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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090102
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1909
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Schulz. Commissionär: A. Frohberger«. Es war ein Blatt von 8 Seiten in 4°. (25 : 21 cm), Druck von Breitkopf L Härtel in Leipzig. In einem Vorwort entwickelte der Redakteur Otto Aug. Schulz noch einmal den Plan des Blattes, das hauptsächlich der Förderung und dem allge meinen Nutzen des gesamten deutschen Buchhandels dienen sollte. Zur Einführung hatte Friedrich Perthes einen Artikel, ein sprechendes Denkmal für seinen Geist und seine Gesinnung, gesandt: Die Bedeutung des deutschen Buch- Handels. besonders in der neuesten Zeit. Er zeichnete ihn zwar nicht mit seinem Namen, aber daß er überhaupt die erste Nummer mit einem Beitrag bedachte, läßt daraus schließen, daß er und vielleicht auch die anderen Führer des Börsenvereins der Leipziger Deputation wegen ihrer kühnen Ausführung des Börsenvereins-PlanS nicht ernsthaft grollten. Mit voller Absicht ist hier etwas ausführlich auf die Vorgeschichte des Blattes eingegangen worden, um darzu legen. daß die Priorität des Gedankens dem Börsenverein gehöre. Was seine Führer den damaligen Zeitläufen ent sprechend reiflich und etwas zu bedächtig erwogen hatten, setzte ein rascher Entschluß der Leipziger Deputation in die Tat um, allerdings erst nachdem der von der Generalver sammlung des Börsenvereins sür die Ausführung gestellte Termin längst unbenutzt verstrichen war. Immerhin stand das Verfahren der Leipziger Deputation in Wider spruch mit dem Beschlüsse der Hauptversammlung des Börsenvereins von I8S2, und wenngleich aus der einen Seite niemand dem wohlwollenden und durch vielfache gemein nützige Tätigkeit in Anspruch genommenen Börsenvorsteher W. A. Barth wegen der Verschleppung des Plans ernstlich zürnte, so fühlte man sich doch auch auf der Seile der Leipziger Buchhändler nicht so ganz sicher im Besitze des neuen Verlagsunternehmens. Nur bei Würdigung dieser Verhältnisse findet man eine genügende Erklärung für die nach einjährigem Bestehen ohne Schwierigkeiten zugestandene teilweise und im Jahre 1845 erfolgte gänzliche Abtretung des guten Ertrag abwerfenden Blattes an den Börsenverein der Deutschen Buchhändler. Verfolgt man den Entwicklungsgang des Blattes in seiner ersten Periode, bis zum Übergang in das unbeschränkte Eigentum des Börsenvereins im Jahre 1845, und sieht, wie viele Schwierigkeiten doch zu überwinden waren, so kann man es nur als eine glückliche Lösung betrachten, daß die Leipziger Deputation dem Börsenverein in der Ausführung des Planes zuvorgekommen war. Denn der Börsenverein hätte bei seiner damaligen Organisation sür ein in Leipzig erscheinendes Blatt das kaum leisten können, was die am Platze ansässigen Leipziger Deputierten unter vielen un angenehmen Ärgerlichkeiten auf sich nahmen. Nachdem die nötigen Ecsahrungen gesammelt und verschiedene mühevolle Versuche gemacht worden waren, fiel das Blatt als reisende Frucht sowieso dem Börsenverein wieder zu, der auch von Anfang an Teil hatte an dem Ertrag und seinen Einfluß aus das Börsenblatt in gewünschter Weise geltend machen konnte. Die ersten Entwicklungsjahre des Börsenblatts bieten für den heutigen Buchhändler, der es nur in seiner ver- vollkommneten Gestalt kennt, so viel Interessantes, daß man gern den Ausbau des Blattes verfolgt. Hauptsächlich aus die erste Periode, die keiner der noch im Buchhandel tätigen Berufsgenossen mit erlebt hat, möge sich daher heule unsere Betrachtung erstrecken. Die ersten elf Jahrgänge des Börsenblattes zeigen einen ganz reichhaltigen, vielseitigen Inhalt, aus den heute leider nicht eingegangen werden kann, und lassen die zahllosen Schwierigkeiten, die sich allerdings meist hinter den Kulissen abspielten, nicht erkennen. Der erste Redakteur des Börsen blattes, Otto Aug. Schulz, widmete sich mit allem Eifer dem Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. neu entstandenen Organ; aber sehr bald kam der an sreies, selbständiges Arbeiten gewöhnte Mann mit der Deputation in Mißhelligkeiten. Mit der Begründung, er sei nach den vierwöchigen Erfahrungen bereits genügend darüber belehrt, daß man seitens der Deputation mit seinen Arbeiten nicht zufrieden sei. da es bei keinem Stück ohne für ihn unangenehme mündliche und schriftliche Bemerkungen und Vornahme von Änderungen abgehe, denen er nur gezwungen seine Zustimmung habe geben können, suchte er bereits am 30. Januar 1834 um seine Entlassung von dem Posten nach. Durch seinen Kontrakt war er eigentlich bis Ende des Jahres gebunden, aber die Deputation enthob ihn für Ende Juni in dankbarer Anerkennung seines Eifers für das Börsenblatt seiner Auf gabe. Sein Nachfolger in der vielseitig bedrückten und ge hemmten Tätigkeit war vr. I. A. Bergk. der nach einer langwierigen Krankheit bereits am 27. Oktober 1834 starb, vr. A. von Binzer. der während der Krankheit Bergks sür ihn eingetreten war, übernahm die Redaktion nun defini- tiv. führte sie aber nur ein Jahr, bis September 1835. So hat das Börsenblatt in seinem ersten Jahre drei Redak teure gehabt. Schon im April des ersten Jahres (1834) kam zwischen dem Vorstand des Börsenvereins und der Leipziger Depu tation ein Übereinkommen zu stände, durch das alle Ver stimmungen. die etwa noch auf Seiten des Börsenvereins wegen der Gründung des Börsenblattes vorherrschten, be seitigt wurden. Danach ging das Blatt im Jahre 1835 an den Börsenverein der Deutschen Buchhändler über. Die Oberleitung und Beaufsichtigung der Redaktion und Expe dition (Kommission) verblieb aber wie im ersten Jahre in den Händen der Deputierten des Buchhandels zu Leipzig. Beiden Teilen sollte jedoch in jeder Ostermesse Kündigung dieses Vertrages zustehen, die dann für das Ende des nächst folgenden Jahres Gültigkeit haben sollte. Das war ein wichtiger Punkt, der die gänzliche Lösung des Verhältnisses im Jahre 1845 ermöglichte. Sonst sollte die Deputation vollkommene Freiheit haben, die Verwaltung des Blattes nach ihrem besten Ermessen zu besorgen. Ausdrücklich wurde es zum amtlichen Blatt des Vor standes des Börsenoereins, der Deputation des Buchhandels zu Leipzig und des getrennt fungierenden Verwaltungs- Ausschusses der Buchhändlerbörse erklärt, die ihre ojfiziellen Bekanntmachungen in ihm veröffentlichen würden. Der Reinertrag des Blattes wurde zu drei gleichen Teilen sür die Kasse des Börsenvereins, die Börsenbaukasse und den Leipziger Verein bestimmt, und zwar sollte letzterer nur so lange am Verdienst teilnehmen, als die Deputation die Verwaltung des Blattes nach den getroffenen Verein barungen besorge. Durch diesen Vertrag waren klare Verhältnisse geschaffen worden. Dem Titel wurde die Bezeichnung »Amtliches Blatt des Börsenvereins« beigesügt. In der ersten Nummer des neuen Jahrgangs (1835). die ein Bild der 1836 eingeweihten »Deutschen Buchhändler-Börse« lin der Ritterstraße) brachte. stattete der Vor steher des Börsenoereins Th. C. F. Enslin aus Berlin der Leipziger Deputation mit folgenden Worten Dank ab: »Obgleich einem dreimaligen Wechsel der Person des Redakreurs ausgesetzt. ist es dennoch den Gründern des Blaties. und das sind bekanntlich die Herren Deputieren des Vereins der Leipziger Buchhändler, durch Umsicht und Tätigkeit gelungen, das Interesse desselben ungeschwächt zu erhalten. Diesen Männern gebührt sür ihre uneigennützige Aufopferung unser aufrichtigster Dank, und es ist mir eine freudige Pflicht, ihn im Namen aller Mitglieder des Börsenvereins hier öffentlich auszu sprechen«.
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