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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1897
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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3742 Nichtamtlicher Teil. 116, 21. Mai 1897. Versammlung und zaubern bei allen denen, die die geschäftlichen Sorgen draußen lassen, eine lustige Meßstimmung hervor. Ein Glück mar es diesmal, daß der auf den 16. Mai angesagte Falbsche kritische Tag erster Ordnung sich um 24 Stunden früher eingestellt zu haben schien: den ganzen Tag über hatte es wie aus Schleußen gegossen. Dadurch wurde die ansehnliche Versammlung mehr und länger zusammengehalten, denn selbst den vergnügungssüchtigsten Elementen war die Lust benommen, das gemütliche Treiben in unserem schönen Heim zu ver lassen und lebhafteres Meßleben auf dem nassen Aus stellungsplatz aufzusuchen. Bei schönem Wetter wäre ein baldiges Auseinanderströmen in Anbetracht der Ausstellungs freuden wohl nicht zu vermeiden gewesen; so herrschte Fröh lichkeit und Lust bis in die späten Stunden des Abends hinein in dem schönen Saale, der sich den werten Gästen zum erstenmale im strahlenden Glanze elektrischer Beleuchtung zeigte. Gewiß wird dieser Fortschritt bei den regelmäßigen Besuchern unserer Messe Anerkennung gefunden haben, wie auch die ausgiebige Verwendung der elektrischen Kraft in Leipzig in buchtechnischen Werkstätten und in besonders augenfälliger Weise für den Betrieb der Straßenbahnen bei manchen Fremden Befriedigung erregt haben wird. Das Festmahl am Kantatesonntag. Vereint im froh gestimmten Kreise, Bei Lied und edlem Rebensaft Begrüßen wir in alter Weise Das Schaffen deutscher Geisteskraft l Was sie errang, wir wollens führen Mit allem Fleiß ins Leben ein. Und jeden Geistesfunken schüren Und dann des Feuers Hüter sein! Vorstehende Worte aus dem »Feuchtfröhlichen Liederkranz für meßoergnügte Buchhändler, 3. Heft, Kantate 1897« ver setzen uns am besten in die Stimmung, wie sie alljährlich den großen Kreis von Buchhändlern und ihrer Gäste bei dem glänzenden Kantatemahl beseelt. Wieder waren die Vertreter der Reichs- und Staatsbehörden, Abgesandte der städtischen Verwaltung und besonders viele Ehrengäste von der Univer sität erschienen, um durch ihre Teilnahme an unserem tradi tionellen Festmahl die guten Beziehungen zum Buchhandel und ihren Vertretern auch äußerlich zu bekunden. Der in der Hauptversammlung vormittags neu ge wählte Erste Vorsteher des Börsenvereins, Herr Carl Engel- Horn-Stuttgart, präsidierte der stattlichen Tafelrunde und erhob sich bald nach der Suppe zu folgendem Trinkspruch: »Hochverehrte Festversammlung! »Wenn wir Buchhändler aus allen Gauen unseres lieben deutschen Vaterlandes zum festlichen Mahle ver sammelt sind, gilt nach gutem alten Brauche unsere erste Huldigung dem Schirmherrn des Deutschen Reiches, unserem hochverehrten Kaiser, und seinem erhabenen Bundesgenossen, dem König von Sachsen, in dessen Lande wir als Gäste weilen. »Als am 22. März dieses Jahres dort beim Kaiser schlosse zu Berlin die Hülle vom Denkmal unseres geliebten Kaisers Wilhelm des Ersten fiel, da ging durch ganz Deutsch land ein Schauer der Erinnerung an die herrliche Zeit, die uns die Erfüllung alter Sehnsucht: ein großes einiges Vaterland und einen Deutschen Kaiser gebracht hat, und neu wurde das Gefühl heißen Dankes, den wir dem Hohenzollernhause schulden. Verdanken wir es Kaiser Wilhelm dem Ersten und seinen Paladinen Bismarck und Moltke, daß wir Deutschen wieder eine Nation geworden sind, so ist der hohe Sinn seines Enkels, unseres jugend- frischen Kaisers, unablässig darauf gerichtet, das Errungene festzuhalten und den Frieden, diese festeste Grundlage für die mächtig aufblühcnde Wohlfahrt der Nation, zu sichern. »Unser Dank gebührt aber auch in reichem Maße dem treuen Kampfgenossen Kaiser Wilhelms des Ersten, dem Fürsten dieses Landes, »im Frieden gut und stark im Feld«, dessen wohlwollende Fürsorge dem Buchhandel nie gefehlt hat. Wüßten wir es nicht längst, wie Gewerbe und Handel unter seiner schützenden Hand gedeihen, so bedürfte es nur eines Blickes auf die gegenwärtig stattfindende so prächtig gelungene Sächsisch-Thüringische Ausstellung, um mit Freuden gewahr zu werden, daß Sachsens Industrie sich einer unvergleichlichen Blüte rühmen kann. »Meine Herren! Geben Sie den dankbaren Empfin dungen, die uns erfüllen, begeisterten Ausdruck, indem Sie die Gläser erheben und laut mit mir einstimmen in den Ruf: Seine Majestät der Deutsche Kaiser und Seine Majestät König Albert von Sachsen leben hoch, hoch, hoch!« Kräftig erklangen das Hoch und daran anschließend die Nationalhymne durch den hohen Festraum. Die Begrüßung der Ehrengäste des Börsenvcreins und der vielen anderen werten Gäste hatte Herr Emanuel Neinicke-Leipzig, der Zweite Schriftführer des Börsenvereins, übernommen. »Hochverehrte FestversammlungI »Cantate ist, wenn Alles ißt, Und herrlich dazu singt, Den Harm verlegt und ganz vergißt. Was immer Krebse bringt. Cantate kommt vom »Singen« her, »Buchhandel ist Musik«; So schwärmte Einer früher, der Den Kram längst hatte dick. »Mit diesem Vers eines Liedes, das vor 24 Jahren zum Kantatefestmahl gesungen wurde, begrüße ich im Namen des Vorstandes unsere hochgeschätzten Ehrengäste und die verehrten Gäste unserer Herren Kollegen. »Meine hochverehrten Anwesenden, Sie ersehen aus dem angeführten Vers, daß die Fröhlichkeit und Heiterkeit, die bei unserem Feste zu herrschen pflegt, auch schon in den ersten Jahren seines Bestehens vorhanden war. »Meine Herren Gäste, dadurch, daß Sie uns die Ehre erwiesen haben, bei uns zu erscheinen, dürfen wir wohl gewiß sein, daß Sie gern mit uns einige frohe Stunden verleben, denn wir Buchhändler haben wohl ein Anrecht darauf, uns heute zu freuen; liegt doch wieder ein Jahr voll von Mühe und Arbeit hinter uns und hoffentlich nicht ohne Erfolg für die meisten der Herren Kollegen. Durch Ihr Erscheinen beweisen Sie uns aber auch, daß Sie An teil an unserem Wirken und Schaffen nehmen, und so danke ich für das Erscheinen den Herren Vertretern des Reichs gerichts, der Universität, des König!. Landgerichts, der hiesigen Stadt und der Presse. »Allen unseren hochgeschätzten Ehrengästen und Gästen rufen wir ein herzliches Willkommen zu mit dem Wunsche, daß es ihnen bei uns so gefallen möge, daß sie auch gern wieder zu uns kommen werden. »Unsere hochgeschätzten Ehrengäste und Gäste sie leben hoch!« Mit freudigem Dank für die ihnen durch die zahlreiche Teilnahme erwiesene Ehre stimmten die versaminelten Buch händler in diesen Willkommgruß ein. Vielen der Kollegen wird es interessant gewesen sein, als Sprecher der Leipziger Universität einen Mann kennen gelernt zu haben, der nicht nur in der wissenschaftlichen Welt als Autorität im Kirchenrecht hochgeschätzt, sondern auch im deutschen Buchhandel als Verfasser vieler juristischer Werke wohlbekannt ist. Herr Geheimer Hofrat Professor Or. Fried bcrg, Lüewr
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