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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1909
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1909
- Sprache
- Deutsch
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^ 92, 23. April l909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dychn. Buchhandel. 4901 scheint nicht einmal jetzt, 59 Jahre nach seinem Tode, erfüllt zu sein, denn sein Schatten, das Andenken seines Ruhmes macht noch heutzutage den Gerichtsvollziehern und Pfändungs kommissären zu schaffen. Ein Komitee von Schriftstellern und Literaturfrennden hatte etwa vor Jahresfrist den Pavillon der Rue Raynouard in Paris gemietet, wo Balzac seinen »0e8m- kirotteau« und seine »?a^8av8« geschrieben hatte, um dort ein Balzac-Museum einzurichten, etwa in der Art des Victor Hugo-Museums auf der klaoo äes Vo8gss, ebenfalls mit allerlei persönlichen Erinnerungen an den Dichter, mit Manu skripten und ersten Drucken, mit Gegenständen seines häuslichen Gebrauchs. Aber der Schatten Balzacs ging um in diesen Räumen, und der tote Balzac vermochte ebensowenig für die Miete aufzukommen wie ehedem der lebende. Wieder einmal wurde das Mobiliar gepfändet, und da dessen Wert — der Oommi88ail-6 pri86ur war kein »Balzacien« und keine poetische Natur! — den Betrag des schuldigen, längst fälligen Zinses nicht deckte, so wäre es beinahe zur Konkurserklärung gekommen. Aber der Richter war zum Glück ein Literaturfreund und gewährte einen kurzen Aufschub. Das Journal »1^68 Nouv6l1e8« befragte nun Herrn de Royanmont, den Konservator des ver krachten Balzac-Museums, in dieser traurigen Angelegenheit. Er beklagte sich bitter darüber, entweder gar keine oder bloß lächerlich geringe Mittel zur Erhaltung seines kleinen Museums zu be kommen. Er will sich bittend nach Weimar und Stratford-on-Avon wenden. Vielleicht tun die Hüter von Goethes und Shakespeares Ruhm etwas für den armen Kollegen Balzac! (Nach: »Journal ck68 vedatö«.) * Post. — Vom 1. Mai ab sind im Verkehr mit Groß britannien Kästchen mit Wertangabe bis zum Höchstbetrage von 8000 ^ für jede Sendung unter den im Vereinsverkehr geltenden Bestimmungen zugelassen. Das Porto für ein Kästchen mit Wert angabe beträgt 1 ^ 40 die Versicherungsgebühr 12 H für je 240 oder einen Teil von 240 .^. Post. Briefbestellung in Berlin. — Die neunte Brief bestellung in Berlin dürfte in absehbarer Zeit wegfallen. Es be stätigt sich, daß die Kaiserliche Oberpostdirektion aus Anlaß der Ein führung des Achtuhrladenschlusses Erwägungen über diese Frage an gestellt hat. Die letzte Bestellung findet jetzt planmäßig zwischen und 8'/z Uhr statt, dehnt sich aber mitunter länger aus. Auf einigen Postämtern wird sie schon seit einiger Zeit nicht mehr aus geführt. Die Ältesten der Kaufmannschaft haben die von ihnen in einer Zuschrift an die Oberpostdirektion gegen die Maßnahme er hobenen Einwendungen nunmehr fallen lassen. Dem Vernehmen nach dürfte dafür gesorgt werden, daß überall.da, wo es notwendig erscheint, die Briefpost vom Zuge v 31 aus Hildesheim noch bei der 8., demnächst letzten Bestellung ausgetragen wird, was freilich einen etwas späteren Beginn dieser Bestellung zur Folge haben müßte. Der Zug kommt jetzt 5.55 auf dem Potsdamer Bahnhof an, soll aber vom 1. Mai an erst 6.00 dort eintreffen. Er ist be sonders wichtig, da er den größeren Teil der Pariser Post bringt. (Norddeutsche Allg. Ztg.) Stuttgarter Buchhandlungs-Gehilfen-Berein (E V ). — Am 5. April hatte sich eine überaus zahlreiche Zuhörerschaft zu unserem Schiller-Abend von Ernst von Possart eingefunden. Wenn es auch hier im Herzen des Schwabenlandes als keine auffällige Erscheinung anzusehen ist, wenn bei einem Vortrage der herrlichsten Dichtungen des großen schwäbischen Dichterfürsten sich das Publikum in Scharen herandrängt, so will es doch immer etwas heißen, wenn man einem Künstler, der schon wieder holt die gleichen Dichtungen vorgetragen hat, so stürmisch zujubelt, wie es bei unserer letzten Veranstaltung der Fall gewesen ist. Die Schillerschen Gedichte »Das Lied von der Glocke«, »Der Handschuh«, »Ritter Toggenburg«, »Die Tei lung der Erde«, »Die Ideale«, »Die Worte des Glaubens« vermag uiemand glänzender vorzutragen als Possart. Alles durchdringt seine vertiefte Vortragskunst mit lebensvoller Schönheit. Die bezwingende Darstellung wechselnder Empfindungen kann nur einer so außerordentlichen künstlerischen Individualität wie Possart «gelingen. Wenn von einem, so kann man von ihm sagen, daß Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. seine Auffassung der Schillerschen Poesie die glücklichste Mischung eines starken geläuterten Verstandes und eines mit Leben über füllten Naturells darstellt. Noch immer ist er der berufenste Interpret klassischer Dichtungen vermöge seines stimmgewaltigen Organs und seiner hohen Intelligenz, und es will scheinen, als ob dem achtundsechzigjährigen sturmerprobten großen Bühnenhelden die ewige Sonne jugendlicher Kraft und Frische leuchte. Das erklärt es auch, daß zu ihm noch immer eine gewaltige Gemeinde in Begeisterung aufblickt und nicht müde wird, ihn enthusiastisch zu feiern. Den Höhepunkt des Abends bildete der Vortrag des »Eleusischen Festes«, wozu Max Schillings die be gleitende Musik geschrieben hat. In liebenswürdigster Weise hatte sich der Komponist, unser neuer Generalmusikdirektor der Hofoper, bereit erklärt, die Begleitung selbst zu übernehmen, und so bildete es denn einen auserlesenen künstlerischen Genuß, diese beiden hervorragenden Künstler gemeinsam vortragen zu hören. Der Erfolg war ein außerordentlicher. Eine besondere Freude bereitete es uns, daß Königin Charlotte von Württemberg, sowie das Herzogspaar Wilhelm von Urach mit ihrer Tochter, der Fürstin Elisabeth, unserer Veranstaltung bei wohnten und sich sehr anerkennend über den Verlauf des Abends äußerten. Ed. Büsching. * Reue Bücher, Kataloge «sw. für Buchhändler: I^eipLiA. 46. 6ck. 3ekt 3. 4°. 8. 61—-92 m. 7 öeilaASn. 8". XV, 408 8. London, Idsnr^I'ro^vds. 1 3Ü. net. ^ntiqu.-Xatalo^ No. 159 von 0. Nö88el in IVlüneden. 8°. 77 8. 2240 Nrn. — Vsr8toiA6run§ Nonta§, den 3. Nai 1909 unä kolbende ll'aSS. NirneAus ete. 8". 238 8. 1920 Nrn. mit 4 ll'akoln ^d- InvrsZ. OoUsotion d'un amateur. 8". 20 8. 2097 Nrn. — V6r8teiA6runA: 3. Nai 1909. 6uoÜ8o1imuelr. ^.ulrtion8-XataloA Neus I'olAö 15 von 08wald ^Vei^el, Antiquariat und ^.uktion3-In8titut in I^eipiri^. 8°. 46 8. 626 Nrn. Ver^tsiAerunA am 5. u. 6. Nai 1909 duroü odi^o k'irma in I,6ip2i§. Schon öfters hat die Firma Oswald Weigel in Leipzig größere Sammlungen von Buchschmuck aller Art on dloo ver- 638
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