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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.03.1909
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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2638 BSrtznblatl s. d. Dtichn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. iS, 2. Mörz 1909. Nansens Nordpoimerkcn oder erstmalige Veröffentlichungen von Abbildungen aus dem Schiller-Goethe-Nietzsche-Archiv frei verwenden, wenn er sie dem Text des Artikels als Ver anschaulichung beifügt (6„ I»xs kerevän, vgl. Deutsche Verleger-Kammer im Buchhändlerbörsenblatt 1900 S. 272, Eingabe an den Bundesrat). 6) Abgesehen von den Fällen unter o ist die freie Be nutzung einer bereits vorhandenen Abbildung zulässig (und zwar, sei sie in einem Werke enthalten, sei sie einzeln er schienen), wenn dadurch eine eigentümliche Schöpfung hervorgebracht wird. (§13 des Urheberrcchtsgesetzes.) Das ist jedesmal eine Tatfrage. Endlich ist der Nachdruck von Abbildungen zum rein persönlichen Gebrauch zulässig; also namentlich dann, wenn er nicht den Zweck hat, aus den Abbildungen eine Einnahme zu erzielen (§ l S des Urheberrechtsgesetzes): eine eigentlich ganz selbstverständliche Vorschrift. Ich darf also beispielsweise als Schüler die wissenschaft lichen Abbildungen aas dem Lehrbuch meines Lehrers für mich abzcichnen, ebenso die Skizzen, die mein Professor an der Tafel entworfen hat und an denen ihm das Urheber recht zusteht. III. Abbildungen in Sammelwerken. Für Abbildungen wissenschaftlicher und technischer Art (§ 1 des Urheberrcchtsgesetzes Abs. 3) in periodischen Sammel werken, insbesondere Zeitschriften, Kalendern, Zeitungen, gelten die Bestimmungen der §Z 42 — 46 Verlagsges., insoweit der Verfasser des Artikels die Abbildungen selbst entworfen hat, resp, die Vorlagen dazu liefert. Läßt der Verleger die Abbildungen besonders anfertigen, um durch sie den Artikel zu erläutern, so liegt eine Hilfs- oder Nebenarbeit im Sinne des § 47 II des Verlagsgcsctzes vor. Es kommen alsdann die Regeln des Werkvertrages zur Anwendung. Sammlungen von Abbildungen als Analogon zu Antho logien im Sinne des §19 Nr. 4 des Urheberrcchtsgesetzes sind unzulässig. Was der Buchhändler von den modernen Reproduktionsverfahren wissen mutz. Von Alfred Wendler. (Vgl. 1908 Nr. 280, 1909 Nr. 5, 9, 27, 28, 39, 46 d. Bl.) Das Tiefdruckverfahren. (Fortsetzung.) II. Der Kupferstich (Kupferdruck). Der Kupferstich hat ungefähr das gleiche Alter wie die Buch druckerkunst. Früherbezeichnete man den Kupferdruck auch alsChalko- graphie. Viele Kupferdruckanstalten nennen sich heute noch gern »Chalkographische Kunstanstalt«. Auch die päpstliche Druckerei in eigentlich nur Buchdruckerei ist. Dies kommt daher, weil zwei Deutsche Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts in Rom die »Chalkographie« einführten. Im siebzehnten und auch noch im achtzehnten Jahrhundert wurde der Kupferdruck viel als feine Buchillustration verwendet. Durch die Blütezeit des Holzschnitts wurde er aber wieder aus den Büchern verdrängt und immer mehr auf sein eigentliches Feld, den Kunstbuchhandel, hinge drängt. Man findet ihn mehr als Einzelblätter, weniger in Mappensammlungen, da letzteres Gebiet eigentlich der Ra dierung gehört. Dies ist erklärlich, da die Radierung als Mappenwerk sich immer billiger stellt als der Kupferstich. Un streitig ist der Kupferstich aber das vornehmste und schönste Tief druckverfahren — freilich auch das teuerste. Beim farbigen Kupfer- druck werden alle Farben wie bei der farbigen Heliogravüre auf die Platte aufgetragen, und so wird auch hier in einem Arbeits gange der farbige Kupferdruck hergestellt. Kein Druckverfahren kann solch herrliche Wirkungen wie der farbige Kupferdruck Her vorbringen. Gedruckt werden die Kupferstiche auf Kupferdruck- vressen. Gewöhnlich arbeiten an derartigen Pressen zwei Mann. Die Farbe wird mittels Tampons aufgetragen und danach die Platte mit einem Musselinlappen rein gewischt oder poliert, weil ja nur die tiefen Stellen Farbe annehmen legt. Das angefeuchtete Papier druckt sich leichter bis auf den Grund der Platte und wird deshalb auch die Farbe besser auf- nehmen als trockenes Papier. Durch den Filz wird hier der allen Tiefdruckverfahren eigene Plattenrand herausgeprägt. Gewöhnlich sind die Papiere rauh, der Papierrand bewahrt das eigentliche Muster; dort, wo das Bild liegt, wird durch den Druck die Fläche glatt satiniert. Feste Preise gibt es im Kupferdruck nicht; dieser wird nach dem Original gemacht und aus der Arbeit, welche dazu gebraucht wird, herauskalkuliert. Will man ein Kunstblatt in Kupferstich bringen, und wird es hier zu teuer, so must man eben ein anderes Verfahren wählen. Man könnte als nächstes die Heliogravüre oder die Mezzotintogravüre*) wählen, oder müßte noch weiter zurückgehen: Lichtdruck, Lithographie. Es kommt ja vielfach darauf an, wie groß die Auflage ist und wer Käufer sein wird. Fast alle Tiefdruckverfahren haben untereinander eine ge wisse Ähnlichkeit. Die Druckplatte ist beim Kupferdruck, wie schon der Name sagt, eine Kupferplatte. Diese muß fein poliert und geschliffen sein. Man unterscheidet verschiedene Kupferdruck-Manieren, u) Die Grabsticheltechnik. Die Grabsticheltechnik (Linienkupferstich) ist das älteste Verfahren. Die Platte wird mit einem Atzgrunde (ähnlich wie wir dies bei der Heliogravüre gesehen haben) überzogen. Dieser wird gleichmäßig auf die vorher angewärmte Platte verteilt. Bevor sie aber kalt wird, muß sie noch mit einem Nußgrunde durch Anräuchern geschwärzt werden, damit der Kupferstecher einen vollständig dunklen Grund findet und die hineingeschnittenen Linien sich klar daraus abheben. Auf diesen schwarzen Nußgrund wird die Zeichnung aufgepaust und mit der Radiernadel nach geritzt. Diese angeritzten Stellen ätzt man nun etwas, oder sie dienen dem Kupferstecher gleich als Konturen, auf denen er arbeiten muß. Zum Schneiden benutzt man einen Grabstichel, und der Kupferstecher arbeitet ähnlich wie der Holzstecher. Beim Kupferdruck werden diejenigen Stellen, die drucken sollen, herausgestochen (der Holzschneider arbeitet bekanntlich um gekehrt; hier werden diejenigen Stellen, die nicht drucken sollen, herausgeschnitten). Dieses Stechen erfordert langjährige Übung, Geschicklichkeit und ein feines Eingehen auf den künstlerischen Wert des Originals. Der Grat, der sich durch das Einschneiden des Grabstichels bemerkbar macht, wird mit einem Schabeisen weggebracht. Defekte Stellen werden mit dem Polierstichel verbessert. Rutscht der Stecher einmal aus, so muß diese Stelle von der Rückseite hochgehämmert werden, auf der Bildseite glatt geputzt und nochmals nachgestochen werden. Ist die Platte fertig gestochen, sind die Korrekturen erledigt, so wird der Deckgrund mit Terpentin abgewaschen, und die Platte ist druckfertig. d) Die Schabtechnik. Bei der Grabsticheltechnik besteht das Original aus lauter Linien, Strichen. Da ein solcher Schnitt sehr schwierig ist und nur langsam vorwärts geht, so wird er weniger angewandt. Die Tonabstufungen haben hier keine weichen Übergänge; sie wirken immer etwas hart. Kupferdrucke mit ineinander laufenden Tönen wurden erst durch die in der Mitte des siebzehnten Jahr hunderts erfundene Schabtechnik erreicht. In Italien nennt man dieses Verfahren No/./o '1'into. Die Herstellung geschieht hier im umgekehrten Verhältnis als bei der Grabsticheltechnik. Bei der Linientechnik muß das Bild dunkel ans Hellem Grunde stehen, bei der Schabtechnik oder dem Schabstich steht das Bild hell auf dunklem Grunde. Der Unterschied besteht hier darin, daß keine glatten, sondern gekörnte Kupferplatten verwendet werden. Durch den Schaber (Schabstift und Schabeisen) werden dann durch Ent fernung bezw. Abschabung des Korns die verschiedenen Tonwerte des Bildes erzeugt. Also auch der Stichel und die Radier- *) Hier ist das in Nr. 46 d. Bl. gestreifte Schncllpressen- verfahren gemeint, nicht der in diesem Artikel behandelte Schab kupferstich Mezzotinto.
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