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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1909
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1909
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- Deutsch
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5434 BörfemiürLt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 102, 5. Mai 1909 heit verlebt bis auf den krampfhaften Zufall der Harnblase, woran ich schon einige Jahre gelitten habe, und die dagegen angewandten Mittel um ärztliche Hülfe wenig geholfen haben. Ich finde mich daher in Geduld, und leydeü Die Oster-Messe in Leipzig habe ich nochmals besucht und die Geschäfte sind zu meiner Zufriedenheit ausgefallen. Mein guter Bruder in Weißenfels ließ durch seinen Sohn mir melden, daß er sehr krank wäre, und wohl schwerlich wieder ge nesen würde; er wünschte mich noch vor seinem Hinscheiden zu sehen. — Ich reise daher sogleich am ersten Sonntag nach Weißenfels und fand ihn ganz entkräftet. — Jedoch machte mein Besuch seine Lebenskraft durch die unverhoffte Ankunft und die Freude, so er darüber empfand, sehr rege, und ich verließ ihn an dem Tage recht heiter. — Allein l4 Tage nach meiner Zuhausekunft, erhielt ich die traurige Nachricht, daß er sanft und ruhig entschlafen sey! — Wohl ihm! er hat nie viel Freuden in dieser Welt gehabt! Sanft ruhe seine Asche! Die Geschäfte der Handlung sind durch den Fleiß und Auf merksamkeit meines guten Sohnes auch in diesem Jahre von Gott gesegnet worden. — Gedruckt habe ich nur 2 kleine Artikel und mich dabei wohl befunden. 1822. Der Anfang dieses Jahres im January war für mich sehr erfreulich, indem S. Majestät der König die Gnade hatten, mir den Druck des Gesangbuchs für die Preuß. Armee aufzutragen; ich erhielt Befehl, dies vom Könige selbst eingerichtete Gesangbuch und Liturgie 50 000 Ex. gegen eine billige Provision zu veran stalten, wozu mir 1000 Tlr. Vorschuß am 24^n January d. I. durch den Herrn General-Major v. Witzleben ausgezahlt wurden, mit der gnädigsten Versicherung durch Herrn Bischofs Eylert, daß solches, nach Ablieferung der 60 000 Ex. mein Eigenthum ver bleiben solle. — Ich veranstaltete sogleich den Druck und übertrug solchen dem Buchdrucker Herrn Schade in Berlin, und das Ein binden und Heften dem Buchbinder Herrn Trobitsch in Berlin. Den 12ten März 1822 änderte S. Maj. d. König die Auflage, und der Herr Gen. v. Witzleben bestellte 120 000 Ex. — Ich mußte darüber eine neue Berechnung anfertigen, welche 7634 Tlr. — mit meiner Provision — betrug. Der Herr General v. Witz leben strich aber davon 534 Tlr. und accordirte mir 7000 Tlr., wo für ich diese 120 000 Ex. lieferte und zwar in jedem Monate 15 000 Ex. Am grünen Donnerstage 1822 wurde dies neue Kirchenbuch in hiesiger Garnisonkirche eingeführt. Im Monat August 1822 be stellten der König noch 10 000 Exemplare. Am Iten September 1822 erlitt mein Sohn und ich einen großen für uns unerläßlichen Verlust! Unsere gute Tochter Julie kränkelte schon seit 6—7 Monaten; im Monat Mai wurde die Krankheit sehr bedenklich, und aller angewandten ärztlichen Hülfe und Bäder starb sie am 1. Sept. Vormittag zwischen 10—11 Uhr, wo ich zur Kirche gegangen war, sanft in den Armen meines Sohnes. — Ich habe auf ihrem Grabe durch einen Stein mit einer Inschrift den Ort, wo sie ruhet, bezeichnen lassen. Mein Sohn litt schon seit 18!6 und noch früher sehr an Unterleib-Beschwerden, und war auch dieserhalb nach Carlsbad und zweimal nach Töplitz gereiset, um durch die Brunnenkur dies Uebel zu heben; allein der Erfolg entsprach nicht und sein Übel behielt er. — Der Tod seiner Tochter erschütterte seinen ohnehin leidenden Körper noch mehr, und um sich zu zerstreuen reifete er einige Tage nach dem Begräbnis) seiner Tochter nach Berlin, kam aber nach einigen Tagen unwohl wieder zurück, und sein Gesundheitszustand verschlimmerte sich von Tag zu Tag, so, daß er nicht mehr aus der Stube gehen durfte, und die Geschäfte der Handlung nur bis den 10. Sept. 1822 besorgen konnte. — Die Krankheit wurde täglich bedenklicher, er zehrte ab, ein schleichendes Fieber mit Nierenübel und vielen Schmerzen ver knüpft endete sein Leben 6 Monate nach dem Tode seiner Tochter am 15ten März 1823. — Auch sein Begräbniß-Platz ist mit einem Steine und Inschrift bezeichnet; sanft ruhe beider Kinder Asche!!! und Glück ist nun für mich meine innigst geliebte Schwieger tochter Wilhelmine geborene Herbig. Ich bitte Gott, daß er dies vortreffliche Kind mir erhalte, damit ich in meinem hohen Alter die Freude habe, sie recht glücklich zu sehen und zu verlassen. — Sie ist und bleibt die Erbinn meines ganzen Vermögens. Mein Testament habe ich beim hiesigen Stadtgericht den 19. Apr. 1823 niedergelegt. Übrigens haben wir dies Jahr gesund und froh zurückgelegt. 1824. Mit diesem Jahre vermehrte sich durch Gottes Seegen mein kleines Geschäfte; — ich war gesund, um die Leipziger- Jubilate Messe selbst besuchen zu können, welches auch in Gesell schaft mit meiner lieben Schwiegertochter geschehen ist. — Mein seit einigen Jahren geäußerter Wunsch, gegen die auswärtigen Freunde, zur Besorgung der von mir gestifteten Börse einen andern an meiner Stelle zu wählen, wurde in dieser Messe auf eine für mich höchst ehrenvolle und sehr herzergreifende Weise vollzogen. — Mein sehr geschäzter Freund Campe aus Nürnberg übernahm diese Stelle provisorisch, wann ich nicht selbst zur Messe kommen könnte. Am 23. Mai war das gewöhnliche Buchhändler Mittags-Mahl; bei diesem Mahle wurde ich auf eine höchst un erwartete Art überrascht, und erhielt von den auswärtigen Herren Buchhändlern zum Änderten als Stifter der Börse einen schönen großen silbernen Pokal, aus den Händen des Herrn Campe aus Nürnberg, welcher alles Nöthige zu dieser Feierlichkeit besorgt hatte. Ich dankte mit recht tiefgerührten Empfindungen meines Herzens für diesen Beweis der Liebe, Freundschaft und Wohl wollen, und trank hierauf aus diesem mir heiligen Ehrenbecher das Wohl der gütigen Geber. 1826. In diesem Jahre besuchte ich die Oster Messe nicht, wie ich das Geschäft von Hause durch meinen H. Commissionair, bewirken könnte; es ist ganz zu meiner Zufriedenheit, jedoch mit vielerlei Umständen und Schreiberei besorgt worden. Sowohl das Jahr 1826 und 1826 ist mein Geschäft mit Ruhe, Gesundheit, und vollkommener Zufriedenheit ausgefallen. Das Hülfsbuch beim Gebrauch der Agende und zwei Trauer spiele von H. Dir. Zarnack habe ich 1826 gedruckt; von den beiden Trauerspielen hat Herr D. Zarnack selbst für seine Freunde beinahe 600 Ex. gebraucht. 1827 habe ich mit meiner lieben Schwiegertochter gesund und froh verlebt, das Geschäft mit Ruhe und Zufriedenheit geführt, und das Repertorium der Preußischen Gesetze vom H. Wentz, wie auch das Hülfsbuch zur Kirchen-Agende von H. Sup. Derege gedruckt (1826). 1828 war unser Gesundheit-Zustand der nehmliche wie im vorigen Jahre, das Geschäft nach meinen Wünschen ausgefallen; der 4. Band der Preuß. Medicinal-Verfassung von H. R. R. D. Augustin ist gedruckt worden; und dies Jahr auch unter Gottes Seegen beschlossen worden. Leipzig habe ich mit meiner lieben Tochter zur Messe besucht, allein keine Geschäfte vorgenommen, sondern H. Schramm die Zahlungen übergeben und Herrn Vogel das Übrige. Das Jahr 1829 wurde ebenfalls mit meiner herzlich geliebten Schwiegertochter gesund und froh verlebt. Ein Fußübel, womit ich seit 2 Jahren belästigt wurde, machte sich Luft durch ein Hautgeschwür, woran ich zuweilen heftiges Brennen empfinde. Herr R. Rath Augustin behandelt es mit vieler Vorsicht. Mit meinem Geschäfte bin ich, Gott sey dafür gepriesen, zufrieden gewesen. 1830. Bis auf mein Fuß- und Hautübel haben wir dies Jahr mit Ruhe und größter Zufriedenheit verlebt; das Geschäft ist mit Ordnung geführt worden und Alles im Reinen. 1831. In diesem Jahre habe ich manche bittere Stunden und Erfahrungen gemacht, welche mein Gemüth sehr beunruhigt haben; die Zeit wird Alles enthüllen, was zu meinem Besten dienen wird. Durch 100 Seifenbäder habe ich meinen Gesundheits zustand sehr geholfen, womit ich auch im Jahr 1832 fortfahren werde. Das Geschäft ist ebenfalls zu meiner Zufriedenheit aus gefallen. 1832. Dies Jahr entwickelte sich die genaue vertrauliche Be kanntschaft des Herrn C. mit meiner lieben Schwiegertochter; — er hielt um selbige bei mir an. Allein ich war mit seiner Stellung nicht zufrieden und konnte deßhalb meine Zustimmung nicht geben. — Nach einigen Monaten waren für ihm Aussichten zu einer selbstständigen Anstellung eingetreten. — 11m nun meiner
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