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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1900
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- 05.01.1900
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- Deutsch
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134 Nichtamtlicher Teil. ^ 4, 5. Januar 1900. 297—302, 335—342. Ein Ersatz des Weggelassenen durch eine Inhaltsangabe, 17 Zeilen in französischer Sprache, ist nur für das Stück 224—238 des Originals für nötig be funden worden (siehe S. 102 und 103 der Schulausgabe). Im übrigen ist trotz der Weglassungen der Gang der Hand lung auch in der Schulausgabe vollständig erkennbar. Es hängt dies zum Teil damit zusammen, daß in Lotis Roman viel Schilderung enthalten ist, und daß in der Schulausgabe namentlich derartige Stücke in Wegfall gekommen sind. Da aber die Stärke von Lotis Roman eben in der Schilderung der Natur, in der Schilderung von Land und Leuten beruht, so kann man diese Stücke nicht als neben sächliche Bestandteile des Werkes bezeichnen. So ist in der prachtvollen Schilderung des Sturms zu Anfang des II. Teils, S. 79—90 des Originals, geradezu ein Glanzstück des Ori ginals gestrichen. Auch die weggelasseue Schilderung von Gands traurigem Leben S. 224—238 ist ein schönes Stück, wenn es auch nicht tiefer in die Handlung eingreist. Aus sachlichen Gründen hat weggelassen werden müssen der Abschnitt S. 287—292, die Vereinigung von Dann und Gand. Solche Schilderung der Liebe ist für die Schule un möglich. Auch an vielen anderen einzelnen Stellen hat Loti in seiner plastischen Art, ohne jemals schlüpfrig zu sein, An gaben über geschlechtliche Verhältnisse gemacht, die in einem Schulbuche wegbleiben mußten, S. 4, 8, 21, 29, 41, 49, 62, 71, 97, 113, 125, 130, 133, 231, 244, 264, 282. Es sind immer nur Bemerkungen von wenigen Worten; aber nichts destoweniger sind sic unpassend für ein Schulbuch. k) So ausgezeichnet auch Lotis Roman ist, muß daher doch die Frage, ob das Originalwerk selbst für Schulzwecke benutzt werde» könnte, bestimmt verneint werden. e) Die Auslassungen in der Kühtmannschen Ausgabe ermöglichen erst, daß Lotis Roman, in dieser gekürzten Gestalt, für Schulzwecke verwendbar wird. <>) Wenn nun auch die übrigens sehr einfache Handlung des Romans in dein Schulbuche in den Worten des Originals so gut wie vollständig wiedergcgeben ist, so kann man doch nicht sagen, daß die Kühtmannsche Schulausgabe das Original- wcrk in seiner ganzen litterarischen Bedeutung ersetze. Denn abgesehen davon, daß sie gleichsam eine Ausgabe »ä usnm äolplnvi ist, ist doch auch mindestens eine der schönsten Schilderungen, wie oben angegeben, und manches anderes Schöne in ihr weggelassen. 4. Merimees Roman Colomba und Bertha von der Lages Schulausgabe in der Kühtmann'schen Libliotbdgus kran^llise. ») Merim^es Roman Colomba ist in der dem Litte rarischen Sachverständigenverein vorgelegten Ausgabe mit den kürzeren Geschichten I-a Venus ä'IIle und I-os Lines äu Lurgutoirs zu einem Bande vereinigt. Der Roman Colomba hat 240 Seiten und zerfällt in 21 Kapitel. Die Ziffern der Kapitel sind in der Schulausgabe beibehalten, nur ist das VI. Kapitel zum größten Teil und sind sechs weiters Kapitel, XIII bis mit XVI, ferner das XX. und XXI., durch im ganzen etwas über fünf Seiten ausmachende französisch abgefaßte Auszüge ersetzt. Zu dem Auszug aus dem XXI. Kapitel sind ganze Sätze des Originals verwendet. In den übrigen Kapiteln sind nur kleinere Stücke weggelassen, selten ganze Seiten, nur einmal, im XI. Kapitel, über drei ganze Seiten hintereinander (S. 114—118 des Originals). Der Masse nach bestimmt, sind von den 240 Seiten des Originals (dis am Anfang und Ende der Kapitel nicht immer voll bedruckt sind) 73 Seiten ungekürzt abgedruckt, 75 volle Seiten ganz weggelassen worden. Dazu kommen an kleineren Stücken 1442 Zeilen beibehalten und 663 Zeilen weggelassen. Diese Zeilen auf Seiten reduziert, die Seite zu 27 Zeilen, ergiebt im ganzen 127 Seiten abgedruckt, 100 Seiten weggelassen. Es ist also die größere Hälfte, etwa °/g des Originals wörtlich abgedruckt. Gelegentlich vorgenommene kleine Aenderungen im Wortlaut sind für die vorliegende Frage unerheblich. Bis S. 53 des Originals ist kaum etwas Nennenswertes weggelassen. Das Einzige, was sachlich Anstoß geben konnte, war S. 27 unten der Matrosenwitz. Die größere Auslassung von 13 Seiten im VI. Kapitel betrifft die Vorgeschichte der Feindschaft, die zwischen den Familien della Rebbia und Barricini bestand. In dem Referat S. 47 der Schulausgabe sind alle Momente mitgeteilt, die daraus für das Verständnis der Handlung notwendig sind. Das einzige für die Schule Anstößige im Original wäre S. 55 der Satz: »uv äsll» liebln» »vait ssäuit uue Larrioilli.« Ein Satz ähnlicher Art (rlkel gne vous me vo^er, j'ai trois wLltrosses ÜLllS trois eantovs älLeronts«) findet sich in dem weggelassenen Stück S. 114. In den Kapiteln XIII bis XVI ist ein wichtiger Teil der Handlung nur in einem zwei Seiten langen Referat mitgeteilt: es gelingt Colomba, in Gegenwart des Prsfet das hinterlistige Treiben der Barricini aufzudecken und ihren Bruder Orso von der Schuld der Barricini zu überzeugen; die Todfeindschaft kommt zum offnen Ausbruch. Dieses wichtige Stück ist wohl teils weggelassen, um nicht alles abzudrucken, teils weil die Auseinandersetzungen etwas ver wickelt sind. Der Auszug der Schulausgabe teilt nur das Notwendigste mit. Die eigentliche Katastrophe ist dann mit nur geringen Kürzungen abgedruckt, ebenso die Verlobung Orsos mit der Engländerin. Mit diesem XIX. Kapitel ist die Geschichte in der Hauptsache abgeschlossen. In den letzten beiden Kapiteln, die nicht abgedruckt sind, klingt die Geschichte etwas lang in Nebensachen aus. Das Resums in der Schul ausgabe wäre nicht nötig gewesen, wenn die Verfasserin nicht eben die Absicht gehabt hätte, das Werk seinem Haupt inhalte nach vollständig wiederzugeben. Doch fällt dabei ans, daß gerade noch das Wichtigste vom Inhalt des letzten Kapitels in dem Auszugs nicht erwähnt ist, daß nämlich Colomba den alten Barricini als gebrochenen alten Mann in der Nähe von Pisa wiedertrifft und nun auch aus seinem eigenen Munde das Geständnis seiner Schuld verniinmt. b) Da die wenigen anstößigen Stellen (s. noch S. 82: Ions oss Signori sollt äes bLtaräs) doch sehr unbedeutend sind, so wäre es nicht undenkbar, daß Mörimses Roman auch im Original zu Schulzwecken verwendet werden könnte. Doch ist zu beachten, daß die vorgelegte Ausgabe des Originals mit zwei kleineren Novellen zu einem Bande vereinigt ist, von denen die eine (!-» Venns ä'IIle) für die Schuljugend nicht geeignet ist. e) Die Einrichtung der Kühtmannschen Ausgabe macht diese sür Schulzwecke besser nutzbar. ä) Die Kühtmannsche Ausgabe giebt die ganze Hand lung des Romans, zum größeren Teil in den Worten des Originals, zum kleineren Teil in kurzen Auszügen. Gänzlich übergangen sind nur nebensächliche Partieen, die wichtigeren Weglassungen sind eben durch Auszüge ersetzt, die den Faden der Handlung in genügender Weise fortführen. Aber die Schilderung der korsischen Verhältnisse, die bei der Vendetta in Betracht kommen, ist durch die Referate für Kap. VI und Kap. XIII bis XVI nicht zur vollen Geltung gekommen. Man kann daher doch nicht sagen, daß die Kühtmannsche Ausgabe das Original in seiner ganzen litterarischen Be deutung ersetze. 5. Jules Vernes Buch Oing somLinos «n bailon und Opitz' Schulausgabe in Kllhtmanns Libliotüdgno krallgaise. ») Die vorgelegte Originalausgabe hat 348 Seiten und ist in 44 Kapitel eingeteilt. Von diesen sind sieben ganz
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