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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.08.1900
- Strukturtyp
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- 1900-08-13
- Erscheinungsdatum
- 13.08.1900
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- Deutsch
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5980 Nichtamtlicher Teil. ^ 186, 13. August 1900. Nichtamtlicher Teil. Nus dem Bericht der Handelskammer ;u Düsseldorf über das Jahr 1899 Buchhandel. Stand das verflossene Jahr im allgemeinen unter dem Zeichen einer stetigen Fortentwickelung fast aller Zweige der Industrie und des Handels, so läßt sich das vom Buch handel und speziell vom Sortimentsbuchhandel nur in bedingter Weise zugeben. Zwar wurden dem Verlagsbuchhandel namentlich durch das neue Bürgerliche Gesetzbuch und die sich hieran an schließende umfangreiche Litteratnr zahlreiche Spekulalions objekte zugeführt und wohl auch von ihm ausgenutzt, aber dem Provinzial-Sortiment ist nicht der daraus erwartete Nutzen in vollem Maße zugefallen. Durch die Ausnahme stellung des Berliner Buchhandels, bezw. des Lokalrabattes und durch dessen mißbräuchliche Anwendung auf die Provinz dürfte die Hauptstadt den Löwenanteil eingeheimst haben. Auch das Eindringen kapitalistischer Verkehrsformen in den Buchhandel und das dadurch bedingte Anwachsen der Reise- und Kolportage geschäfte hat seinen schädigenden Einfluß auf das seßhafte Provinzial-Sortiment nicht verleugnet. Diesen Umständen und der Konkurrenz der Warenhäuser darf es wohl zu geschrieben werden, wenn auch das Weihnachtsgeschäft 1899 den Ansprüchen, zu denen die allgemeine günstige Kon junktur berechtigte, nicht vollauf entsprach. Aeußerst störend wirkte zur Weihnachtszeit die mangelhafte Leistungsfähigkeit der Post und Bahn. Wir entsinnen uns keines Jahres, in dem die Zahl der zu spät — häufig acht Tage über die übliche Frist — eingetroffeuen Pust- und Bahnsendungen so zahlreich gewesen wäre, als im verflossenen. Im Verlags- buchhaudcl herrschte nach wie vor eine bedeutende Ueber- prvduktion zum Teil recht minderwertiger litterarischcr Er zeugnisse, unter der, ebenso wie unter der Konkurrenz der ganz rapid anwachsenden Unterhaltungszeitschriften-Litteratur, die Absatzfähigkeit gediegener Werke entschieden litt. Papierhandel. Infolge der günstigen Konjunkturen der großen hiesigen Jndustrieen und der vielfachen neuen Unternehmungen am hiesigen Platze hat der Papierhandel und die damit ver wandten Zweige einen nicht unerheblichen Aufschwung er halten, wenn auch die Preise verhältnismäßig sehr niedrig und wenig nutzbringend geblieben sind. Entsprechend der größeren Nachfrage sind selbstredend viele neue Betriebe entstanden, die sich durch billiges Angebot ihre Absatzgebiete zu erschließen suchen. Leider ist es für den Papiermarkt nicht unwesentlich, daß eine größere Anzahl von Verwaltungen ihren Bedarf von auswärts zu beziehen verpflichtet ist, trotz dem die ansässigen Geschäfte wohl in der Lage sein würden, in Preisen und Qualitäten zu konkurrieren. Durch die fortwährende Steigerung der Betriebsunkosten wurden die Papierfabrikation, der Papierhandel, sowie die Papier ver brauchenden Betriebe in nicht geringe Mitleidenschaft ge zogen, und ein Ausgleich ist bei den in Aussicht genommenen Preiserhöhungen in nächster Zeit kaum zu erwarten. Durch die Erhöhung der Gewichtsgrenze für Briefe steht eine Besserung in der Nachfrage nach besseren und schwereren Papier-Qualitäten in Aussicht, wie überhaupt die Nachfrage nach besseren Qualitäten sich schon sehr bemerkbar macht. In Holzstoff-, bezw. Celluloscpapiercn, die einen großen Teil des Absatzes in dem einen berichtenden Geschäfte ausmacheu, mußte sehr niedrig angeboten werden, in Norddeutschland hatte man namentlich unter der schwedischen Konkurrenz zu leiden, die ein Geschäft fast unmöglich machte, dagegen war Süddeutschland ein besserer Markt. In echtem Pergament papier suchten belgische und französische Fabriken gegen die in Deutschland bestehende Konvention mit billigeren Preisen anzugehen, doch hielt die Kundschaft im allgemeinen am deutschen Fabrikat fest. Diese ausländische Konkurrenz bot Artikel franko Fracht und Zoll um ca. 15 Prozent billiger an, als die Konventivnspreise lauteten. Kunsthandel. Die außerordentlich günstigen Verhältnisse vieler In dustriezweige haben sich auch auf dem Kunstmarkte geltend gemacht. Es ist zwar nur ein annäherndes Bild von den Resul taten zu geben, doch ist immerhin der Verkauf in der Kunst halle ein Anhaltspunkt für den allgemeinen Absatz. Dieser stellte sich mit 113 000 Privatankäufen und 47 604 Erwerbungen des Knnstvereins für Rheinland und Westfalen auf insgesamt 160 604 gegen 125 386 ^ im Vor jahre 1897/98. Die Steigerung beruht nur auf den Privat ankäufen, die sich um 38197 günstiger stellen. Eine Aus stellung von Künstlerradierungen im Kunstgewerbe-Museum hatte ebenfalls einen befriedigenden Erfolg. Der private Kunsthandel scheint genügende Resultate zu erzielen bei reichlichem Angebot und mäßigen Ankaufspreisen Bedeutender gestaltet sich der Handel mit älteren Kunstwerken der letzten Jahrzehnte, die bei hohen Preisen gefragt sind. Der Kunsthandel mit Reproduktionen leidet unter starker Uebersetzung des Marktes sehr, weshalb die Verleger dieser Artikel jedem Bilderrahmenhändler ein Lager dieser Sachen übergeben und so das Aufblühen großer und wirklich leistungsfähiger Kunstsortimente erschweren. Doch kommen im Kunstsortimeut bei vorsichtiger Lagerergänzung wegen des hohen Rabattes der Verleger immer noch bessere Gewinne heraus als im Buch-Sortiment. Buch- und Steindrnckereien. Im verflossenen Jahre war der Geschäftsgang in den hiesigen Druckereien recht lebhaft. Die erhöhten Papierpreise, bedeutende Preissteigerung der Maschinen und sämtlicher Utensilien waren wohl in erster Linie der Anlaß, daß Um satz und Gewinn noch nicht im richtigen Verhältnis zu einander standen; anderseits mag dazu auch die Preisunter bietung eines Teiles der Konkurrenz bcigetragen haben. Der modernen Ausstattung der Drucksachen, die fort laufend Neuanschaffungen und somit erhebliche Ausgaben erfordert, steht ein Teil dcS Publikums noch immer ablehnend gegenüber. Indessen ist in dieser Hinsicht ein Fortschritt gegen die früheren Jahre festzustellen. Wie in den vorher gehenden, so machte sich auch im verflossenen Jahre der Mangel an jugendlichen Arbeitskräften zeitweise recht fühlbar. Die lithographischen Anstalten fanden lohnende Be schäftigung in der Anfertigung von Ansichtskarten und Plakaten, die zumeist von den Künstlern selbst direkt auf den Stein gezeichnet werden. Es ist in dieser Bethätignng der Künstlerschaft jedenfalls ein bedeutender Fortschritt in der Herstellung stilvoll ausgesührtcr Druckerzeugnisse zu erblicken. Für die Druckereien bedeutet die Thatsache, daß diese Plakate heute meistens nur in drei bis fünf Farben hergestellt werden, eine Vereinfachung des Betriebes und lohnendere Verkaufspreise
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