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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.08.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-08-13
- Erscheinungsdatum
- 13.08.1900
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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5982 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 186, 13. August 1900. Fernsprechverkehr Berlin —Paris. — Ans französischer Seite findet die Sprachkenntnis der deutschen Beamten und Ge hilfinnen besondere Anerkennung. Wie im internationalen tele graphischen Verkehr, so ist auch im deutsch-französischen Fernsprech verkehr nach dem llebcrcinkommen der beiden Staaten die franzö sische Sprache die Dienstsprache. Anders kann dies nach Lage der Sprachkenntnisse in Frankreich auch wohl nicht sein. Für den Dienst im Fernzimmer des Berliner Stadtfernsprechamts 1, das diesen Bcrkchr vermittelt, sind nur Gehilfinnen bestellt, die die französische Sprache vollständig beherrschen. Sie haben zum Teil nicht nur das Lehrerinnencxamen gemacht, sondern auch als Lehrerinnen oder Erzieherinnen in Frankreich ober in der französischen Schweiz gelebt. die steigende Schwierigkeit des Absatzes der Scheine und deren infolgedessen häufig eiutretenden Verfall herbeigeführt werden. Sind die gelieferten Waren unbrauchbar, oder gerät der Geschäfts inhaber, dem die Anzahlungen lange vor Lieferung der Waren anvertraut werden müssen, in Konkurs, so leiden die Käufer gleichfalls Schaden. — Cs sei übrigens darauf hingcwiesen, daß der Weitervertrieb der Gutscheine die damit sich befassenden Personen unter Umständen in die Gefahr des Verstoßes gegen gewisse Straf bestimmungen der Reichsgewerbeordnung bringt, die wir gerade im Hinblick auf den unlauteren Charakter des Gutscheinhandels mit aller gebotenen Strenge anwenden werden. Gutscheinhandel. — Auch der Rat der Stadt Leipzig warnt jetzt vor dieser neuesten Erfindung des Geschäftsgeistes mit folgender Bekanntmachung: Nachdem der Vertrieb von Waren verschiedenster Art durch Verkauf von sogenannten Gutscheinen (Gutschein-, Hydra- oder Gellahandel) in letzter Zeit auch in unserer Stadt sich bemerkbar gemacht hat, nehmen wir in Verfolg einer Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern zu Dresden vom 12. Juni 1800 hiermit anderweit Veranlassung, das kaufende Publikum auf die mit dem Erwerbe der Gutscheine ver bundene Gefahr empfindlicher Geldeinbußen hinzuweisen, die durch Ausstellung. — Im Oberlichtsaale der Kunsthalle P. H. Beyer L Sohn in Leipzig, Schulstraße 8, ist seit einigen Tagen eine sehr interessante Ausstellung neuer französischer Graphik (Lithographieen, Radierungen, Holzschnitte, Plakate rc.) eröffnet, die Werke von Lucien Faure, Bcrthon, Carriore, Chahine, De- launay, Leheutre, Fantin-Latour, Ranft, Robbe, Sunyer, Moreau- Nelaton, Silvcstre, Berger-Pal, Roedel, Chsret, Forain, Lunois, Lepore, Stcinlen, Bottini, Raffaelli, Rsalier-Dumas rc. rc. um faßt. — Neu ausgestellt wurden ferner drei Oelgemäldc von Overbeck-Worpswede. S p r e ch s a a l. Rechtfertigung. »Jene Firma hat die Naivität besessen, einfach die Bestellzettel, die sie aus geschrieben hat auf Werke, die wir bei Mayer L Müller bestellten, oben am Kopf zu bezeichnen: Bestimmt für M. L M (Heiterkeit).- (B.-Bl. 180 v. 6./VIII. S. 5824. Spalte 2). Die Heiterkeit teile ich vollständig, und zwar wegen der mir angchefteten Naivität. Ich bedauere, daß ich nicht mitlachen konnte, man kommt heute seltener dazu. Die Periode der Naivität liegt bei mir ziemlich weit zurück, jedenfalls schloß sie mit meinem Eintritt in den Buchhandel. Ein gutes Stück Naivität beweist der Vorgang sicher, aber doch wohl nur so, daß der Besteller in voller Unschuld gehandelt hat, als er den Zetteln das charakteristische -Ni. L M.- beifügte, das unbedingt verräterisch wirken mußte, und das der jüngste Lehrling aus der Schule der Schleuderei weg gelassen haben würde. Und darum alle Künste einer wohlbekannten Methode, einen verkappten Helfershelfer gebührend an das Licht zu ziehen?! Da die Verhandlungen in Nummer 180 des Bbl. leider nur wenig thatsächliches Material bieten, erlaube ich mir, den Enthüllungen oorzugreifen und folgendes aus dem inzwischen von mir verlangten Berichte zum besten zu geben. Der in Frage kommende Verlag ist der der Firma G. I. Göschen, und zwar die Sammlung Göschen. Von dieser Samm lung waren von deren Verleger eine Anzahl Nummern von meinen Remittenden zurückgewiesen worden. Die Bändchen waren teils durch neue Auflagen überholt, teils ramponiert. Diese Remittenden wurden dem Antiquariat M. L M. offeriert. Das Angebot hätte auch im Börsenblatt erfolge» können, der Weg zu M. L M. stellte sich aber als der billigere dar. M. L M. bestellten eine Anzahl Nummern (nicht alle, denn es stehen noch heute 11), und der betreffende Gehilfe hatte vorher Anweisung erhalten, an M. L M. im Falle diese Nummern auszuliefern. — Leider, und ich bekenne, zu meinem Bedauern nicht früher darum gewußt zu haben, setzte ä tswpo ein Mißverständnis ein. M. L M. bestellten auch Nummern, die nicht offeriert waren, und der hiesige Gehilfe bestellte die fehlenden, weil er der konfusen oder »naiven- Ansicht war, daß M. L M. die Berechtigung haben, alle er- Änzei schienen«» Nummern zu verschreiben. In dieser inkorrekten Auf fassung ging er konform mit dem Beauftragten der Firma M. L M. in Berlin. Auf diese Art sind etwa 50—60 Nummern nicht anti quarischer Gattung nach Berlin gegangen, nachdem dieselben vorher in der bereits bezeichneten naiven Form auf Zetteln, die, mit »M. L M.- signiert, verschrieben worden waren. Diese -M. L M.» mußten den hiesigen Auslieferungsstellen auffallen, und ich bin dem, mir leider Unbekannten dankbar dafür, das Treiben auf gedeckt zu haben, denn ich sehe persönlich weder die Bestellzettel der Firma M. L M., noch die nach Berlin gehenden Avise. Die Umstände aber, die man sich gemacht hat, indem man hier die Exemplare zeichnen und dort bestellen ließ, waren völlig überflüssig. Ich bin zwar nicht zu jeder Tageszeit zu sprechen, aber doch hin reichend oft zu finden. Freilich gebe ich zu, daß man sich diese eauss oslsbrs nicht entgehen lassen, noch weniger aber sie in ihrer Bedeutung zusammepschrumpfen lassen durfte, bot sie doch den, seit Jahrzehnten gesuchten Strohhalm, aus dem sich vielleicht ein hinreichend dickes SUl formen ließ zwecks Ausführung einer seit langer Zeit wohlverdienten Exekution. Zu der auf Seite 5824, Spalte 2 des Börsenblattes weiter unten enthaltenen Bemerkung verschiedener Leipziger Herren: -Ja, mein lieber Herr, das ist doch hier in Leipzig ein öffent liches Geheimnis, daß jene Firma die Besorgung für M. L M. übernimmt., diene zur Nachricht, daß aus der Besorgung der Kommission der Firma M. L M. in Berlin niemals ein Ge heimnis gemacht worden ist. Sollte aber die nicht ganz klare Auskunft dahin verstanden werden müssen, daß eine indirekte Lieferung gesperrten Verlages erfolge, dann müßte ich mit aller Entschiedenheit Verwahrung einlegen und die »Herren, ersuchen, ihre Beweise an zuständiger Stelle vorzubringen. Was die Sache M. L M. an sich anlangt, so habe ich schon kürzlich durchblicken lassen, daß sie nur mit mir oder durch mich gelöst werden kann. Die Erledigung der legalen Geschäfte mit M. L M. wird hier offen gehalten, weil ich der vermutlich veralteten Meinung bin, daß sich wirtschaftliche Streitfragen aus leben müssen, die doch nicht gut mit Hilfe der gepanzerten Faust endgiltig zum Austrag zu bringen sind. Die Stellungnahme des Leipziger Kommissionsbuchhandels kann und darf nur eine streng neutrale sein. Jede Parteinahme schließt die schwersten Bedenken in sich und würde die Bedeutung Leipzigs, wie ich sie verstehe, Herabdrücken. R. Streller. geblatt. ^ Geschäftliche Einrichtungen , ! und Veränderungen Verkanfsanträge. 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