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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1897
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- Erscheinungsdatum
- 28.05.1897
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- Deutsch
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121. 28. Mai 1897. Nichtamtlicher Teil. 3907 einigen Programmen und Broschüren abgesehen, die Lebens arbeit eines Gelehrten vergraben«. An Beispielen mangelt es durchaus nicht, ich nenne u. a. Reinhold Köhler. Natürlich haben weder ich, noch vr. Schulze hiermit irgend eine neue Wahrheit verkündet. vr. Schulze erhebt dann Einspruch gegen meinen Vor schlag, die Zahl der Separatabdrucke zu vermehren. Aus welchen Gründen, ist mir nicht klar geworden. Uebrigens habe ich meinen Vorschlag aus rein praktischen Gründen gemacht; Haltung und Inhalt der Zeitschrift sollen dadurch nicht im geringsten berührt werden. Wenn auch einmal der Leihverkehr zwischen sämtlichen Bibliotheken der Welt hergestellt sein sollte, was, wie l)r. Schulze sagen würde, »nicht so bald zu befürchten sein wird«, so wird es doch nicht möglich sein, einen Band einer Zeitschrift auf längere Zeit hinaus zu ent lehnen, und doch ist es oft nötig, gerade einen bibliographischen Artikel dauernd benutzen zu können Einzelne Bände einer Zeitschrift gelangen selten in den Handel, oft stünde auch ihr Preis in keinem Verhältnis zu dem Umfange des einzelnen Artikels, der benötigt wird. Ein Separatabdruck dagegen, in größerer Zahl hergestellt, würde sich immer be schaffen lassen. Wie dem Verfasser zweifellos bekannt ist, verleihen die meisten amerikanischen Bibliotheken überhaupt nicht. Eine Benutzung eines großen Teiles der in llools's loäsr angegebenen Aufsätze ist daher für uns so gut wie unmöglich. Ich wäre sehr begierig, genauer zu erfahren, warum also »von den Vertretern der Wissenschaft dagegen Einspruch erhoben werden müßte.« Es ist nur dankbar zu begrüßen, daß eine so hochangesehene wissenschaftliche Zeit schrift, wie das »ckouro»! <l?8 8avsnts«, in neuerer Zeit von allen seinen Aufsätzen fast durchwegs Sonderabdrucke veran staltet. Die praktischen Bedenken dagegen, die ein Verleger in Nr. 157 der Nachrichten (1895) gegen meinen Vorschlag erhebt, scheinen mir von seinem Standpunkte wohl gerecht fertigt, und ich meine auch, daß der Preis des Separat abdruckes eben so hoch bemessen sein müßte, daß der Verleger keinen Schaden erleidet. l>r. Schulze klagt dann weiter über die Zersplitterung der Litteratur in den Zeitschriften, über die Schwierigkeit, die für den Einzelnen daraus erwachse, sich einen Ueberblick über das Ganze seiner Wissenschaft zu wahren. Dieser berechtigten Klage, die R. Gosche schon vor dreißig Jahren erhoben hat, habe natürlich auch ich in all den genannten Aufsätzen Aus druck verliehen.*) Um diesem allseitig anerkannten Uebelstande abzuhelfen, fordert nun vr. Schulze die Schaffung einer Bibliographie der deutschen Zeitschriftenlitteratur, als eine Ehrenpflicht der deutschen Verleger. Zugleich aber verwirft er das von Brüssel aus geplante und von mir lebhaft begrüßte bibliographische Universal-Repertorium, als ein Unternehmen, *) In einem höchst beachtenswerten Aussatze -Litterarische Centralanstalten im 1. Hefte des Lnxborion (1894) hat Prof. Minor diesen Uebelstand vom rein sachlichen Standpunkte aus beleuchtet und höchst beachtenswerte Vorschläge zu seiner Abhilfe ge macht, die in der Hauptsache eine Lösung durch allgemeine Mit arbeiterschaft fordern. Man vergleiche auch, was der Kieler Bibliothekar vr. C. Nörren- berg in seinem gehaltvollen Aussätze -Oeffentliche Bibliotheken in Amerika-, der in Professor Reyers ausgezeichnetem -Handbuch des Volksbildungswesens- (Stuttgart, Cotta 1896) enthalten ist, über eine Bibliographie der Zeitschriftenlitteratur sagt: -Es giebt wohl kein Thema, über das nicht in irgend einer Zeitschrift einmal ein Aufsatz geschrieben worden wäre; aber es giebt Hunderte von Zeit schriften, und im Laufe der Jahrzehnte Tausende von Bänden der selben, und die Zehntausende von Aufsätzen darin wären tot und ver loren ohne Register zu den Zeitschriften. Ein einziges großes Gesamtregister zu allen Zeitschriften ist ein Gewinn von vielen Arbeitsminuten für viele Tausende vonForschern und Lesern, also ein großer Gewinn an Nationalver- mögen.- »das den Stempel der Unausführbarkeit an der Stirn trage«. Sehen wir also zu, worin sich der Vorschlag vr. Schulzes von dem Brüsseler Plane unterscheidet. Er fordert für Deutsch land eine Bibliographie der Zeitschriftenlitteratur und giebt der Hoffnung Ausdruck, daß andere große Kulturstaaten, vor allem Frankreich »unserem« (!) Beispiele sich anschließen würden. Wird der Plan vr. Schulzes verwirklicht, so be säßen wir dann, vom Jahre 1900 an, für jedes Land eine gesonderte Bibliographie der periodischen Litteratur, und eine gesonderte Bibliographie der Buchlitteratur. Um also bei spielsweise alles, was in einem Jahre des kommenden Jahr hunderts über Moliöre oder Goethe geschrieben würde, zu sammenzustellen. müßte man mindestens gegen zwanzig, wahr scheinlich nach verschiedenen Systemen eingerichtete Bände durchgehen. Wünscht man über einen Gegenstand die Litte ratur, die im Verlaufe von 10 oder 20 Jahren erschien, durch zusehen, so wird ein Durcharbeiten von noch zehn-oder zwanzig mal mehr Bänden erforderlich sein. Denn aus vr. Schulzes Aufsatz geht hervor, daß er sich diese Bibliographie in Form des ^vuual litsrar^ ivcksx, also eines jährlich erscheinenden Bandes, denkt. Was beabsichtigt nun das Brüsseler Unternehmen, das »den Stempel der Unausführbarkeit an der Stirn trägt«. Es will, von den gleichen Motiven geleitet wie vr. Schulze, in den einzelnen Ländern eine Bibliographie der Zeitschriften litteratur Herstellen lassen, und weil es doch für die Wissen schaft als solche ganz gleichgiltig ist, ob ein Artikel in der Revus äs8 äeux momle8 oder in der Deutschen Rundschau, in der Zeitschrift für romanische Philologie oder der llowsnia rc. erschien, die Titel sämtlicher einen Gegenstand betreffen den Aussätze nach einem einheitlichen System ordnen und der Benutzung zugänglich machen.*) Worin unterscheidet sich also der Vorschlag des Herrn vr. Schulze von dem geplanten Brüsseler Unternehmen? Um dem Uebelstande abzuhelfen, die Litteratur eines größeren Zeitraums in einer umfangreichen Reihe von Bänden suchen zu müssen, um weiter für Nachträge und Verbesse rungen. wie sie bei jeder bibliographischen Arbeit fast unver meidlich sind, die Supplemente, die so lästig sind, entbehrlich zu machen, hat man den Beschluß gefaßt, die Bibliographie auf Zetteln erscheinen zu lassen, so daß der neue Zuwachs immer leicht eingeordnet werden kann. Jrrtümer sich berichtigen. Lücken ergänzen lassen. Das Repertorium wird dadurch immer auf dem laufenden erhalten, und wo man sonst eine große Zahl der Bände durchsehen mußte, findet man hier die ge samte einschlägige Litteratur geordnet. Das auf Zetteln an gelegte Repertorium bietet auch den weiteren Vorteil, daß es in kleine Teile zerlegbar ist. wie daß der Einzelne, der von der Anschaffung von jährlich 20 Bänden natürlich ab- sehen wird und auch muß, sich hier dagegen leicht das Litte- raturverzeichnis eines begrenzten Gebietes beschaffen kann. Da unsere wissenschaftliche Erkenntnis in gleicher Weise durch die Zeitschriften- und Buchlitteratur gefördert wird — in vielen Fällen erscheint ein Teil einer Arbeit als Buch, ein anderer in einer Fachzeitschrift —, so soll Buch- und Zeit schriftenlitteratur bei der geplanten öibliograpbia Uvivsr8ali8 vereinigt werden. Es soll bei der Anordnung der Titel in erster Linie der Inhalt und dann erst Erscheinungsform, Erscheinungsort oder Jahr Berücksichtigung finden. Daß die bestehenden Kataloge der Buchlitteratur daneben weiter be stehen müssen, wird sich in Folgendem noch ergeben. Erwächst der »Stempel der llnausführbarkeit« aus dieser beabsichtigten Vereinigung der nach Ländern und Jahren ge trennten Bandkataloge? Alle Jahresberichte, die vr. Schulze *) Es ist dabei nicht ausgeschlossen, daß beispielsweise inner halb der Abteilung -Goethe- die Titel natürlich zuerst sachlich, und innerhalb der Unterabteilungen nach Sprachen geordnet werden. 525*
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