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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1923
- Strukturtyp
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- 1923-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1923
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 30, 5. Februar 1923. Preis von 400 Mk. hat, so erscheint es hoch, weil im Januar 1922 die gleiche Fibel 10 Mk. gekoste! hat. Wir wollen auch stets alles, was sonst in unsern Kräften steht, Vereinfachung der Ausstattung, des Einbandes, Textvcrkürznng, soweit im Interesse des Unter richts durchführbar, weiter zur Verbilligung tun. Das ist das Entgegenkommen seitens der Verleger. Auf der anderen Seite müssen wir erwarten, das; die Herren vom Sortiment auch ent- gegenkommen. Herr Geh. Reg.-Rat Or. Karstadt, Ministerialrat, Ber lin: Teilung des Lesebuchs für die Volksschule, das ist eine wich, tige, eine neue Frage. Hier ist die einzige Möglichkeit, auch in den Volksschulbüchern zu einer Verbilligung zu kommen, ohne den Umfang zu beschränken, indem man etwa das Lesebuch in Bogen zerlegt. Man käme zum Bogenlesebuch. Dem habe ich nicht vorgreifen können, weil ich annahm, das; einmal eine Besprechung zwischen den Verlegern stattfindet. Ich halte es für möglich, zum Teil auch -für sehr zweckmäßig und habe darauf auch schon hingewiesen. Dagegen wird man das Voll-Lescbnch nicht ver bieten können, cs ist noch eingebürgert, man soll das eine zwischen dem anderen hergehen lassen. Die Frage der Gedichte wird jo durch ein Bogenlesebuch vorzüglich gelöst werden können. Ge dichtsammlung und Meisterprosa für Stadt und Land und das Beste aus der Prosa auch den Volksschulbüchern! Die Büchereien: Hier zeigt sich die Wichtigkeit von Buch fragen für die Volksschule. Von der Not des Buches in der Volksschule: Wenn hier Verleger von Volksschnllosebüchern und Volksschulbüchern be haupten — unter uns sind ja mehrere —, diese Not sei nicht so grost, so wäre es doch sehr schade gewesen, wir wären so aus- einandergegangen, ohne überhaupt einmal auf diese Frage ein zugehen und diese Frage zu klären: 90 bis 95?L unseres -gesamten Volkes geht allein durch die Volksschule und empfängt seine Kul tur allein nur durch die Schule. Ich weise aber noch darauf hin, daß es sich nicht um die Bedürftigkeitsfrage, sondern um die Frage der Erziehung auch der Volksschüler zum Lesen in den einzelnen Gebieten handelt, wie Naturkunde, daß man nicht nur einzelne kurze Abschnitte selbst in der Volksschule im Lesebuch schon liest. Das sind eben wichtige Kulturfragen, die mit der Be- dürfdigkeit des einzelnen Schülers nicht das Geringste zu tun haben. Darum möchte ich doch Vorschlägen, aus solche Fragen hier gar nicht einzugshen. Fibel und Lesebuch, aus die ich hinwies, werden in der Grundschule von allen Bevölkerungskreisen gekauft werden müs sen, und da hängen natürlich Fibelpreise, Lösebuchpreise nicht* mehr von der Bevölkerungsklasse ab. Und die Einschränkung in der Ausstattung. Ich kenne verschiedene Fibeln, die schon Bunt bilder wieder durch schwarze Bilder ersetzen müssen, und diese Entwicklung wollen wir doch nicht wünschen. Herr Richard Quelle-Leipzig: Bei der Verbilligung des Schulbuches ist eigentlich immer die Frage der Vereinfachung als selbstverständlich hingenommen worden. Ich möchte dem nicht ohne weiteres zustimmen; denn das naturwissenschaftliche Schul- buch für Knaben« und Mädchenschulen hat wesentliche Unter schiede. Ich weise z. B. nur aus die Verwertung der Pflanzen im Hause hin, alle diese Fragen sind heute wirtschaftlich von solch einer Bedeutung, daß der Unterschied in den Ausgaben berechtigt und nicht unbeträchtlich ist. Sie werden staunen, was nach dieser Seite hin das Schulbuch heute zu wirken hat. Ich nehme nur die ganze gegenwärtige Zeit an, die wir in Deutschland haben. Es ist sehr wichtig, aus den Lehrbüchern zu erfahren, ob das Tee ist oder Spinat oder Wirsing, und ich meine, wir sollten nun nicht bei dieser Vereinheitlichung der Schulbücher mitg-vhen und wieder Ausgaben fallen lassen, sondern wir sollten auch bei diese» Fragen uns erst einmal vorstellen: Ist eigentlich unsere bisherige Entwicklung sine sinnlose gewesen oder ist auch diese aus Zweckmäßigkeitsgründen erfolgt? Und ich möchte in Anspruch nehmen, daß das naturwissenschaftliche Schulbuch gerade für Knaben und Mädchen unbedingt notwendig ist nach all den Er fahrungen, die ich von den betreffenden Fachlehrern und Dezer nenten entgegengcnommen habe. Ich greise heute nur eine Be strebung heraus, das ist die von einem Rektor Senner in Frank- firrt, der ganz ausgezeichnete Erfolge erzielt, der das Schulkind I4S in einer Weise einsührt in die Nutzbarmachung unserer Tiere und Pflanzen, daß dadurch große wirtschaftliche Werte erzielt wer den. Dem müssen wir doch unbedingt Rechnung tragen. Herr Geh. Oberrvgierungsra! Leist, Ministerialrat, Berlin: Ich bin mit Herrn Geheimrar Karstädt durchaus darin einig, daß für die Volksschule die Notwendigkeit der Verbilligung des Schulbuches genau so nötig ist wie für die höhere Schule. Wie es zu machen ist, das ist schwierig. Herr Nitschmann erwähnte cm biblisches Lesebuch als ein zu dickes Buch. Es sprechen manche Gründe dafür, daß man das biblische Lesebuch in einen Band bindet. Das liegt auch in der Art der Erteilung des Reli gionsunterrichts, der «ine macht es so, der andere so, und da ist es gut, wenn der Stoff in einem Bande vorhanden ist. In diesen jetzigen Zeilen ist die Frage: Können wir das uns überhaupt noch leisten, ein biblisches Lesebuch den Kindern in die Hand zu geben? In bezug auf die Ausgaben deutscher Klassiker, soweit sich die Bemerkungen aus höhere Schulen bezogen, gebe ich Herrn Nitschmann ganz recht, inan könnte freie Hand lassen. Ich möchte zur Volksschule zurückkehrcn: Betreffend die Ausführungen über das Lesebuch, die Herr Geheimrat Karstädt erwähnl hat, haben wir in die Richtlinien für die Volksschule den Satz ausgenommen, daß cs statthaft sei, in den oberen Klassen der Volksschule Einzel schriften zu benutzen neben oder auch für das Lesebuch. Nun wäre es mir sehr interessant, mal zu hören vom Standpunkt der Herren Verleger, was sie glauben, wie bisse Bestimmung ausgelegt wird. Ich habe da noch einige Bedenken; wenn in zahlreichen Schulen tatsächlich das Lesebuch durch Einzelschriften ersetzt würde, so ist mir zweifelhaft, ob dadurch ein« Verbilligung einträle, ein mal an sich, ob diese Einzelschristen eben nicht teurer würden, zweitens dadurch, daß in zahlreichen Fällen Einzelschritten in den Schulen benutzt würden anstatt des Lesebuchs und daß durch die Verringerung des Absatzes eine Verteuerung des Lesebuchs heranskäme. Die Lcsebnchpolitik geh! Hand in Hand mit den Verlegern, indem sie bestimmte Bezirke auswirft für die einzelnen Verleger imd in bissen Bezirken den Verlegern Monopol gibt. Diese Bezirke würden doch stark gefährdet und durchbrochen wer den. Führt das wirklich zur Verbilligung oder zur Verteuerung der Schulbücher? Herr Georg Ht r t-Re g e r-Leipzig: Ich möchte da unterscheiden zwischen der Grundschule und den weiterfüh-renden Jahren: fünftes bis achtes Schuljahr. Für die Grundschule war die Frage dahin geklärt, das; ein Lesebuch überall gefordert werden soll und die Freiheit der Benutzung von Einzelschristen oder Büchern zunächst nur für das fünfte bis achte Schuljahr in Erwägung gezogen werde. Wenn eine Bestimmung käme oder endgültig durchgefühlt werden sollte, daß in der Oberstufe Lese buch und Einzelschrift wahlweise nebeneinander benutzt werden könne, daß sine Schule sich dahin oder -dorthin entscheiden darf, so ist für mich ganz zweifellos, daß sie sich für das Billigere ent scheiden wird, nämlich was für sie das Billigere zu sein scheint, nämlich Anschaffung einer Serie von Eiiizelschriftcn, die sie ein- stellt und ausbailt. Ich komme immer wieder auf die Teilung. Die Lesestoffe, die in gewisser fester Zusammenstellung in den Besitz aller Schüler übergehen möchten, werden dann erhalten bleiben können, wenn man ihnen die äußere Fon» der Einzel- schrift gibt, und cs ist dann wahrscheinlich selbst eine Verfügung, das; Lesebuch und Einzelschrift oder das eine oder das andere dcnntzt werden. Das ist für den Absatz des Lesebuchs nicht so gefährlich, als wenn wir an dem bisherigen Lesebuch in der bis herigen dicken Form festhalten wollten. Ich glaube, es wird die Notwendigkeit, für bestimmte Bezirke bestimmte gleichartige Lese bücher vorzuschreiben, in einem gewissen Umfange heute auch noch aufrechteihalten werden müssen, schon weil es sich bei den Lesebüchern doch auch darum handelt, dein Heimatgedcmke» Rech nung zu tragen. Denn indem der Verlag so gezwungen ist, große Opfer z» bringen durch die Schaffung von Büchern mit Abschnitten aus der Heimat des betreffenden Kindes, wird er auf der anderen Seite beanspruchen dürfen, daß ihm ein gewisses festes Gebiet zngeteilt wird. Daß dies nicht mehr den Charakter eines Mono pols hat, das, glaube ich, bringen die Verhältnisse selbst mit sich. Und da auch neben dem Lesebuch ln Einzelteilen die Einzel-
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