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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.06.1908
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- Deutsch
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Gleichwie die Kongresse zu Frankfurt, Köln, Hamburg, Berlin und Düsseldorf, so wird auch der Leipziger Kongreß in seinen Aussprachen und Beratungen reiche Belehrung bringen. In erster Linie wird in den Arbeitssitzungen die Sondergerichtsbarkeit in Sachen des gewerblichen Rechtsschutzes behandelt werden, und in zweiter Linie wird sich der Kongreß dann mit dem patentamtlichcn Verfahren in Warenzeichensachen, namentlich mit dem Löschungsverfahren zu beschäftigen haben. Der erste Sitzungstag (16. Juni) wurde früh 9 Uhr mit einem feierlichen Eröffnungsakte im großen Festsaale des Zentraltheaters begonnen, wobei gehaltvolle Reden vom Präsi denten des Kongresses Direktor Julius von Schütz-Berlin und den Vertretern der verschiedenen Behörden und Körperschaften gehalten wurden. Nach einer kurzen Pause begann die erste und zweite Arbcitssitzung mit der Tagesordnung: »Die Gerichtsbarkeit in Sachen des gewerblichen Rechtsschutzes», Hauptbericht erstatter Justizrat Wild Hag en-Leipzig. « Seneralversamrnlnu« der Goethe-Gesellschaft. — In Weimar trat am Sonnabend den 13. Juni die diesjährige Ge neralversammlung der Goethe-Gesellschaft zusammen, der Seine Königliche Hoheit der Großherzog beiwohnte. Der Vorsitzende, Professor vr. Erich Schmidt-Berlin, leitete die Verhand lungen, begrüßte die in großer Anzahl Erschienenen (gegen 700 Mitglieder) und gedachte der im letzten Jahre ver storbenen Mitglieder, unter denen sich die Ehrenmitglieder Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Baden und der Pro fessor Kuno Fischer-Heidelberg befanden. Der neue Vorsitzende des geschäftsführenden Ausschusses, Geheimrat v. Goeckel, der an Stelle des jetzt zum Bundesrat delegierten vr. Rebe dies Amt übernommen hat, erstattete darauf den Jahresbericht, aus dem man entnahm, daß die Goethegesellschaft wächst, blüht und gedeiht und jetzt über dreitausend Mitglieder zählt. Der Rückblick auf das vergangene Berichtsjahr ist in jeder Beziehung ein erfreulicher. Die auf der letzten Generalversamm lung von einem Frauenkomitee als Beitrag zur Wiederherstellung der Grabstätte Charlotte von Steins angebotenen 500 sowie die Verrvilligung von 550 zur Erneuerung der Grabstätte Corona Schröters in Ilmenau sind inzwischen ihren Zwecken dienst bar gemacht worden. Der Begräbnisplatz der Charlotte von Stein auf dem Weimarer Friedhofe ist bereits hergerichtet. Auch der er neute Grabstein für Corona Schröter wird noch im Laufe des Sommers seinen Platz finden. Die Einnahmen der Gesellschaft betrugen im abgelaufencn Berichtsjahr 46 414 ^ 47 H, die Aus gaben 45641 ^ 97 A so daß ein Vorrat von 772 ^ 50^ verbleibt. Der Nennwert des Kapitalvermögens bezifferte sich am Schluffe des Jahres 1907 auf 90081 ^ 10 H. Das Goethe- und Schiller- Archiv hat, wie die Bibliothek der Gesellschaft, eine bedeutende Ver mehrung erfahren. Besondere Verdienste hat sich Herr Verlags buchhändler Hermann Nabel in Berlin erworben, der eine ansehnliche Sammlung von Büchern, Journalen und Schriften aus der Goethezeit und der nächsten Periode stiftete. Wertvoll auch als persönliches Andenken ist die Stiftung, die Frau Geheimrat Mary Clauß in Heidelberg, Kuno Fischers Tochter, aus dem Nachlaß ihres Vaters gemacht hat: Goethes Briefe (57 Stück) an den Jenaer Philologen K. W. Goettling. Dank den in des Dichters Akten ent haltenen klarenHinweisenwar es möglich, die Räume des ersten Stocks des Goethe-Hauses in allen wesentlichen Teilen so herzustellen, daß sie nun wieder als Zimmer eines kunstsinnigen Sammlers, als Wohnräume erscheinen, nicht als Räume eines Museums. Das Goethe-Haus soll nun wieder in den Vordergrund treten. Das Museum ist hingegen auf die Zimmer der Mansarde verteilt. Diese Neugestaltung des Goethe-Hauses soll auf alle Teil- nehmer der Generalversammlung einen sehr günstigen Eindruck gemacht haben, wie allgemein berichtet wird. Ganz Deutschland werdesür alleZukunft demWcimarer Museums-Direktor Herrn Karl Koetschau, dem Hüter dieses Heiligtums, dankbar dafür sein, daß er einen nationalen Besitz, der einigermaßen zu verwildern drohte, so klug und pietätvoll -restauriert- habe. Der Vortrag des Herrn Professor Köster-Leipzig über -Goethe und sein Publikum- wurde mit großem Beifall aus gezeichnet; auch wurde dem Gelehrten dafür eine lange und sehr herzlich gehaltene Ansprache des Großherzogs zuteil. Uber die Bibliothek der Goethe-Gesellschaft erstattete Professor vr. Suphan den Jahresbericht, desgleichen über das Goethe- und Schillerarchiv, über das Goethe - National - Museum Direktor HofratKoetschau. Aus den geschäftlichen Verhandlungen ist bemerkenswert, daß die Gesellschaft auf Antrag des Vorstandes definitiv beschloß — durch Hammelsprung wurde eine nochmalige Verschiebung abge lehnt —, 20 000 ^ als Beihilfe zum Druck bzw. zur Herausgabe einer billigen Goethe-Ausgabe (sogenannten Volksausgabe) zu bewilligen. Es soll eine volkstümliche Ausgabe von Goethes Werken werden, die in sechs Bänden alles das umfassen soll, was sich dem Verständnis weiterer Kreise am ehesten erschließt. Die Aus wahl und Anordnung, nebst Einleitung und Erläuterungen, ruhen in den Händen Erich Schmidts. Dem Insel-Verlag in Leipzig wurde der Verlag und der Vertrieb übergeben. Die sechs Bände sollen gebunden zu sehr mäßigem Preise in den Handel gehen. Zunächst werden 20 000 Exemplare gedruckt, von denen der Verlag der Gesellschaft 1000 zur Verteilung an Volksbibliotheken und ähnliche Institute zur Verfügung stellt. Ein Probeband, der allgemeinen Beifall fand, wurde vom Präsidenten vorgelegt. Den Festvortrag im nächsten Jahre wird Professor Heuer, Generalsekretär des Freien Deutschen Hochstifts in Frankfurt a. M., über ein Thema aus dem Gebiete der bildenden Kunst halten. Derselbe wurde auch an Stelle des ver- torbenen Vorstandsmitgliedes Baron Alexander von Bernus in den Vorstand gewählt. Handelsregister - Eintragung. — Im Gesellschaftsregister des Königlichen Amtsgerichts in Bayreuth Band I, Nr. 52 wurde unterm 29. Mat 1908 eingetragen die Firma: Bayreuther Druckerei und Verlagsanstalt Gesellschaft mit be- chränkter Haftung. Die Gesellschaft wurde errichtet durch Vertrag des Königlichen Notariats Bayreuth II vom 12. Mai 1908 G.-R. Nr. 442. Sie hat ihren Sitz in Bayreuth. Gegenstand des Unternehmens ist die Errichtung und der Betrieb einer Buch druckerei und eines Verlagsgeschäfts, sowie die Herausgabe der Zeitung -Fränkische Volkstribüne-. Das Stammkapital beträgt 20 000 ^ — zwanzigtausend Mark. Als Geschäftsführer ist be stellt Karl Hügel, Geschäftsführer in Bayreuth. Als stellvertretende Geschäftsführer sind bestellt Max Walther, Parteisekretär in Nürn berg und Nikolaus Heidenreich, Schreiner in Bayreuth. Willens erklärungen und Zeichnung für die Gesellschaft erfolgen durch den Geschäftsführer gemeinschaftlich mit einem stellvertretenden Ge schäftsführer. (Dtschr. Reichsanz. Nr. 140 o. 16. Juni 1908.) HandtlSregister-Gtntragung. — In das Handelsregister L des Königlichen Amtsgerichts Berlin-Mitte ist am 6. Juni 1908 unter Nr. 5375 folgende Firma eingetragen worden: Morgen- Verlag, Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitz Berlin. Gegenstand des Unternehmens: Verlag und Vertrieb der Zeitschrift »Morgen« sowie anderer Zeitschriften und Bücher. Das Stammkapital beträgt 140 000 ./k. Zu Geschäftsführern sind bestellt: vr. Artur Landsberger, Verlagsbuchhändler in Berlin und Eberhard Frowein, Schriftsteller in Charlottenburg. Die Ge sellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Ge sellschaftsoertrag ist am 6. April 1908 sestgestellt und am 26. Mai 1908 geändert. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer und einen Prokuristen vertreten. Außerdem wird hierbei bekannt gemacht: Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen im Deutschen Reichsanzeiger. Unter Anrechnung auf ihre Stammeinlagen bringen in die Gesellschaft ein: 1. vr. Artur Landsberger in Berlin die ihm gehörige Zeitschrift -Morgen- mit sämtlichen Verlagsrechten und allen sonstigen Aktiven und Passiven zum festgesetzten Werte von 50 000 2. Kaufmann Alfred Berliner in Schöneberg das Recht auf den von ihm von dem Vorbesitzer des -Morgen- erworbenen Inseratenteil dieser Zeitschrift zum festgesetzten Werte von 30 000 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 139 vom 15. Juni 1908.) "Die Ware«hauSsteu«r i« Preußen. (Vgl. Börsenbl. 1907, Nr. 194.) — Der auf Verschärfung der preußischen Warenhaus steuer gerichtete Antrag Hammer, der vom preußischen Abgeord netenhause der Handels- und Gewerbekommission überwiesen worden war, wurde von dieser dem Plenum in folgender,
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