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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1897
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1897
- Sprache
- Deutsch
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115, 20. Mai 1897. Nichtamtlicher Teil. 3713 den Gebrauch desselben zu gestatten, gehört dem Besteller. Beim Porträt kann die Erlaubnis des Abgebildeten not wendig werden. — 3. Das Recht zum Zerstören des Negativs gehört ohne Unterschied und getrennt jedem der beiden Be teiligten. II. Durchführung des Schutzes. a) Schaffung einer juristischen Kommission. Der Kongreß von Monaco begrüßt die Schaffung einer juristischen Kommission der ^ssooiation littsrairs st artietigns ivtsrvutiovLls und spricht den Wunsch aus, sie möge ohne Verzug die Gliederung in Lokalkomitees vornehmen. b) Bezeichnung einer Auskunftscentralstelle. Es ist wünschenswert, eine Centralstelle zu bezeichnen, die den Interessenten jede auf den Stand der ausschließlichen Urheber rechte bezügliche nutzbringende Auskunft zu geben imstande ist. e) Veröffentlichung eines Verzeichnisses der Ge sellschaft für Urheberschutz. Es ist wünschenswert, all jährlich ein vollständiges Verzeichnis derjenigen Gesellschaften, Verbände, Agenturen und Berufsgenossenschaften anzulegen, die in den einzelnen Verbandsländern die Wahrung der Rechte der Autoren und ihrer Rechtsnachfolger sich zum Ziele setzen, und diesem Verzeichnis die größtmögliche Verbreitung zu geben. ä) Gründung von Gesellschaften zum Schutze des Eigentums an musikalischen Werken. Es ist wünschens wert, daß sich in allen gegenwärtigen oder zukünftigen Ver bandsländern, wo musikalische Werke erzeugt werden, Gesell schaften zum Schutze der Autoren und Komponisten nach dem Muster der in Frankreich, Belgien und Italien be stehenden und der soeben in Oesterreich-Ungarn gegründeten Gesellschaften bilden. 6. Künftige Arbeiten. I. Abgrenzung der geistigen und materiellen Rechte des Autors Der Kongreß tritt auf den Bericht des Herrn Lermina über das vom pekuniären verschiedene geistige Recht ein, beauftragt sodann die Association, auf einen künftigen Kongreß hin zu untersuchen, in welchem Umfange die Rechte des Autors auf seine Erben übergehen. II. Verlagsvertrag. In Rücksicht auf die von den Herren Max Leclerc L Templier abgegebenen Erklärungen über die zu erstrebende Bestellung einer internationalen, aus Abgeordneten der Urheber- und Verleger-Berufsgenossenschaften und der ^ssooiation littörg.irs et artistigns intsr- v!tkioLg.1e zu bildenden Kommission, die den Auftrag er halten soll, eine auf die Beziehungen zwischen Autor und Verleger bezügliche Gepflogenheitssatzung (Oocks ckss ussgss) aufzu stellen, geht der Kongreß zur Tagesordnung über und setzt die Frage des Verlagsvertrags auf die Traktandenliste des nächsten Kongresses in Turin. Das wichtigste Material des Buchdruckers. Von Paul Hennig. In den Vorträgen deS Direktors P. Jessen in Berlin über »Die Kunst im Buchdruck«, über die hier ausführlich berichtet worden ist, wurde des öfteren der Wirksamkeit des Schriftgießers gedacht als eines wichtigen Faktors in der Buchkunst. Der Schriftgießer ist in der That zu allen Zeiten, wenn, nicht maßgebend, so doch fördernd gewesen im Auf- und Niedergange neuer Geschmacksrichtungen und Stilarten in Schriften und Ziermaterial. In der ersten Zeit nach Erfindung der Buchdruckerkunst war der Buchdrucker zugleich Schriftgießer. Bewundernswert ist cs, daß Gutenbcrg, der die bisherigen Holztafeln in ein zelne Typen zerlegte, nicht nur alsbald die Notwendigkeit erkannte, statt des aufguellenden Holzes Metall zu verwen- EicrMdlkAIMc den, sondern auch den Typenguß erfand und im wesentlichen sogleich denselben Weg einschlug, den noch heutigen Tages die Schriftgießer bei Herstellung der Lettern beschreiten. Er stellte Stahlstempel her, die er zuerst in Blei, bald aber in Kupfer einschlug. Die so gewonnenen Matrizen benutzte er zum Gießen von Bleitypen. Schösser verbesserte die Technik. Die Wiegendrucke zeigen uns, mit welcher Exaktheit man damals bereits zu gießen verstand und welchen Kunstsinn man im Schnitt der Typen entfaltete. Wenn man heute das LIusss klsntiv in Antwerpen, dieses Heiligtum der Buchdruckerkunst, besucht, so erstaunt man, in dieser vornehmen Druckerwerk statt des 16. Jahrhunderts (die bekanntlich unverändert im damaligen Zustande erhalten ist) in den der Schriftgießerei gewidmet gewesenen beiden Räumen zahlreiche Instrumente, Geräte, Formen rc. zu finden, die noch heute in den Schrift gießereien in ganz gleicher oder ähnlicher Gestalt benutzt werden, als: Schmelzkessel, Handgießinstrumente, Gießlöffel, Stahlstöcke, Stempel, Kupfermatrizen rc. Die schnelle Ausbreitung der Buchdruckerkunst über Europa wäre unmöglich gewesen, wenn nicht Gutenberg und Schösser die Schriftgießereitechnik so bald in genialer Weise zu hoher Vollkommenheit entwickelt gehabt hätten. Im 16. Jahrhundert vollzog sich die Trennung des Typengusses vom Buchdruckgewerbe. Die Schriftgieher bilden von da ab ein besonderes Gewerbe. Das 17. und 18. Jahr hundert ließ auf die erste Blütezeit eine lange Periode des Verfalles folgen. Erst im 19. Jahrhundert erstand eine zweite Blütezeit der Technik. Bis dahin waren alle Typen in Hand gießinstrumenten hergestellt worden. Der mächtig steigende Bedarf bei Verallgemeinerung aller Wissensgebiete führte 1838 zur Erfindung der Letterngießmaschiene durch den Engländer Bruce in Brooklyn. Während bisher ein Gießer täglich im Durchschnitt etwa 800 Typen fertig brachte, stieg die Leistung mit Hilfe der Gießmaschine auf 5000—7000 halbfertige Let tern. Die heutigen Komplettmaschinen aber produzieren in einem Tage bis 30 000 Typen nahezu völlig fertig zum Ge brauch des Setzers. Welche Rolle die Exaktheit des Gusses spielt, davon macht sich der Laie keine Vorstellung. Man betrachte aber einmal den Schriftsatz einer Seite eines gut gedruckten Buches, der Typen verschiedener Grade, Linienmaterial und Initialen ent hält. Der Satz bildet, in eisernen Rahmen geschlossen, eine genau zusammenpassende Form, die man hochheben und um kehren kann, ohne daß eine Type, eine Linie oder ein Spa tium herausfällt. Eine Seite aber kann mehrere tausend Typen, eine ganze Druckform von 32 Seiten fünfzig-, sechzig tausend und mehr Typen enthalten. Die erzielte Accuratesse ist nur dadurch möglich, daß jede Letter, jede Linie rc. genau systematisch justiert und gegossen wurde. Legt man das Lineal an die Zeilen, so findet man, daß auch nicht ein Buchstabe im Bilde um ein Haar breit zu hoch oder zu tief steht, ebensowenig bemerkt man im Abdruck schiefstehende Buchstaben, oder solche, die zu matt oder zu kräftig drucken. Der Fachmann ist imstande, eine einzelne Type nach neun bzw. zehn verschiedenen Richtungen hin zu untersuchen. Durch sieben verschiedene Hände gehen die Lettern, bevor sie der Setzer erhalten kann. Dem Schrift gießer in Deutschland ist seine Aufgabe wesentlich erschwert durch den leidigen Umstand, daß fast jede Druckerei eine andere Schrifthöhe hat. Selbstredend müssen die Typen einer Druckerei aber untereinander genau in der Höhe überein stimmen, und der Schriftgießer hat jede kleine Bestellung, jeden »Defekt« so gut wie die Typen jedes großen Auftrages auf die besondere Schrifthöhe des Kunden zu hobeln. Es verlohnt wohl der Mühe, sich einmal davon zu überzeugen, wie der Schriftgießer solchen diffizilen Anforde rungen gerecht zu werden vermag. Ich will versuchen, hier- 498
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