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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1900
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.08.1900
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- Deutsch
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182, 8. August 1900. Nichtamtlicher Teil. 5871 Juli»» Springer in Berlin. 5879 Oolm, über dis 8ta,g,t8ivi88go8ebLktIiobs VorbllduLA rnin böbsrsn VsrwLltuuAsdioiuck. OL. 1 ^ 20 -H. Friedrich Vieweg ä- Sohn in Brannschweig. 5883 Oobnbslw, Obsmis dsr Tivsi88ieörpsr, 6sb. 7 ./t Kslm, OsvinnnnA und Ousutinr, tudsrleslbLvillsnkrsisr IHnIiiiiiled (Lisruiluii). 40 cj. 5884 Rumpe, wie das Volk denkt. 1 ^ 50 5885 Nichtamtlicher Teil ^ NlberL Bonnier in Stockholm. (Frei nach «Lvonelr ljolrdandsle-l'iiioillA.- — Vergl. die Todesnach richt in Nr. 180 des Börsenbl.) Am 26. Juli d. I. entschlief iu einem Alter von beinahe achtzig Jahren der Nestor des schwedischen Buchhandels, der Buchdrucker und Verlagsbuchhändlcr Albert Bonnier, der älteste Chef des von ihm begründeten großen Verlagsgeschäfts, das seinen Namen trägt. Die Todesursachen waren Herz krankheit und Magenkrebs. In Kopenhagen am 21. Oktober 1820 als Jüngster einer großen Kinderschar geboren, kam er schon im Sep tember 1835, also noch nicht fünfzehn Jahre alt, nach Stockholm als Mitarbeiter zu seinem vicrzehneinhalb Jahre älteren Bruder Adolf Bonnier in dessen Verlags- und Sorti mentsbuchhandlung. Treu und eifrig stand er diesem während einer langen Reihe von Jahren — die nur von einem kurzen Aufenthalt im Auslande unterbrochen wurde — bis in die Mitte der sechziger Jahre bei. Aber neben dieser Thätigkeit fing Albert Bonnier sehr bald — anfangs natürlich in kleinem Maße — mit dem Verlegen von Büchern auf eigene Rechnung an. Sein erster Verlagsartikel mit dem Titel: »Bevis att Napoleon aldrig existerat! Stört erratum, öfoersättning frän franskan«, eine besonders gute Parodie auf die Methode von D. F. Strauß, biblische Thatsachen auf das Gebiet der Mythe zu überführen, erschien im Herbst 1837 und erlebte iu Kürze zwei Auflagen — ein gutes Omen. Kurz darauf folgten noch einige andere kleine Bücher. Zwei Jahre später begab er sich auf Wanderungen, deren Zweck war, sich in seinem Fache weiter auszubilden und Einsicht in die Leitung von Buchhandlungsgeschäften an ver schiedenen Orten des Auslandes zu gewinnen. Wie es selbst verständlich ist, begab er sich zuerst, und zwar im Frühling 1840, nach Leipzig, dem Centrum des Buchhandels, wo er sich kurze Zeit bei der wohlbekannten Firma K. F. Koehler aufhielt, und nahm dann eine Stelle als Volontär bei Peter Rohrmann in Wien an, bei dem er ziemlich ein Jahr, bis Frühling 1841, blieb. Um diese Zeit etablierte sich in Budapest der Buchhändler Earl Geibel, bei dem Albert Bonnier eine Stellung bekam. Hier blieb er bis Neujahr 1842, als sein Bruder Adolf ihn nach Hause rief, weil der jüngere Bruder, David Felix Bonnier, der inzwischen dem Geschäfte von Adolf Bonnier beigestanden hatte, jetzt nach Gothenburg gehen sollte, um der dortigen Abteilung des Geschäftes vorzustehen. Albert Bonnier trat also wieder ins Geschäft seines Binders als Gehilfe ein, fuhr jedoch nebenbei mit seiner sich immer erweiternden Wirksamkeit als Verleger fort, bis zum Ende d. I. 1857 unter der Firma »Förlags- byrän«, später aber unter eigenem Namen. Im Jahre 1856 kaufte er vom Besitzer die 1820 begründete Hörberg'sche Buchdruckerei in Stockholm. Im Herbst 1865 wurden sowohl die Druckerei, die unter der Firma Albert Bonnier weitcrgeführt wurde, als auch das kräftig Heranwachsende Vcrlagsgeschäft in ein von Bonnier gekauftes Grundstück, 17 Alandsgatan, verlegt, woselbst die Geschäftsräume durch Umbau mehrmals vergrößert worden sind. Im Herbst 1886 nahm er seinen Sohn, Karl Otto Bonnier, der nach einem Aufenthalte im Auslande bereits seinem Vater im Geschäft beigestanden hatte, als Teilhaber auf. Unermüdlicher Fleiß und Schnelligkeit bei der Arbeit, eine solide Ausbildung und ein klarer, offener Blick für den Geschmack und die Forderungen der Zeit, das sind offenbar die wichtigsten Ursachen der großartigen Erfolge gewesen, deren sich Albert Bonnier während seiner dreiundsechzig- jährigen Thätigkeit als Buchhändler erfreuen konnte. Hierzu dürfte auch nicht am wenigsten die persönliche Freundschaft, die er stets mit den Kollegen und den Litteraturgrößen ge pflegt hat, beigetragen haben. Die Namen der meisten her vorragenden Autoren Schwedens aus den letzten sechzig Jahren kommen in seinem Verlagsverzeichnis, das mehr als dreitausend Nummern umfaßt, vor. Doch nicht nur die anerkannten Kräfte seines Landes haben ihn zu ihrem Verleger erkoren, sondern auch — und vielleicht in erster Linie — haben ihn die jüngeren, die sich erst einen Namen in der Litteratnr erringen wollten, gesucht und in ihm stets einen Verleger gefunden, der die Produkte ihrer Kunst frei und ohne falsche Rücksichten zur Kenntnis des Publikums brachte. Auch erkundigte er sich immer genan über die ausländische Litteratur und suchte für seinen Verlag zu jeder Zeit die hervorragendesten und bei dem Publikum beliebten Verfasser des Auslandes heranzuziehen. Albert Bonnier hat sich ferner nicht allein damit begnügt, Arbeiten, die ihm von den Verfassern angeboten worden sind, zu verlegen. Dann hätte er nicht die Bezeichnung eines thätigen Ver legers verdient, denn da» richtige Kennzeichen eines solchen ist, daß er Verlagsunternehmungen ersinnt, die dem Geschmack des Publikums gefallen dürften, und daß er dazu auch noch den rechten Zeitpunkt und den rechten Mann für ein solches Unternehmen wählt. Diese Fähigkeit hat Albert Bonnier in einem hohen Grade besessen, und zahlreich sind seine Unternehmungen, bei denen Verfasser und Bearbeiter von ihm beauftragt worden sind, und bei denen er recht oft die Seele und der eigentliche Redakteur gewesen ist. Wir er wähnen nur den Kalender »Svea«, der dieses Jahr in seinem siebenundfünfzigsten Jahrgang erscheint, den Adels kalender, den Handelskalender, Hofbergs biographisches Lexikon, die zahlreichen Reisehandbücher u. s. w. Aber nicht nur für sein eigenes Geschäft hat er mit Interesse gearbeitet, auch dem schwedischen Gesamtbuchhandei opferte er Zeit und Mühe. An allen schwedischen und auch skandinavischen Buchhändler-Zusammenkünften hat er teilgenommen und sich mit Eifer an den verschiedenen Verhandlungen über buchhändlerische Tagesfragen beteiligt und sie durch Erfahrungen aus seiner langen Praxis beleuchtet. Während der Jahre 1877 bis 1887 war er Vorsitzender des Schwedischen Verleger-Vereins, dessen Geschäfte er in dieser Zeit mit regem Eifer leitete, wie er überhaupt während der ganzen Zeit, in der er dem Verein au gehörte, stets mit Hingabe an den verschiedenen Arbeiten teilgenommen hat. So ist er Vorsitzender des Katalog- Komitees des Vereins gewesen und hat sich an den ver schiedenen Ausschüssen beteiligt, die von dem Vereine gewählt waren, um die Vereinsgesetze zu revidieren und um über eine littcrarische Gesetzgebung und die Zollbehandlung der 787'
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