgte die Verlesung vieler Begrüßungstelegramme und -Briefe aus St- Petersburg, Riga, Tiflis, Feodosia, Baku, Dwinsk, Odessa, Brest-Litowsk, Kutats, Tnapse <am Schwarzen Meere), Kiew, Wologda. — Darauf wurden Herr A. Jljin zum Vorsitzenden des Kongresses und die Herren A. Dcvrient und A. Parafidin zu Vizepräsidenten ge wählt. Vorsitzender der Sortimentersektion wurde. M Lemke, der Verlegersektion P. Lukownikow, Schriftführer A. Tscheinpkowsky. — Die Anwesenden wurden dann, zu einer Gruppe vereinigt, photographiert. Um halb sieben Uhr sand im Theatersaal des »Aqua riums» ein Festmahl statt. Den ersten Toast brachte Herr Jljin auf Seine Majestät den Kaiser aus. Die zahlreichen übrigen Trinksprüche übergehen wir. Erwähnenswert ist nur der Toast des Herrn Mortkowskij aus Warschau mit den Schlußworten »Lasset uns einander lieben!» Herr Eugen Wolfs, der, um am Kongreß teilzunehmen, eigens aus der Schweiz zurückgekehrt war, konnte krankheitshalber nicht er scheinen und sandte ein Begrüßuugstelegramm. Schließlich wurde auch auf Leo Tolftoj ein Toast ausgebracht und ihm ein Huldigungstelegramm gesandt. Am folgenden Tage begann der geschäftliche Teil, dessen ausführliche Schilderung noch nicht veröffentlicht worden ist; sie soll erst später im Knishnyj Wjestnik erscheinen. Am S./18. Juli wurde der Kongreß geschloffen. Die letzte Sitzung wurde von Herrn Etting er mit dem Antrag eröffnet, die in den beiden Sektionen besprochenen Fragen nicht noch weiter zu erörtern, sondern die dort gefaßten Beschlüsse einfach zu bestätigen. Die Abstimmung über diesen Antrag ergab die fast einstimmige Annahme aller Resolutionen (es waren etwa hundert). Nur die Frage betreffs der Literar- konvention rief eine kurze Debatte hervor; die Beschlußfassung darüber wurde auf den zweiten Kongreß vertagt, der 1911 in Moskau stattfinden soll. EL kamen dann noch Telegranime aus Jekaterinoslaw, Nikolajew, Wilna, Toinsk und Krementschug zur Verlesung, und Reden wurden von den Herren Iwanow, Tropowskij, Librowicz, Falbork, Brailowskij, Ettinger, llmanskij, Ssawtschuk, Karbaslitkow, Feodorow, Jljin, Schuchhalter und Panafidin gehalten. Um 2 Uhr wurde die letzte Sitzung geschlossen. Man versammelte sich dann noch im Restaurant Slaw- janka zum gemeinsamen Mahle, wobei es sehr heiler und lebhaft zuging und wieder viele Trinksprüche ausgebracht wurden. Herrn Lemke wurde für seine eifrige und mühevolle Arbeit noch besonders gedankt und ihm ein goldener Jeton in Form eines kleinen Buches überreicht. Auch Sekretär Kotelnikow erhielt einen ähnlichen Jeton. Die Redaktion der Arbeiten des Kongresses soll binnen drei Monaten beendigt und im Knishnyj Wjestnik ver öffentlicht werden. Wir werden dann hier darauf zurück kommen. W. Henckel. Die Familie Klingelhöffer. Die Tatsache, das; in neuerer Zeit öfter Geschichten bürger licher Familien erscheinen, ist ein erfreulicher Beweis dafür, daß auch in bürgerlichen Kreisen der Familiensinn an Stärke gewinnt und daß durch derartige Familiengeschichten das Interesse der An gehörigen einer Familie an den Schicksalen und Taten ihrer engeren und weiteren Verwandten geweckt wird. Das Zusammen gehörigkeitsgefühl der Nachkommen einer bürgerlichen Familie ist meist so wenig entwickelt, daß heute die Nachkommen eines Groß vaters in vielen Fällen so gut wie gar nichts voneinander wissen oder wissen wollen. Bei dem Aus und Nieder der Schicksale über den kleinen und doch so großen Planeten Erde, bei der Ver schiedenheit der Berufe, Stellungen, Anschauungen und Veran- gegen familiäre Bande und Zusammenhänge allerdings verständlich. Außerdem ist das Herbeischaffen des urkundlichen Materials zu einer Familiengeschichte sehr schwierig und zeitraubend. Wenn also der Angehörige einer Familie sich der arbeitsreichen Mühe unterzieht, eine Geschichte seiner Familie zu schreiben, so darf er jedenfalls der Anerkennung seiner Geschlechtsgenossen und wohl auch anderer Leute sicher sein. Denn bei derartigen Arbeiten kommen manche Mitteilungen und Tatsachen zum Vorschein, die z. B. kulturgeschichtlich von Wert sind oder auf schon Bekanntes neues Licht werfen. So könnte, wie der Verfasser der kürzlich erschienenen: Geschichte der Familie Klingelhöffer. Mit 4 Porträts u. 2 Abb. in Lichtdruck, 1 Wappen in Farbendruck u. 3 Stammtafeln, sowie einem Anhang: »Erinnerungen des Kirchenrats Joh. Georg Ludw. Klingelhöffer in Kirchberg«, verfaßt 1844. Hrsg, von Theodor Klingelhöffer, Dipl-Ing. (244 S.) Im Selbstverläge des Geh. Med.-Rats vr. Klingel höffer, Frankfurt a. M., Städelstr. 37. Frankfurt a. M., Druck von Gebrüder Knauer. OL. 15—. in seiner Vorrede bemerkt, der Familiengeschichtsforscher seine Untersuchungen auch auf die Tatsache der Vererbung hervor ragender geistiger und körperlicher Eigenschaften des betreffenden Geschlechts ausdehnen; Generationsreihen wären in körperlicher und psychologischer Hinsicht zu betrachten; der Familiencharakter wäre aus der Summe der Einzelbeobachtungen herauszuschälen; einer Generationsreihe könnten der naturwissenschaftlichen Er kenntnis, der entwicklungsgeschichtlichen Lehre, wie sie durch Darwin und Haeckel, durch Weismann und de Vries dargestellt werden' Uber den Ursprung der Familie Klingelhöffer ist Bestimmtes nicht zu sagen; einer Überlieferung zufolge saßen die Klingelhöffer auf dem Klingelhof bei Niederwetter, der heute noch von einem Klingelhöffer bewohnt wird. Auf Grund archivalischer Forschungen läßt sich annehmen, daß die Familie Klingelhöffer aus dem zwischen Marburg und Biedenkopf gelegenen Gebiete stammt. In einer ganzen Reihe von Ortschaften dieser Gegend finden sich Klingelhöffer am Ende des sechzehnten Jahrhunderts. Die ältesten Träger dieses Namens beschäftigten sich meistens mit Landwirtschaft; doch finden sich auch .Handwerker, Wirte und Müller vor. Vielfach bekleideten die Klingelhöffer kommunale Ehrenstellen, wie diejenigen eines Kirchenältesten, Opfermanns, Schultheißen, Kastenmeisters usw. Daneben hat das Geschlecht der Gemeinde und dem Staate zahlreiche Beamte, Richter, Theo logen, Mediziner, Militärs usw. gegeben. Ein Zweig der Familie hat sich in Amerika niedergelassen. Auch einige Buchhändler hat diese weitverzweigte tüchtige Familie hervorgebracht, so z. B. Friedrich Wilhelm August Julius Klingelhöffer, geboren 26. Dezember 1849 in Gießen, der von 1865—69 in Gießen seine buchhändlerische Lehre durchmachte, dann seiner einjährigen Dienst pflicht genügte und nachher wieder als Buchhändler in Gießen tätig war. Der Krieg von 1870 rief Friedrich Klingelhöffer zu den Fahnen, die er nicht wieder verließ. Seit Anfang dieses Jahres ist Friedrich Klingelhöffer Generalmajor und Kommandeur der 59. Jnfanteriebrigade. Ein anderer hoher Militär aus demselben Geschlechte war Viktor Klingelhöffer, 1808—1883, zuletzt Oberst und Regiments kommandeur in Offenbach. Von Viktors Töchtern heiratete Thekla Klingelhöffer den Buchhändler Wilhelm Ferber in Gießen. Dieser ist der Sohn des Universitätsbuchhändlers Balthasar Christian Ferber in Gießen. Er verbrachte seine buchhändlerische Lehrzeit von 1853—66 bei Fritz Asschenfeldt in Lübeck. Wilhelm Ferber unterbrach 1860 plötzlich seine buchhändlerischen Wander jahre, als er von der Schweiz, durch den Kriegsruhm Gari baldis verlockt, nach Neapel eilte, um sich den Freischärlern Gari baldis anzuschließen. In der Schlacht bei Capua erhielt Wilhelm Ferber die Feuertaufe; als einzige Erinnerung brachte er von dort das rote Garibaldihemd zurück. Im April 1864 übernahm Ferber das väterliche Geschäft von seinem Stiefvater Emil Roth. Letzterer hatte 1847, drei Jahre nach dem Tode des Vaters Ferbers, dessen
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