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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.03.1923
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- 1923-03-03
- Erscheinungsdatum
- 03.03.1923
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X? S3, 3. März 1923. Redaktioneller Teil. llchkelt, das Schriftbild z» vergrößern oder zu verkleinern. Des ist sicher ein wesentlicher Vorteil, denn dadurch wird ermöglicht, die verschiedensten Schriftgrade mittels ein und desselben Schristzelchen- plättchens herzustellen, während die Gießsetzmaschine für jede» Grab besonderer Matrizen bedarf. Einen begeisterten Apostel hat die Photosctzmaschine in Mr. Gamble gesunden, dem Herausgeber von ?enr08b's Lrmual, einem namhaften englischen Verlagsunternehmen, das unseren Klimschs Jahrbüchern entspricht. Er hat Ende vorigen Jahres auf dem letzten internatio nalen Buchdruckerkongreß in London eine» Vortrag voll llbcrschäu- mcnder Hoffnungen und Prophezeiungen gehalten, i» dem er dem Buchdruck nur noch fünf Jahre Lebensfrist zuspricht, bis er »ein ab sterbender Zweig am Baume der graphischen Künste» sein wirb. Den selben Schreck jagt Mr. Gamble auch de» Schriftgießern ei», bei, Stereotypeuren, galvanischen Anstalten und überhaupt der gesamten Klischeefabrikatio». Na, und wenn diese Nährmütter der Buch- druckerci aus dem Dasein geschieden sind, dann marschiert natürlich auch der größte Teil der Bnchdruckpresfen ins alte Eisen. So steht es im »Buch- und Steindrucke» zu lesen, wo der ganze Vortrag abgedrnckt ist. Im Empfinden der niederschmetternden Folgen seiner Weissagung beruhigt Mr. Gamble die dem Tode geweihten Buch drucker und Nebcnberufsgenosse» aber wieder einigermaßen durch tröst lichen Zuspruch. Er meint, wenn auch nur noch fünf Jahre nötig seien, um die photomechanifche Setzmaschine gebrauchsfertig zu machen, so brauche man deshalb noch nicht seine alten Setzmaschinen zu ver kaufen oder sich abhaltcn zu lassen, neue zu erwerben, denn cs könne noch eine ganze Generation vergehen, bis Setzmaschinen und Handsatz ei» überwundener Standpunkt seien. Im selben Atem berechnet Mr. Gamble aber auch gleich wieder die ungeheuren Ersparnisse an An lage- und Betriebskosten, die bas neue Verfahren mit sich bringt, daS nur etwa ein Viertel so viel Aufwand erfordere als das alte. Auch der Hinweis auf die Bedienung der Photosetzmaschine durch Krauen und Mädchen, dieser Trick von so oft erprobter Unzuver lässigkeit, den sich bisher »och kein Seymaschinenapostel hat verkneifen könncit, unterbleibt bei der Aufzählung der sonstigen Vorteile nicht. Unbeschadet daß man als Buchdrucker ob solcher Prophetie und Rechenkünste nun noch nicht gleich die Nerven zu verlieren braucht, so darf doch auch die Gefahr nicht unterschätzt werden. Leiber liegt diese nicht so sehr i» der kommenden Photosetzmaschine, sondern auf dein Drnckgebiete, denn die Offsetmaschine und den Rotationstief druck haben wir schon seit geraumer Zeit, und diese Druckverfahren werden dem Buchdruck, worauf Verfasser schon seit Jahren immer wieder hingewicscn hat, mehr und mehr von seinem ArbeitSfcldc streitig machen. Dazu braucht cs leider nicht einmal der Photo- schmaschinc, denn die Schristsatz-llberdruckversahren vervollkommnen sich so sichtlich, baß es fraglich erscheint, ob die Photosetzmaschine schnell Boden gewinnen wird, da sie den Handsatz, schon wegen der Akzidcnz- arbeiten, ebensowenig ganz verdrängen kann, wie die bisherigen es vermochten. VsIutLnsclie kuckksltun^. Verbuoüung krom-i-i kkonorar-vorentsn an cker Deetrnisetrov Uoekselruks in dVien. Wien: Verlag von dloritr ?erkes 1923- 74 3. Orossoktav. Or. 4. In diesem Buche behandelt der bekannte Verfasser ein sllr Buch haltung und Bilanz sehr wichtiges und zeitgemäßes Thema, nämlich die Frage der Buchführung i» einer wertbeständigen — stabilen — Währung, kurz die Goldbnchfiihrung genannt, und die Frage der Ver buchung sremder Währungen. Gerade.aus diesem Gebiete besteht noch große Unklarheit, und es ist deshalb das Erscheinen dieser gründlichen »nd belehrenden Schrift sehr zu begrüßen. An verschiedenen BnchnngS- nnd Bilanzbcispielcn ans der Präzis gibt der Verfasser Anleitung zur richtigen Verbuchung und Bilanzaufstellnng. Das Buch ist be sonders aus österreichische Verhältnisse zugeschnitten, kann aber auch deutschen Bllcherführenden vortrefflich« Dienste leisten. Seine An- schassung sei allen Interessenten warm empfohlen. A. K. Ernst Horneffer: Die strotze Wunde. Psychologische Betrachtungen zum Verhältnis von Kapital und Arbeit. München: R. Oldenbourg 1922. IV, 157 S. 8". 3. Die Studie enthält, obwohl sic in ihren letzten Forderungen auf die wirtschaftlichen und betriebstechnischen Verhältnisse des Buch handels schwerlich übertragbar ist, doch für die Beurteilung der allgemeinen Auseinandersetzungen innerhalb der buchhändlcrischcn Or ganisationen mancherlei sehr Interessantes. Vor allem gilt das für die Anssührungeu über die Verderblichkeit eines einseitigen, starren Entweder-oder-Standpunktes. Das Leben verlange statt dessen viel mehr die Versöhnung und das Nebeneinander der Extreme, an Stolle des Entweder—oder ein Nichk-nur-sonbern-auch. Die Lektüre dieser Partien der Broschüre dürste für den Buchhandel nicht ohne Wert sein. Kleine Mitteilungen. Ernste Lage im saarländische» Handel. — Wie wir einer Zuschrift entnehmen, die der »Schutzverein für Handel und Gewerbe im Saar gebiet e. B.» an rund ISO deutsche Tages- und Kelchblätter zum Zweck der Veröffentlichung geleitet hat, befindet sich der saarländische Handel zurzeit in einer außerordentlich ernsten Krise. Die Zuschrift, die sich in erster Linie an die deutschen Belieferer des Saargeb-ietes wendet, lautet wie folgt: »Wir halten es für unsere dringende Pflicht, alle deutschen Be- licsercr des Saargebietes — Fabrikanten und Handelshäuser — ans die außerordentlich kritische Lage im Saarhandcl nachdrücklich anfmcrk- sam zu machen. Die an sich erfreuliche Besserung der deutschen Mark hat dem saar ländische» Känferpnbliknm. das in seinem überwiegenden Teil Frankcn- cinkommc» bezieht, stärkste Zurückhaltung anserlegt. Verschärfend ton,int vor allem hinzu, daß der bei weitem kanskräftigstc Teil der Be völkerung, die Bergleute, infolge des nun schon über >4 Tage andauern den Generalstreiks als Käufer <von der Deckung des dringendsten Lebcnsbcdarfs abgesehen) so gut wie restlos ansschcidet. Eine weitere Folge des Streiks ist die Unterbindung der Licht- und Kraftversor gung, die einen frühzeitigen Ladenschluß <414 Uhr nachmittags) er forderlich macht. Trotz den zum Teil recht erheblichen Preisermäßigun gen ist es dem saarländischen Handel nicht gelungen, die Nachfrage zu beleben. Eine außergewöhnliche Geschäftsftille, wie sic das Saargebict seit Jahren nicht gekannt hat, lähmt Handel und Wandel. Den gering fügige» Einnahmen stehen ständig wachsende Unkosten und zum Teil erhebliche, »och auf dem schlechte» Markstand des Januar basierende Zahlungsvcrpskichtungen gegenüber. Als Auswirkung der Rnhraktion sind dazu in den letzten Tagen neue, große Schwierigkeiten gekommen. Infolge der Zollabtrcnnnng der besetzten Gcbiele und der Verkehrsstockung ist die gesamte Gütcr- znsnhr ans Deutschland nach dem Saargebict unterbrochen worden. Unterwegs befindliche Gütersendungen, die Milliardenwerle repräsen tieren, erreichen ihren Bestimmungsort nicht und bleiben vorläufig nnanssindbar. Völlig unerträglich und unbedingt katastrophal wäre cs für de» saarländischen Handel, wenn seitens seiner Belieferer der skizzierten kritische» Äge nicht weitestgehend Rechnung getragen wird. Wir rich ten daher an die deutschen Fabrikanten »nd Handelsfirmen — deren schwierige Lage wir gewiß nicht verkennen — die dringende Bitte, im Verkehr mit den saarländischen Abnehmern jede nur mögliche Rücksicht nahme walten zu lassen. Insbesondere bitten wir um Beachtung fol gender Richtlinien: l. Bei begründeter Ziellldcrschreiknng saarländischer Firmen sind tunlichst keine Repressalie» zu ergreift», auch dann nicht, wenn sie vereinbart sind, insbesondere ist auf Geldentwertung und Verzugszinsen zu verzichte»: L. aus nicht vereinbarungsgemäß gsleistetc» Vorauszahlungen sind nach Möglichkeit keinerlei Rechte abzulciten: 3. vertragsmäßig festgclcgte Sonderbedingunge» sind möglichst weitherzig ausznlcgen: 4. bei Neuabschtllsscn soll man den saarländischen Abnehmern tun- lichft entgegenkommen, insbesondere keine Vorauszahlungen oder Anzahlungen verlangen. Wir sind fest davon überzeugt, daß die vorstehenden Leitsätze von jedem deutschen Lieferanten gerne befolgt werden, beweist er doch damit, daß er gewillt ist, zu feinem Teil an den Nöte» der besetzten Gebiete tragen zu helfen«. Die Leipziger Frühjahrsmesft 1923. lVgl. auch Bbi. Nr. 47, 59 und 51.) — Zu den in Nr. 47. 59 und 51 veröffentlichten Listen sind noch folgende Firmen nachzntragcn. die ihre Muster-Ausstellung in: Bbl. angezeigt haben: Bormann, Edwin. Verlag. Lev Koset, Berlin—Leipzig. <52) B l,. 27/29. Eohcn, Friedrich, Bonn. <53) B III. 189/181. Deutsches Verlagsbnchhans, Dresden. <52) B I. Koje 16 L. Hansa Verlag für Literatur und Kunst Leo Koset, Berlin—Leipzig. <52) BI, 27/29. Kröner. Alfred, Verlag. Leipzig. (52) B I, 4 n. 5. 265
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