^ S1, 22. Apri! isos. Fertige Bücher. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel 4853 Victor KIütliZen scbrsibt in der „st'äglicben Lundsekau^ vow 20. Idsrr 1909: kl» Siicti iler krlMM ^Oa-Aobert von Oerk»3.r6t (Oer!)3.r6 von ^.rn^ntor) O38 Zi<i2^en1>ucl4 meine8 1^el)en8. III. (3c1>Iu88) L. Lcl">Ott>2Sr>6s^8 Loti!s8!8LtlS Vs^>Lg83.r>3ia>^ Es erscheint mir als Ehrenpflicht, auf diese jüngste Arbeit des den Achtzigen sich nähernden, so unermüd lich fleißigen Altsitzers im Literaturbereich hiuznweisen. dessen geistesfrische, charaktervolle, gesunde Art ihm einen reichen Kreis interessierter Zuhörer gesammelt hat und der doch nicht durchsetzen konnte, daß er auf seine alten Tage die Hände in den Schoß legen darf. Eigentlich ist er darauf freilich überhaupt nicht ange legt. ein so ausgesprochenes Denk- und Äußerungs- bedürfnis wie aus diesem Abschluß seines Lebenstage buchs noch spricht Ich erinnere mich noch genau darauf, wie mir Ernst Scherenbcrg anfangs der siebziger Jahre in Elberfeld das Resenzionsexemplar von Amyntors ...Hypochondrischen Plaudereien" anpries und der Ver blüffung, als bald darauf ..Über Land und Meer" den Mut hatte, dessen längere Versdichtung „Peter Quidam" seinen Lesern vorzusetzen Heute liegt eine längere Reihe Plaudereien, Romane, Novellen. Versdichtnngen von ihm vor, die insgesamt ein charakteristisches Gesicht haben und sich in der verrinnenden Flut der litera rischen Produktion behaupten konnten. Vielleicht gerade, weil sie nicht sowohl darauf ausgehen, sich als vom Schöpfer abgclöste Kunstwerke z» geben, als, den Leser beim Knopfe fassend, eindringlich persönlich auf ihn einsprechen. In der Tat: Amyntors Stärke liegt weniger ans der Seite des künstlerischen Bildens, dafür ist er einer unserer glänzendsten Plauderer, der geborene Conferencier. Auch bei seinen Romanen, bei seinen Dichtungen — man hört ihn erzählen, in Versen sprechen. Immer voll drängender Gedanken, geistreicher Einfälle, das Wort beherrschend, hat er mit seiner Beredsamkeit etwas Bannendes, die Aufmerksamkeit Erzwingendes. Und man hört gern zu, denn er ist kein seuille- tonistischer Schaumschläger und Seiltänzer, sondern ein interessierter Kopf, der wirklich etwas zu sagen hat, was ihm am Herzen liegt und wertvoll dünkt — nicht nur für ihn allein, sondern auch für die anderen. Was er so ausgibt, ist Gelegenheitsgut: er der Stein, ans deni das Leben beständig Funken schlägt: es ist äußerlich und innerlich Erlebtes, worüber er sich schlechterdings aussprechen muß, das Hilst nichts! Auf seine alten Tage hält er Rückschau aus sein Leben. Für seine Gemeinde, die Leute, die ihn lieb ge wonnen, wie selbstverständlich, wenn man aus seinem Leben erzählt, von sich selber, vom Poeten, wie er Mensch war und ist. Nun liegt der dritte Band, der Schlußband, vor — wer ihn liest, sagt sich: warum soll nicht noch einer folgen? Guten Teils sind's Tage buchblätter der allerletzten Zeit; der Siebziger soll in die Achtzig kommen — jeder Tag wird ihn: kleine Erleb nisse und Einfälle bringen, anfleuchtcnde Bildchen, Rand glossen, die heraus müssen, denn es sprudelt heut noch bei ihm so lebhaft wie je. Hat er doch noch Romanpläne. Es hat etwas Rührendes, wenn so ein Patriarch gewordener Poet, dessen ganzes Ich eine längst ver gangene Zeit gefügt hat, zum Heute spricht, die Enkel hören respektvoll zu. und sind dabei in Gedanken vielleicht gar nicht einmal recht, was sie scheinen . . . fühlen sich weiter gekommen . . . fühlen das alles historisch, die Tatsachen, die Ansichten . . . Uns Ältere mutet's so vertraut an! Viktor Blüthgen. Vnlässlicb des Lrscbeinens dieses III. Landes baben wir die ersten beiden Lande wit neuen Ilwscdlägsn verseilen lassen. Wir stellen Iknen alle Urei Lände binreicbend ä cond. rur Verfügung und bitten um tätige Verwendung. äO ^ede8 8a.ntüe8: 6ro8cliiert z Ae1>un<äen ^ Wir liefern in keebnung cnit zo"/a, bar mit 40"/» Labatt und n/:o Lreiexemplare. 2 bis 7/6 Lxemplars von Peil III sowie je 1 Lxemplar aller drei Peile liefern wir einmal rur Probe mit 50°/« Labatt, wenn auf anliegenden Zetteln bestellt. LO ' 3 Lcbottlaendsrs Lcblss. Vörlagssnstalt, Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgaiiq. kerlin 633