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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1906
- Sprache
- Deutsch
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253, 30. Oktober 1906. Nichtamtlicher Teil. 10813 410 Frcs., — ein Schreiben Ludwigs XVI. an die Herzogin von Brancas, das eine Hofetiquettefrage betrifft, 410 Frcs., — eine Bulle (Arsvcks bulls oonsistorisls sigoss) des Papstes Jnno- cenz IV., 150 Frcs., — ein Schreiben Pius' IV., datiert aus dem Jahre 1559, an Margareta von Österreich, 201 Frcs. Von andern Schreiben, die zwar nicht gekrönte, aber doch berühmte oder sonst bemerkenswerte Persönlichkeiten betreffen, seien noch erwähnt: Ein Brief des als Bibliophile bekannten Generalschatzmeisters Jean Grolier, 460 Frcs., — ein Schrei ben der Marquise de Maintenon an den Erzbischof von Rouen, 145 Frcs.,— ein Brief des Schriftstellers Malebranche an Dortous de Mairan, worin er mitteilt, daß es unmöglich sei, sich mit Buchstaben über abstrakte Dinge auszudrücken, 210 Frcs., — ein Konzept Robespierres, das seiner Rede »8ur 1s. xroprietö« ent nommen war, 360 Frcs.,— ein von Robespierre ausgefüllter Reise paß für einen Kurier, der die Alpenarmee aussuchen sollte, 135 Frcs., — ein interessanter Brief der George Sand, der viele intime Familienangelegenheiten erörtert, an Viktor Borie ge richtet, 200 Frcs., — ein anderer Brief dieser Dichterin an Louis Illbach, 155 Frcs., — das Manuskript »llos Oowpsgnons ä'UI^ses«, Gedicht vom Fabeldichter Lafontaine, 410 Frcs., — ein origi nelles Schreiben des Scharfrichters Samson, der den König Ludwig XVI. hinrichtete, an den Prokurator Vaudoper, 121 Frcs., — ein Brief des noch lebenden Journalisten und Politikers Henri Rochefort an den General Trochu, datiert aus dem Untersuchungs gefängnis in Versailles, September 1871, 105 Frcs., — ein Brief der vor kurzem auf der Bühne verewigten Revolutionsheldin Theroigne, datiert aus Brüssel, 6. Januar 1782, 116 Frcs. — Endlich sei noch ein Musikbruchstück von der Hand Chopins er wähnt, 150 Frcs., — sowie ein Brief Voltaires an Herrn Fabri, der landwirtschaftliche Fragen berührt, 100 Frcs. — (Als interessantes Beispiel für Versteigerungen von Kunst gegenständen, die meistens dem katholischen Religionskultus an gehören, wurde in den letzten Tagen vielfach die im Jahre 1861 im Hotel Drouot abgehaltene Auktion Soltpkoff erwähnt, die sich ausschließlich aus derartigen Gegenständen zusammensetzte und den hübschen Ertrag von 1 602 370 Frcs. brachte. — Ohne diese wichtige Auktion näher zu besprechen, möchten wir kurz auf folgende damalige Bücherpreise aufmerksam machen, da solche Schriften gerade jetzt gesucht werden dürften: Ein Evangelienmanu skript, Kunsteinband mit Silberoerzierungen, Miniaturen, segnen der Christusfigur, deutsche Arbeit aus dem zwölften Jahrhundert, nebst einem zweiten Manuskript, das einen mit Email aus Limoges verzierten Einband aufwies, ebenfalls segnende Christusfigur, französische Arbeit aus dem dreizehnten Jahrhundert, zusammen 6500 Frcs., — ein Brevier, auf Velinpapier, mit Zierbuchstaben, Kalbledereinband, ausgeführt von Guantari, Neapel 1404, 1800 Frcs., — ein mit 140 Miniaturen und 3233 Zierbuchstaben versehenes Meßbuch, Manuskript aus dem 15. Jahr hundert, das dem Bischof Juvenal des Ursins von Poitiers ange hört hatte, 34500 Frcs.I — Eine französische Übersetzung des »Invrs cko 8spisncs«, Manuskript, mit Miniaturen, Zeitalter Ludwigs des Zwölften, 610 Frcs., — ein »Uber prssouw« aus dem 15. Jahrhundert, mit 12 Miniaturen, 510 Frcs., — ein ähnliches, ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert, 340 Frcs. — Kunsteinbände, deren Deckel kostbare Elfenbeinskulpturen, meistens deutsche Arbeit, aufwiesen, wurden mit 10000, 7000, 3000 Frcs. bezahlt.) F. A. Müller. Verein zur Förderung der Kunst, Berlin. — Der Verein zur Förderung der Kunst (Berlin) veröffentlicht seinen Jahresbericht nebst diesjährigem Programm. Inwieweit der Verein seine Aufgaben erfüllt hat, zeigt der Bericht über das erledigte Arbeitsprogramm. 7 Rathausabende, 7 intime Abende, zahlreiche Atelierbesuche und 20 Volkskunstabende gaben den Be suchern die verschiedensten Anregungen und lenkten das Interesse auf manchen wenig gekannten Künstler, auf manches wertvolle, noch unbekannte Werk. Auch das Programm des zehnten Vereins jahrs verspricht viel. Die Rathausabende bringen: einen Maeterlinckabend (Vortragender F. v. Oppeln-Bronikowski), und einen Abend »Niederdeutsche Dichtung« verbunden mit einer Gedenkfeier für den leider früh verstorbenen Fritz Staven- hagen. Der Hofburgschauspieler Ferdinand Gregori hat sich zu Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. einem Abend, -Deutsche Liebesbriefe- betitelt, erboten, während Hermann Bahr über »Maske, Kostüm und Dekoration« sprechen wird. Musikalische Themata behandeln vr. Leopold Htrschberg, und Otto Neitzel. über -die Berliner Jahrhundertausstellung « wird Professor I)r. Max Zimmermann sprechen. Ein Vortrag von Maximilian Harden steht auch in Aussicht. Die intimen Abende werden manches Neue bringen. Atelierbesuche werden stattfinden bei den Malern: Leistikow, Hans Licht, Fidus, Max Liebermann, Hans Hermann, Hoffmann-Fallersleben, Frhr. v. Koenig, Lepsius, Bischof-Culm, ferner bet den Bildhauern: Klein, Chevalier, Dammann, Flaum, Stephan, Sinding. Von den in Aussicht ge nommenen Volkskunstabenden nennen wir: Dithmarschen-Abend, Brahms-Abend, Tirol in Dichtung, Bild und Musik, Wilhelm Busch-Abend, Balladenabend, Unsere Mark in Dichtung, Bild und Musik, Die Waterkant, Der deutsche Wald, Der Arbeiter, Das Meer, Der Soldat, Amerikanische Kunst und Künstler, Die Re naissance, Offenbach-Abend, Die Parodie. (Auskünfte jeder Art werden in der Geschäftsstelle des Vereins, Flensburgerstr. 28, zwischen 4—5 Uhr nachmittags erteilt, auf Wunsch an Interessenten der Jahresbericht portofrei verschickt.) (Nationalztg.) Geschäfts-Jubiläum. — Vor fünfzig Jahren, am 1. No vember 1856, wurde das Neue Berliner Lese-Institut, Sortiments- und Verlagsbuchhandlung von Franz Grunert, durch Otto Förster in Berlin, Markgrafenstraße 35/36, in die Buchhändler-Liste eingetragen. Zuvor hatte es im Hause Anhaltstraße 14 in Berlin schon verschiedene Jahre be- tanden. Im Jahre 1875 wurde es von Herrn Franz Grunert, damals Mitbesitzer der angesehenen Buchdruckerei Gebr. Grunert in Berlin, erworben und durch den Geschäftsführer Wilhelm Luther zu großer Entwicklung gebracht. Nach dem 1886 er folgten Tode des Besitzers ging die Firma in die Hände von dessen Witwe, Frau Marie Luise Grunert, über, die es, der bedeutenden Erweiterung Berlins nach dem Westen Rechnung tragend, durch ein Zweiggeschäft erweiterte (Berlin ^V. 62, Kur fürstenstraße 122). Das alte Stammgeschäft, jetzt nach Berlin 81V. 68, Markgrafenstraße 30 verlegt, erfreut sich dauernd einer treuen alten Kundschaft, und deren Anhänglichkeit erstreckt sich durch Tradition auch auf die Filiale, die von den Bewohnern im Westen und der Vororte Berlins gern ausgesucht wird. Durch Beschaffung guter Literatur von deutschen, französischen, englischen und italienischen Schriftstellern hat sich das Lese- Institut trotz des in Berlin sehr gewachsenen Wettbewerbs in vorderster Reihe aller bestehenden ähnlichen Institute behauptet. Seine Leiter und Mitarbeiter dürfen den bevorstehenden Gedenk tag mit Befriedigung feiern. Ihnen allen sprechen wir zu diesem Ehrentage unsre aufrichtigen Glückwünsche aus. Red. Ortsgruppe München der Allgemeinen Vereinigung deutscher Buchhandlungsgehilfen. — Am 17. Oktober d. I. wurde in dieser Ortsgruppe der erste Vortrag des Winterpro gramms gehalten. Kollege Höckh sprach über -mehrfarbige Jllu- strationsdrucke«. An der Hand von leider nur allzu wenigen Jllu- strationsdrucken, die den Vortrag ergänzten, führte der Vor tragende in das Herstellungswesen mehrfarbiger Jllustrationsdrucke ein und gab eine populäre Darstellung der Entwicklung und Entstehung farbiger Bilder. In höchst interessanter Weise fand die schwierige Reproduktionstechnik der Farben von Landschaft und Gebirge ihre Erklärung, wobei der Redner auch auf die Unter schiede der verschiedenen Herstellungs-Verfahren aufmerksam machte. Der Vortrag wurde von den zahlreich erschienenen Kollegen bei fällig ausgenommen, ein Zeichen, daß er dem Interesse, das man ihn, entgegengebracht hatte, voll entsprochen hatte. Der nächste Ortsgruppenabend findet am Mittwoch, den 21. November statt und soll Robert Schumann gewidmet sein. Kollege Bissinger wird sprechen und einiges aus Schumanns Werken am Klavier vortragen. Schmidtke. Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung. — Die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung hat im ver gangenen Geschäftsjahr 4191 Bibliotheken mit 89 620 Bänden ge- 1419
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