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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.01.1923
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- 1923-01-23
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- 23.01.1923
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606 Mrsenvlatt f. d. Dtlchn. Buchheudel. Fertige Bücher. X- 19, 23. Januar IS23. Soeben gelangte zur Ausgabe; Vornehmheit »„» Tüchtigkeit G Bon Martin Havenstein Fünfte, neubearbeitete Auflage Gz. 6, gebunden Gz. s H^er Hauptinhalt dieses zeitgemäßen nationalen Erziehungsbuches gipfelt in der Mahnung, daß der deutschen Tüchtigkeit künftig Vornehmheit die Hand reiche, um Persönlichkeiten zu bilden. Dem einzelnen Deutschen wie unserem Volke in seiner Gesamtheit zeigt der Verfasser den Weg, um so vornehm zu werden, wie sie bisher tüchtig waren. Er behandelt den Stoff in 4 Abschnitten: 4. persönliche und sachliche Kultur, 2. Des Deutschen Stärke und Schwäche, 3. Schulerziehung zur Vor nehmheit und Tüchtigkeit, 4. Aufgaben der VolkSerztehung / Dem 4. Abschnitt sind die nachstehenden Probeseiten entnommen. Die höchsteMacht auf Erden ist und bleibt der mensch liche Wille, den niemand berechnen kann. Er allein — dem Tiefblickenden ist das offenbar — ist die verborgene Wurzel, aus der Wohlstand, Glück und auch die politische Macht eines Volkes herauswachsen, sobald die Umstände günstig sind. Diese Wurzel zu hüten, darauf kommt alles an. Bleibt sie gesund und kräftig, so wird, wenn das Wetter sich ändert — und wann wäre in Europa je das Wetter lange beständig gewesen? — aus ihr mit allen anderen Gütern auch die deutsche Macht wieder hervorwachsen wie eine Eiche, die mit ihren Zweigen weite Räume überschattet. Wir sagten es schon, wer sich selbst getreu bleibt, wer den Kern seiner Eigenheit im Unglück bewahrt, dem kann noch das Unglück zum besten dienen. Nach den Erfahrungen, die wir ge macht haben, darf man zweifeln, ob ein Sieg, wie wir ihn er träumten, dem deutschen Volke wirklich heilsam gewesen sein würde. Die Geschichte berichtet »ns von manchem Siege, der dem Sieger schlecht bekam. Vielleicht hätte uns die gewaltige Ver mehrung unserer äußeren Macht, die der Sieg uns gebracht haben würde — von allem anderen abgesehen — nicht einmal das ge winnen lassen, was wir am sichersten dadurch gewinnen zu können vermeinten: innere Einheit und Festigung, mehr nationales Selbst gefühl, wahre Vornehmheit. In dem langen Kriege verwildert, wären wir möglicherweise, ja wahrscheinlich, durch den Erfolg nicht stolz geworden, sondern überheblich, nicht selbstgewiß, sondern anmaßend, und sicherlich hätte die Siegesbeute, und wenn sie noch so groß gewesen wäre, nicht ausgereicht, um die tiefaufgecissene Kluft zwischen den Volksklassen zu füllen. Der Wille des Volkes, der allein von innen her diese Kluft zu schließen vermag, mußte erst im Feuer der Trübsal, einer langen Trübsal, geläutert werden, und am Ende gedeiht bei uns auch das echte nationale Selbst bewußtsein besser auf dem mageren Boden der Niederlage als ans prangendem Siegesfelde. Wenn es dem brutalen Gegner nicht gelingt, unsere Seelen zu knechten — und es darf und wird ihm nicht gelingen — so wird, so muß dieser Friede, der uns äußerlich schwächen und auflösen soll, uns schließlich innerlich einigen und festigen. Was wir von innen her vielleicht nicht hätten schaffen können, der Druck von außen wird es, so hoffen wir, nun allgemach zustande bringen: er wird uns zu wahrer nationaler Einheit zusammenpressen. Auch das blödeste, politisch verblendetsie Auge wird nun endlich erkennen, daß wir unser Heil nicht in dem guten Willen fremder, von Freiheit und Menschheit deklamierender Staatsmänner zu suchen haben, sondern allein in dem engen und festen Zusammenschluß aller Deutschen zur Einheit der Nation. Und damit wird auch unser völkisches Selbsibewußtsein er starken. Ich meine, wenn irgend etwas uns den wahren Stolz, das Gefühl des höheren Wertes, der inneren Überlegenheit, geben kann, so ist es die erbärmliche, feige und hämische Rache, die die Meute der demokra tischen Völker an dem zur Strecke gebrachten deutschen Bären für die Bisse und Tatzenschläge genommen hat, mit denen der Umstellte in tapferem Kampfe sein Leben verteidigte. Solange das mörderische Ringen währte, haben wir dem Gegner, wo er wacker stritt, die Achtung nicht ver sagt, — nun aber — jeder echte Deutsche wird so empfinden — hat er sich vor uns verächtlich gemacht. So — dessen sind wir gewiß — so hätten wir selbst in unserer höchst bedrohten Lage, die jedes Streben nach Sicherung gerechtfertigt hätte, den niedergeworfenen Feind nicht behandelt, trotzdem wir nicht für die „Gerechtigkeit" und „das Wohl der Menschheit" ins Feld gezogen waren. Wer einen ermattet zusammengebrochenen, am Boden liegenden Feind so ausplündert, wie es jetzt seit Jahren die Entente tut, der ist kein Krieger, sondern ein Räuber, der erweist sich selbst vor aller Welt als Räuber. Schon während des Krieges, so empfanden wir, hätten sie sich schämen müssen, daß sie es nötig hatten, beinahe die ganze Welt — weiße, gelbe, braune und schwarze Völker schaften — gegen uns aufzubieten und— das ist das Schmählichste — die Wahrheit, die Freundin jeder echten Aristokratie, überall zu verleugnen, zu unterdrücken und zu entstellen. Zeder Buchhändler, der sich mit Wesen und Absicht des inhaltvollen Buches vertraut gemacht hat - ein gebundenes Probe exemplar stellen wir bar mit 45 zur Verfügung - wird mit warmem persönlichen Interesse für die Verbreitung eintreten. Verlag von E. S. Mittler S Sohn in Berlin SW6S
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