Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19230206
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192302062
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19230206
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
- Monat1923-02
- Tag1923-02-06
- Monat1923-02
- Jahr1923
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
K. von perfall lzs! schreibt in der Kölnischen Zeitung: Der bekannte, aus dem bayrischen Schwaben stammende Dichter PeterDörfler gibt in seinem neuesten Roman einen neuen Beweis seiner großen Begabung. Es handelt sich dabei um eine Schöpfung der Heimatkunst, die nicht nur mit den besten in gleicher Richtung gelegenen Werken bayrischer Verfasser wetteifert, sondern sie in ihrem reichen Gehalt echten Volksgeistes noch übertrifft. Das Werk führt den Leser in jene Landschaft, in der der reißende Lech- fluß an der Grenzscheide zwischen schwäbischem und oberbayrischem Gebiet vom Hochgebirge gegen Augsburg fließt. Reich ist diese Gegend an Ueberlieferungen einer alten Kultur und damit auch an alten Sagen, die wiederum im Volke allerlei Gespensterglauben durch die Jahrhunderte geschleppt haben. Dieser Gespenster glaube spielt eine große Rolle in dem Roman. Vor allem ist es ein verstorbener, in Liederlichkeit verbummelter Student, der seine Verwand schuft mit einem Fluche belastet. Jenes Volks ist fromm katholisch und auch das gelangt in dem Buche zu bezeichnendem Ausdruck. Es handelt sich aber bei weitem nicht um irgend eine Tendenz oder um frömmelnde Empfindsamkeiten, sondern der Katholizismus erscheint nnt völlig unbefangenem Gepräge als kennzeichnender Bestandteil des Volkslebens, der aber nicht einmal den Gang der Handlung erheblich beeinflußt. Die führende Figur ist ein junger Mensch, der gerne studieren möchte, aberdakan durch seine Armut und noch durch eine besondere Hemmung gehindert wird. Nach allerlei Erlebnissen findet er aber sein Glück an der Seite des geliebten Mädchens. Die Eigentümlichkeit der Kom position ist es nun aber, daß hinter diesem Jüngling die eigentliche Heldin des Romans steht, die höchst eigenartig geformte Gestalt einer Frau, die ihren abscheulichen Gatten im plötzlichen Antriebe er chlagen hat, gerade nachdem sie auf einer Wallfahrt das Ge löbnis abgelegt hatte, von einer Scheidung abzusehen und mit dem rohen Manne eine neue Verständigung zu suchen. Neben ihr steht der tapfere Charakter eines klugen Gemeindevorstehers, der sie gegen die blöde Wut des Volkes schützt und sogar ihre spätere Be gnadigung nach mehrjähriger Zuchthausstrafe betreibt. In diesem Vorsteher kommt der 'Gedanke der Duldsamkeit und der tieferen sittlichen Erkenntnis zu edlem. Ausdruck, während die Sünderin' selbst mit einer herben Holzschnitzerei aus dem Mittelalter ver glichen werden kaust. Eine Reihe anderer Gestalten, darunter ein phantastischen Spekulationen nachjagender Ingenieur, ver knüpft sich weiter zu einer Handlung, die von dem Fluche schuld- barer Vergangenheit bestimmt erscheint. Anmutig lacht die Liebes geschichte in den ernsten Gang der Tinge mit treuherzig frischem Humor herein. Außer der Szene, in der die Mörderin dem Vorsteher ihre Schuld gesteht, sind noch eine lebensgefährliche Floßsnhrt auf dem Lech und ein wilde Zerstörungen schassender Sturm im Tannenwalde Höhepunkt der Handlung tvegen der Eindringlichkeit ihrer Darstellung. Die Eigenart der Landschaft und der Hauch geschichtlicher Erinnerungen verknüpfen sich auf das engste mit den Geschehnissen zum Bilde eines charakteristischen Stückes deutschen Landes und Volkes. Aus einer männlich frischen Darstellungsweise klingt eine schöne Milde menschlichen Verstehens heraus. Nicht die geringste Spur pastörlicher Ileber- legenheit macht sich dabei geltend, nirgends wird moralisiert. Mitten aus dem Volksgeiste, veredelt durch echt christliche Empfin dung eines unbefangenen Geistes scheint das Buch heraus gewachsen In den Gesprächen ist die Anwendnng des Dialekts vermieden und nur einzelne dialektische Bezeicknungenwerdenneben einer leicht süddeutsch gefärbten Schriftsprache gebraucht, sodaß dem nicht bayrischen Leser keine besonderen Schwierigkeiten erwachsen. Der ungerechte -Heller, Roman von Peter Dörfler. Grundzahl: broschiert 3.60, in Papp baud b.20, in Leinwandband 6.—. Gewicht: broschiert b60 Gramm, in Pappband 610 Gramm, in Leinenband 610 Gramm. — Verlag Josef Kösel L Friedrich Pustet, K--G. München, Ber- lagSabteuung Kempten. Bezugsbedingungen: bar mit 33hz°ch / Partie >3112 / ab 2S Expl. mit 10och / ab bOExpl. mit12V,"ch / ab lOOExpl. mit 4boch sahne Freiexemplare). D. A. >488. k'ür äis Lortimsntsr im imä HLuIirxekiet riir dsLonäsrsQ — VsrvvsuclimZ! — von I*»ul bleue. Fänrliest uingsstsltsts Ausgabe G voi'IjexendeLsrnmIunx e^eiLt idl'6 unversnäei'te, sbsr nock xesleisserte -Xklu8lit,sl." Liberi. XVoiclnei' in rjen sm A>u8i»ri«n SSüir«I»^n Die Preise meines Verlages habe ich auf ^ Grundzahl mal Schlüsselzahl * des Börfenvereins ^ umgestellt. Die Liste der neuen Grundzahlen ist im Druck und wird auf Verlangen kostenlos zugesandt. Bis zur Grundzahl 20 liefere ich nur noch bar oder gegen Nachnahme mit Gebühren zu meinen Lasten. Alle Monatskonten werden hiermit aufgehoben. Rechnungen über Beträge von Grundzahl 22 ab sind zahlbar nach Empfang der Sendung. Leipzig, den I. Februar 192? Karl W. Hiersemann I « 13S
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder