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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1909
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1909
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- Deutsch
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154, 7. Juli 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. 8057 witzsch L Sohn auch nicht minder schätzenswerte Wiedergaben nach alten Meistern. Die Buchhandlung des Waisenhauses in Halle a. S. ist mit einigen einfarbigen, in Lichtdruck ausgeführten An schauungsbildern vertreten, die -Wieland den Schmied und Bödwild-, den »Versöhnungstrunk am Wasgenstkin« van Johannes Gehrts und »Ein altgermanisches Opferfest« von A. Dänewald darstellen. Ernst Kiesling. Englischer Buchhändler-Kongreß. Am Sonnabend den 19. Juni fand die diesjährige Ver sammlung der Vereinigung englischer Sortimenter »Dös r^LoeiLteck Hookeelt rs ot Oreat Lritoiu kruä Irelsuä« in der -Vtatiouara' U»Il« in London statt. Schon am Freitag abend hatten sich die meisten Teil nehmer, einer Einladung der Firma Simpkin, Marshall, Hamilton Kent L Co. Ltd. folgend, in derselben »8mtiou«rs' ÜLll«, dem alten Korporationsgebäude der Buchhändler, eingefunden, wo ihnen ein gutes Konzert geboten wurde und wo sie Gelegenheit hatten, alte Freunde zu begrüßen und neue Bekanntschaften mit den aus allen Städten Englands gekommenen Kollegen zu machen. Die eigentliche Hauptversammlung fand am Sonnabend morgen statt und war der Verlesung eines Jahresberichts und der Neuwahl des Vorstandes gewidmet. Einige Punkte des Berichts mögen hier Platz finden: Das ust-System entwickelt sich mehr und mehr, wie aus folgenden von Herrn Robert Bowes, Cambridge, nach dem rbloglisb Lirtologue ok books- zusammengestellten Zahlen heroorgeht: ^Büch-7° Gesamtladenpr. »Net«- (Äestlmlltldenpr. E 8. ci. Bücher 8. ä. 1901 5675 1211 8 7 2322 983 3 4 1902 «091 1230 10 >>'/- IVHH 3050 1247 15 1903 6198 951 6 3681 1667 11 3 1904 5382 994 5 11 4303 1550 19 5 1905 6621 847 18 6H, 4617 1480 12 8 1906 5843 814 2 1 5136 1646 18 7 1907 4926 872 17 5' » 5426 1643 14 0 1908 42IS 791 0 7 5658 1718 4 10 Nur in ganz vereinzelten Fällen mutzte der Verein ein greisen, um dem Unterbieten der nst-Prcise Einhalt zu tun. Der Vorstand spricht seine Genugtuung darüber aus, das Ende des sogenannten »Look 4V»r» verzeichnen zu können, indem der »llliuos Look 6Iub- das ust-Abkommen als bindend anerkannt habe. Ein Versuch der »I»ibr«r/Ls8oei»tiou> (einer Vereinigung der Bibliothekare), die Buchhändler zu zwingen, uet-Bücher mit Rabatt zu liefern, scheiterte an dem festen Zusammenhalten der Verleger und Sortimenter, wie der Vorstand oorausgesehen hatte. Die Frage der 7 ä- und 1 sb-Copyright-Romane wird ernstlich geprüft, und da die Vereinigung der Autoren dieser Angelegenheit gleichfalls großes Interesse eutgegenbringt, so hofft der Vorstand, daß baldigst Schritte getan werden, um einer frühzeitigen Veröffentlichung solcher billigen Ausgaben Einhalt zu tun, da solche dem Verkauf der teureren ersten Ausgabe schade. Der Vorsitzende Herr Keay dankte der Verleger- Vereinigung für die Unterstützung, die sie in schwierigen Fällen, wie im »Look Vor, und bei Durchführung des ust- Systems, den Sortimentern habe angedeihen lassen. Obschon Meinungsverschiedenheiten diese beiden Vereine in mehreren Punkten trennten, so habe doch die bisherige Zusammen arbeit große Erfolge erzielt. Aus Dankbarkeit für die geschickte Leitung des Vereins und eine 14 jährige Tätigkeit im Vorstande, zur Wohlfahrt des Sortimentsbuchhandels, wurden zum Schluß der Ver sammlung dem Vorsitzenden, Herrn Keay, und dem Schrift führer, Her n Psarce, kostbare Geschenke überreicht. Der Abend vereinigte die Buchhändler und ihre Gäste bei einem Festmahl in den Sälen des Hotel Cecil. Von den vielen bei dieser Gelegenheit gehaltenen Reden verdient die des Vorsitzenden der »kublisbers' äss-vi-rtioll«, Herrn W. Heinemann, die in klarer Form die Ansichten der Verleger über die verschiedenen schwebenden Fragen dar legt, besondere Beachtung. Alle Welt sage, so führte er aus, daß der Sortimenter stand kränkele, und die Verleger-Vereinigung sei häufig an gerufen, diese Krankheit zu heilen, ohne daß sie bisher in der Lage gewesen sei, auch nur die Art des Leidens festzu- stelleu. Sie hätten stets ihr Bestes getan, wenn sie solche Beschwerden erhielten; aber sie hätten kein Heilmittel ent decken können, um dem Rückgang im Absatz der Bücher entgegenzuwirken. Jedermann sei wohl mit ihm einig, daß der Buchhandel seit Einführung des »uet-Systems« bedeu tend gewonnen habe. Mit Hilfe des Sortiments könne dies System weiter ausgebaut werden, und er hoffe, daß eines Tages jedes Buch zum angesetzten vollen Preise ohne Rabatt verkauft werden werde. Über die Krisis im Roman sagte Herr Heinemann, daß die Einführung des vet-Systems auch für Romane wohl eine der besten Maßregeln sei, um deren Verkauf zu heben. Wenn jemand 8 sb für seine Unterhaltung aus gebe, so müsse er auch sicher sein, einen guten und nicht zu kurzen Roman zu erhalten. Jetzt komme es nur zu oft vor, daß ein K sb-Buch nur 40 OVO Worte ent halte, wogegen erstklassige Autoren zuweilen Werke mit 300 000 Worten zum selben Preise auf den Markt brächten. Die Käufer der elfteren seien mit Recht unzu frieden und würden in Zukunft Romane nur noch mit Mißtrauen betrachten. Jenen, die ihm entgegnen würden, daß man in Literaturfragen nicht die Quantität berück sichtigen dürfe, erwidere er, daß Romanverleger bei Fest setzung des Preises ja auch nicht die Qualität untersuchten, sondern ein gut angelegtes, reif durchdachtes und gut geschriebenes Werk zum gleichen Preise veröffentlichten wie den ersten besten Roman irgend einer jungen Dame oder eines Herrn der besseren Stände, die es sich tausend oder zweitausend Mark kosten lassen können, ihre faden und nichtssagenden Geistesprodukte gedruckt zu sehen. Durch die Einförmigkeit des Preises für gute und schlechte, lange und kurze Romane sei der Sortimenter dahin gekommen, nur noch auf den Rabatt bei seinen Empfehlungen zu achten. Es seien aber noch andere Gründe für den Rückgang im Verkauf der 6 sb-Romane anzuführen. Da sei an erster Stelle die Veröffentlichung von billigen Ausgaben in Leinenbändsn hervorzuheben, da solche in einzelnen Fällen der Erstausgabe zu rasch folge. Es werde auch gesagt, daß, während in früheren Jahren die Leihbibliotheken etwa 25"/^ der Auflage eines Romans kauften und 7S"/„ von den Sortimentern abgesetzt wurden, jetzt das Verhältnis umgekehrt sei und 75"/„ von den Leih bibliotheken und nur 25"/o von den Sortimentern gekauft würden. Er könne nicht sagen, ob diese Rechnung richtig sei, es könne aber kein Zweifel darüber bestehen, daß die außerordentliche Entwicklung der Leihbibliotheken einen ganz bedeutenden Einfluß auf den Verkauf der Romane habe, denn jetzt sei das Publikum mehr und mehr geneigt, 6 sb- Romane nur zu leihen, anstatt zu kaufen. Er glaube, daß diese Neigung deshalb so grenzenlos gestiegen sei, weil das Publikum dem Roman gegenüber mißtrauisch geworden sei, da einerseits die Qualität, anderseits die Quantität zu wünschen übrig ließen und Neuausgaben zu ganz billigen Preisen zu so frühen Zeitpunkten erschienen seien, daß viele IV44
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