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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1909
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.03.1909
- Sprache
- Deutsch
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^ 72, 2S. März 1S09. Nichtamtlicher Teil. Börs-ickl-tt,. d. Dgch-. Sichhnck-t 3867 lich auch die Verleger gedrungen gefühlt durch Einzelstimmen oder Gruppenerkläruugen ihren abweichenden Standpunkt bekannt zu geben. Insonderheit hat die Erklärung einer Gruppe von ca. fünfzig Firmen, die zu Anfang dieses Jahres erfolgte, eine Stimmung heraufbeschworen, gegenüber der ich sagen muß: jetzt scheint cs ein Paktieren nicht mehr zu geben. Die Wirkung dieser Erklärung mußte um so be deutungsvoller sein, als in dieser Gruppe eine Reihe der größten Firmen unseres Berufes inbegriffen ist. Die Interessen gegensätze stehen im Augenblick auf des Messers Schneide, und es ist daher dringend notwendig, daß alle diejenigen, die es mit unserem Berufe ehrlich meinen, ihr Bestes her geben, um die Schärfe der Situation zu mildern. Zur Auslösung von Gegensätzen in den Interessen gemeinschaften sind die Berufsorganisationen bestimmt. Auch wir haben mehrere, deren Befähigung, diese Gegensätze zu Überdrücken, zunächst von uns betrachtet werden muß. Sehen wir von den Lokalvereinen ab, so treten zunächst die Kreisverbände in unseren Gesichtskreis. Diese setzen sich in der Regel aus einer größeren Anzahl Sortimenter und einer kleineren Anzahl Verleger zusammen. Sie bieten in dieser Zusammensetzung ein Bild gesunder wirtschaft licher Kraft, dadurch, daß sie den kleinen Betrieben ein numerisches Übergewicht, den großen Betrieben aber die Macht der Persönlichkeit ihrer Vertreter gewähren. Zudem bieten sie den Vorzug einer geschlossenen Organisation, inner halb deren sich Gegensätze durch persönliche Aussprache klären lassen. Der Boden der Kreisvereine ist daher meines Er achtens ganz besonders geeignet, die schwebende Frage zu behandeln und Willensmeinungen als Ergebnis der tat sächlich vorhandenen Bedürfnisse vorzubringen. Unsere Kreis- und Ortsvereine haben dann im weiteren einen .Zusammenschluß in dem Verband der Kreis- und Ortsvereine gefunden. Dieser ist berufen, die aus den Kreisvereinen herausgehenden Wünsche zusammenzufassen und als Ausdruck des Gesamtwillens zur Geltung zu bringen. Ob die Ausführung dieser Aufgabe durch ein Dreiherren- Kollegiurn durchführbar ist, erscheint mir nach den Er fahrungen der letzten 20 Jahre bedenklich. Es liegt in der Natur der Sache, daß das übergebene Mandat des Gesamt willens eine zu einseitige Beleuchtung erfahren kann. Dieses schließt aber eine große Gefahr in sich, da die außerdem vorhandenen Organisationen unseres Berufes leicht mit den Anschauungen des Dreiherren-Kollegiums den Gesamtbuch handel identifizieren. Im Moment will es mir nicht ein leuchten, als ob der Verband der Kreis- und Ortsvereine die geeignete Klinke wäre, um die Tür aufzumachen, die zu den Ausgleichsverhandlungen führen sollte. Alles umfassend haben wir als Spitze unseres Berufes die Organisation des Börsenvereins. Im Laufe der Jahr zehnte hat dieser einen Apparat erhalten, dessen Kompliziert heit nicht zu umgehen war. Aber gerade diese Mannig faltigkeit macht es ihm schwierig, Aufgaben wie die vor liegende in einer den Zeitumständen wünschenswerten Schnelligkeit zu erledigen. Trotz alledem bleibt aber der Börsenoerein der Boden, auf dem die Gegensätze ausgekämpft werden müssen. Neben diesen Hauptorganisationen unseres Berufes haben wir alsdann noch namhaft zu machen den Verleger- Verein, der für die Betrachtungen notwendiger Ausgleichs verhandlungen aber nicht in Frage kommen kann, da er einen Parteistandpunkt, seinem Zusammenschluß gemäß, ver treten muß. Aus dem gleichen Grunde kann ich auch den be stehenden kleinen Sortimenterbund, der in Danzig seinen Sitz hat, nicht als das geeignete Organ anerkennen, um die Gegensätze auszugleichen. Es bleiben daher meines Erachtens nach Vorliegendem für die Behandlung der Frage nur die Kreisvereine und der Börsenverein zuständig. Nun läßt sich ja nicht leugnen, daß beide Organisations formen bereits ernsthaft den Versuch gemacht haben, die Frage zu lösen: aber wir müssen doch andererseits auch ehr lich bekennen, daß man mit der Behandlung derselben zur zeit in eine Sackgasse geraten ist. Um aus derselben wieder herauszukommen, scheint es mir bedenklich, die Gegensätze für die bevorstehende Ostermesse noch mehr zu verschärfen, und ich befürchte, daß solches durch ein Aufrollen der Frage in den Börsenvereins-Verhandlungen veranlaßt werden könnte. Wir haben zur bevorstehenden Ostermesse die wichtige Aufgabe, die Verkehrs- und Verkaufsordnung festzulegen, Da dürfte es eben nicht unzweckmäßig sein, die Rabattfrage vollkommen aus dem Rahmen der diesjährigen Verhandlungen des Böisenvereins auszuscheiden, um für diese beiden Gesetz entwürfe zunächst einmal ein fertiges Haus zu zimmern. Wenn nun aber schon nach der Ostermesse IS08 im deutschen Sortimentsbuchhandel die Hoffnung erwachte, seine Wünsche in einer den Zeitumständen entsprechenden Form befriedigt zu sehen, so würde es gewiß wenig Billigung bei Ihnen finden, wenn ich meine heutigen Darlegungen mit dem Vorstehenden abschließsn würde. Ich muß nun zum Ausdruck bringen, daß die von mir vorgetrageuen Ansichten unserem Vorstande nicht in allen Einzelheiten Vorgelegen haben und dieser daher auch nicht gehalten ist, sich mit ihnen zu identifizieren. Soviel hat aber die Besprechung der Angelegenheit unter einer Anzahl Vorstandsmitglieder ergeben, daß ihnen meine Grund anschauungen bekannt waren, und darauf hin ist dem Vor stande selbst eine Resolution vorgelegt, die seine Billigung gefunden hat. Der Vorstand vertritt daraufhin den Standpunkt, daß wir das Thema heute nicht verlassen können, ohne an unserem Teile Schritte einzuleiten, die die Frage einer Lösung entgegen bringt. Er nahm daher meinen Vorschlag an, der General versammlung die nachstehende Resolution zur Annahme zu unterbreiten: Die Hauptversammlung des Verbandes Hannover? Brannschweig beschließt und beauftragt seinen Vorstand mit der Ausführung: Es ist ein gemeinsamer Beschluß und daraus folgende Eingabe sämtlicher Kreisvereine anzustreben, beim Börsenverein zu beantragen, er möge Ver handlungen einleiten, welche einen Aus gleich zwischen den bestehenden Mehrauf wendungen der Sortimentsspesen und dem Absatzergebnis des Verlages schaffen. Zur Begründung bedarf es nach allem Vorhergesagten wohl nur noch der Zusammenfassung. Die Mehrauf wendung der Sortimentsspesen hält der Vorstand für erwiesen. Die Steigerung des Absatzergebnisses des Ver lages durch das Sortiment ist notwendig. Die Durch- drückung einseitiger Forderungen stößt auf unüberbrückbare Schwierigkeiten, und es muß daher der Ausgleich der Inter essen versucht werden. Die Verhandlungen sind am zweck mäßigsten durch besonderen Zusammenschluß sämtlicher Kreis vereine vorzunehmen. Wenn Sie diese Resolution annehmen, so glaubt der Vorstand, daß Sie unter den obwaltenden Verhältnissen einen sür die Förderung des Gesamtbuchhandels wichtigen Schritt zu unterstützen gewillt sind. «>t«
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