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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1909
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1909
- Sprache
- Deutsch
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^ 127, 5. Juni ISO», Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dljchn. Buchhandel. 6749 als vielmehr auf einem Glücksfall, wie er im Verlagsgeschäft von Zeit zu Zeit einmal vorkommt. Obgleich Lacroix derjenige von beiden war, der mit dem Roman das bessere Geschäft gemacht hatte, denn die Einnahmen, die er aus allen Allsgaben des Werkes zog, überstiegen das an Victor Hugo gezahlte Honorar von 900 000 Frcs. zweifellos sehr bedeutend, so muß doch an erkannt werden, daß der Dichter stets das Interesse seines Verlegers im Auge hatte und zu allem, was für diesen von Vorteil sein konnte, willig die Hand bot, obgleich er, wie er ganz gut wußte, damit gegen seine eigenen Interessen handelte, da er nach Ablauf der im Kontrakt vorgesehenen 12 Jahre wieder das freie Verfügungsrecht über seinen Roman haben sollte. Das, was Victor Hugo mit seinem Werk erreichen wollte, hat er erreicht: Er hat sich in den »NissrablkL« zum Beschützer und Verteidiger der Armen, Elenden, Verstoßenen und Verlassenen gemacht, er hat in direkte, unmittelbare Be rührung zum Volke treten wollen, und das Volk hat ihm das gelohnt dadurch, daß es zur Verbreitung seines Werkes und zur Größe seines Ruhms beitrug. Ernst Waldmann. Kleine Mitteilungen. Eine neue Art der Herausgabe großer Romane. — Der Gyldendal'sche Verlag in Kopenhagen hat den Versuch ge macht, einen großen, modernen Kopenhagener Entwicklungsroman des auch in Deutschland bekannten dänischen Schriftstellers Laurids Bruun: »Aus dem Geschlecht der Byge's. Roman vom Jahr hundertwechsel« auf eine neue Art herauszugeben. Er versandte ein Gratis-Probeheft von 61 Seiten, das mit verbindender In haltsangabe Auszüge aus den sechs Büchern des Romans sowie einen Prospekt über das Ganze enthält, und zwar in gleich guter Ausstattung wie das Werk selbst. Die sechs Bücher erscheinen, jedes mit Untertitel, in monatlichen Zwischenräumen von März bis September (mit Ausnahme des Sommerferien-Monats Juli) zum Preise von je Lr. 2.50 bis 3.— (für je 10—12 Bogen, 20x13 ein, in großem Druck). Sie sind einzeln käuflich, Sub skribenten erhalten jedoch zuletzt umsonst 2 komponierte Ein bände zum Einbinden der 2 Teile des Romans (1. T.: Svend sGeselle, zugleich aber ein häufiger dänischer Vornamens; 2. T.: Mester Meister) Byge). — L. Bruun hat schon einmal, 1905—06, 4 Einzelbänden (Gesamtpreis Lr. 12.50; geb. Lr. 18.50) heraus gegeben, wovon 3 Bände schon die 2. Auflage erlebten. G. Bargum. Zur Herausgabe des Jakutische« Wörterbuchs. — Ein solches Werk (jakutisch-russisch) erscheint in St. Petersburg, be arbeitet von E. K. Pekarskij und herausgegeben von der Kaiser lichen Akademie der Wissenschaften. Doch ist davon bisher nur das erste Heft (1907) erschienen. Da das Werk aber nicht bloß ein wissen schaftliches Interesse hat, sondern auch wichtig für die Verwaltung und das Gerichtswesen der von den Jakuten bewohnten Landes teile in Ostsibirien ist, so hat der Gouverneur des dortigen Ge biets Jakutsk beim russischen Unterrichtsminister das Gesuch ein gereicht, er möge dem Herrn Pekarskij eine Unterstützung von 2000 Rubel fünf Jahre lang gewähren, damit er sich ausschließlich der Ausarbeitung des reichen sprachlichen Materials widmen könne, das er während eines vierundzwanzigjährigen, freilich nicht freiwilligen Aufenthalts unter den Jakuten (Pekarskij war dahin verbannt!) gesammelt hat. Die Akademie der Wissenschaften hat die Genehmigung dieses Gesuchs befürwortet, und es darf daher nun ein rascheres Erscheinen des Werkes erwartet werden. U. * Jubiläums-Kochtunft-Ausstetlung in Berlin. — Vom 18.—26. September d. I. findet in Berlin in der Ausstellungs halle am Zoologischen Garten eine Kochkunst-Ausstellung statt, die von den beiden großen Vereinigungen, der »Berliner Gastwirts-Innung« (zu ihrem fünfundzwanzigjährigen Jubiläum) und dem »Bund der Saalbesitzer-Vereine Deutschlands« veranstaltet wird. Auf dieser Ausstellung soll auch die ge samte Literatur über Kochkunst, Gastwirtschaft und Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. Tafel wesen zu einer würdigen Anschauung gebracht werden. Alle Verleger gastronomischer und ähnlicher Literatur seien daher auf diese gute Gelegenheit zur Bekanntmachung ihrer einschlägigen Verlagswerke aufmerksam gemacht. Die buchhändlerische Ver tretung hat Herr Verlagsbuchhändler und Buchdruckereibesitzer Hans Dvhrn in Berlin 8>V. 61, Bellealliancestr. 3, (Komm.: Earl Fr. Fleischer in Leipzig) übernommen, an den Anfragen wegen der Ausstellungsbedingungen usw. zu richten sein würden. '' Pädagogische Ausstellung in Reumünftcr i. H. — Wie aus einem Inserat von Gustav Schnippe! Nachf. in Neumünster i. H. in der gestrigen Nummer des Börsenblattes (S. 6735) hervorgeht, findet dort vom 28.—30.Juli eine Ausstellung von künstlerischem Wandschmuck, Landkarten, pädagogisch er Lektüre usw. statt. Wir verfehlen nicht, den Verlagsbuchhandel auf das erwähnte Inserat hinzuweisen. * Notentitel-Ausstellung. — Die Jahres-Versammlung des Allgemeinen Deutschen Musikvereins hat am 2. Juni in Stuttgart unter zahlreicher Beteiligung der Mitglieder ihren Anfang genommen. Zu gleicher Zeit mit den damit (vom 2.—6. Juni) verbundenen musikalischen Veranstaltungen findet im Landesgewerbemuseum in Stuttgart eine Ausstellung von alten und neuen Notentiteln statt. Es ist bekannt, daß die künstlerische Ausstattung von Musikalien im allgemeinen noch viel zu wünschen übrig läßt, und daher das Streben nach einer Besserung in dieser Hinsicht, insbesondere in einer die Förderung des Musik lebens so pflegenden Stadt wie Stuttgart, seine volle Berechtigung hat. Die in der Ausstellung vorgeführten Beispiele von ge diegener künstlerischer Musikalien-Ausstattung entstammen weitaus der Mehrzahl nach der Privatsammlung des Herrn Regierungs rats Walter von Zur Westen in Berlin, und diese wurden durch die Musikalienhandlung Albert Auer und das Antiquariat Richard Kaufmann, beide in Stuttgart, und einige Stuttgarter Privatleute zweckentsprechend ergänzt. Den als mustergültig zu be zeichnenden Titeln, die zugleich die Kunst des Kupferstichs und der Lithographie würdig vertreten, stehen minder wertvolle Beispiele gegenüber, die leider immer noch die Mehrheit bilden. Erste deutsche Künstler, wie Menzel, Georgi, Max Klinger, Stuck, Lechter, Erler, Sattler, I. V. Cissarz u. a., haben durch Ausstellung Besserung auch auf dem seither ziemlich vernachlässigten Gebiete der Notenausstattung in die Wege zu leiten. »Bibliotheksverkauf. — Die ganze Bibliothek des verstorbenen Professors Moritz Heyne in Göttin gen ist von der Uni versität von Illinois angekauft worden. Sie enthält ungefähr 5200 Bände zur germanischen Literatur und Philologie und ist speziell reich an wertvollen deutschen Ausgaben des 16., 17. und 18. Jahrhunderts. »Deutscher Juristentag. — Auf Einladung der Stadt Danzig faßte die ständige Deputation des Deutschen Juristentages in ihrer Sitzung, die zu Pfingsten in Homburg vor der Höhe statt fand, den Beschluß, den 30. deutschen Juristentag im September 1910 in Danzig abzuhalten. Der Kaiser und das Recht am eigenen Bilde. — Nach Mit teilungen in der Tagespresse hat der Kaiser, ebenso der Kronprinz, Prinz Eitel Friedrich und Prinz August Wilhelm, ein Zirkular an sämtliche Hofphotographen und Photographen der Mitglieder der kaiserlichen Familie richten lassen, in dem die Photographen sich schriftlich verpflichten müssen, sich des Rechtes an den von ihnen aufgenommenen Bildern des Kaisers sowie der Mitglieder der kaiserlichen Familie zu begeben und diesen Verzicht durch die Unter schrift unter das Zirkular auszudrücken. Diese Maßnahme des Kaisers wurde hervorgerufen durch mehrere Bilder von Mitgliedern der kaiserlichen Familie und durch phantastische Gruppen zusammenstellungen, die auf Ansichtskarten verbreitet wurden und die sich meist nicht sonderlich durch künstlerischen Geschmack aus zeichnen. Der Kaiser hat es mißliebig bemerkt, daß die Bilder in vielen Fällen durchaus phantastisch waren; so hatte z. B. der kleine Sohn des Kronprinzen auf einem Bilde einen Helm auf dem Kopf in einem Alter, wo er noch nicht einmal eine weiche Mütze tragen konnte. Desgleichen waren anläßlich der Hochzeits- 877
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