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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.06.1897
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.06.1897
- Sprache
- Deutsch
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4070 Nichtamtlicher Teil. 126, 3. Juni 1897. Bezüglich des Punktes 5 a. der Tagesordnung bitte ich Euer Wohlgeboren zur Kenntnis zu nehmen, daß ich auf dem Standpunkte einer vollständigen Sonn tagsruhe stehe, und schließe mich einem diesbezüglichen Anträge des löblichen Korporationsausschusses voll kommen an. Mit dem Ausdrucke vollster Hochachtung Euer Wohlgeboren ergebenster Josef Strobach. Entschuldigt hat sich ferner Herr Henry Edw. Millard. Die Zahl der Korporations-Mitglieder beträgt gegenwärtig 238, bei welchen 440 Gehilfen angestellt sind, jene der ein geschriebenen Lehrlinge 82. Wiederum hat in der vergangenen Periode der Tod uns werte Kollegen entrissen. Es starben die Mitglieder, Herren: Hermann Manz, David Bermann, Carl Adolf Lehmann, Anton Böhm, Musikalienhändler in Augsburg, der hier eine Filiale besaß, und Victor Freund. Lassen Sie uns das Andenken an die Verstorbenen durch Er hebung von den Sitzen ehren. (Geschieht.) Nach langjähriger, erfolgreicher Thäligkeit in unserem Berufe haben sich die Herren Theodor Demuth und Ludwig Mayer sen., von unseren besten Wünschen begleitet, in den wohlverdienten Ruhestand zurückgezogen. Beide haben sich durch hervorragendes Wirken im Ausschüsse, wie auch als Vorsteher große Verdienste um die Korporation erworben, die ihnen stets ein dankbares Andenken bewahren wird. In 11 Ausschußsitzungen, am 9. Juni, 9. Juli, 4. September, 22. Oktober, 26. November, 22. Dezember 1896 und 15. Januar, 9. Februar, 2. und 10. März und 28. April 1897, wurden die immer reichhaltig vorhandenen Vorlagen beraten und der Erledi gung zugesührt. Durch die in der -Buchhändler - Correspondenz- hierüber veröffentlichten Protokoll-Auszüge sind Sie über alle Vor kommnisse steis in Kenntnis gesetzt worden, so daß ich mich darauf beschränken kann, hier nur die hauptsächlichsten zu rekapitulieren. Das Verkehrskomitee hatte sich mit zwei wichtigen Vorarbeiten zu befassen. Die eine galt der Revision der Bestellansta.ltsbeiträge, wie eine solche von Zeit zu Zeit notwendig erscheint, um den ein getretenen veränderten Verhältnissen bei den einzelnen Firmen Rechnung zu tragen; die diesbezüglichen Anträge wurden vom Ausschüsse genehmigt und zur Durchführung gebracht. Bei der anderen handelte es sich um Abänderung des bis herigen Vertrages mit der Düsseldorfer Versicherungsgesellschaft be züglich der Versicherung der auf dem Transporte befindlichen Sendungen, bei welchem sich Mängel ergeben hatten. In Anbe tracht, daß die Versicherungssumme per 30000 fl. für den Fall eines Ereignisses zu gering bemessen sei, wurde vom Komitee be antragt, dieselbe aus 6000V fl. zu erhöhen, auch die Versicherung auf die angelangtcn Sendungen während der zollämtlichen Revi sion auszudehnen. Nach einstimmiger Annahme dieses Antrages durch den Ausschuß wurde ein diesbezüglicher neuer Vertrag vor läufig auf die Dauer eines Jahres abgeschlossen und die weitere Beratung, die als Punkt 4 der heutigen Tagesordnung erscheint, der Hauptversammlung Vorbehalten. Es war ursprünglich in Aussicht genommen worden, heute an dieser Stelle über die Frage zu verhandeln, ob die Beteiligung an der im nächsten Jahre aus Anlaß des Regierungs-Jubiläums Sr. Majestät des Kaisers stattfindenden niederösterretchischen Gewerbe- Ausstellung als Korporations-Angelegenheir durchgesührt werden solle. Nachdem sich jedoch inzwischen unter dem Vorsitze des Herrn von Hötder ein eigenes Konsortium gebildet, welches diese An gelegenheit in die Hand genommen har, erscheint dieselbe als für uns erledigt. Bezüglich der unmittelbaren Besteuerung der Kolporteure haben wir es für zweckmäßig erachtet, statt an den hohen k. k. Verwaltungsgerichlshof heranzulreten, in einer Petition an Se. Ercellenz den Herrn Finanzminister unseren Standpunkt klar zulegen; auch ist ein Gutachten in gleichem Sinne an die Handels und Gewerbekammer erstattet worden. Ein Bescheid hieraus ist bisher nicht erfolgt. Zufolge Verordnung des hohen k. k. Justizministeriums im Einvernehmen mit dem hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht werden Sachoerständigen-Kollegien errichtet werden, die in Sachen des Urheberrechtes an Werken im Bereiche der Litte- ralur, der Tonkunst, der bildenden Künste und der Photographie über zweifelhafte oder streitige Fragen technischer Natur über Ver langen der Gerichte Gutachten avzugeben haben. In Wien werden vier derartige Kollegien errichtet, und haben wir über Aufsorderung der hohen k. k. Slatthalterei als Mitglieder aus dem Buch-, Kunst- und Musikalienhandel eine Anzahl von Herren Kollegen behufs Auswahl namhaft gemacht. Das Schiedsgerichts-Kollegium hatte in einem Falle über er hobene Klage eines Autors gegen einen Verleger, eine Honorar- forderung betreffend, ein Urteil zu fällen, das zu Ungunsten des letzteren ausfiel, welche Angelegenheit jedoch im weiteren Verlause eine befriedigende Erledigung gefunden hat. Gleichwie im vorhergegangcnen Jahre hatte auch diesmal der schiedsgerichtliche Ausschuß keine Veranlassung, in Aktion zu treten, was als Zeichen geordneter Verhältnisse zwischen Prinzipalen und ihren Mitarbeitern mit besonderer Freude zu begrüßen ist. Der im letzten Geschäftsberichte ausgesprochene Wunsch, daß die damals existierenden unerquicklichen Verhältnisse bei der Ge hilfenversammlung ein befriedigendes Ende finden möchten, ist durch die am 30. Mai 1896 erfolgten Neuwahlen erfreulicherweise in Erfüllung gegangen. Die kostenlose Stellenvermittlung durch den Leiter der Bestell anstalt, Herrn Schund, ist bisher mit entsprechendem Erfolge durch geführt worden. Bezüglich Gewährung der Sonntagsruhe während der Sommer monate habe ich ein Ersuchen an die Herren Kollegen gerichtet, dem, wie ich hoffe, allseitig entsprochen werden wird. Wir werden über diese Angelegenheit laut Punkt 5a der Tagesordnung heute noch weiter beraten. Wichtige Vorkommnisse hatte die Gehilfenkrankenkasse zu ver zeichnen. Leider erlitt sie einen bedeutenden Verlust, indem aus der Kaffe ein Betrag von 1503 fl. 55 kr. abhanden kam, ohne daß es selbst der gerichtlichen Untersuchung gelungen wäre, eine Auf klärung dieses mysteriösen Falles herbeizusühren, der mit einem Freispruche des angeklagten Kassierers endete. Der beim hohen k. k. Verwaltungs-Gerichtshose eingebrachte Rekurs gegen die Ent scheidung des k. k. Handelsministeriums in Angelegenheit der Hilfs arbeiter und weiblichen Gehilfen fand nur teilweise Berücksichtigung, indem der Bescheid erfolgte, daß letztere zur Aufnahme berechtigt seien, während die zu untergeordneten Diensten verwendeten Hilfs arbeiter hiervon ausgeschlossen zu bleiben haben. Laut Beschluß der Delegierten-Versammlung soll fernerhin das Krankengeld von 2 fl. per Tag bis zur Dauer von 200 Tagen, von 1 fl. für die restlichen 165 Tage eines Jahres gewährt, auch der für den Todes fall den Hinterbliebenen für die Beerdigungskosten zu verabfolgende Betrag von 60 fl. aus 100 fl. erhöht werden. Die durch diese An- gelegenheiten bedingte Abänderung der Statuten ist noch im Zuge. Was den Stand der Kasse betrifft, so werden Sie aus dem gedruckt vorliegenden Bericht des Kassierers, Herrn Kirsch, ersehen, daß dieser ein recht günstiger ist. Da es nicht unsere Ausgabe sein kann, Schätze zu sammeln, erlaubt sich der Ausschuß laut Punkt 5b der Tagesordnung zu empfehlen, einen Betrag von 2000 fl. ge legentlich der Feier des fünfzigjährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers für die HilfLkassen der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler zu widmen. Für die werkthätige Unterstützung bei den vielfachen Aufgaben, die mir seitens des Vorsteher-Stellvertreters, Herrn Heck, sowie seitens der Herren Funktionäre und Kollegen im Ausschüsse und Herrn Sekretär Einsle zu teil wurden, drängt es mich, meinem besten Danke auch heute wiederum Ausdruck zu geben. Die Lage unseres Geschäftes in der abgelauscnen Periode kann leider nicht als zusricdenstellcnd bezeichnet werden. Noch immer lassen die Umsatzverhältnisse viel zu wünschen übrig, während die Spesen sich mehrten, die durch das Jnslebentreten der neuen Stcuer- gesetzc im Jahre 1898 wahrscheinlich eine weitere Steigerung er fahren dürften. Lassen Sie mich die Hoffnung aussprechen, daß sich die Ver hältnisse unseren Wünschen entsprechend gestalten, daß ein günstiger Stern über Wiens Buch-, Kunst- und Musikalienhandel in Zukunft walten möge!» Nach diesem mit Beifall aufgenommenen Bericht fragt der Vorsitzende die Versammlung, ob jemand hierzu das Wort wünscht. Herr Müller macht die Anwesenden aufmerksam, daß die Anmeldungen zu der im Bericht des Vorsitzenden erwähnten Jubiläums-Ausstellung 1898 nur bis zum 31. Mai d. I. entgegengenommen werden. Es mögen daher jene Firmen, die sich an der Ausstellung zu beteiligen wünschen und von der ermäßigten Platzmiete Gebrauch machen wollen, unge säumt ihre Anmeldung bei Herrn A. Ritter von Hölder ver anlassen. Es wurde der Gedanke einer korporativen Be teiligung in der Ausstellung fallen gelassen, trotzdem bleibt es wünschenswert, daß der Buchhandel in stattlicher Firmenzahl vertreten sei. Herr Brand ergreift das Wort, um zu konstatieren, daß nach der Novelle zur Gewerbeordnung vom 23. Februar 1897
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