Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.04.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-04-19
- Erscheinungsdatum
- 19.04.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090419
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190904195
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19090419
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1909
- Monat1909-04
- Tag1909-04-19
- Monat1909-04
- Jahr1909
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 88, IS. April 1S0S. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt i d. Dtschn. Buchhaildet 4687 Erst am Schluß folgt der Bericht des Schriftführers Ernest Vandeoeld, der auch weitergehendes Interesse beansprucht, da er über dis Gründung, Ziele und Erfolge des Verbandes unterrichtet. Aus diesem Bericht seien hier einige Einzel heiten heroorgehoben. Der belgische Verband umfaßt alle Zweige des Buch gewerbes, also Buchhandlungen, Buchdruckereien, Buchbinde reien und die verwandten Gewerbe. Es war notwendig, die Grenzen so weit zu stecken, weil ein Verein für einen einzelnen Zweig in einem Lande wie Belgien kaum lebens fähig gewesen wäre. Das Organ hieß anfänglich »llournal cks la libiairie», später »LuIIstin clu Nusss ä» luvrs«. Der Verband unterstützte die Herausgabe eines Buchhändler-Adreß buchs, das 1884 erschien und seither sechs neue Ausgaben erlebt hat. Außerdem ließ er einen Generalkatalog der belgischen Verleger drucken, in dem das Verzeichnis der Werke aller belgischen Verlagshandlungen in alphabetischer Reihen folge der letzteren mit einem alphabetischen Register der Werke enthalten ist. Dieser Generalkatalog entsprach ebenfalls einem wirklichen Bedürfnis, und er konnte 1902 schon in dritter Auflage erscheinen. Unter dem Titel >!-« livrs bslgs« gab der Verband aus Anlaß der Brüsseler Ausstellung von 1888 ein Musterbuch heraus, das die Leistungsfähigkeit der belgischen Druckereien zeigen sollte. Ferner übernahm der Verband die früher ziemlich vernachlässigte einheimische Bibliographie; seit 18S5 erscheint die -Likliograpüis äs kZelgigus« unter seiner Leitung. Auf Veranlassung des Internationalen biblio graphischen Instituts wurde in dieser Bibliographie die Dezimal-Klassifikation cingeführt und seit 18S9 ein Ver zeichnis der Zeitschriftenaufsätze beigefügt. Der Verband hat sodann in bezug auf die Organisation des Buchhandels mancherlei Maßregeln ergriffen, die bestimmt waren, die eigentlichen Buchhandlungen zu unterstützen. Hier über heißt es in dem Bericht: »Im August 1895 hat der Verband die Frage geprüft, ob es angebracht sei, den Papier handlungen und den Geschäften für Bureauartikel, die sich nur ausnahmsweise und zeitweilig, besonders bei Beginn der Schulen, mit dem Verkauf von Büchern befassen, ein neues Konto zu eröffnen, und ob man den bereits bestehenden Geschäften dieser Art, die früher den Buchhandlungen gleich gestellt worden waren, weiter liefern solle. Man wollte ver suchen, die unnötigen Vermittler, die doch keine Rolle spielen, zu beseitigen, und die wirklichen Buchhandlungen mehr kräftigen. Diese Frage hängt heute mit dem kürzlich vom Verband ausgearbeiteten neuen Reglement zusammen, das zurzeit dem Gutachten der ausländischen Vereine unterbreitet ist. Wir können zwar die Freiheit des Handels nicht fesseln, aber wir können sie doch so weit einschränken, als es not wendig ist, einen seiner Zweige lebensfähig und kräftig zu erhalten. — Die Bücherkrisis, die daraus entstand, daß es an festen Regeln für den Verlaus an Private fehlte, mußte ebenfalls die Aufmerksamkeit des Verbandes aus sich ziehen. Am 25. Februar 1967 beauftragte dieser eine besondere Kommission mit der Vorbereitung des Entwurfs eines Regle ments für die Beibehaltung des vom Verleger festgesetzten Ladenpreises lxrix kort). Dieser Entschluß entsprang einer lokalen Notwendigkeit, aber er entsprach auch einem Wunsche der internationalen Verlegerkongresse. Er bezweckte, in Belgien die Grundsätze einzusühren. die in andern Ländern bestehen, wo sie unbestritten einen heilsamen Erfolg gehabt haben. Der einstimmige Beschluß des Verbandes vom 27. November 1967 berechtigt zu der Hoffnung, daß alle belgischen Verleger und Buchhändler das Reglement an erkennen werden, das dem Buchhandel einen festeren, har monischeren Bestand sichern soll. Wir hoffen auch, daß unsere ausländischen Kollegen uns die erbetene Unterstützung gewähren werden, und daß sie mit Rücksicht auf das große Interesse, das mit dem Gelingen unseres Projekts verknüpft ist, nicht zögern werden, nötigenfalls einige alte Gebräuche zu opfern. Diese Unterstützung ist uns übrigens schon früher zuteil geworden. So konnten wir 1896 dank unfern gemeinsamen Anstrengungen den Versuch der intellektuellen Genossenschaft (8ooists sooxerLtive intsllsetueils), ihren Mit gliedern Bücher mit Rabatt zu liefern, zu nichts machen, ebenso den einer ähnlichen Organisation, die eine Buch handlung für die Studenten der Brüsseler Universität gründen wollte. Ohne das Eingreifen des Verbandes hätten ähnliche Organisationen Platz greifen und dem Buchhandel großen Schaden zusügen können. Gern benutzen wir diesen Anlaß, um unfern ausländischen Kollegen, namentlich dem Syndikat der Pariser Verleger, für die uns gewährte tat kräftige Hülfe zu danken.« Im Jahre 1887 machte der Verband den Ver such, den Versand der Bücher zwischen Frankreich und Belgien zu zentralisieren. Aus äußern Gründen ge lang es bisher nicht, diesen Plan durchzuführen; aber sobald die in Angriff genommene neue Organisation des belgischen Buchhandels durchgesührt sein wird, will man die Idee wieder aufgreifen und eine ähnliche Einrichtung schaffen, wie sie in Deutschland und Holland mit so großem Erfolg durchgeführt ist. Der Verband hat sich ferner mehrfach mit der Frage der Schulbücher und der Prämienbücher befaßt. So hat er es namentlich durchgesetzt, daß zu Preisen in den Schulen ein bestimmter Anteil belgischer Bücher benutzt wird. Einen Katalog der zu Schlllerpreisen geeigneten belgischen Bücher in französischer und in flamändischer Sprache hat er un entgeltlich allen Kommunalverwaltungen des Landes zu gesandt. Auch mit der Fortbildung der Buchhandlungsgehilfen und der Heranziehung eines geeigneten Nachwuchses hat sich der Verband beschäftigt. Die Gründung einer Buchhändler schule in Brüssel ließ sich allerdings nicht verwirklichen, doch werden seit vorigem Jahre im Nuss« cku lüvre in Brüssel Fortbildungskurse für Buchhandlungsgehilfen veranstaltet. Der Bericht verzeichnet ferner die internationalen Ver legerkongresse, die für Belgien um so größere Bedeutung haben, als das Land einen großen Teil seines literarischen Bedarfs aus dem Ausland bezieht. Auf den Abschnitt über die die Buchdruckereien be treffenden Fragen brauchen wir hier nicht näher einzugehen. Dagegen sei noch erwähnt, daß der Verband auch vielfach in Verkehrsfragen tätig war und namentlich dem Buch handel mancherlei Erleichterungen im Postverkehr verschafft hat (z. B. die Einführung von Bücherbestellzetteln mit einer Frankatur von nur 1 Centime). Gegen die geplante Ein führung eines Zolls auf Bücher und Zeitschriften hat er mit Erfolg Einspruch erhoben. Auf den größeren Aus stellungen in Belgien und Frankreich hat der Verband jedes mal eine Kollektivausstellung des belgischen Buchhandels veranstaltet. Außerdem nahm er lebhaften Anteil an der Errichtung des Büchermuseums (Nusss äu lüvrs) in Brüssel. Schon aus den vorstehenden Angaben ersieht man, daß der Verband eine eifrige Tätigkeit entfaltet hat. Dies ist um so mehr anzuerkennen, als die Zahl seiner Mitglieder nicht sonderlich groß ist. Das im Bericht abgedruckte Ver zeichnis weist nur 110 wirkliche, 6 Ehrenmitglieder und 5 korrespondierende Mitglieder (letztere alle in Paris) auf. Der Verband der holländischen Buchhändler zählt dagegen 760 Mitglieder. Die Verhältnisse sind für den belgischen Verband auch insofern ungünstig, als gerade die bekanntesten belgischen Schriftsteller in neuerer Zeit immer mehr ihre Werke bei Pariser Verlegern herausgeben. Es wird auch nicht leicht 60g»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder