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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-09-25
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1923
- Sprache
- Deutsch
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224. 25. September 1923. Redaktioneller Teil. — Svrechsaal. lSvrsenblatt f. d. DychL. Buchhandel, ggoy WärmcniirilchastslltcriXur, — In Kopenhagen findet Anfang Oktober dieses JahrcS eine W ti r m e w i r t sch a st s a u s st c I l u n g statt, auf der auch die deutschen Verleger Gelegenheit haben, Fach literatur über Wärmewirtschaft zur Ausstellung zu bringen. Wir verweisen auf das Inserat von Arnold Bststk in Kopenhagen im Börsenblatt Nr. 218, S. 0072. Kunstausstellung. — Das Graphisch« Kabinett I. B. N e u m a n n in Berlin W. SV, Kurfürstendamm 232, zeigt in seiner soeben eröffnet«!! Herbstausstellung Graphik von Goya. Delacroix, Dauniier, Gavarni, Corot, Leibi, Lieber,nann, Corinth, Slevogt, Munch, Nedon, Beckmann, Paula Modersohn, Nolbc. Paplcruorral sür die Cmigklt. — Die Zeitungen der Ver einigten Staaten von Amerika verbrauchen jährlich drei Mil lionen Klafter Holz, und die Fichten, die man dazu verwendet, be dürfen einer Zeit von 4V Jahren, um schlagreif zu werden. Wie in der »Umschau« berichtet wird, trägt man schon jetzt Sorge, um diesen Holzbedarf für spätere Zeiten sichcrznstcllcu. Es werben 30 000 Oua- dratmcileu unbenutzten Landes in 40 Abschnitten mit Fichten bepflanzt, und durch diese weit vorausschaucnden Maßnahmen wird cs den amerikanischen Zeitungen nie an Papier fehlen. Die zwei Millionen Tonnen Zeitnngspapicr, die gegenwärtig in den Vereinigten Staaten täglich bedruckt werden, stellen ein Band von der Breite einer ge wöhnlichen Tageszeitung dar, das über 04 Millionen Kilometer lang ist, sich also am Äquator lOVOmal um die Erde legen ließe. PeMlillliMrlMeii. 80. Geburtstag. — Seinen 80. Geburtstag feiert am 25. Sep tember im Kreise seiner Angehörigen und vieler Freunde in seltener körperlicher und geistiger Frtsche Herr Verlagsbuchhändler Heinrich Woldemar Schlimpert in Meißen. In Oberhennersdorf bei Chemnitz am 25. September 1843 geboren, besuchte er später das Progymnasinm in Meißen. Nach beendigter Schulzeit trat er bei der Firma Christian Schmidt (früher Klinkicht) in Meißen in die Lehre. Wegen Auflösung dieser Firma wechselte er seine Lehrstelle und kam nunmehr zu Albert Eick in Nordhausen, wo er seine Lehrzeit beendete und noch kurze Zeit als Gehilfe arbeitete. Von Nordhansen führte ihn sein Weg wieder zurück nach Meißen, um hier bei der Firma Louis Mosche eine Stelle als Gehilfe anzutretcn. Buchhändlerische und kaufmännische Kenntnisse halfen ihm bald zu beachtlicher Stellung, deren Krönung die Erteilung der Prokura war. Hier begann sich auch bereits seine Selbständigkeit vorzubereiten, da er mit Genehmi gung seines Chefs den Verlag des allgemeinen Sachsenkalenders für eigene Rechnung übernahm. In richtiger Erfassung der Situation legte Herr Schlimpert während seiner Tätigkeit bei der Firma Mosche besonderen Wert darauf, gute Beziehungen zur sächsischen Lehrer schaft zu bekommen, und richtete einen regen direktem Verkehr ein. Da die Firma Mosche keinen besonderen Wert auf diese Beziehungen legte, gründete Herr Schlimpert am 1. Januar 1869 die »Sächsische Schulbnchhandlung« in Meißen, die er dann mit unermüdlichem Fleiß zu großer Blüte brachte. Vor allem schenkte er nunmehr auch dem Verlagsgebiet größere Aufmerksamkeit, und die Übernahme der Werke von Geh. Schulrat Grüllich, Hahn u. a. brachte seiner Verlagsabteilung ungeahnte Erfolge. Leider Zwang ihn im Jahre 1889 ein Magen leiden, sich etwas zu entlasten, und er verkaufte damals seine Schul buchhandlung an Herrn Paul Haeser, jetzt Albert Buchheim in Meißen. Seine ganze Arbeitskraft widmete er nunmehr nur noch ausschließlich dem Ausbau seines Verlags, der neben zahlreichen Präparations- wcrken für Volksschullehrer vor allem auch Schulbücher für höhere Schulen und für den Fortbildungsschulunterricht herausbrachte. Auch der Kalcndcrverlag wurde immer weiter ausgebaut. Am 1. April 1921 zog sich Herr Schlimpert von der aktiven Tätig keit zurück. Die Firma wurde zu dieser Zeit in eine G. m. b. H. um gewandelt, deren Leitung Herr Verlagsbuchhänöler Hermann Püschel übernahm und die in der kurzen Spanne Zeit bis jetzt eifrig an dem weiteren Ausbau und an der Nenbelcbung arbeitete. So wurde im vergangenen Jahre eine eigene Druckerei übernommen, und im Frühjahr dieses Jahres wurde auch der bekannte pädagogische Ver lag von Bleyl L Kaemmerer in Dresden von der G. m. b. H. Schlimpert in Meißen übernommen. Heute zu seinem 80. Geburtstage kann der beratende Senior der H. W. Schlimpert, G. m. b. H. mit Befriedigung auf ein arbeits- und erfolgreiches Leben zurückblickcn, und unsere Wünsche gipfeln darin, daß es ihm noch recht lange Jahre vergönnt sein möge, sich in geistiger und körperlicher Frische an seinem Lcbenswerk zu erfreuen. H. Pllschel. Gestorben: am 14. September Herr Max Joseph Nöutz aus Düffel- d o r f. Der verstorbene Kollege ist, auf einer Geschäftsreise begriffen, in Altena erkrankt und verstorben. Er konnte infolge der Verkehrssperre nicht nach Düsseldorf zurückgelaugen und ist fern von den Seinen ver schieden. Sein Geschäft hatte der Verstorbene 1910 gegründet und mit Eifer und Erfolg geführt. Ferdinand Avcnarius f. — Am 21. September ist in Kämpen auf Sylt F erdina n d Avenarius, der Schöpfer des Kunst worts und des Literarischen Jahresberichts, gestorben. Er war in Berlin geboren und stand im 68. Lebensjahre. Seine Verdienste, die er sich durch Gründung obiger beiden literarischen Unternehmungen ge schaffen hat, sind anerkannt. Der Buchhandel gedenkt aber ungern au jene Zeit vor etwa zehn Jahren, wo der Verstorbene sich und den von ihm geschaffenen Dürerbnnd gewissermaßen als Zensurstelle zwischen Verlag und Sortiment einschicbcn wollte. Der Börsenverein war ge zwungen, damals gegen diese Bestrebungen eine Denkschrift heraus- zugcbcn, die sich betitelt: »Kunstwart — Dürerbund — Buchhandel. Denkschrift und Protest gegen die Mittelstere für Volksschriften« (2. Aufl. Leipzig 1913, Geschäftsstelle des Börsenvereins). Von seinen Werken seien besonders seine Anthologien: Hausbuch deutscher Lyrik, Ballaöenbuch, Fröhliches Buch genannt. SpreWlll. Rhein- und Ruhrhilfe. Eine dringende Mahnung an den Verlag. Mit vollem Recht bezeichnet Herr Robert Voigtländer im Bbl. Nr. 198 den 14. August, der uns die »Richtlinien der b n ch h ä n d le r i s che n Abrechnung« brachte, als den schwarzen Tag des Buchhandels. Die energischen Proteste des Münchner Buch- händlervereins und anderer Verbände bestätigen das, was der Ver lag s buchhändler Voigtländer so klar und überzeugend ausgcführt hat, und es ist uns schier unbegreiflich, daß Sortimenter diesen ungeheuerlichen Richtlinien zustimmen konnten. Da die Richtlinien auf die schlechten Verkehrsverhältnisse des be setzten Gebietes keine Rücksicht nehmen, sind deren Bestimmungen sür uns ganz besonders drückend und unannehmbar. Es kann dem Ver lag nicht unbekannt sein, daß alle Postsendungen uns erst mit mehr tägiger Verspätung erreichen. Nun sollen wir z. B. Sendungen, die expediert wurden, als die Schlüsselzahl 3 000 000 Geltung hatte, mit der Schlüsselzahl 14 000 000 bezahlen! Die Folge ist, daß Hie Kund schaft die bei niedrigerer Schlüsselzahl bestellten Bücher nicht ab- nimmt oder so verärgert wird, daß neue Bestellungen unterbleiben. Wir müssen deshalb fordern, daß der Verlag, wenn die nicht nur vom Sortiment beanstandeten Richtlinien überhaupt in Kraft bleiben sollen, auf die Verhältnisse im besetzten Gebiet Rücksicht nimmt und uns gestattet, mitder vorletzten Schlüsselzahl oder bei täglichem Steigen mit der vorvorletzten zu bezahlen. Ebenfalls müssen wir verlangen, daß wir von Fakturen zu Paketen, die an eine Notadresse im Grenzgebiet (Schwerte, Unna, Hagen usw.) gehen, eine Abschrift erhalten, damit sie umgehend bezahlt werden können. Bei Nichtbeachtung dieser Bitte können wir für einen Valntaverlnst nicht verantwortlich gemacht werden. Alle Sendungen tragen zweckmäßig den Aufdruck: »Bücher, zollfre i!«. Reiche Spenden sind der Sammlung für »Rhein und Ruhr« zu geflossen. Aber die rechte Nuhrhilfe für die Berufsgenossen im be setzten Gebiet ist das Verständnis für unsere erschwerte wirtschaft liche Lage und das rechte Verstehen der seelischen Kämpfe, die wir täglich zn l>estehen haben. Möchten dies doch alle, die in glücklicheren Verhältnissen leben, besonders die Kollegen vom Verlag, beherzigen! Die Gerechtigkeit und das Ansehen unseres Standes fordern, daß wir bei dieser Gelegenheit die Ausführungen des Finanzministers Or. Hilscrding im Neichswirtschaftsrat vom 12. September berichtigen. Er hat nach Zeitungsmeldungen dort ansgeführt, daß fast die gesamte Bevölkerung der besetzten Gebiete durch Neichsmittel ernährt wird und daß das Reich außerdem in steigendem Maße das Betriebskapital hat aufbringen müssen und daß große Summen für Lohnsichernng aufgewandt wurden. Die erstere Behauptung, daß fast die gesamte hiesige Bevölkerung vom Reiche ernährt wird, ist grundfalsch. So viel Mittel könnte das Reich gar nicht aufbringen: hier schlägt sich jeder, so gut er kann, durch, und die zweite so allgemein aufgestellte Behauptung trifft 916
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