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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1909
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1909
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 164. 19. Juli 1909. Trechsel herausgegebenen Drucke verfaßte. Nach Paris scheint er zum ersten Male im Jahre 1497 bei Gelegenheit der Vor bereitung der großen Avicenna-Ausgabe gekommen zu sein, die von Trechsel in Angriff genommen und nach dessen im Jahre 1498 erfolgtem Tode von seinem Nachfolger Jean Clein (Johann Klein) vollendet wurde. Eben die Schwierigkeiten, die sich aus diesem Todesfall und aus der Verheiratung der Witwe Trechsels mit Jean Clein ergaben, scheinen Badius veranlaßt zu haben, Lyon zu verlassen und seinen dauernden Wohnsitz in Paris zu nehmen. Er hatte dort schon früher mit mehreren Buchhändlern und Gelehrten, darunter namentlich Robert Gaguin, Beziehungen angeknüpft, auf deren nützliche Verwertung er rechnen konnte; wahrscheinlich um die gleiche Zeit verheiratete er sich auch mit Hostelya Trechsel, einer Tochter seines früheren Prinzipals aus erster Ehe. In Paris angekommen, fand Badius bei dem be rühmten Buchhändler Jean Petit eine ähnliche Stellung wie die bei Trechsel von ihm innegehabte und schrieb von 1499 bis 1502 wieder zahlreiche Glossen und Vorreden zu Ausgaben lateinischer Autoren. Im Jahre 1503 (nicht, wie bisher zumeist angenommen, im Jahre 1498) machte sich Badius als Drucker selbständig und ent wickelte nun bis zu seinem im Jahre 1535 erfolgten Tode eine ungemein fruchtbare Tätigkeit. In seinen beiden Eigenschaften als Drucker wie als Gelehrter erstreckten sich sein Ruhm und seine Beziehungen über ganz Europa. Als in Dänemark der 8nxo richtete deshalb eine Anfrage an Badius. Aus seiner Ehe mit Hostelya Trechsel hatte Badius acht Kinder, darunter zwei Söhne, von denen der eine jung starb, während der andere das Druckereigewerbe seines Vaters ergriff. Er war zuerst in Paris tätig, flüchtete aber dann, da er der reformierten Lehre anhing, im Jahre 16^9 nach Genf; von dort kehrte er im Jahre 1562 nach Frankreich zurück, starb aber schon im selben Jahre in Orleans. Von den Töchtern des Badius ver heirateten sich vier ebenfalls mit Buchdruckern: Perette im Jahre 1526 mit Robert Estienne, Jeanne mit Jean de Roigny, Katharina mit Michel de Vascvsan und Maria mit Jacques du Pays. In den weiteren Teilen des Buches handelt Renouard von der Werkstatt des Badius, dem berühmten kroluiu ^eensionuin, von seinen typographischen Eigenheiten und Neuerungen, seinen Mitarbeitern, geschäftlichen Beziehungen rc.; Band 2 und 3 ent halten die möglichst vollständige Bibliographie der von Badius Ascensius geschriebenen, kommentierten oder gedruckten Werke. Das Werk darf ein Markstein in der Geschichtschreibung des französischen Buchdrucks genannt werden und wird jedem, der sich in Zukunft mit diesem Gegenstände beschäftigen will, wertvolle Dienste leisten. (Nach: »LidlioAr-Lxllie äe Irr l'rrrnoe«.) * Peter Ganter vor Gericht. — Die Verhandlung gegen Peter Ganter, den Urheber des bekannten Reklame-Unfugs für den in seinem Verlage erschienenen Roman »Doppelte Moral« soll am heutigen Montag, 19. Juli, vor dem Landgericht München stattfinden. Außer Peter Ganter ist auch Ludwig Curt Ham burg als Mittäter angeklagt. Beide werden sich auch wegen 23 Vergehen der Beleidigung zu verantworten haben, da 23 Empfänger der berüchtigten Reklamebriefe sich durch Zusendung der Karten beleidigt fühlen. Ferner wegen Privaturkunden fälschung, begangen durch die unleserliche Unterschrift auf den Karten, und wegen Vergehens gegen das Postgesetz, weil beide Angeklagte im November 1908 eine Kiste mit 8000 verschlossenen Briefen von München nach Danzig sandten, die von dort aus, mit einer 5 «Z-Marke versehen, an Danziger Bewohner versandt wurden. Eine weitere Anklage auf schwere Körperverletzung durch Versendung dieser Briefe, welche die Staatsanwaltschaft er hoben hatte, ist vom Landgericht abgewiesen worden. Vorgeladen sind 11 Zeugen, darunter der Verfasser des Buches, Schriftsteller Georg Fleck aus Wilmersdorf-Berlin. Aus dem Londoner Antiquariat. — Am letzten Dienstag wurde bei Sotheby eine Shakespeare-Statuette um 405 Pfund verkauft. Die Statuette stammte angeblich aus dem Besitz der Familie Hart, Nachkommen von Shakespeares Schwester Johanna, in deren Besitz sie bis zum Jahre 1793 verblieb; das letzte Glied dieser Familie, Thomas Hart, der kinderlos starb, vermachte sie einem Verwandten namens Hornby mit der Auflage, sie in Shakespeares Geburtshause aufzustellen. Dieser tat so bis zu seinem Tode im Jahre 1820, worauf die Statuette in den Besitz der Mrs. Craven von Bath, einer bekannten Sammlerin, über ging. Nach deren Tode wurde sie von einem Mr. Blaker erworben. Es besteht die Meinung, daß diese Statuette die Vorlage bildete, nach der Kent und Schumaker das Denkmal in der Westminster- Abtei gebildet haben, und daß sie und die Büste in der Stratforder Kirche die frühesten Darstellungen von Shakespeare überhaupt sind. Die Statuette ist 16 Zoll hoch und stellt den Dichter, den »Pericles« von 1635 und eine sehr schöne Ausgabe des »Hamlet«, vermutlich von 1611, enthielt, um 415 Pfund verkauft. Ein anderer Band, gleichfalls frühe Ausgaben Shakespearescher Stücke ent haltend, brachte 345 Pfund. Lebhafter Wettbewerb entstand auch um ein altes Breviarium und Missale, das zu Beginn des 16. Jahr hunderts für spanische Christen unter maurischer Herrschaft in der eigens für diesen Zweck errichteten Druckerei des Kardinals Limenes hergestellt worden war; es wurde von Quaritch um 1250 Pfund erworben. Ein schön illustriertes vlämisches Stunden buch aus dem fünfzehnten Jahrhundert brachte 355 Pfund. — Am selben Tage wurde ein Brief, den ein Matrose der Flotte Nelsons von Bord der »Victory« aus geschrieben hatte, gleichfalls bei Sotheby um 8 Pfund versteigert. (Nach: »Ille 8t.nn6a.rck«). Perke» , Verein jüngerer Buchhändler, Heidelberg. — Festprogramm für das fünfundzwanzigjährige Stiftungsfest am 31. Juli, 1. und 2. August 1909: Sonnabend, den 31. Juli abends 9 Uhr im Gartensaale der Harmonie: Festfeier und Kommers (Herrenabend). Gäste durch die Stadt. — Punkt 10 Uhr: Treffpunkt bei der neuen Universitätsbibliothek zu deren gemeinsamer Besichtigung unter Führung des Oberbibliothckars Herrn Geheimen Hofrats Professor vr. Wille. — 11 Uhr: Frühschoppen im Perkeo. — Danach Spaziergang über das Schloß nach der Molkenkur; — dort: nachmittags ^2 Uhr: Gemeinsames Mittagessen; — 4 Uhr: Spaziergang über den Wolfsbrunnen nach Schlierbach; — etwa 6 Uhr: Rückfahrt zu Wasser; — abends 8 Uhr im großen Saale der Harmonie: »Familienabend« mit theatralischen und gesanglichen Aufführungen und anschließendem Festball. Montag, den 2. August: vormittags 11 Uhr: Musikfrüh schoppen im Vereinslokal »Englischer Hof«, Haspelgasse 5; — nachmittags: Ausflug ins Neckartal; — abends: Schlußtrunk im »Hohenzollern«, Hauptstraße 77. Anmeldungen wollen gefälligst an den Ehrenvorsitzenden Herrn Karl Hörning, Hauptstraße 55g., gesandt werden. Emil Hager. Deutsches Museum in München. — Die astronomische Ab teilung des Deutschen Museums in München (Deutsches Museum von Meisterwerken der Technik und der Naturwissen schaften) erfuhr eine sehr wertvolle Bereicherung durch die Er werbung von Originalen des berühmten dänischen Astronomen Tycho Brahe. Die vom Museum erworbenen Instrumente sind eine Sonnenuhr aus schön ziseliertem Messing, die die Aufschrift: Insulg. Heveen 1578, sowie die Devise Tychos Non bnberi 8eck 6886 trägt; zwei Planetolabien, von denen das eine mit cke Lrnbo 1599 bezeichnet ist und die Bewegung des Planeten Jupiter dar stellt, während das andere Planetolabium die Bewegung des Merkur veranschaulicht; ein Himmelsglobus, der von einem ehe maligen Schüler Tychos, Wilhelm Janssonius, im Todesjahre Tychos 1601 gefertigt wurde. Der Globus trägt das Bildnis Tychos mit Widmung. (Norddeutsche Allg. Ztg.) Personalnachrichten. * Auszeichnung. — Seine Majestät der Deutsche Kaiser und König von Preußen hat den Verlagsbuchhändler Herrn B ernhard Tepelmann, in Firma Friedr. Vieweg L Sohn, Braunschweig, durch Verleihung des Roten Adlerordens HI. Klasse mit der Schleife ausgezeichnet.
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