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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1906
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- 25.08.1906
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- Deutsch
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8034 Nichtamtlicher Teil — Personalnachrichten. 197, 25. August 1906. auf alle großen Bibliotheken aber »auf nahezu unüberwindliche Schwierigkeiten stoßen- würde. Petzet weist darauf hin, daß selbst in dieser Beschränkung sich alle Vorausberechnungen der Arbeit und der Kosten als trügerisch erwiesen haben, so daß nach Verlauf weniger Jahre die Leiter vorläufig auf die Ausführung des Drucks überhaupt verzichteten und sich mit einer Auskunstsstelle auf Grund eines handschriftlichen Zettelkatalogs begnügten. Bei einem Werke wie dem besprochenen würden aber nicht nur Arbeitsleistung, Zeit und Kosten ins Riesenhafte wachsen; cs würden auch den nicht Berliner Bibliotheken Opfer an Selbständigkeit auferlegt werden — so die völlige Umordnung und Neukatalogisierung ihrer Be stände — die Gerhard (Halle) mit dem Ausdruck »ungeheuerliche Zumutungen- belegte, deren Wert aber, selbst wenn man diese Arbeiten überhaupt als praktisch durchführbar betrachtet, gegen über dem heutigen Zustand sehr zweifelhaft wäre und jeden falls außer allem Verhältnis zu den außerordentlichen, den einzelnen Bundesstaaten dadurch entstehenden Kosten stünde. Dieser neue Gesamtzettelkatalog würde nämlich so riesenhaft (Kuhnert-Königsberg berechnete ihn auf 4000 Kapseln mit einem jährlichen Zuwachs von 52), daß kaum eine deutsche Bibliothek ihn aufstellen könnte. Daher denn auch Schwenke wie Erman sich den Gesamtkatalog lediglich in der Berliner Zentrale ausge stellt denken und jeder andern Bibliothek nur die Zettel für ihren eignen Katalog zuweisen möchten. Was nun die Kostensrage an betrifft, so berechnet Petzet diese für Bayern für die Titelzettel allein auf mindestens 360 000 >6; für die Nutzbarmachung dieser Zettel aber berechnet Petzet, wenn man dafür 25 Jahre in An schlag bringt, für die fünf bayrischen Bibliotheken zusammen die Notwendigkeit, allein für diesen Katalog 10—12 Beamte zu be solden, d. h. 25 mal 30 000 für diesen Zweck auszuwenden. Wer weiß, wie schwer im bayrischen Landtag mitunter die Aus gaben für wirklich dringliche bibliothekarische Zwecke durchgesetzt werden können, wird Petzet zustimmen müssen, wenn dieser dort noch weniger Bereitschaft zur Bewilligung so hoher Summen für diesen Zweck erwartet. Auch das Beispiel Frankreichs, das vor hundert Jahren mit dem Versuch eines Gesamtkatalogs völlig gescheitert ist, sowie Englands, das sich mit dem Druck der Zentralbibliothek des Landes begnügt hat, dürfte zu denken geben. Petzets Ausführungen gipfeln in dem Ausdruck der Über zeugung, daß ein weitgehendes Maß von einheitlicher Regle mentierung des deutschen Bibliothekswesens, als sie durch die Auskunftsstelle der deutschen Bibliotheken in Berlin bereits ge schaffen ist, weder als erforderlich noch als praktisch durchführbar betrachtet werden kann; seine hier im Auszug mitgeteilten Er wägungen dürften in den beteiligten Kreisen Preußens um so eher Beachtung finden, als sie allem Anschein nach die Stimmung der maßgebenden Münchener Kreise gegenüber dem Plane des Gesamtkatalogs zum Ausdruck bringen dürsten. Pflege der Bildnisphotographie. — Eine Ver einigung deutscher Lichtbildner ist auf dem soeben in Dresden abgehaltenen Lichtbildnertage begründet worden. Ihren Sitz hat die Vereinigung in München, wo auch Anfang Sep tember 1907 die nächste Generalversammlung stattfinden soll. Der Zweck des Zusammenschlusses soll sein, die photographische Kunst, besonders die Bildnisphotographte, künstlerisch zu pflegen und zu zeigen, daß auch mit Hilfe der Photographie Wahrheit und Leben im Bild individuell zur Geltung gebracht werden können. Mitglied kann jeder Berufs- und Liebhaber-Photograph werden. Erziehung durch die Kunst. — Auf dem 53. Deutschen Katholikentag in Essen sprach am 21. August der Universitäts- Professor Or. Spahn-Straßburg über Erziehung durch die Kunst. Er ging, nach dem Bericht der -Nat.-Zeitg.-, zunächst auf die Kunsterziehungstage, die seit drei Jahren abgehalten werden, ein. Die Kunst, fordert er, muß in ihrem inncrn Wesen von den Ge setzen der Sittlichkeit durchdrungen sein. Die Kunstpflege muß sich unterordnen der sittlichen und religiösen Bildung. Die Kirche hat eine Kunst inspiriert, die bei all ihren hohen Idealen Volkskunst gewesen ist. Dann wandte sich der Redner zu der Frage des Nackten in der Kunst, wobei er die Be fürchtung aussprach, daß er mißverstanden werden könnte. Un möglich kann in der Pflege des Nackten allein die künstlerische Höhe gefunden werden. Während der Mensch sich in geistiger Be ziehung zu unvergänglicher Größe aufraffen kann, ist die Schönheit des Körpers in kurzer Zeit dahingewelkt. Auch Thoma hat sich bekanntlich gegen die übermäßige Darstellung des Nackten aus gesprochen. Wir wissen, daß eine bekleidete Darstellung und Sitt lichkeit sich noch nicht decken, ebensowenig wie eine unbekleidete Darstellung und Unsittlichkeit. Aber wir wissen, daß hier die Grenzlinien sehr nahe zusammen liegen. Mit Prüderie ist der Sittlichkeit nichts genützt, aber zwischen der Sittlichkeit und ent sprechender Gewandung bei der Kunstausübung ist ein enger Zu sammenhang. Jede unbegründete Gewandlosigkeit ist unnatürlich. (Stürmischer Beifall.) Der Körper trägt die Kleidung nicht bloß zum hygienischen Schutz, sondern auch zum moralischen Schutz. (Endloser Beifall.) Redner wendet sich dann in scharfen Worten gegen die Machwerke, die unter dem empörendsten Mißbrauch der Kunst und Vervielfältigungskunst die Seele der Jugend vergiften. Es sollte nicht geduldet werden, daß einige Tausend gewissenloser Schundverbreiter dem deutschen Volk das Schandmal sittlichen Niedergangs aufbrcnnen. Redner hofft, daß alle Kreise, denen das Wohl des Volks am Herzen liege, ohne Unterschied der Konfession sich in dem Kampfe gegen diese Auswüchse zusammen- stndcn werden. (Anhaltender Beifall.) Gedenktafel. — Andreas Streicher, dem Freund Schillers auf seiner Flucht von Stuttgart, der auf dieser in Mannheim Frankfurt und Oggersheim alle Gefahren und Entbehrungen mit dem jungen Flüchtling teilte, ist jetzt — wie aus Weimar gemeldet wird — die von dem Wiener Zweigvercin der deutschen Schiller stiftung schon seit längerer Zeit in Aussicht gestellte Gedenktafel für das Schillerhaus in Weimar zuteil geworden. Kürzlich haben Wiener Herren in Gegenwart einiger Vertreter des Weimarischen Gcmeinderats die Tafel anbringen lassen. Sie befindet sich im Vorraum zu Schillers Wohnzimmer im zweiten Stock über der Tür, die in die beiden von der Erinnerung geweihten Räume führt. Das Material ist schwarzer Marmor, auf dem in goldnen Buchstaben zu lesen ist: -Andreas Streicher (Stuttgart 1761 — Wien 1833), dem Helfer in der Not, dem auf jeder Probe aus harrenden treuen Freunde Schillers. Der Wiener Zweigverein der Deutschen Schillerstiftung. 1905.» * Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: Das literarische Echo. Halbmonatsschrift für Literaturfreunde. Herausgeber: Or. Josef Ettlinger. Verlag: Egon Fleische! L Co. in Berlin. 8. Jahrg., Heft 22. 15. August 1906. 8°. Sp. 1559—1630. Mit 1 Porträt u. 8 Illustrationen. Inhalt: Otto Grautoff, Das Gewand des Buches. — Hanna Hecht, Karl Larsen. — Karl Cnders, Lienhard als Lyriker. — Fritz Telmann, Dramen aus Oesterreich. — Rudolf Fürst, Ahasver-Literatur. — Karl Berger, Timm Krögers Novellen. Echo der Zeitungen, Echo der Zeitschriften (Bühne und Welt, Deutsche Revue, Die Grenzboten, Zeitschrift für Bücher freunde, Euphorion). — Echo des Auslandes (Italienischer, westschweizerischer Brief). — Kurze Anzeigen, Nachrichten, Zuschriften, Der Büchermarkt. Xrobiv kür LuobAsvsrbs. Logrünäst von Xlsxanäor Waläov. LoransgSAsben vom Ooutsobon 8nobg;s^vsrbsvorsin ru UsipriK. 43. Lanck, Hott 7, lull 1906. 4°. 8. 253—284 mit 8 Loilagsn. Inbalt: Vsrxsiobnis von Lorsonsn unä lkirmsn, äis in äsn Llo- naton Xpril, IVIai unä luni 1906 äsm Osutsobsn Luobgsworbo- mussum ZcbsnüunZsn übsrrvisssn babsn. — HolranntinaobuuA. — Der Orsikarbsnäruolr. Von Lroksssor Xrtbur IV. Iln^sr, IVisn. — Oer WsräsxavA von OlutenborAS LrLnäunK. Von äobann Labst, VVisn. — Das UuobAsvvsrbs auk äsr Nailäncksr Xusstslluvg. Von Or. ImäviA Vollrmann, OsipLiA. — Or. L. Ulberts HotrstrisAsi. Von Lroksssor Or. 6. Xarlanä, Osipräg;. — öuobASvsrbiiobs Uunäsobau. — Xus äsn Arapbisobsn Vor- oiniAunAsn. — Lüobsr- unä 2sitsobriktsnsobau; vorsobisäsns Lingängo. Osutsobs Literatur. — Xntigu. - Katalog XXXIV von Xlois Hilmar O'ubor, Xntiguariat in 8aOburx. 8". 58 8. 1340 I4rn. Personalnachrichten. Gestorben: am 22. August der Buchhandlungsgehilfe Herr Heinrich Richard Dähne in Leipzig, der über elf Jahre lang ein treuer Mitarbeiter des Hauses K. F. Koehler in Leipzig war.
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