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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090102
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190901024
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1909
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Zur Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Börsenblattes. ' Mit der letzten Nummer des Jahres 1908 hat das »Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel« seinen fünf undsiebzigsten Jahrgang vollendet. Es wird kaum als eine Abwendung von der geziemenden Zurückhaltung angesehen werden können, wenn wir jetzt, nach vollendetem runden Zeitraum, die Blicke zurückschweisen lassen und uns vergegenwärtigen, wie unser Börsenblatt, das lange Jahre hindurch überhaupt das einzige täglich erscheinende deutsche Fachblatt gewesen ist, von den Besten unseres Standes vor bereitet, von geschäftskundigen und erfolgreichen Vertretern des deutschen Buchhandels ins Leben gerufen, ausgebaut, gehegt und gepflegt worden ist. Wie es sich immer der sach kundigen und anregenden Mitarbeit und Unterstützung aller hervorragenden Buchhändler des vorigen Jahrhunderts — von Friedrich Perthes bis Adolf Kröner — zu erfreuen gehabt hat, so lag auch die Sorge für seine geschäft lichen Grundlagen und Verhältnisse, ihre gewissenhafte Prüfung und die Beratung der in allen Zeiten zahlreichen Verbesserungsvorschläge stets bei erprobten Männern des Buch handels, die das Vertrauen ihrer Berufsgenossen zu den wichtigsten Vereinsämtern gewählt hatte. Der Segen Hai dieser treuen Fürsorge nicht gefehlt. Es soll hier nicht des längeren davon die Rede sein, wie so manche sachkundige Er örterungen im Börsenblatt in ideeller Hinsicht unserm Stande genützt haben, wie viel Förderung die einzelnen Geschäftszweige durch die im Börsenblatt getroffenen, jetzt meist unentbehr lichen Einrichtungen erfahren haben, kurz sei nur für alle nüchtern rechnenden Geschäftsleute darauf hingewiesen, daß der stetig wachsende Ertrag des Börsenblatts seither immer — außer den Einnahmen aus den Jahresbeiträgen der Mit glieder —- den eigentlichen Hauptfaktor in der Bilanz des Börsenvereins bildete und es diesem erst ermöglichte, den vielgestaltig an ihn herantretenden Anforderungen in jeder Weise gerecht zu werden. Zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts, als sich der jetzt allgemeiner anerkannte Grundsatz, daß das Wohl des einzelnen in der Hauptsache auf dem Wohl der Ge meinschaft beruhe, immer mehr durchrang, entstanden in deutschen Landen auf vielen Gebieten des Schaffens und Strebens, der Wissenschaft und Technik, der Gewerbe und des Handels Vereinigungen von Fachgenossen und Gleichgesinnten zur Wahrung ihrer Interessen. Im Frühjahr 1825 hatten sich auch die deutschen Buchhändler auf der Leipziger Jubilatemesse (die der heutigen Kantatemesse entspricht) noch enger, als die Jahrzehnte vorher, in einem Verein, zunächst »Börsen-Gemeinschaft«, von 1832 an Börsenverein genannt, zusammengefunden. Schon in dem Statutenentwurf des ein Jahr vorher (1824) zwecks Gründung dieses Vereins zusammengetretenen Wahlausschusses der Leipziger und -auswärtigen« Buchhändler, auf dessen Grundlage sich die »Börsen-Gemeinschaft» bildete, ward die Herausgabe eines allgemeinen, mit einem Novitäten-Anzeiger zu verbindenden Buchhändlerblattes in Aussicht genommen. Unter den »all gemeinen Grundzügen einer Börsenverfassung, wie sie sogleich ins Werk gesetzt werden müssen« fand sich unter 3. der Vorschlag: »Börsenblatt. Soll unverkäuflich sein (d. h. an dis Buchhändler gratis abgegeben werden), die Form eines Circulars haben. Inhalt. Nutzen«. Damit scheint der Ge danke von G. F. Hey er (Vater) in Gießen ausgenommen worden zu sein, der bereits im Jahre 1822 unter dem 31. Dezember ein Zirkular an den damaligen kleinen Kollegenkreis erlassen hatte, in dem aus das Bedürfnis eines »Allgemeinen Buchhändler-Börsenblattes« hin gewiesen worden war. Es sollte nach seiner Meinung dem Börfenfonds zugute kommen, einen besoldeten Redakteur haben, sowie einem Aufsichtsrat von vier Leipziger Buch händlern für Streitfragen und »zur Bewahrung des An standes in den Aufsätzen« unterstehen. Nur Börsenmitglieder (d. h. Mitglieder des damals bestehenden Abrechnungs- Vereins, aus dem einige Jahre darauf die »Börsen-Gemein schaft«, später Börsenoerein, hervorging) sollten das Blatt erhalten. Keineswegs aber hatte es bis dahin an Versuchen einzelner gefehlt, eine Fachzeitung für Buchhändler zu schaffen. Doch die Zahl der Buchhändler, namentlich derer, die sich wahrhaft für Hebung des Standes und Verbesserung seiner Einrichtungen interessierten, war zur vorletzten Jahrhundert wende noch zu klein, als daß sich eine Spezialzeitung längere Zeit hätte halten können. Man verfiel daher auf den Ge danken, gleichzeitig unter den Gelehrten Teilnahme zu erwecken und die Buchhandelsblätter auch für die Vertreter der Wissen schaft, überhaupt für das büchcrkaufendc Publikum zu be rechnen. Diese Doppelstellung konnte aber keiner Partei so recht genügen, und alle Versuche mit einer derartigen Buch händlerzeitung hatten daher, bis in die neueste Zeit hinein, keinen Erfolg Meist nur wenige Jahre fristeten derartige Blätter mit den zweifachen Interessen ihr Leben. Die erste Zeitschrift, die im Dienste des deutschen Buchhandels erschien, war die vom Verlage der Herold'schen Buchhandlung in Hamburg herausgegebene »Buchhändlerzeitung«. Sie erlebte acht Jahrgänge von 1778—85. Weiter sind als Vorläufer des Börsenblattes zu nennen: »Magazin des Buch- und Kunsthandels«, herausgcgeben von I. G. L. Breitkopf in Leipzig, 1780—82; — -Literarisches Ma gazin für Buchhändler und Schriftsteller«, heraus gegeben von Pastor Erd. Jul. Koch, (Berlin, Franke'sche Buchhandlung), von dem nur ein Jahrgang, 1792, er schien; — ferner »Neues Archiv für Gelehrte, Buch händler und Antiquare«, herausgegeben von Hein rich Bensen, Doktor der Rechte und Philosophie, und Johann Jakob Palm, Buchhändler in Erlangen. 8". (Erlangen 1795 bei Palm). Eine Fortsetzung dieses ebenfalls nur einen Jahrgang erlebenden Blattes unter dem Titel »Journal zur Beförderung der Kultur durch den Buchhandel« im Jahre 1798 brachte überhaupt nur zwei Nummern. Im Börsenblatt 1871 (Nr. 217, 221, 223 und 227) hat Eduard Berger (Guben) in einer Artikelserie »Die Anlänge der periodischen Literatur des Buchhandels« allerlei Wissenswertes aus diesen Zeitschriften mitgeteilt. Mehr für den Buchhandel zugeschnitten und deshalb auch glücklicher in ihrem Bestände waren der von 1811 ab vom Landes- Industrie-Comptoir in Weimar herausgegebene »Allge meine typographische Monatsbericht für Deutschland zum Behufe aller Ankündigungen, Anzeigen und Notizen des Kutschen Buch- und Kunsthandels», sowie das 1819 begründete »Wochenblatt für Buchhändler, Antiquare, Musik- und Dispütenhändler« von Joh. Christ. Krieger in Marburg. Beide wurden bis in die dreißiger Jahre vorigen Jahrhunderts fortgesetzt und wichen erst der übermächtigen Konkurrenz des Börsenblattes. Vom Kriegerschen Wochenblatt erschienen 18 Jahr gänge von 1820—1837. Man war allgemein mit ihm nicht zufrieden; es ließe sich eine hübsche Blumen lese von Ehrentiteln zusammenstellen, die ihm von verschiedenen Seiten beigelegt wurden. Neben dem Umstand, daß die Mcßkataloge, seitdem das Erscheinen der literarischen Neuigkeiten sich im Anfang des vorigen Jahr hunderts immer weniger nach der Messe zu richten pflegte, nur noch ein unvollständiges Bild der literarischen Produktion gewährten und den bibliopolischen Interessen keineswegs mehr genügten, war die Unzulänglichkeit des fern vom
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