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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1909
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1909
- Sprache
- Deutsch
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8308 BörserMau s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 160, 14. Juli 1909 wahren möge — außerordentlich reich vertreten, wie auch das Hohenlohe-Museum, die Universitäts- und Landesbibliothek in Straßburg, die Hofbibliothek in Donaueschingen u. a.; unter den Privatbesitzern wird Freiherr Zorn von Bulach mit sehr wert vollen bibliographischen Seltenheiten wiederholt genannt. Ausgestellt waren neben gebundenen Büchern in Manuskript und Druck auch Doktordiplome, Mappen, ja sogar Aktendeckel mit künstlerischer Ausstattung, und zwar fanden sich Ausstellungs gegenstände schon aus dem fünfzehnten Jahrhundert vor; die nachfolgenden Jahrhunderte aber waren vertreten bis zu den ersten Jahrzehnten des neunzehnten, so daß eine wertvolle Über schau der buchbinderischeu Tätigkeit in ihren Wandlungen durch Wort und Bild geboten war. Die reichsten und künstlerisch wert vollsten Einbände datieren aus der Zeit, wo das Buch selbst noch kostbarer Wertgegenstand war; Blind- und Goldpressungen, aus geführt von Hand in Kalb- und Schweinsleder, beschäftigten damals die kunstfertigen alten Meister. Ich verzichte darauf, einzelne be sonders schöne Einbände hervorzuheben; wer das Buch in die Hand nimmt, wird sie selbst leicht herausfinden; nur eines in der sonders gedacht, das auf der mit zarten Linien eingefaßten Titel- eite des Einbandes in aufdringlichem Bilde in Goldpressung das Napoleonische Wappen trägt— auch ein 8m Transit, ^loria muncki! Aber nicht nur die Abbildungen der Einbände werden ge geben, auch die Rückenvergoldungen — auf zwei Seiten neben einandergestellt nicht weniger als neunzehn —, und zahlreiche verein zelte, sowie die geprägten und ziselierten Gold- und farbigen Schnitte werden im Bilde vorgeführt; die letzten Seiten des Buches sind Gesangbüchern mit durchbrochenen, getriebenen, ziselierten, silber nen und vergoldeten Beschlägen, gebunden in Sammet, Schildpatt und Holz, gewidmet. Die Straßburger Ausstellung hat unstreitig viel Sehenswertes und Lehrreiches für Bücherfreunde, besonders aber für die Buchbinderei geboten, ihre Quintessenz ist in diesem Buche festgehalten, — möge sie segensreiche Früchte tragen! Theod. Goebel. Kleine Mitteilungen. Bom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — Wegen Ver gehens gegen das Urheberrechtsgesctz ist am 3. April d. I. vom Land gericht Halle a. S. der Buchdruckereibesitzer Heinrich Ackert zu 100 ^ Geldstrafe verurteilt worden. Im Verlag von Elwin Staude in Berlin ist ein Hebammenkalender erschienen. Dieser enthält Meldebriefe für Hebammen, in denen dem Arzt formular mäßig der Zustand einer Wöchnerin angezeigt und er um seinen Besuch gebeten wird. Im selben Verlag ist ein Rechnungsbuch für Hebammen mit perforierten Blättern erschienen. Den Brief sowohl wie die Rechnungsformulare hat der Angeklagte nach gedruckt. Das Gericht hat in beiden Schriftstücken Schriftwerke erblickt, auf die das Urheberrechtsgesetz Anwendung findet. — Die Revision des Angeklagten wurde am 12. d. M. vom Reichs gericht verworfen. Lentze. (Lin koloniales Prachtwerk. — Ein Prachtwerk, das die deutschen Kolonien schildert, erscheint jetzt in der Verlagsanstalt für Farbenphotographie Weller L Hüttich in Berlin, heraus gegeben von Major a. D. Kurd Schwabe unter Mitwirkung von Major Bethe, Hauptmann Dominik, Professor Dr. Gustav Fritsch, Direktor Fr. Hupfeld, Professor vr. Krämer, Stabsarzt 0r. Kuhn, Professor l)r. Paasche und Hauptmann a. D. Volkmann, — eine Reihe hervorragender, zu hohen Erwartungen berechtigender Namen. Daß diese Erwartungen vollberechtigt sind, beweist bereits die soeben zur Ausgabe gelangte erste Lieferung des Großfolio (28:44 ein), auf feinstes weißes, aber nur matt glänzend satiniertes Kunstdruckpapier gedruckt, vor uns liegt. Es wird 40 Tafelbilder und über 210 Bilder im Text enthalten nach farbenphotographischen Aufnahmen von vr. Robert Lohmeyer, Bruno Marquardt und Eduard Kiewning, deren Herstellung und Drucklegung unter der künstlerischen Leitung von Bernhard Esch steht; der beschreibende Text wird in acht Abteilungen: Togo, Kamerun, Südwestafrika, Ostafrika, Kaiser Wilhelmsland und die Inselwelt im Stillen Ozean, Samoa und Kiautschou zerfallen. Auf diese Inhaltsangabe, die uns zeigt, daß das Werk »Die Deutschen Kolonien« ein umfassendes Bild von der in deutschem Besitz befindlichen Länder- und Inselwelt, zu geben bestimmt ist, müssen wir uns hier beschränken, um der graphischen Aus stattung desselben einige Worte zu widmen. Es steht hinsichtlich graphischer Kunst auf höchster Stufe, und seine Ausführung ist eine mustergültige, von tadelloser kunsttechnischer Vollendung; seine Bilder sind nach der Natur durch farbenphotographische Aufnahmen hergestellt und mit höchster Meisterschaft in Dreifarbendruck ver vielfältigt. In diesem Erzeugnisse moderner graphischer Kunst herrscht, wie in der Natur, vollkommene Harmonie; es gibt in seinen Dreifarbendrucken keine sogenannten Über deckungsfehler, bei denen die zuletzt gedruckte Farbe die ihr vorangegangenen beeinträchtigt und schädigt, kein Moire; man hat bei Betrachtung der Bilder nur das Gefühl künstlerischer Be friedigung und reiner Freude an der farbigen Wiedergabe der Natur, mag es sich um die Darstellungen im Text oder um die auf besonderen Tafeln handeln. Letztere gleichen von Meisterhand ausgeführten Aquarellen; einige derselben — es sind deren sechs der ersten Lieferung beigegeben, montiert auf schwarzen, ge narbten Karton —, bringen, wie z. B. Groß-Windhuk, ganz ver lockende und anheimelnde landschaftliche Ansichten. Die Dreifarbendrucke des deutschen Kolonialwerks müssen jeden Zweifel am künstlerischen Werte des Verfahrens, wo er trotz der E. A. Seemannschen Galeriewerke noch bestehen könnte, endgültig verschwinden machen, wenn es, wie hier, von Meister hand, mit erprobtem Verständnis und innigem Eingehen auf die Schönheiten und Feinheiten der zu reproduzierenden Aufnahmen, was sie auch darstellen mögen, geübt wird. Freilich, nicht jeder Drucker, der mit drei Farben Bilder druckt, ist ein auserwählter Meister, und dieser Umstand hat leider dem Rufe des Verfahrens bisher vielfach geschadet. Zur Tdxtschrift des Werkes dient eine schöne, tadellos ge druckte Cicero Antiqua; der Druck beider, des Textes wie der Bilder, erfolgte in der bekannten graphischen Kunststätte von Förster L Borries in Zwickau, während die chemigraphische Kunstanstalt von Husnik L Häusler in Prag die Klischees lieferte. Den Umschlag der Lieferungsmappe hat die Meisterhand von E. Döpler jun. geschaffen; er ist in Farben und Gold in vor nehmer Ausführung, der Bedeutung des Werkes entsprechend, entworfen und gedruckt. Es braucht wohl kaum bemerkt zu werden, daß die Schaffung dieses monumentalen Werkes mit außerordentlich hohen Kosten verbunden ist. Das deutsche Buchgewerbe aber darf mit vollstem Rechte stolz sein auf dieses echt nationale, den deutschen Kolonien, dieser ge waltigen Schöpfung der deutschen Einheit, gewidmete wissen schaftliche und graphische Unternehmen. Theod. Goebel. Eine Caxton-Bibliographie. — Unter dem Titel »6gn8U8 ok Oaxton8« hat die New Yorker »LiblioArrrpllierrl Loeist^« unlängst eine von Seymour de Ricci verfaßte, überaus sorgfältige Caxton- Bibliographie unter ihre Mitglieder zur Verteilung gebracht. Die Arbeit gibt nicht nur eine möglichst vollständige Liste der aus Caxtons Presse hervorgegangenen Bücher, sondern auch, soweit möglich, eine vollständige Geschichte jedes vorhandenen Bandes oder Bruchstücks mit Hinweisen auf solche Stücke, die in älteren nicht mehr nachgewiesen werden können. Die Namen der ältesten Besitzer sind hauptsächlich aus Vorsatzblättern oder handschriftlichen Anmerkungen entnommen, die der späteren durch Hinweise auf erwiesen; selbstverständlich fehlt auch die Angabe der gegen wärtigen Besitzer nicht. Die bibliographische Beschreibung ist außerordentlich sorgfältig und gibt nicht nur über Titel, Seiten zahl, Alter usw., sondern auch über den Erhaltungszustand der Drucke genaue Auskunft. Die Liste von unauffindbaren Drucken ist ziemlich groß; doch darf man wohlannehmen, daß viele davon mit den aufgeführten Drucken eins sind. Außer den Büchern, die Caxton selbst in Brügge und Westminster druckte, sind auch drei erwähnt, die nach Caxtons Rückkehr nach England in Brügge
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