^ 102, L. Mai ISOS. Künftig erscheinende Bücher, VOrs-Ma» s. d. Dtschn, «uchband» 51S! Verlag für Litteratur und Kunst Albert Langen München Als Neuerscheinung gelangt soeben zur Ausgabe: Carl Ewald s Mein kleiner Junge Erzählung Umschlagzeichnung von Heinrich Kley Geheftet: M. 2,— vrd,, M. l,50 netto, M. l,Z5 bar. Gebunden: M, 3.— ord,, M, 2.10 bar. Alle, die Carl Ewalds Buch „Mein großes Mädel" erfreut hat, werden auch nach dessen Seitenstück: „Mein kleiner Junge" greifen. Auch aus diesem Buche weht uns ein Duft von Schönheit, ein frischer Lauch fröhlich nachdenklicher Lebensweisheit entgegen, der uns erquickt und uns wertvollen, unser Leben bereichernden Gewinn bringt. „Mein kleiner Junge" ist die notwendige Ergänzung zu jenem Werte. Schildert uns der Dichter dort ein junges Mädchen, den Backfisch, der zur Jungfrau heranreist, so erzählt er uns hier von den ersten Lebensjahren eines jungen Menschenkindes: der Kinderzeit bis zum Eintritt in die Schule. Kindererziehung! Endlose Abhandlungen, zahl lose Werke sind darüber geschrieben worden. Und mancher jungen Mutter wurde „von alledem so dumm, als ging ihr ein Mühlrad im Kopf herum". Ihr Eltern, lest dieses kleine Buch, und ihr werdet — ohne daß ihr jemals trocken belehrt würdet — mehr Gewinn daraus ziehen, als aus manchem dickleibigen Band. Die junge Mutter wird diesem „Kleinen Jungen" gern einen Ehrenplatz in der Reihe ihrer Lieblingsbücher geben; sie wird sich oft Rat holen bei dem Buche Carl Ewalds, der ein tiefer, klarer, edler Geist und zugleich ein wundervoller Dichter war. In neuer Auflage erschien: Ewald Mädel Erzählung 6. Tausend Umschlagzeichnung von F. von Neznicek Geheftet: M. 2.— ord,, M, I 50 netto, M. l.35 bar. Gebunden: M. 3.— ord., M. 2.10 bar. Neue Badische Landeszeitung: Ein Heller Klang von jungenhaftem Frohsinn schwingt glockenfreudig über dieser kleinen Erzählung des frühverstorbenen Dänendichters und ein Reiz strahlt von ihr aus, wie ihn Peter Nansen in seinen süßen Geschichten von Maria und von Julie besaß. . . . Also eine dogmatisch-tendenziöse Erzählung? Gott behüte! Es ist eine ganz schlicht und still vorgetragene Geschichte von einem Vater, einem guten Lausmütterchen, der Tochter dieses Paares und einem tolpatschigen, in das Mädel verliebten Studenten, eine Geschichte von Spazier gängen durch Feld und Wald, von nachdenklichen Gesprächen und beredtem Schweigen, von Schmerz und Lust und Alltag und Sonne, es ist eine Geschichte, die blüht und rauscht und duftet, wie ein reifendes Roggenfeld im Sommer wind Was alles nur blasse Andeutungen und Vergleiche sind, die von dem wunderbaren Zauber des „großen Mädels" kaum einen schwachen Begriff geben, wie denn überhaupt der urteilende Mund besser „verstummt vor solcher Anmut und Glanz". München, Anfang Mai 1909.