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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1909
- Sprache
- Deutsch
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8188 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 157. 10. Juli 1909. internationale Eintragung der Fabrik- und Handels marken mitgeteilt. Der Beitritt hat Gültigkeit auf 26. Juli d. I. Hiervon wird den Staaten der Union zum Schutze des gewerb lichen Eigentums Kenntnis gegeben Diese sind außer der Schweiz folgende: Belgien, Brasilien, Kuba, Dänemark, Deutschland, Dominikanische Republik, Frankreich, Großbritannien, Japan, Italien, Mexiko, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Serbien, Spanien, Tunis, Ungarn und die Ver allgemeinere Union angehörenden nur die folgenden 13 Staaten beigetreten: Belgien, Brasilien, Frankreich, Italien, Kuba, Mexiko, Niederlande, Osterreick), Portugal, Schweiz, Spanien, Ungarn und Tunis. (Schweiz. Handelsamtsblatt.) Vom nordischen Buchhandel. — Herr Verlagsbuchhändler Eiler H. Hagerup in Kopenhagen hat von »Vemmetofte adeligem Jungfrauenkloster« das Grundstück Fiolsträde Nr. 10, gerade gegenüber der Universitätsbibliothek gelegen, angekauft. Die gesamte Verlagstätigkeit soll hierher verlegt werden, während das Sortiment in Gothersgade verbleibt. Gyldendalske Boghandel — Nordisk Forlag, Aktie- selskab in Kopenhagen verteilt für das abgelaufene Geschäftsjahr 5 Prozent Dividende. Zum Reservefonds werden 59 631 Kr. zurückgelegt. (»Norckisk voAbauckler-'l'ickencks.«) Beijers Bokförlagsaktiebolag in Stockholm hielt am 29. Juni die Hauptversammlung ab. Die Dividende wurde auf 4 Prozent auf die Stammaktien und 6 Prozent auf die Vorzugs aktien festgesetzt, wie im Vorjahre. (»Lvonska, vaAblackod.«) Konkurs in Finnland. — Der bedeutende Verlag För- lagsaktiebolaget Helios in Helsingfors beschloß in der am 30. Juni abgehaltenen Hauptversammlung, seinen gesamten Besitz an seine Gläubiger abzutreten. Die größten Gläubiger sind Aktiebolaget Lilius L Hertzberg, Buchdruckerei in Helsingfors, mit einer Forderung von 146 950 finnischen Mark gegen Pfand in einem großen Teil der Verlagsvorräte, sowie die Bank »Nordiska Aktiebanken« mit einem Kassenkredit von 24 747 finnischen Mark gegen Bürgschaft einzelner Personen dort. Die Aktiva der Gesell schaft sind auf 268 768 finnische Mark, die Passiva auf 249 623 PersonalnachrichLen. " UniversitätS- und Landesbibliothet in Strasburg i. Elf. — Der Deutsche Reichsanzeiger meldet die Ernennung des Archivdirektors Geheimen Archivrats vr. Wolfram in Metz durch Seine Majestät den Deutschen Kaiser zum Kaiserlichen Direktor der Universitäts- und Landesbibliothek in Straßburg mit dem Charakter als Geheimer Regierungsrat. Johannes Stettner 's-. — Am 3. Juli, um die Zeit, als die Sonne am höchsten stand, war es, da kam von der kleinen, ehr würdigen alten Bergstadt Freiberg in Sachsen her eine traurige Botschaft überall hin, wo immer in unserem deutschen Vater lande und jenseits seiner Grenzen ein tüchtiger Buchhändler seinen Arbeitsplatz hat. Dem ganzen deutschen Buchhandel — so kann man sagen — meldete der eilige Draht die schmerzliche, unwider rufliche Kunde: Einer der Besten von euch ist dahingegangen, Johannes Stettner ist tot. Diese Nachricht hat jeden ergriffen, der wußte, was der Ver blichene dem deutschen Buchhandel war. Johannes Stettner ist unerwartet schnell verschieden; dies zu erfahren war für jeden, der ihn persönlich kannte, ein tiefer Schmerz. Und weil Johannes Stettner von so vielen seiner Berufsgenossen gekannt war und hochgeachtet wurde, weil auch die Zahl seiner engeren Freunde groß war, kamen als Antwort auf die schmerzliche Meldung auch zahlreiche Beweise herzlichster Teilnahme in Worten und Blumen spenden aus allen Himmelsrichtungen nach Freiberg. Ja, die ihm besonders nahe standen, machten sich auf, um den hervorragenden Berufsgenossen und ehrenwerten Freund selber zur letzten Ruhe stätte zu begleiten. Jeder aber, der in stiller Trauer nur im Herzen mit dabei sein konnte, möchte gern erfahren, wie es war, Gestern um 3 Uhr versammelten sich die Leidtragenden im Trauerhause, um den letzten Abschied zu nehmen von diesem treuen, innig geliebten und verehrten Mitgliede einer großen Familie. Es versammelten sich alle, die ihn kannten, um ihn noch einmal zu sehen, den treuen Freund, den Berufsgenossen und fördernden Chef, den ehrenwerten Bürger seiner Vaterstadt. Und als dieses stille Abschiednehmen vorüber war, da trat der Geistliche, Superintendent Kirchenrat Haesselbarth, an die friedliche, blumengeschmückte Bahre des Toten und spendete den Leid tragenden zu Herzen gehende Worte des Trostes. In sinniger Rede führte er aus, wie doch dies reiche Leben vom Glück so be günstigt war. Wer wie der Verstorbene als erstgeborener Sohn einer altangesehenen Familie aufwachsen durfte, innig geliebt von einem warmen Mutterherzen, wohlvorbereitet für den Ernst des Lebens von einem tüchtigen Vater, wer wie er dann das wohl bestellte Erbe der Väter antreten durfte und selbst von einem rastlosen Eifer beseelt war; wem es wie ihm vergönnt war, im Kreise seiner Familie die größten Freuden des Lebens zu erfahren, wer wie er mit der Zeit fortschritt und doch in sicherer Ewigkeits hoffnung entschlafen durfte, auf den passen die Worte des Trostes: »Ich habe dich je und je geliebet, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Liebe«. Im Namen des Börsenvereins rief Herr vr. Ehlermann dem wackeren Berufsgenossen warme Worte des Dankes nach und legte einen Kranz an seiner Bahre nieder. Nicht nur weil Johannes Stettner sein Geschäft zu seltener Blüte gebracht, nicht nur weil er in uneigennützigster Weise viele Jahre seine enorme Arbeitskraft der Organisation des deutschen Buchhandels zur Verfügung gestellt hat; mehr noch auch darum, weil er ein liebenswürdiger Freund war, weil sich dem Zauber seiner vor trefflichen Persönlichkeit keiner entziehen konnte, der das Glück hatte, ihm näherzutreten. Man könnte die Ausführungen des Herrn vr. Ehlermann am treffendsten in die Worte zusammen fassen: Johannes Stettner war ein echter deutscher Buchhändler! Als Chef der Firma Craz L Gerlach, vor allem durch seinen ausgedehnten Spezialverlag für Berg- und Hüttenbau, war Jo hannes Stettner natürlich auch mit der hiesigen königlichen Berg akademie in enge Fühlung gekommen. Dort wurde er hoch ge schätzt als ein kenntnisreicher Geschäftsmann und galt als Autorität auf dem Gebiete der einschlägigen Literatur. Dem gab an seinem Sarge der Rektor der Bergakademie Geheimer Bergrat Professor vr. Erhard beredten Ausdruck, indem er ihm im Namen des Professoren-Kollegiums eine herrliche Blumenspende mit auf den letzten Weg gab. Dann läuteten auf allen Freiberger Kirchen die Glocken und kündeten der Stadt, daß man einen ihrer ehrenwertesten Bürger zur ewigen Ruhe geleite. Unter den Klängen des Chopinschen Trauermarsches setzte sich der Zug in Bewegung, an dem sich Vertreter des Freiberger Ofsizierkorps, der Studentenschaft, die höchsten Kreise der Stadt, zahlreiche Berufsgenossen von nah und fern und die teilweise sehr langjährigen Mitarbeiter des Ent schlafenen beteiligten. Am Grabe gab ihm die Kirche den Segen, und während das Lied erklang: »Wie sie so sanft ruhn, alle die Seligen«, warfen wir Johannes Stettner die letzten Rosen ins Grab. Dort ruht er nun aus von seiner Arbeit. Solange er unter den Lebenden war, hat er nie Zeit gehabt, müde zu sein. Johannes Stettner war »allezeit wach«. »Was vergangen, kehrt nicht wieder. Aber! Ging' es leuchtend nieder, Leuchtet's lange auch zurück.« Freiberg/Sachsen, 6. Juli 1909. —ng. * Gestorben: am 6. Juli in Paderborn im dreiundachtzigsten Lebens jahre der frühere Buchhändler Herr Hubert Badorff. Der Verstorbene hatte am 1. Januar 1861 in Paderborn unter der Firma seines Namens eine Buch und Kunsthandlung eröffnet und diese bis zum Jahre 1896 persönlich geleitet. Am I. Oktober 1896 übergab er sein Geschäft an Herrn I. Esser, den Inhaber der seit 1876 dort bestehenden vormals Schöningh'schen Sortimentsbuchhandlung.
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