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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1909
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1909
- Sprache
- Deutsch
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8310 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 160 14. Juli 1909. trieb inzwischen Jupiter Pluvius ein wenig sein feucht-neckisches Spiel. Nachdem man noch von ragender Burgzinne einen schönen Blick auf die umliegenden Lande, die Höhen des Harzes mit dem Brocken und die Weserberge genossen und einen letzten Abschiedstrunk gefeiert hatte, machte man sich auf, um die ver schiedenen Heimatorte zu erreichen. Lange. Brockcnfahrt mitteldeutscher Buchhandlungs-Gehilfen. — Weit über 50 Kollegen und Kolleginnen sah der Brocken am 4. Juli auf seinem Gipfel versammelt. Von allen Seiten, nach Art der Braunschweig, Göttingen, Halberstadt, Hannover, Hildesheim, Kassel, Magdeburg, Quedlinburg, Wolfenbüttel usw. Erfreulich war es auch, Kollegen Poerschke (Stuttgart) und die Herren Prinzipale Schönherr (Halberstadt) und Schuh (Hildesheim) bei uns begrüßen zu dürfen. Die Haupttafel war bei dein herrlichen Wetter vor dem Brockenhotel aufgeschlagen. Gegen 3 Uhr, als auch die letzten Hannoveraner, auf dem weitesten Aufstieg von Goslar herauf, den Gipfel erklommen hatten, begrüßte Kollege Lange, Braunschweig, die Anwesenden mit einem poetischen »Brockenwillkommen«. Nachdem man sich genügend gestärkt, die Aussicht genossen, die Flora bewundert und die Teilnehmer auf der photo graphischen Platte festgehalten hatte, wurde Punkt 4 Uhr der Abstieg durch die schaurigen Schneelöcher (die unter den goldenen Strahlen der Sonne eher einen romantischen Ein druck machten) zum »Jlsenstein« unternommen, den man in etwa IV, Stunden erreichte. Hier hieß Kollege Poeschel, Hannover, alle Anwesenden herzlich willkommen und dankte allen für das so zahlreiche Erscheinen unter Hinweis auf den Anklang, den der Vorschlag zu dieser Zusammenkunft allerorten gefunden hatte. Kollege Pfankuch, Braunschweig, der Unverwüstliche, hatte es sich nicht nehmen lassen, mit einem neuen Erzeug nis seiner oft bewährten Dichtkunst . aufzuwarten und brachte sein funkelnagelneues » Buchgesöllen - Epos« in ge wohnt drastischer Weise zum Vortrag. Reicher Beifall lohnte den Dichter. Gar bald schlug die Abschiedsstunde. Singend zog mau zum Bahnhof Jlsenburg, von wo man gegen ^8 Uhr nach den ver schiedenen Richtungen entführt wurde. — Allen denen die mit uns waren, und vor allen denen, die die herrliche Zusammenkunft verschönern halfen, sei auch an dieser Stelle herz lich gedankt. Auf Wiedersehen im nächsten Jahre im schönen Harz! Lange. * Memoiren des Generals de Gallifet -s-. — Mit dem am 8. Juli in Paris gestorbenen General de Gallifet ist so ziem lich der letzte von denen, die in die Geschichte des zweiten Kaiser reichs handelnd mit eingegriffen haben, dahingegangen. Der Ver storbene hat ein bewegtes Soldatenleben hinter sich. Er hat in den sechzig Jahren seiner dienstlichen Tätigkeit manchen Blick hinter die Kulissen der Weltgeschichte getan und soll, wie uns ge schrieben wird, interessante Memoiren hinterlassen haben. Doch dürfen diese erst einige Zeit nach seinem Tode veröffentlicht werden, obgleich, wie verlautet, ein fester Verlagsvertrag darüber schon vorliegen soll. * Tphyn^«, Verein jüngerer Buchhändler Hamburg- Altonas. — Ein Herren-Essen (neue Kartoffeln und Hering) ist für Sonnabend, den 31. Juli, Uhr, im Vereinslokal (Stadt hausbrücke 12/14) in Aussicht genommen. Vorherige Anmeldung ist erforderlich, auch für Mitglieder. Zur Feier des 47. Stiftungsfestes am Sonntag, den 5. September, ist ein Ausflug mit Damen nach Silk bei Reinbeck- Friedrichsruh geplant. Personalnachrichten. * Ehrensold. — Wie den »Kieler Neuesten Nachrichten« vom 9. Juli aus Schleswig gemeldet wird, wird dem dort lebenden verdienten Schriftsteller (früheren Buchhändler) Herrn Hermann Heiberg von der Königlichen Regierung ein jährlicher Ehren sold im Betrage von 3000 ^ ausgezahlt werden. Diese Mit teilung wird in weiten Kollegenkreisen mit aufrichtiger Befriedigung entgegengenommen werden. * vr. .Hans Hoffmann -j-, Weimar. — Am 11. Juli ist in Weimar der geachtete Dichter und Erzähler Hans Hoffmann, seit 1902 Generalsekretär der Schillerstiftung, gestorben. Geboren am 27 Juli 1848, stand er kurz vor Vollendung des 61. Lebens jahres. Sohn eines Predigers in Stettin, durchlief er das Gym nasium seiner Vaterstadt, studierte in Berlin, Bonn und Halle Danzig. Nach mehrjährigem Studienaufenthalt in Rom, Athen und Kvnstantinopel entsagte er 1878 dem Lehramt und widmete sich fortan ausschließlich der schriftstellerischen Tätigkeit. — Von seinen Schriften seien hier genannt: Unter blauem Himmel. — Der feige Wandelmar. — Der Hexenprediger und andre Novellen. — Im Lande der Phä- aken. — Neue Korfugeschichten. — Brigitta von Wisby. — Iwan der Schreckliche und sein Hund. — Das Gymnasium zu Stolpenburg. — Ruhm. — Von Frühling zu Frühling. — Der eiserne Rittmeister. — Landsturm. — Geschichten aus Hinter pommern. — Wider den Kurfürsten. — Bozener Märchen und Mären. — Ostseemärchen. — Allerlei Gelehrte. — Aus der Sommerfrische. — Tante Fritzchen. — Von Haff und Hafen. Neues von Tante Fritzchen. — Irrende Mutterliebe. — Harzwanderungen (in »Der Harz«, Prachtwcrk). — Vom Lebens wege (Gedichte). Sprcchsaal. Berlegerantworten auf Bestellungen -c. Es wird seitens des Sortiments oft darüber geklagt, daß die Antworten des Verlegers auf Bestellungen nicht rasch und vor allem nicht genau genug erfolgen, namentlich seien die Buch geliefert und über das andere keine oder nur ungenügend Auskunft gegeben). Man kann es nun den oft überlasteten Expedienten (nament lich den Leipzigern) nicht übelnehmen, wenn sie sich ihre Arbeit möglichst vereinfachen und die Antwort so kurz wie möglich geben, wodurch sie oft ungenau und unverständlich wird. Wie wäre es nun, wenn der deutsche Buchhandel gemeinsam einen Code ein einrichten würde, den jeder Sortimenter besitzt und den jeder Expedient auf seinem Pulte liegen hat. Es kommen ja im ganzen höchstens 30 bis 40 Antworten in Betracht, die sich immer wieder holen. Sehr gut hat es ja in dieser Beziehung Volckmar ein- nicht liefern kann, weil es augenblicklich auf dem Leipziger Lager fehlt, so schreibt er auf die Faktur z. B.: Nr. 7, d. h.: fehlt zurzeit auf dem Leipziger Lager und folgt, sobald Vorrat dort wieder eintrifft. Will man in der Genauigkeit noch weiter gehen, so könnte man schreiben: Nr. 7a.: folgt innerhalb 8 Tagen. Oder ein anderes Beispiel: Nr. 23 heißt: Vergriffen, eine Neuauflage wird nicht mehr erscheinen; Nr. 23u: Vergriffen, eine Neuauflage wird im Laufe dieses Jahres erscheinen; Nr. 23b: Vergriffen, eine Neuauflage wird im Laufe des nächsten Jahres erscheinen. Die Hauptsache ist, daß ein derartiger Code recht sorgfältig ausgearbeitet wird, und zwar von einer Kommission von Verlegern und Sortimentern, am allerbesten vielleicht vom Börsenverein. Nach und nach könnte man die Sache auch auf Weiteres aus dehnen, so daß sich auch beim Telegraphieren der Buchhandel Unkosten und vor allem Zeit sparen könnte. Stuttgart. W. Keller.
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