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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090804
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1909
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8966 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 178, 4. August 1909. Die deutsche Presse in Amerika. — Die deutschen Zeitungen und Zeitschriften in den Vereinigten Staaten von Nordamerika sind, sowohl was ihre Zahl als was ihre Verbreitung betrifft, im Rückgang begriffen. Manche deutsche Blätter, die sich früher gut rentierten, mußten in den letzten Jahren ihr Erscheinen einstellen, weil sie mit den großen Zeitungen in englischer Sprache nicht mehr konkurrieren konnten. 1896 gab es noch 787 deutsche Zeitungen und Zeitschriften, 1902 nur noch 743, und gegenwärtig ist ihre Zahl auf 715 gesunken. Diese letztere Zahl habe ich aus dem eben erschienenen »Oerlnan tlewspaper vireetor^« von Springob Brothers (7. Auflage. 32 Seiten. Milwaukee, Wisconsin) ermittelt. Dieser Katalog ist nach den Staaten geordnet und gibt Titel, Er scheinungsort, Häufigkeit des Erscheinens, Inhalt bzw. Richtung, jedoch nicht die Höhe der Auflage an. Nach diesem Verzeichnis erscheinen in den einzelnen Staaten an deutschen Zeitungen und Zeitschriften: Übertrag 189 Übertrag 505 2 Kentucky 4 Oklahoma 9 Arkansas 2 Maryland 9 Oregon 3 Californien 10 Massachusetts 9 Pennsylvania 57 Colorado 3 19 Rhode Island 1 25 South Dakota 5 Connecticut 7 Missouri 50 Tennessee 3 Delaware Montana 1 Texas 28 Georgia Nebraska 16 Utah Illinois 82 New Jersey 19 2 Indiana 24 New Pork 80 4 Iowa 40 North Dakota 8 West-Virginia 3 Kansas 16 Ohio 76 Wisconsin 94 189 505 Summa 715 Von diesen Blättern erscheinen: täglich 80, zweimal wöchent lich 42, einmal wöchentlich 512, alle 14 Tage oder zweimal monatlich 19, alle 3 Wochen 6, monatlich 56. Der Rückgang seit 1896 beträgt 72 Zeitungen und Zeit schriften. Er fällt um so mehr ins Gewicht, als seither die Be völkerung erheblich zugenommen hat und somit eine Zunahme zu verzeichnen sein müßte. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß manche Zeitungen die Häufigkeit ihres Erscheinens verringert haben. Die Verleger der deutschen Blätter in den Vereinigten Staaten benutzen selbst für ihre Reklamen in dem genannten Katalog fast nur die englische Sprache. Wie übrigens die Deutsch-Amerikaner ihre Muttersprache mißhandeln, kann man aus jedem beliebigen Erzählungen und Romane nicht aus reichsdeutschen Blättern ab gedruckt sind, sind sie in einem schauderhaften, mit Amerikanismen ganz durchsetzten Deutsch geschrieben. Sogar die Titel verraten vielfach den Einfluß der englischen Sprache. Wenn es auch richtig heißt: »Der Hartforder Herold«, so finden wir doch eine Menge Zusammenstellungen wie: »Connecticut Republikaner«, »Neu England Rundschau«, »Nord-California Herold und Sacra- mento Journal«, »Süd-California Deutsche Zeitung«, Martin County Zeitung« usw. Bemerkenswert ist, daß auffallenderweise viele Titel einen demokratischen Zug verraten: »Anzeiger und Freie Presse«, »Hermannssohn«, »Volksfreund«, »Der Republikaner«, »Peoria Demokrat«, »Freie Presse«, »Freie Lanze«, »Deutscher Volksführer«, »Freiheitsbanner«, usw. Fast alle deutschen Stämme haben eine oder mehrere eigene Zeitungen in Amerika. So gibt es dort z. B. Blätter wie »Neue preußische Zeitung«, »Die Weser-Nachrichten«, »Nachrichten aus Schleswig-Holstein«, »Ost friesische Nachrichten«, »Hessen-Darmstädter Zeitung und Hessische Blätter«, »Schwäbisches Wochenblatt«, »Bayrisches Wochenblatt«, »Luxemburger Gazette«, »Amerikanische Schweizer-Zeitung«, »Plattdeutsche Post« usw. Es ist natürlich erfreulich, daß gerade durch solche Blätter das landsmannschaftliche Gefühl gestärkt und wenigstens einigermaßen der Zusammenhang mit der früheren Heimat aufrecht erhalten wird. Tony Kellen. * Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. .1u1^1909^.^ 267—288. ^vrlui. 14 ^ (Latalo» 412) °8°. 8. 203-224. 664 ^ Das Recht des Autors. Erläutert an Beispielen aus der Rechts praxis. Von Friedrich Huth, Herausgeber der Zeitschrift »Geistiges Eigentum«. Mit einem Anhänge enthaltend das Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken der Literatur und der Tonkunst und über das Verlagsrecht, sowie das Ge- Künste und der Photographie. 8°. 315 S. Charlottenburg 4, Verlag »Geistiges Eigentum«. Personalnachrichten. * Siebzigster Geburtstag. — Am heutigen 4. August begehr der langjährige verdiente Chefredakteur von Meyers Großem in beneidenswerter körperlicher und geistiger Frische die Feier seines siebzigsten Geburtstages. Möge dem Jubilar, der bescheiden und selbstlos stets hinter dem großen Werke zurücktrat, dessen * Gestorben: am 31. Juli in Wiesbaden, wo ec Linderung seines Leidens gesucht hatte, im achtundsiebzigsten Lebensjahre Herr Heinrich Flinsch aus Leipzig, der frühere langjährige und verdiente Seniorchef der Firma Ferd. Flinsch (Papier fabriklager und Exportgeschäft) in Leipzig, Berlin und Hamburg, der jetzigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter der Firma dieses Namens, die er als Vorsitzender und später als stellvertretender Vorsitzender des Auf sichtsrats gleichfalls lange Jahre geleitet hat. 1832 Chef das Unternehmen zu glänzender Entwickelung und großer Ausdehnung geführt. Der Verstorbene gehörte zu den geachtetsten Persönlichkeiten der Stadt Leipzig, um deutschen Buchhandel ist seine Firma und seine hochachtbare Persönlichkeit bestens bekannt. Sprechsaal. Knndenrabatt-Anspruch. Kunden behaupten: »bei meinem Buchhändler bekomme ich so undsoviel Rabatt«, und doch kaufen sie, auch ohne den Rabatt zu bekommen, obgleich es ja, recht erwogen, töricht von den Leuten wäre, unnütz Geld auszugeben. Ihre Angaben stimmen eben nicht, sie probieren's nur. — Auf kaum einer Bestellung aus meinen Antiquariatskatalogen fehlen die Worte »falls auch Sie mir die üblichen 10A auf die angegebenen Preise gewähren«. Bis jetzt ließ ich dies in beinahe allen Fällen unberücksichtigt und lieferte zum vollen Preis. Heute nun aber kommt eine Anfrage, die sehr kurz und klar gehalten ist: » den »Wir bitten Sie um gef. umgehende prinzipielle Erklärung für unsere Akten, daß wir auch bei Ihnen wie bei unseren übrigen Buchhändlern einen lOAigen Rabatt auf die Preise Ihrer Antiquariatskataloge genießen. Hochachtungsvoll Kaum glaubt man die Rabattfrage im Buchhandel auf einer Seite geregelt, fängt sie wo anders an; denn es handelt sich hier nicht um einen vereinzelten Fall, sondern um ein »prinzipielles« Vorgehen. Aussprache erwünscht. U.
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