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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090731
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1909
- Monat1909-07
- Tag1909-07-31
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175, 31. Juli 1SSS. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 8853 prächtige und interessante Ausstattung ungeteilten Beifall fand. Den Schluß des Tages bildete ein Festkommers in der hierzu er bauten riesigen Halle auf dem Meßplatze am Frankfurter Tor. Das Ehrenpräsidium führte König Friedrich August von Sachsen. Ungeheure Scharen von Schaulustigen beleben in dichtem Gedränge die Straßen. * Postscheckkonten. (Vgl. Nr. 94, 98, 99, 102, 104, 108, 109, 110, 115, 121, 126, 171 d. Bl.) — Weiter gemeldetes Post scheckkonto: Firma: Postscheckamt: Konto-Nr.: Concession. Plakat - Institut s Arthur Venn (Wiesbaden) Chr. Limbartl, <Arthur Venn> l iWiesbliden) ) Franlsurt a/M. 2866 Arthur Venn Verlag (Wies- ^ Verantwortlichkeit des Zeitungsverlegers. — Ein für die Zeitungspresse bemerkenswertes Urteil fällte die Zivilkammer des Landgerichts Frankeuthal als Berufungsinstanz. Ein Schneidermeister hatte gegen den verantwortlichen Redakteur der »Neuen Bürgerzeitung« in Neustadt a. d. H. Privatklage wegen Beleidigung erhoben. Der Kläger war durch eine Ver öffentlichung der »Neuen Bürgerzeitung« vom 27. Dezember 1907 angegriffen worden. Der Redakteur hatte die Nummer ver antwortlich gezeichnet; er wies aber dem Gerichte nach, daß er in der Zeit vom 24. bis 28. Dezember 1907 nicht in Neustadt war und sich während dieser Zeit um die Redaktionsgeschäfte nicht ge kümmert hatte. Die Privatklage wurde daraufhin unter Uber bürdung der Kosten auf den Privatkläger zurückgewiesen. Dieser erhob nun gegen den Verleger der »Bürgerzeitung« Zivilklage auf Erstattung der Kosten, die er im Verfahren gegen den ver antwortlichen Redakteur hatte bezahlen müssen. Der Verleger wurde vom Amtsgericht Neustadt und vom Landgericht Franken thal als Berufungsinstanz verurteilt. Der Verleger einer Zeitung hafte gemäß den Paragraphen 7 und 8 des Paß gesetzes für die wahrheitsgemäße Angabe des Redakteurs. Er mußte daher dafür sorgen, daß während der Abwesenheit des veranlwortlich zeichnenden Redakteurs eine andere Person ver antwortlich zeichnete, die tatsächlich die Redaktionsgeschäfte führte- Da er dies schuldhaft unterlassen habe, so müsse er dem Kläger die bezahlten Kosten ersetzen. (Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker * Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. 1909/wo?§/ 8°?^8. 5^—94. Nr.^2406—2601. ^ ^ Lasi L 6o. (Bücher-Chronik der Hauptverwaltung in Angelegenheiten der Presse). St. Petersburg, Kontor der Redaktion des»Regierungs- bvten« (IIpassr6^Lciserisi.iü ü^crsmri.). (Auch zu beziehen durch A. S. Suworin, die Gesellschaft M. O. Wolfs und die Gesell schaft N. P. Karbasnikow.) 1909, Nr. 27 (vom 11. Juli a. St.) Groß-8". 48 S. Erscheint wöchentlich einmal. * Bicrtcljahrsregister zum Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. — Der heutigen Nummer 175 des Börsenblatts liegen das Inhaltsverzeichnis zum zweiten Vierteljahr 1909 (April bis Juni) und die beiden Titel zum zweiten Bande des laufenden Jahrgangs bei. Personalnachrichten. * Achtzigster Geburtstag. — Am 7. August vollendet Herr vr Eduard Brockhaus in Leipzig, der frühere Erste Vorsteher des Börsenvereins und dessen Ehrenmitglied, sein achtzigstes Lebensjahr. Nicht »auf die Postille gebückt, zur Seite des wärmenden Ofens«, sondern in voller geistiger und körperlicher Frische, noch jetzt im Ehrenamt leitend und ratend tätig als Vor sitzender der »Historischen Kommission« des Börsenvereins. Den zugedachten freundlichen persönlichen Beglückwünschungen hat er sich entzogen durch die Flucht in seine Villa «Dresden N. 8, Brockhausstraße), wo er, von seiner Familie umgeben, den Geburtstag feiern wird; aber unsere herzlichen Glückwünsche folgen ihm auch dahin, einem um die nationale Politik, um Buchhandel und Buchdruckerverein in jahrzehntelanger hiugebender persönlicher Arbeit hochverdienten Manne. (Red.) Erinnerungen eines Buchhändlers an Detlev von Lilieucron. — Den in Nr. 171 d. Bl. mitgeteilten Erinnerungen des Herrn Carl Schulz-Euler, Frankfurt a Main, an Detlev von Liliencron dürfen wir nachfolgend die Erinnerungen eines anderen Kollegen, unseres fleißigen Mitarbeiters Herrn I. H. Eckardt, Heidelberg (früher in Kiel), anreihen, die dieser im »Heidelberger Tageblatt« vom 24. Juli bekannt gibt: Persönliche Erinnerungen an Liliencron. Von I. H. Eckardt. Liliencron hat schwer kämpfen müssen, die Sorge ist jahre lang nicht von seiner Tür gewichen, aber obwohl er manche Bitterkeit hat schlucken müssen, ist er nie verbittert geworden, sondern ist stets der lebenslustige, harmlose, oft kindlich naive, gute Mensch geblieben, von dem sich ganz reizende Züge erzählen lassen. Während der letzten Lebensjahre sind die Sorgen von ihm ge nommen, ein Ehrensold gewährte ihm eine jährliche sichere Ein nahme, Freunde hatten ein weiteres getan, die Honorare flössen reichlicher und eine treusorgende Hausfrau hielt sein Heim in vor züglicher Ordnung und erzog die Kinder in vortrefflicher Weise. Liliencron war volkstümlich geworden, seine Kriegsnovellen wurden zum Hausbuch in weiten Kreisen und seine Gedichte nicht nur gelesen, sondern auch gekauft; es ist daher anzunehmen, daß auch seine Werke ihm in der letzten Zeit eine gute Einnahme ge währt haben. Aber dies war erst seit etwa sieben oder acht Jahren der Fall, bis dahin war es ihm recht schlecht gegangen, und ich ent sinne mich noch gut der Zeit, wo gesammelt wurde, um die Schulden des Dichters zu zahlen und ihn aus den ärgsten Nöten zu befreien. Das wird vor etwa 14 Jahren gewesen sein, ich weiß noch wie heute, wie damals in Kiel der leider früh ver storbene feinsinnige Gustav Kühl mit einer Liste in Freundeskreisen herumging, aber wenig Verständnis und Entgegenkommen fand und mir später schmerzlich bewegt mitteilte, daß die Summe, es handelte sich um einige tausend Mark, tatsächlich in Deutschland nicht zusammengekommen wäre. So wenig Freunde und Ver ehrer hatte damals Liliencron .... Wieviel Leute werden aber damals wohl seine Gedichte, seinen Poggfred, ja selbst seine Kriegsnovellen gekannt haben — in seiner Vaterstadt Kiel waren es sicherlich nur wenige, und ich begreife, daß Liliencron stets mit einer gewissen souveränen Verachtung von der schönen Holsteinstadt sprach und dies auch in manchen Dichtungen zum Ausdruck brachte. Im Poggfred, den er vorzugsweise in der schwersten Zeit seines Lebens schrieb, hat er mancher Enttäuschung jener Tage gedacht und für manche Bitterkeit, die man ihn fühlen ließ, dankend quittiert. Später hat man auch in Kiel die Fehler gut gemacht, und daß Liliencron trotz allem mit einer gewissen Liebe an seiner Vaterstadt hing, weiß ich aus seinen Äußerungen. Obgleich ich mit anderen Schleswig-Holsteinischen Dichtern, Kröper, Enking, Kühl, Heiberg, Stinde, Jensen u. a. näher be kannt und z. T. befreundet war und bin, hatte ich Liliencron, solange ich in der Heimat lebte, persönlich nicht kennen gelernt. Nach Kiel kam er fast nie, und als er dort einmal, es wird 1901 ge wesen sein, seine Dichtungen vortrug, war ich nicht mehr dort, möchte aber den Eindruck wiedergeben, den eine andere, mir sehr nahestehende Persönlichkeit damals hatte: »Als ich zum erstenmal Gelegenheit hatte, den Dichter zu sehen, er hatte einen Rezita tionsabend angekündigt, da war ich mit einer bestimmten Vor stellung hingegangen. Ich glaubte einen hochgewachsenen, sehnigen Mann mit kräftiger, stahlharter Sprache zu finden, eine jener Gestalten, die noch aus der alten Heldenzeit zu stammen scheinen, wie man sie an den Küsten der Nord- und Ostsee nicht selten findet. Konnte der Verfasser der Kriegsnovellen, der Dichter von »Trutzblanker Hans' und Lewer duud as Slav' anders aussehen? 1160
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