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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1923
- Strukturtyp
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- 1923-02-14
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1923
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- Deutsch
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X- 38, 14, Februar 1S23. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. der Ausstieges seiner Lebensbahn bis zu ihrer Ausbreitung und Vollendung in Weimar, das der Reisejahre und Reisemonate zu der in der herzoglichen Residenz verbrachten Zeit im Auge zu behalten, wenn man Goethes Lebensbild in einer richtigen Ab rundung erkennen will. Kaum ein besseres Mittel gibt es hierzu als den eleganten Folianten, der den Titel trägt: Goetheund sein Kreis, Erläutert und dargestellt in 651 Ab bildungen. Mit einer Einführung in das Ver stand n i s v o n Go e th e s Pe r >sö n l i ch ke i t, VonFranz Neubert, HerauLgeg « ben mit Unterstützung des G o e t h e - R a t i on a l - Mus e um s in Weimar, 2. Auf lage, I, I. W eb e r, Le ip z i g, 1922. Dieser vortreffliche, schon wohlbekannte ikonographische Kommentar aller Goethe- Biographien darf auch im Handapparat des Büchersammlers nicht fehlen, in dem die Bilderatlanten, wenn sie wissenschaftlich bear beitet wurden, unentbehrliche, vielbesragte Auskunftsmittel find, (Sollte übrigens die »Leipziger Jllustrirte« aus dem Bilder reichtum, den sie in einem Halbjahrhundert aufhäufte, nicht ein mal einen Bilderatlas zur neuesten Geschichte zusammenstellen wollen? Der ist ein in diesem Handapparat häufig vermißtes Desi deratum.) Auch die im gleichen Verlage veröffentlichten Einzel ausgaben von Goethes Schriften mit deren zu des Dichters Leb zeiten erschienenen Illustrationen haben sich um einen seiner Vor gänger gleichwerten neuen Band vermehrt: Hermann und Dorothea von Johann Wolfgang von Goethe. Herausgegeben mit 56 Abbildungen nach zeit genössischen Vorlagen und eingeleitet von Hans Wahl, Textlich nach geprüft von Max Hecker, I. I. Weber, Leipzig, 1922, Die Anordnung dieser Ausgaben, die für den Gemeingebrauch bestimmt sind, auf wissenschaftlicher Grundlage macht auch aus ihrer Reihe ein sehr beachtliches biblio-ikonographisches Sammelwerk, das ebenso den Buchkunstfreunden wie den Goetheana-Erstausgaben Suchenden ersprießliche Dienste leisten wird. Hoffentlich wird die allgemeine, doch einmal fertig werdende Goethe-Biographie das hierher gehörige Bildermaterial aus seiner Zerstreuung in den Büchern und Zeitschriften wieder zusammenziehen. Es ist ja viel Nach gedrucktes und Nebensächliches darunter, sodaß eine kritische Son derung von nöten wäre. Aber auch viel sorgsam Ausgewähltes und Wiedergegebenes, sodaß sich dabei recht wohl von einer ikono- graphischen Jnedita-Lilevatur reden läßt. An dergleichen Berei cherungen pflegt der Insel-Verlag es den von ihm herausgegebe nen kritischen Goetheana-Rezensionen nie fehlen zu lassen, wo sie dann als Belege an ihrem rechten Platze stehen, keine nur füllen den, verschönernden Zugaben sind. Das gilt auch von den Bei lagen der Neubearbeitung von Goethes Briefwechsel mit Marianne von Willemer. Herausgegeben von Max Hecker. Leipzig, Insel-Verlag, 1922, die diese literarhistorisch für die Divandichtung, psychologisch für Goethes Altersneigungen wertvollen Briefschaften zum erstenmal mit annähernder Vollständigkeit druckt und schon somit einer be sonderen Einpfählung für den Büchersammler cntraten kann, für den sie nur kurz als «ine Ergänzung seiner Fehlliste registriert werde. Ein« nur wenig bekannte Willemeranekdote, deren bieder- meierisch-bllrgerliche Geruhsamkeit allerdings mit den Gedichten Suleikas kontrastiert, hat der Frankfurter Dialektdichter Friedrich Stoltze als einen »Beitrag zur Goethe-Literatur- erzählt. Man findet dieses amüsante Stückchen auch in der hübschen Auswahl sammlung: Friedrich Stoltze, Pracht- un Wunner- kepp, Gedichte und Erzählungen in Frankfurter Mundart, Mit 8 Original.Lithographien und Buchschmuck vonFritz Francke, Frankfurter Ver« lags-Anstalt A,-G,, Frankfurt a, M,, 1922. Das ver gnügliche Büchlein wird an dieser Stelle nicht lediglich angeführt, weil jene Anekdote dazu gerade «inen Anlaß gab. Denn dieser Klassiker der in der alten Main- und Messestadt heimischen Mund art vermittelt auch eine gute Vorstellung, wie Goethe selbst und Marianne von Willemer gesprochen haben werden. Mit einem leichten leisen Anklang der Dialektgewohnheiten in Wendungen und Worten, Es ist gut, sich gelegentlich einmal auch daran zu erinnern. Was gäben wir nicht um ein Phonogrcnnm von Goethes Stimme! Hier ist «ine Grenze des Buches in der Über lieferung der Rede, indessen die Musiknote treuer den Ton für die Zukunft ausbewahrt. Ein altes Notenmanuskript läßt den, der seine Sprach« versteht, wieder die vollen Klänge hören, die in ihm ausgezeichnet wurden, Prof, Or, Max Friedländers liebens würdige Wissenschaftlichkeit, der die Musik-Bibliophilie schon manche schöne Gabe verdankte, hat in ihrer anmutigen Art eine solche alte Handschrift wieder aufgeweckt: Erwin und El- mire. Ein Schauspiel mit Gesang von Goethe, Komponiert von Anna Amalia, Herzogin zu Sachsen-Weimar-Eisenach 1776. Nach der in der Weimarer Landesbibliothek befindlichen hand schriftlichen Partitur bearbeitet und zum erstenmal h c r a u s g e g e b e n von Max Friedländer, C. F, W, Siegel'sMusikalien Handlung (R, Linne in a n n), L e ip z i g, 19 21, und der Verlag hat es verstanden, in der Ausstattung des Notenwerkes dessen literar-musik-historischen Wert in einer repräsentativ-vornehmen und doch nicht aufdring lichen Art zu kennzeichnen. Wie das Nachwort des Herausgebers (das in seiner feinen rhythmischen Gliederung dem musikalischen Sinn des Lesers wohltut) ausführlicher erläutert hat, liegt hier nicht allein die Komposition selbst, sondern auch stellenweise der Goethesche Text selbst im Erstdruck vor. Der Dichter hat seine Koinponisten immer bereitwillig unterstützt; auch die Erstausgabe der Faustkomposition des Fürsten Radziwill enthält bekanntlich einige »erstgedruckte« Fauststellen, di« besonders für die Vertonung geschrieben worden sind. Eine Anmerkung, die durchaus nicht als bibliographische Mikrologie des Büchersammlers einpfunden zu werden braucht, denn zu einem bibliographischen System der Erst- ausgaben ist neben ihrer Kritik die Vollständigkeit unentbehrlich. Und auch nicht als eine Behauptung des Grundsatzes, jede Zeile von Goethes Hand sei unersetzlich kostbar. Der Gedichtfetzen aus wenigen Worten, die kurze Notiz, die die Weimarer Sophien-Aus- gabe buchte, mag nur ganz gelegentlich dem Forscher wichtig sein. Aber sie kann ihm doch wichtig sein und darf darum nicht fehlen. Auch der Einblick in Goethes häusliches Leben und häusliche Lebensgewohnheiten darf an dem Bilde seiner menschlichen Per sönlichkeit, die sich ganz und gar von seiner dichterischen Persön- lichkeit nicht trennen läßt, nicht vermißt werden. Man darf der schönen Ausgabe von »Goethes Briefwechsel mit seiner Frau-, die Hans Gerhard Gräf herausgab (sie liegt nun in einer neube arbeiteten Auswahlsammlung vor, die schon wegen ihrer Be richtigungen und Nachträge neben der Erstausgabe Geltung hat: Goethes Ehe in Briefen, Herausgegeben von Hans Gerhard Gräf. Mit neun Bildertafeln, einem Faksimile und einem Schluß st ück. Zweite Auflage, Literarischest« st altRllttenLLoening, Frankfurt a, M, 1922), nicht zum Vorwurf machen wollen, sie ziehe den »Dichterfürsten« in «ine triviale Sphäre hinab. Selbst wenn das der Fall sein würde, Goethe hätte dann in einer solchen Sphäre sich eben wohlgefühlt, woran auch bei einigem ästhetischen Mißbehagen nichts zu ändern sein würde. Aber es ist ganz und gar nicht der Fall, Der Briefwechsel mit seiner Frau zeigt den Dichter durchaus nicht lediglich in Schlafrock und Pan- tosfeln, er ist als eine Äußerung seines Wesens für jeden, der es begreifen möchte, ebenso notwendig zu kennen wie etwa der Briefwechsel mit Frau von Stein, Ja, mehr noch, er ist eine Abwehr und die beste Abwehr der vielen Klatschgeschichten, mit denen man in Weimar di« Ehe Goethes zu unterpretieren liebte, Klatschgeschichten, di« immerhin in manchen Goethe-Biographien, zum mindesten in der Ausfassung dieser Ehe, weitergetragen wor den sind, Klatschgeschichten, die nichts von dem treffenden Witz hatten, mit dem die Anekdotiers des Pariser Rokoko ihren Ver leumdungen Schwungkraft verliehen, wenn sie sie dem Gegner in den Rücken schnellten, Mine Mitteilungen. Jubiläum. — Die Firma W. Gotthold in Kirchheim bolanden blickte am 13. Februar auf 100 Jahre Lies Bestehens zurück. Sie wurde am 13. Februar 1823 von dem Buchbinder Michael Beyer gegründet. Nach dessen Tode führte seine Witwe die Buch bindcrei »mit Unterstützung eines brauchbaren Gesellen* fort, wie sie im Kirchheimbolandcr Wochenblatt angezeigt hat. Dieser »brauchbare 189
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