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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1897
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.06.1897
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- Deutsch
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133, 12. Juni 1897. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 4291 litteratur, insonderheit auf dem Gebiete der Kunst und Lite ratur, in erheblichem Matze breit macht, gilt es von dem zu sondern, was in irgend einer Richtung den behandelten Gegenstand fördert. Das sieht willkürlich aus, ist aber un bedingt zu fordern, wenn die angeregte Matznahme nicht von vornherein ein totgeborenes Kind sein soll. Der ungeheure Wust der ephemeren Litteratur würde einen Aufwand von Kräften zu seiner Registrierung beanspruchen, der das Gelingen des Ganzen, selbst bei erheblichen Arbeitsmitteln, in Frage stellen würde, was um so bedauerlicher wäre, als es nicht einmal ein Verdienst darstellen würde, einer Litteratur, die kaum für den Tag des Erscheinens ihre Berechtigung zu er weisen vermöchte, zu einem künstlichen Scheindasein zu ver helfen. Alles käme hier auf die Wahl geeigneter Persönlich keiten für die Bearbeitung der Bibliographie an, die in der Auswahl der auszuziehenden Zeitschriften mit Sachkenntnis und Takt Vorgehen mütztem Der ilvnuul Illksrur^ luäsx bucht in seinem neuesten Jahrgange 136 amerikanische und englische Zeitschriften, in der Hauptsache allerdings allgemein wissenschaftliche, aber doch keineswegs, wie Herr ll. ll. in Nr. 93 dieses Blattes meint, ausschließlich solche. Es finden sich auch fachwissenschaftliche und technische unter ihnen; ich nenne z. B. lös ^msriekm llourusl ok pbUolvK/, Duglisb Hietorioal lleviovv, llouimck ok Usllonio Ltullies, 6sograpbioal llourvul, Tlmorioun ^.robitsot, blugwssrwg UgAarius u. a. Ich sehe nicht, nach welchem Prinzip diese Auswahl getroffen ist. Warum fehlen die Noäsru lliwKuaxs blotk8 oder die ?ubli- 0Ltiov8 ol tbe Noäsrn llaugusAk ^.88ooiatiov ok ^.wsriou, wäh rend das llouroal ot Lsllsoio 8tuäis8 ausgenommen ist? Offenbar steckt doch — wenn dies etwa der Maßstab bei der Auswahl war — in den erstgenannten beiden Veröffent lichungen viel mehr Material von allgemeinem Interesse als in den letzteren! Auch die Art der Verzeichnung der einzelnen Artikel ist unzulänglich. Je weniger heutzutage noch die Möglichkeit vorhanden ist, auf dem Wege des Entleihens Einsicht in auf dem europäischen Kontinente völlig unzugäng liche amerikanische Zeitschriften zu erlangen,*) umsomehr wäre es, wofern die Bearbeiter des Index nicht nur amerikanische Interessen im Auge haben, erforderlich gewesen, dem Titel eine, wenn auch noch so kurze Bemerkung über den Inhalt des Aufsatzes beizufügen. Was hilft es, durch den ^.vvual Illtsrm-^ luäsx zu erfahren, daß in einem bestimmten Bande des 6eutlsmau'8 LluKsrius ein Artikel Sir Walter Scott von E. K. Pearce sich findet? Ist es eine Biographie oder eine Charakteristik seiner Werke, handelt es sich um einen längeren *) In seiner Entrüstung über meine rückschrittlichen Ansichten bemerkt Herr I>. 1., ich würde sagen, der -Leihverkehr zwischen sämtlichen Bibliotheken der Welt sei nicht so bald zu befürchten«. Er irrt sich; ich würde ihn, wenn er eingeführt würde, mit leb hafter Freude begrüßen, ebenso wie ich mich über ein sorgfältiges llniversalreperlorium oder eine zuverlässige bibliographische Ency- klopädie herzlich freuen würde; aber ich glaube freilich an die Aus führbarkeit dieses Gedankens so wenig, wie an die der Brüsseler Pläne. Aufsatz oder um eine vielleicht nicht eine Seite füllende Notiz? Aus derselben Zeitschrift wird eine anonyme Arbeit des Titels: »8v!eot,iov8« registriert, oder aus LIuoirwooä'8 ZluALrius eine von A. Haultain, überschrieben: llitlsb ok boolls. Wem ist mit solchen Angaben gedient? Ist nicht die Zeit, die für ihre Herstellung verwendet wird, so gut wie verloren? Das deutsche Zeitschriftenrepertorium müßte in Anlage und Ausführung grundverschieden von dem amerikanischen sein, um wirklichen Nutzen stiften zu können. Aber den Ge danken, den der elvuuul I-itsrur^ luckex verwirklicht, sollte man nicht länger zögern, in vollkommener Form auch für unsere deutsche periodische Litteratur, die wahrlich ebensosehr wie die amerikanische der Nachwelt übermittelt zu werden ver dient, ins Leben treten zu lassen. vr. Alfred Schulze. Kleine Mitteilungen. V. allgemeiner Deutscher Journalisten- und Schrift stellertag. — In der dritten öffentlichen Sitzung des V. allge meinen deutschen Journalisten- und Schriststellertages am 10. Juni im Deutschen Buchhändlerhause zu Leipzig wurde über die richter liche Anwendung des Grobeunfug-Paragraphen des Strafgesetz buches gegen die Presse verhandelt. Es gelangte zunächst der folgende Antrag Fränkel-Berlin zur Annahme: -Der Allgemeine Deutsche Journalisten- und Schriststeller- tag erklärt, daß die Rechtsprechung bezüglich des Grobeunfug- Paragraphen dem unzweideutigen Wortlaut und Sinn des selben widerspricht, und beschließt, eine energische Agitation gegen diese Rechtsprechung einzuleiten.- Sodann wurden die Anträge des Münchener Vereins ange nommen, die wie folgt lauten: -u. Der Journalisten- und Schriftstellertag in Leipzig möge eine motivierte Eingabe an Reichstag und Bundesrat um zweck entsprechende authentische Interpretation des sog. -Grobe unfug-Paragraphen- (§ 360 Ziffer 11 des Reichsstrafgesetz buches) richten. 6. Der Journalisten- und Schriftstellertag in Leipzig möge in den Einzelstaaten, bei den journalistischen Vereinen und bei den Redaktionen anregen, sie möchten sich an den Landtag mit der Bitte wenden, der Regierung das Eintreten für eine zweckentsprechende authentische Interpretation des -Grobe unfug-Paragraphen- im Bundesrat nahezulegen. - In der Delegiertenversammlung des «Tages- wurde beschlossen, im nächsten Jahre von der Abhaltung eines allgemeinen deutschen Journalisten- und Schriststellertages abzusehen, sondern nur zu einer Delegierten-Versammlung zusammenzutreten Für das Ge schäftsjahr 1897/98 wurde wieder Frankfurt a/M. zum Vorort bestimmt. Betrugsfall in Eutin und anderen Orten. (Vgl. Börsen blatt Nr. 30, 33, 36.) — Im Februar d. I. teilte Herr W. Struve in Eutin im Sprechsaal des Börsenblatts einen Betrugsfall mit, dessen Opfer er geworden war, und es wurden darauf mehrere genau ebenso ausgeführte Fälle des vollendeten und versuchten Betruges aus Coblenz, Göttingen, Kiel und Lübeck gemeldet. Vor einiger Zeit wurde der Schwindler, Peter Friedrich Mordhorst aus Jübeck, in Hamburg ergriffen. Am 9. Juni wurde er nun, wie uns Herr Struve mitteilt, wegen der in Göttingen, Lübeck und Eutin begangenen Betrügereien und Urkundenfälschungen vom Land gericht Lübeck zu 2 Jahren 8 Monaten Zuchthaus verurteilt. Er ist mehrfach vorbestraft und wird sich später auch noch an anderen Orten zu verantworten haben. Sprechsaal. »Protegierte Berlagsnnternehmnngen.« (Vgl. Börsenblatt Nr. 130.) Die Auslassungen des Herrn Otto Dietrich im Sprechsaal des Börsenblattes Nr. 130 betitelt: «Protegierte Verlagsunternehmungen sind zu wenig in den Thatsachcn begründet und ihr Zweck ist zu durchsichtig, um sie einer ernsthaften Widerlegung zu würdigen; ich beschränke mich daher auf die Berichtigung tatsächlicher Jrr- tümer und falscher Behauptungen, die der Artikel enthält, wenn auch auf die Gefahr hin, den Absichten des Herrn Dietrich zu folgen und für seinen Führer durch Leipzig Reklame zu machen. Der Führer des Vereins zur Förderung des Fremden- und Geschäftsverkehrs wird von den öffentlich bekannten Geschäftsstellen > des Vereins nicht an das Publikum, sondern nur an sich legitimierende Fremde gratis abgegeben und war früher im Buchhandel überhaupt nicht zu haben. Auf Wunsch hiesiger hoch geachteter Sortimentsbuchhandlungen, deren Namen ich jedem Interessenten nennen werde, den Führer auch dem Buchhandel zu gänglich zu machen, hat der Vorstand des Vereins beschlossen, eine bestimmte Anzahl dem Buchhandel zum Verkauf zu überlassen und zum Selbstkostenpreis abzugeben. Ein Interesse am Verkauf des Führers hat also weder der Verein für Fremdenverkehr, noch die Unterzeichnete Firma, die den Kommissionsverlag lediglich aus dem Grunde übernommen hat. weil die im Führer enthaltenen Illustrationen zum größten Teile dem in ihrem Verlage er schienenen Werke -Leipzig und seine Bauten- entnommen und 575*
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