Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090804
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190908040
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19090804
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1909
- Monat1909-08
- Tag1909-08-04
- Monat1909-08
- Jahr1909
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8962 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 178. 4. August 1909. Nichtamtlicher Teil. Der XXXI. Kongreh der Xssocistion littersire et grlistique interastionsle. Kopenhagen. 21. bis 26. Juni 1969. (Übersetzt aus Droit ä'4.uteur, Nummer vom IS. Juli 1909, S. 90—100.> (Schluß zu Nr. 17S, 17S, 177 d. Bl.> Allgemeine Übersicht der auf das literarische und künstlerische Eigentum bezüglichen Ereignisse. Die vierte Sitzung wurde der -allgemeinen Übersicht der auf dein Gebiete des literarischen und künstlerischen Eigen tums in vertraglicher, gesetzgeberischer und gerichtlicher Hinsicht zu verzeichnenden Tatsachen« gewidmet. Diese Übersicht war Herrn Ernst Röthlisberger übertragen worden, der das internationale Bureau von Bern vertrat. Die beiden wichtigsten Ereignisse, die sich seit neun Monaten, d. h. nach der letzten von ihm in Mainz vorgetragenen Übersicht abgespielt hatten, bildeten die Berliner Konferenz und die Annahme des neuen amerikanischen Urheberrechtsgesetzes. Der Berichterstatter schilderte die Haltung der verschiedenen auf jener Konferenz vertretenen Nichtverbandsländer, die in einzelnen Staaten zutage getretenen Bewegungen zugunsten der Ausdehnung der Union und die in andern Ländern vorherrschenden gegensätzlichen Strömungen, sowie die Versuche, die gemacht worden sind, um außerhalb des Rahmens der Union Sonderabkommen zu schließen, sodann die in Amerika (Panamerikanische Konvention) und in Asien (Korea. China, Siam) zu verzeichnenden Vorkommnisse. Auf gesetzgeberischem Gebiet durchging er die in mehreren Staaten (Deutschland. Spanien. Frankreich. Großbritannien. Rußland und Schweiz) stattgefunüenen Reformversuche, die auf Abänderung der Gesetze hinzielenden Forderungen, die Arbeiten zur Erzielung der Vereinheitlichung der Urheber- rechtsgesetze und die dabei zum Durchbruch gelangten ver schiedenen Ansichten, und analysierte in großen Zügen die Grundlagen des neuen amerikanischen Gesetzes vom 4. März 1909. indem er Licht und Schatten gerecht zu verteilen be strebt war; endlich erwähnte er die hauptsächlichsten Gerichts entscheide. namentlich in bezug auf die Musikinstrumente und die Kinematographen. Auf diese Darlegung folgten verschiedene Mitteilungen, die sich insbesondere auf die so wenig befriedigende Lage des internationalen Autorschutzes in Rußland bezogen. Herr Lehmann. Abgeordneter des Vereins deutscher Dramatiker, legte gegen die willkürlichen Abänderungen Protest ein. die eines seiner (ohne seine Genehmigung aufgeführten) Stücke in Rußland erleiden mußte; es wurde dort so gründlich entstellt. Laß man seine Landsleute darin lächerlich machte, was ihm Angriffe in der heimatlichen Presse zuzog. die über eine so flagrante Verletzung der Unantast barkeit des Werkes und des Rechtes an der Autor persönlichleit nicht genügend unterrichtet war. Herr de Caillaret legte dar. wie die französischen Autoren von allen russischen Theatern mit einer Ausnahme geplündert werden, und wie sie sich gezwungen sahen, gegenüber den in Frankreich aufgeführlen russischen Autoren Repressalien zu ergreifen und die für diese bezogenen Aufführungs- gebühren bis zum Abschluß irgend eines Abkommens zurllck- zubehalten. Herr Tillge legte dem Kongreß fünf nicht autorisierte Übersetzungen eines von ihm herausgcgebenen dänischen Buches vor, worunter sich eine deutsche, in Ungarn nach gedruckte Übersetzung befand. Diese Vorweisung gab Anlaß zu dem Plan, solche Beweisstücke zu sammeln und alle auf den Nachdruck bezüglichen Akten zu vereinigen, damit sie einen sichtbaren und greifbaren Protest gegen die begangenen Rechtswidrigkeiten bildeten (s. den letzten »Wunsch« hierunter). Verschiedene Beschlüsse, die keiner weitern Aufklärung bedürfen, wurden zur Bekräftigung der Tatsache, die vom Generalberichterstatter und von den durch so überzeugende Beweisführungen ihn unterstützenden andern Rednern mit geteilt worden waren, vorgeschlagen und angenommen. Insbesondere wurde beschlossen, sich an die periodische Presse zu wenden, damit diese helfe, die bedenklichen Praktiken der Räuber des geistigen Eigentums in denjenigen Ländern zu enthüllen, wo die Verneinung des Autorrechts zum System ausgebildet ist. Auf diese Weise hofft der Kongreß die Geister zu wecken und die Kräfte gegen ein Verhalten mobil zu machen, das vom Souverän des den Kongreß beherr schenden Landes bei seinem wahren Namen -Beraubung-- (sxoliation) genannt worden ist. Hätte der Kongreß nur diese Arbeiten für sich in An spruch zu nehmen gehabt, so würde er nicht hinter seinen Vorgängern zurückstehen; aber er hat noch etwas mehr getan: er bot Gelegenheit, ein kleines Land von geringer Ausdehnung kennen zu lernen, das von einer gebildeten, belesenen, den schönen Kunstschöpfungen zugetanen, nach geistiger Aufklärung ringenden, betriebsamen und unternehmenden und doch eher der lächelnden, liebenswürdigen Seite des Daseins zugewandten Bevölkerung bewohnt wird; die Kongreßteilnehmer lernten dieses Volk schätzen und lieben und werden künftighin seine Geschicke mit jenem gesteigerten Interesse verfolgen, das die Sympathie einflößt. Die dänische Gastfreundschaft war fürstlich; das von der königlichen Familie gegebene Beispiel — diese wohnte der Eröffnungssitzung bei und bereitete den Geladenen in ihrer Sommerresidenz auf dem Schlosse Fredensborg einen außer ordentlich liebenwürdigen Empfang — wurde mit eben so großer Hingabe wie natürlicher Bereitwilligkeit befolgt. Herr Carl Torp, Rektor der Universität in Kopen hagen. Professor an der dortigen Rechtssakultät und als Kenner des Urheberrechts wohl bekannt'), der vorbildliche Vorsitzende des leitenden Ausschusses, und seine Mit arbeiter, die Herren Kai Glahn. Sekretär des Kultus- und Erziehnngsministeriums. und Louis Bobs, Sekretär der Vereinigung dänischer Autoren, sodann Herr Carl Jacobsen. der dem Kongreß die Honneurs seiner berühmten Schöpfung, der Glyptothek von Carlsberg machte, dann die gelehrten und aufmerksamen Führer im Schlosse Rosenborg, ferner die Herren Bing und Daglas, Direktoren, und Krog, Kunst direktor der Königlichen Porzellanfabrik, sodann der Gemeinde rat. der mit seinem prächtigen Empfang im Stadthause den Kongreßteilnehmern Gelegenheit bot. das architektonische Meisterwerk Nyrups zu bewundern, kurz alle — man müßte eigentlich den ganzen Ausschuß mit seinen S3 Mitgliedern und fünf Autorinnen und Künstlerinnen, worunter die beredte Frau Emma Gad sich befand, anführen — wetteiferten, um den Aufenthalt in der reizenden Hauptstadt Dänemarks so lehrreich und anziehend wie möglich zu gestalten. Allerdings hinderte das grausame Wetter des Ausflugs- tagcs. des 23. Juni, jdie Teilnehmer daran, die dänische Landschaft, die Umgebung der herrlichen Schlösser von Frederiksborg und Kronborg, den berühmten Sund von Marienlyst bei Elsenör, sowie die Johannisnachtfeuer in ') S. vroit ä'Lutelli. I89S. S. 134.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder