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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1900
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- Erscheinungsdatum
- 06.08.1900
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- Deutsch
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5826 Nichtamtlicher Teil. XS 180. 6. August 1900. der Schweizerische Buchhändlerverein 57 Unterschriften von Sortimentern und 31 von Verlegern beigebracht hat. — Herr Siegismund hat das Schlußwort. Herr Siegismund: Meine Herren, wir müssen zu einem Schluß kommen, und dieser Schluß ist eigentlich ge geben durch die Erklärung des Herrn Kollegen Müller, die er namens seiner Vorstandskollegen hier abgegeben hat. Ich stelle den Antrag: Die heutige Delegiertenversammlung wolle beschließen, daß der Verbandsvorstand seine Thätigkeit in der Rabatt frage einstellt, das erworbene Material dem Börsenvereins- vorstande iibergiebt, und den Börsenvereinsvorstand angeht, diejenigen Schritte zu ergreifen, die nötig sind, um die Börsenvereinssatzungen voll und ganz zur Durchführung zu bringen. Meine Herren, ich glaube, daß wir uns nur beglück wünschen können, wenn wir heute Abend mit diesem Be schlüsse auseinander gehen. Thatsächlich stehen auch wir Berliner auf dem Standpunkt, daß der Verbandsvorstand nicht diejenige Organisation sein kann, die diese Frage zur endgiltigen Erledigung bringen kann. Diese endgiltige Er ledigung liegt einzig und allein im Börsenvereinsvorstand. Der Börsenvereinsvorstand ist unsere Behörde, der Börsen vereinsvorstand hat die bestehenden Satzungen aufrecht zu erhalten und zur Durchführung zu bringen. Ich glaube, damit kann der Verbaudsvorstaud in dieser wichtigen Frage seine Thätigkeit beschließen. Es ist ihm, darüber müssen wir uns auch klar sein, in hohem Grade zu danken, daß er die Frage aufgerollt und in Bewegung erhalten hat, und wir werden wohl auch heute Abend damit zu eiuem für den ge samten Buchhandel günstigen Resultat gekommen sein. Ich stelle also den erwähnten Antrag, die Delegiertenversamm lung wolle beschließen, daß der Verbandsvorstand in der Rabattfrage seine Thätigkeit einstellt, und das gesamte Mate rial dem Börsenvereinsvorstand übergiebt. Der Börsen vereinsvorstand hat ja durch den Mund des Kollegen Müller erklärt, daß er gewillt ist, diese Frage weiter zu verfolgen; die Delegiertenversammlung setzt demnach in den Börsen vereinsvorstand das Vertrauen, daß er die Sache zu einem Abschluß bringen wird. Herr Bar deck: Ich würde mich diesem Antrag nur dann zuneigen, wenn vorher ausgesprochen würde, daß in Ausführung dieses Antrags das Ziel vorschweben soll, durch gauz Deutschland den Bücherrabatt von 5 Prozent zur An erkennung zu bringen. Wenn das nicht geschieht, so weiß ich nicht, warum wir unsere Thätigkeit einstellen sollen. Wir können ja Hand in Hand miteinander arbeiten, der Börsen vereinsvorstand und der Verbandsvorstand, und brauchen keine Thätigkeit einzustellen. Daß zufällig der Börsenvereins vorstand denselben Weg gegangen ist, das braucht uns nicht zu veranlassen, nun miteinander Halt zu machen. Herr Müller: Ich möchte die Erklärung abgeben, daß wir drei Vorstandsmitglieder selbstverständlich nicht in der Lage sind, hierüber eine definitive Antwort zu geben. Ich kann nur wiederholen, was ich schon früher gesagt habe, daß der Vorstand ganz naturgemäß jetzt Schritt für Schritt seinen Weg weiter gehen wird. Wenn Herr Engelhorn da wäre, so würde er wohl auch mitteilen, was er plaut. Ich begehe keine Indiskretion, wenn ich sage: Herr Engelhorn hat ganz bestimmte Wünsche heute ausgesprochen. Es macht uns keine Freude, im Vorstande zu sitzen, wenn nicht diese unbestimm ten Erklärungen endlich aus der Welt kommen, mit denen viele glauben können, ihrer Pflicht schon nachzukommen, wenn sie den Rabatt um ein paar Prozent verkürzen. Deshalb habe ich bedauert, daß wir in unserer Aktion gestört worden sind. Haben Sie Vertrauen, diese Schritte werden gethan, und je eher Sie Ihre Aktion einstellen, um so eher können wir Vorgehen. Es ist dies dann nur eine Erfüllung Ihrer Wünsche, wenn von der Stelle aus, die dazu berufen ist durch Ihr Vertrauen, wie Herr Brockhaus das ausgeführt hat, aber ich glaube mit mehr Erfolg, vorgegangen wird. Herr Pape: Darf ich fragen, ob der Börsenvereinsvor stand übermorgen eine Erklärung dieser Art abgeben wird? Herr Müller: Im Geschäftsbericht finden Sie, wenn auch in knapper Form, dies alles schon ausgesprochen. Herr Pape: Dann können wir durch Genehmigung dieses Berichtes vielleicht unsere Zustimmung geben. Vorsitzender: Es kann uns nur angenehm sein, wenn der Börsenvereinsvvrstand die Sache in die Hand nimmt, und in dem Sinne vollbringt, wie wir sie angefangen haben. Es liegt also der Antrag des Herrn Siegismund vor, der weiter geht als der des Herrn Barbeck, ich lasse daher zunächst über diesen Antrag abstimmen. Herr Jünger: Ich meine, wir können über diesen An trag erst übermorgen abstimmen, wenn der Gesamtvorstand seine Erklärung abgegeben hat. Vorsitzender: Dem Bedenken des Herrn Vorredners kann entsprochen werden, wenn wir in den Antrag einen Zusatz aufnehmen, etwa der Art, daß wir dem Börsen vereinsvorstand die Sache überweisen: »Sofern der Börsen vereinsvorstand bereit ist, sie zu übernehmen.« Eine bestimmte Erklärung von seiten des Börsenvereins kann jetzt nicht ab gegeben werden. Kommt später die Erklärung, daß er in die Sache cintreten will, so geben wir sie ab; wenn nicht, so nehmen wir sie wieder auf. (Zustimmung.) Herr Jünger: Nachdem der Verbandsvorstand vier Jahre in der Sache gearbeitet hat, sind wir heute zusammen gekommen, haben uns ausgesprochen, und nun soll durch eine einfache Erklärung von zwei Mitgliedern des Börsenvereins vorstandes das alles durch eine Abstimmung zu Nichte ge macht werden? Vorsitzender: Die Arbeit, um die es sich handelt, ist keine vierjährige, sondern eine halbjährige; und wenn die Delegiertenversammlung wünscht, daß, um den Frieden im Buchhandel aufrecht zu erhalten, diese Sache dem Börsen vereinsvorstand überwiesen wird, so sind wir, der Verbands vorstand, die ersten, die dem zustimmen. Wir fühlen uns in keiner Weise verletzt, wie wir auch nicht verletzt sind durch alles das, was von seiten der beiden Mitglieder des Börsenvereinsvorstandes hier zu Tage getreten ist. Ich habe schoir zu Anfang der Verhandlungen gesagt, wie wir dazu gekommen sind, an die Sachen heranzutreten, und daß es keinerlei oppositionelle Neigungen gegen den Börsenvereins vorstand gewesen sind, obwohl mir von einem Mitgliede des Börsenvereinsvorstandes allerdings direkt der Vorwurf ge macht worden ist, wir wären eine Nebenregierung; ich will den Namen des Herrn nicht nennen, es ist mir aber das direkt vorgeworfen worden. Herr Francke-Bern*): Durch den Beschluß, der uns jetzt von Herril Siegismund empfohlen wird, könnte es den An schein gewinnen, als ob wir unseren Verbandsvorstand im Stich ließen. Ich möchte daher als Amendement vorschlagen, etwa die Worte einzufügen: »unter bestem Dank für die bisher von dem Verbandsvorstand geleistete Arbeit und unter dem Ausdruck des Vertrauens zu unserem Vorstande«. Vorsitzender: Ich glaube kaum, daß das nötig ist, das Protokoll über die Verhandlungen wird ja gedruckt. Ich möchte Sie bitten, den Antrag Siegismund pure anzu nehmen. Abstimmung: Der Antrag wird mit großer Mehrheit angenommen. *) In den Mitteilungen des Verbandes der Kreis- und Orts- vcreine Nr. 19 ist hier irrtümlich -Herr Schmidt- als Redner- genannt.
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