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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1923
- Strukturtyp
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- 1923-09-25
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1923
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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6810Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Sprechsaal. 224, 2ä. September 1923. auf den Buchhandel nicht zu. Weder habe» wir UNI Be triebskapital gebeten, noch Lohnsicherung erhalten. Wir sind auf eigene Kraft gestellt und wer- den weiter durchhalten können, wenn wir, wie oben angedentet, Verständnis und Unterstützung beim Verlag finden. Der Vorstand der Buchhändler-Bereinigung des R h c I n. - W e st f ä I. Industriegebiets. Steffen. HülSmann. Lieferungen und Zahlungen nach und von Hsterreich Die Verworrenheit im Geschäftsverkehr zwischen dem deutschen Verleger und dem österreichischen Sortimenter übersteigt in letzter Zeit alle Grenzen des bisher Dagewesenen. Insbesondere läßt der Fak- lurierilngsmodus ans seiten der deutschen Verlcgerschaft hinsichtlich einheitlicher Abfassung alles zu wünschen übrig. Von heute eingclau- fenen Fakturen notiert: der erste Verleger die Endsumme in österreichischen Kronen; der Zweite schreibt seine Porto- und Vcrpackungsspesen zur Kronen- summe in Mark; der Dritte in Schweizerfranken und fordert die Zahlung in effek tiven Franken; der Vierte rechnet in Goldmark; der Fünfte notiert Grnndmark und überlässt die Umrechnung nach der Schlüsselzahl des Zahlungstages dem österreichischen Sorti menter; der Sechste schliefst seine Rechnung in Papiermark ab (fügt aber die bekannte Entwertungsklausel dazu); ein Siebenter, Achter und Neunter endlich senden Vorrechnung, wo bei die Abfassung dieser Verrechnungen ähnliche Merkmale anf- weist, wie die oben geschilderten Fakturen. Wie im Fakturierungsmodus keine Einheitlichkeit herrscht, machen sich auch hinsichtlich der Zahlungen so vielerlei Wünsche bemerkbar, das; es unmöglich ist (sei cs infolge zahlnngstechnischer Schwierigkeiten oder weil sich der österreichische Sortimenter nicht diese Unmenge von Arbeit auferlegcn will), sie alle zu befriedigen. Es gibt Verleger, welche wünschen, das;: I. die Zahlung an eine österreichische Privatadresse geschieht; ll. das; an ein österreichisches Bankinstitut bezahlt wird; III. das; die Zahlung in effektiven österreichischen Noten mittels Brief erfolgt; IV. das; in effektiven Schweizer Franken bezahlt wird; V. das; die Überweisung an ein deutsches Bankinstitut varge nommen wird; VI. das; die Zahlung in Papiermark zur Schlüsselzahl des Zahlungs tages erfolgt; VII. das; die Überweisung auf ein österreichisches Postsparkasscn- konto geschieht nsw. Es sei hier kurz auf die Schwierigkeiten hingewiesen, denen die einzelnen Zahlungsmethoden begegnen. Zahlungen nach Punkt II. III und VII bedürfen der Bewilligung der ^österreichischen Devisen zentrale in Wien, die nur unter jedesmaliger Vorlage der ent sprechenden Rechnungen und nur in Wien zu erlangen ist. Zah lungen nach Punkt III sind außerdem strengstens verboten. Der artige Beträge unterliegen bei hoher Strafe der Konfiskation, wenn sic nicht ohnehin schon auf andere Weise aus den Briefen verschwun den sind. Aus diesen Gründen geben wir den deutschen Verlegern in beider seitigem Interesse den Rat: in erster Linie ihre Fakturen rein in österreichischen Kronen abzuschließen (es ist j§ nur in ihrem eigenen Interesse) und die Zahlung an die Allgemeine Deutsche Erc-dit-Anstalt, Abteilung Buchhandel (es kann ja schließlich auch eine andere deutsche Bank sein) zu verlangen. Der österreichische Sorti menter wird die seine Zahlungen in österreichischen Kronen durchfüh- rendc deutsche Bank schon mit einem entsprechenden Kronendepot ver sehen, wenn er nicht nach jedesmaliger Einholung der Bewilligungen für Kronenzahlungen die Überweisung durch eine österreichische Bank besorgen läßt. Es ist aber auch nötig, daß viele Verleger ihre über große Nervosität etwas ablegen und in Anbetracht der geschilderten Schwierigkeiten sich etwas in Geduld fassen, wenn Zahlungen nicht schon am achten Tage nach Abgang der Sendung in ihren Händen sind. Innsbruck. Buchhandlung der V c rla g sa n st a l t Tyrolia' G. m. b. H. Verkehr m-t der Tschechoslovaket. Wenn ich z. B. eine Sendung von Deutschland erhalte, datiert voni 14. September, und bei Eintreffen den 17. oder 18. September schreibe, so kann ich den Termin »Zahlbar bis 20. September« nicht einhalten, weil die Zahlung bis znm genannten Tage nie im Besitz des Lieferanten sein kann. Anfgegeben am Tage des Empfangs ist bei mir Grundsatz. Da sich Banküberweisungen aus unbekannten Gründen stets verzögern, so empfiehlt sich entschieden eine längere Frist. Die Herren Verleger brauchen doch wegen der KL. nicht nervös zu werden; es sollte ihnen doch genügen, ihre Guthaben bei einer sicheren Bank gut angelegt zu wissen. Tenn wenn nicht einmal eine Bankgnittnng als Beweis geleisteter Zahlung genügen soll, oder eine ehrcnwörtliche Aussage, danu hört die Verbindung von selbst ans. Die ö-Kronen laufen doch wirklich nicht davon! Ein Grenzer. Grundpreise --- Goldmark. Wir haben in den letzten Tagen von vielen Seiten Lieferungen erhalten, bei denen anstatt der bisher gültig gewesenen Grundzahlen — Schweizer Franken — Pesetas, die Grundzahlen als Goldmark be rechnet und dann zum Tageskurs in Pesetas nmgcrechnet wurden. Gegen eine Berechnung in Goldmark wäre schließlich nichts einzn- wendcn, wenn nicht die vor so und so vielen Monaten cingeführten, vielfach willkürlich festgesetzten Grundpreise derart hoch wären, das; sie den einfachen Übergang zur Goldmark unmöglich machen. Bei allen den Büchern, die uns nun in Goldmark berechnet worden sind, sind die Preise viel zu hoch, sie ergeben meist das Doppelte, bielfach bis zum Dreifachen des Vorkriegspreises. Wir haben die Bestellungen, um die es sich bei diesen Lieferungen handelt, dnrchgehends auf Grund der uns bekannten und damals noch gültigen Grundzahlen — Schweizer Franken — Pesetas ausgenommen und alle Bücher sind uns von der Kundschaft zur Verfügung gestellt worden, weil sie die neue Preispolitik als übertriebene, unerfüllbare Forderung ansieht. Nicht einen der in Frage kommenden Kunden' konnten wir dazu bewegen, die neuen Goldmarkpreise anzuerkennen. Wir wollen durchaus nicht bestreiten, daß die heutige Lage des deutschen Buchverlags schwierig ist, ebensowenig, daß die Gestehungs kosten vielleicht etwas höher kommen als vor 9 Jahren. Von einer etwa nötigen, mäßigen Verteuerung des deutschen Buches gegenüber dem Vorkriegspreise bis zum Doppelten oder Dreifachen des Friedens preises ist aber ein gewaltig weiter Weg, und man kann auch dem valutastärksten Lande nicht zumuten, die vor so und so vielen Monaten eingeführten Grundzahlen nun als Goldmark hinzunehmcn, somit das deutsche Buch zu einem Preise anzunehmen, der weit über dem Welt marktpreise steht. Eine so einschneidende Veränderung, wie der plötz liche Übergang von Grundzahl zur Goldmark sie vorstellt, läßt sich nicht einfach dekretieren, ohne vorher die Grundpreise einer gründlichen Revision und Neuberechnung unterzogen zu haben. Der deutsche Ver leger wird damit nicht gewinnen, wohl aber den Weltmarkt verlieren und nebenbei in den Verruf des Ausbeuters kommen. Das ist aber nicht so rasch wieder gutzumachen, wenn man, erst nachdem die trüben Erfahrungen gemacht sein werden, zu einer Neuordnung der Dinge schreiten würde. Dann wird der Markt verloren sein und cs wird Jahre kosten, ihn neu zu erobern. Dann wird der deutsche Auslandsortimenter, der in den letzten Jahren so oft seine Stimme vernehmen ließ, aber nicht beachtet wurde, wieder der gesuchte Mann sein, der die Pionierarbeit von vorn anfangen und durchführen soll. Die Ansicht, das Ausland könne oder müsse einfach jeden ge forderten Preis bezahlen, ist durchaus irrig, wenn sic auch leider im deutschen Buchhandel allgemein verbreitet ist. Auch müssen die Auslandsortimenter mindestens ebenso gut rabattiert werden wie die Exportbnchhändler, denn es wäre ein verkehrtes System, die Cr- portbuchhändler gegen die Anslandbuchhändler zu bevorzugen. Ob der Exportbuchhändler, dessen Wert innerhalb des Buchhandels niemand bestreiten wil'l, all die Arbeit zu leisten vermag, die der Ansland- buchhändlcr durch sein Lager, seine dauernde Werbearbeit usw. leistet, mögen die Herren Verleger, besonders solche, die sich im Ausland persönlich umgesehen haben, selbst beantworten. Madrid. J.Kell, Anfrage. Firmen, die mit der Firma: Max Grau-Haase in Va lencia, Apartado 90, in letzter Zeit in Verbindung standen, bitten wir, sich bei der Redaktion des Bbl. zu melden.
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