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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-05-11
- Erscheinungsdatum
- 11.05.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090511
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5678 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 1V7, II. Mai 1S0S. Amsterdam bemerkte, der Börseiwerein habe ihn abgewiesen, er hoffe aber, daß wir ihn unterstützen würden im Kampfe gegen ein Unwesen, das wir in Deutschland doch selbst mit den schärfsten Maßregeln behandelten. In unserer Antwort haben wir zwar die Schleudere! nicht in Schutz genommen, wir haben Herrn Müller jedoch auf das in den Nieder landen immer noch bestehende Nachdrucksunwesen hingewiesen und ihm gesagt, er möge mit seinen dortigen Kollegen erst einmal hier Wandel zu schaffen versuchen, anstatt seine Klagen ins Ausland zu tragen. Jedenfalls würde wohl auch er zugeben müssen, daß das literarisch große Deutsch land von dem kleinen Holland durch Nachdruck viel schwerer geschädigt würde, als es im umgekehrten Falle möglich sei. Sobald jedoch dieses Hindernis beseitigt sein würde, wären wir gern bereit, seine Wünsche zu unterstützen. Das letzte Jahr hat uns wiederum durch den Tod eines Kollegen in Trauer versetzt. Im Oktober v. I. starb Her mann Fischer in Königsberg, der langjährige Inhaber von C. Th. Nürmbergers Buchhandlung. In früheren Jahren war Herr Fischer ein regelmäßiger Gast unserer Kantate- Bersammlungen. Alle, die ihn kannten, schätzten in ihm eine edle, charaktervolle Männlichkeit, eine große Liebe zum Buchhandel, sowie eine wahrhaft sympathische Persönlichkeit. Ehre seinem Andenken! Von frohen Ereignissen sei bemerkt, daß der Sächsisch- Thüringische Buchhändleroerband am 25. Septembdr v. I. das Fest seines fünfundzwanzigjährigen Bestehens feiern konnte. Der Verfasser dieses Berichts durfte an der schön verlaufenen Feier teilnehmen und wiederholt seine damals persönlich im Namen des Verbandes übecbrachten Glück wünsche auch an dieser Stelle. Von andern Jubiläen ge denken wir des hundertjährigen Bestehens der Firma Duncker L Humblot. des sünfundsiebzigjährigen Bestehens der Firma Veit L Comp., sowie des fünfundzwanzigjährigen Geschäfts- jnbiläums unseres Kollegen Emil Behrend-Wiesbaden. Bei diesen frohen Gedenktagen haben wir die Glückwünsche des Verbandes zum Ausdruck gebracht. Leider verspätet erfuhren wir das Geschäftsjubiläum unseres Bernhard Hartmann. Wie wir unsere Glückwünsche schriftlich aussprachen, so wieder holen wir sie herzlichst an dieser Stelle. Wir haben, sehr geehrte Herren Kollegen, durch vor stehende Mitteilungen alles Erwähnenswerte berücksichtigt; wir können diesen Bericht aber nicht beenden, ohne Ihnen noch ein besonderes Wort zu sagen. Wenn wir zurückblicken auf das verflossene Geschäfts jahr unseres Verbandes, überkommt uns ein aufrichtig be wegtes Gefühl. Wir nehmen heute, nach sechsjähriger Amtsführung zum letzten Mal den Platz an diesem Tische ein. und es heißt für uns Abschied nehmen von Ihnen, und damit zugleich von einer Tätigkeit, die uns trotz mannigfacher Sorgen und Kämpfe doch von Herzen lieb geworden ist. weil wir uns allezeit getragen fühlten durch Ihr Vertrauen, sowie durch vielseitige tatkräftige Unter stützung. Nehmen Sie. sehr geehrte Herren Kollegen, in dieser Abschiedsstunde dafür unseren tief empfundenen Dank entgegen, und seien Sie überzeugt, daß in uns die Er innerung an die letzten sechs Jahre unvergänglich sortleben wird. Auch dem Vorstande des Börsenvereins danken wir herzlich für das uns erwiesene Vertrauen, sowie für das bereitwillige Entgegenkommen, wodurch uns in vielen Fällen unsere Tätigkeit wesentlich erleichtert wurde. Es kann und darf nicht unsere Absicht sein, aus unsere Amtssührung hier näher einzugehen — weder im allgemeinen, noch durch Hin weis auf Einzelheiten —; wir möchten dagegen mit vollem Bewußtsein nicht darauf verzichten, hier offen auszusprechen, was wir als eine gewonnene Überzeugung bezeichnen dürfen, die sich von Jahr zu Jahr immer mehr in uns gefestigt hat. Sehr geehrte Herren Kollegen, Sie wissen alle, daß Zweck und Ausgabe unseres Verbandes vornehmlich darin besteht, alle den deutschen Buchhandel jeweilig be wegenden Fragen durch eine dem Börsenverein gewidmete treue Arbeit mit lösen zu helfen, Sie wissen aber auch, daß in den letzten Jahren in weiteren Kreisen unseres deutschen Buchhandels eine Strömung sich bemerkbar gemacht hat, deren Vertreter sich zu Anschauungen bekennen, die. kurz ausgedrückt, mit den Grundsätzen unseres Börsenvereins nicht vereinbar sind. Die Frage, ob die Interessen des Sortiments innerhalb des Verbandes genügend zur Geltung gebracht werden können, erscheint, nachdem ihre Möglichkeit von ge wisser Seite immer wieder in Abrede gestellt wurde, um so be deutungsvoller, als auch von manchen uns befreundeten Kollegen die Ansicht geäußert wurde, das Sortiment bedürfe eines besonderen Zusammenschlusses seiner Glieder, weil die von unserem Verbände anzustrebenden Ziele, sestgelegt durch dessen Satzungen, nicht ausreichen könnten, um eine energische Vertretung der reinen Sortimentsinteressen zu gewährleisten. Sie alle, sehr geehrte Herren Kollegen, kennen den von uns eingenommenen Standpunkt, der darin gipfelte, das zu fördern und zu erhalten, was unserem Verbände seine be deutungsvolle Stellung im deutschen Buchhandel verschafft hat. Die Tatsache, daß im Verbände neben der überwiegenden Zahl von Sortimentern auch unsere Kollegen vom Verlag Sitz und Stimme haben, mußte uns die Aufgabe zuweisen, durch vermittelnde Tätigkeit einen Ausgleich der oftmals aus einandergehenden Interessen von Verlag und Sortiment an zustreben. Wenn wir dabei das Sortiment voranstellten, so haben wir die uns vorgezeichnete Bahn doch nicht verlassen, auch dort nicht, wo die Verhältnisse uns nötigten, gegen den durch geschloffene Vereinsbildung uns gegenüberstehenden Verlag die Interessen des Sortiments zu vertreten. Der Kampf ums Dasein, der heute den deutschen Buchhandel in gleicher Weise wie alle übrigen Zweige des Handels und Erwerbslebens in Mitleidenschaft gezogen hat. ist nun gerade in der jüngsten Zeit dadurch besonders in Erscheinung getreten, daß der früher schon mehrfach gemachte Versuch, einen allgemeinen deutschen Sortimeuterverein zu gründen, wiederholt wird. Uns steht es selbstverständlich nicht zu. über die Zweckmäßigkeit eines neuen Sortimentervereins an dieser Stelle etwas zu sagen, wir empfinden nur die Pflicht, auszusprechen, daß wir die ganze Angelegenheit, sowie sie uns zur Kenntnis gelangte, vollkommen sachlich behandelt haben. Möge nun die Entscheidung fallen, wie sie wolle, so werden Sie alle, geehrte Herren Kollegen, wie wir zu versichtlich annehmen, mit uns den tiefempfundenen Wunsch teilen, daß unser Verband unter allen Umständen fortbestehe. Wir hegen ferner die zuversichtliche Hoffnung, daß das in unserer Vereinigung zusammengeschloffene Sortiment niemals vom Verband der Kreis- und Ortsvcreine im deutschen Buchhandel sich lossagen werde. Möge jeder einzelne von uns eingedenk sein und bleiben, daß in unserer Abgeord netenversammlung seit Jahrzehnten alle den deutschen Buch handel jeweilig bewegenden Angelegenheiten nicht nur be handelt, sondern auch zur Entscheidung gebracht wurden. Wir schließen diesen Bericht mit der innigen Hoffnung, daß sich auch in Zukunft immerdar opferwillige Männer bereit zeigen, den Verband der Kreis- und Orlsvereine zum Wohl des gesamten deutschen Buchhandels zu erhalten. Hermann Seippel. Justus Pape. Otto Meißner. Kleine Mitteilungen. * Deutscher Buchgewerbevercin. Ostcrmctz-Ausstellung. Wie alle Jahre wurde am Kantatesonntag im Deutschen Buchgewerbehaus die Ostermeß-Ausstellung des Deutschen
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