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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.03.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-03-06
- Erscheinungsdatum
- 06.03.1900
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- Deutsch
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1832 Nichtamtlicher Teil. 54, 6. März 1900. nicht angehören, zur Einhaltung der Rabattbestimmungen angehalten werden können, nötigenfalls auf gerichtlichem Wege. Es wird also nicht nur das Provinzial-Sortiment inner halb seines Bezirks in seinem Maximal-Sconto geschützt, son dern auch in gleicher Weise das Sortiment in Berlin und Leipzig. Die Versammlung sah in der Annahme dieses Antrags eine so wohlgelungene Verschmelzung der allseitigen Inter essen, daß sie mit ihm die Harmonie im Buchhandel wesent lich zu fördern sich vollkommen bewußt war. Ein äußerer Ausdruck dieses Zustandes dürfte der nach den auf der Versammlung gemachten Erfahrungen höchst wahrscheinliche Anschluß Berlins an den Verband der Kreis- und Ortsvereine sein. Ein ausführlicher Bericht über die Verhandlungen wird in der nächsten Nummer der »Mitteilungen« veröffentlicht werden. Dieser wird auch darüber Aufklärung schaffen, warum die Versammlung der Ansicht war, daß ein wirklicher Schutz des Ladenpreises nur seitens der einzelnen Verlags handlungen bezw. von der Gesamtheit des Verlages geboten werden könne. Ter Borstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel. Julius Zwißler. Benno Goeritz. Hellmuth Wollermann. Die Illustration. Borträge im Deutschen Buchgewerbeverein zu Leipzig. (Vgl. Börsenblatt Nr. 23, 31, 33, 43, 47.) VI. Im sechsten und letzten Vortrage ergriff Herr vr. Kautzsch zu nächst das Wort zu einer Erklärung »in eigener Sache- und be tonte, daß er von verschiedenen Seiten, so auch von der Presse, miß verstanden worden sei. Wenn er ein Zurückweichen des Zeichen stils (der Strichzeichnung) vor dem Tonbild bedaure, so geschehe dies vornehmlich im Sinne der Illustration, jedoch nicht im Sinne dcS Holzschnittes, der sich sehr wohl malerischen Aufgaben widmen könne, aber genötigt werden müsse, sich andere Aufgaben zu suchen. Eine Hauptaufgabe für ihn liege in der Wiedergabe der Gemälde, einem Gebiete, auf dem er heute seine größten Erfolge erziele. Danach besprach der Redner die Unterschiede zwischen sach licher und künstlerischer Illustration mit besonderer Rücksicht auf die illustrierte Wochenschrift. Da bei dem Inhalt dieser Zeit schriften die Tagesereignisse im Vordergründe des Interesses ständen und es hierbei vorwiegend auf die Wahrheit der Darstellungen ankomme, so würde daS photographische Momentbild hier die weiteste Anwendung finden. Anderseits könne diese Illustration aber auch mehr von der künstlerischen Seite aufgefaßt werden und sich der feineren künstlerischen Seite des Holzschnitts bedienen, während bei dem zuerst erwähnten Charakter das mechanische Re produktionsverfahren vorwiegen werde. Die Wochenschrift leite uns hinüber zu der sachlichen, folgerichtlichen Treue, und deshalb bedienten sich heute die Galerie-Beamten und die Kunstwissenschaft im allgemeinen mit Vorliebe der Photographie und der ihr ver wandten druckfähigen Autotypie. Lichtdruck und Kupferdruck kämen zwar ebenfalls in Betracht, ermöglichten jedoch nicht in gleicher Weise wie die Autotypie die bequeme Uebersetzung eines Tonbildes und dessen Wiedergabe in Gemeinschaft mit dem Typendruck. Da bei sei nicht zu verkennen, daß auch in der Autotypie sich Schwierig keiten ergäben in der bildlichen Wiedergabe, die aus der Zerlegung der Töne in schwarze und weiße Punkte entstehen. Deshalb würden Darstellungen mit möglichst breiten Tonwerten sich für diese Tech nik besser eignen als solche, wo mehr die Linien vorwalten, wie z. B. in Architekturbildern. Besonders gut werde sie sich eignen zur Wiedergabe von Geweben rc., wo das Stoffliche gut zum Ausdruck gebracht werden könne. Am ungünstigsten erscheine ihre Verwendung als Jllustrationsmittel bei den Naturwissenschaften, wo stets das Charakteristische vor das Malerische gestellt werde; daher müsse bei diesen die Umzeichnung eintreten oder ein anderes Verfahren zur Anwendung gelangen. Ein einfaches Illustrations- Verfahren, das scharfe Zeichnung zugleich mit Tonreichtum verbinde, fehle uns noch. Der Dreifarbendruck genüge noch immer nicht für die Wiedergabe der Fülle von Tonwerten. Im Hinblick auf die photomechanischen Reproduktionsarten erklärte der Vortragende, daß große und kleine Anstalten auf diesem Gebiete der Meinung seien, heute alles bewältigen zu können, und deshalb möchte er eine Forderung prinzipieller Art stellen, nämlich die, daß die hier in Frage kommenden Anstalten soviel Selbstentsagung besitzen sollten, um Aufgaben, die mit den Mitteln ihrer Technik nicht zu lösen seien, von sich zu weisen. Es müsse deshalb nicht bloß das Publikum darüber aufgeklärt, sondern auch der einzelne Verleger dazu erzogen werden, sich des ent sprechenden Verfahren? zu bedienen und der Verschiedenheiten der Reproduktionsverfahren sich bewußt zu werden. So entstehe weiter die Frage, ob bei der Wahl der Illustration die Genauigkeit und Treue maßgebend sei, oder ob dekorative Forderungen aufträten. Hierbei käme jedoch als Ausgleichsmittel zwischen Typendruck und Illustration auch die Farbe in Betracht, wie z. B. die Kunst zeitschriften -Kunst und Kunsthandwerk- und -Vsr saoruw- dar- thäten; selbstredend werde dabei stets ein künstlerisches Feingefühl, auch bei Anwendung der sachlichen Illustration, vorausgesetzt. Redner kehrte nun zu dem Ausgangspunkte seiner Betrach tungen zurück. Er betonte, daß der Zuhörer in seinen Ausführungen wenig Praxis gefunden und daher wenig Positives gelernt haben möge; seine Darlegungen müßten auch mehr als persönliche Anschauungen und Anregungen aufgefaßt werden. Man werde hierbei jedoch den Eindruck empfangen haben, daß die Kunst aus sich selbst herauswachsen müsse und Außenstehende wenig dazu beitragen könnten. Daß trotzdem noch ein großes Arbeitsfeld für alle übrig bleibe, unterliege keinem Zweifel; vor allem sollten wir unterscheiden lernen zwischen Scheinkunst und wirklicher Kunst. Dabei sollten wir unerbittlich streng gegen uns selbst sein und uns von dem in Leipzig besonders stark ausgebildeten Lokal patriotismus nicht beherrschen lassen, der an sich ganz schön sein möge, aber der Kunst nichts nütze. Mehr als anderswo überwiegc in Leipzig eine Scheinkunst, die mit den Elementen anderer zu wirtschaften trachte. ES wäre hohe Zeit, diese Scheinkunst abzu- thun und zu prüfen, was gut und echt und was falsch sei; und sich zu vertiefen in das Beste von dem, was nicht allein daS In land, sondern auch das Ausland geschaffen habe. Aber auch da mit fei noch nicht alles gethan; es sei unerläßlich, für jede Auf gabe ein selbständiges künstlerisches Feingefühl zu entwickeln, selbst für die schlichteste Aufgabe; denn auch die Schlichtheit sei besser als verborgener Prunk. Der Reder schloß mit dem Wunsche, daß die Entwickelung dieses künstlerischen Gefühls für die Illustration im Hinblick auf die Werke der alten Meister immer mehr erschlossen und lebendig werden möchte. Ernst Kiesling. ^ Kleine Mitteilungen. Post. — Deutsche Postämter sollen, wie man der -Pol. Korr.- aus Konstantinopel meldet, demnächst in Smyrna, Beirut und Jerusalem errichtet werden. Die Absicht der deutschen Postver waltung, auch in Salonichi ein Filial-Postamt zu eröffnen, ist fallen gelassen worden. Postcheckordnung. — Die von der Budget-Kommission des Reichstags für die Vorberatung der Postchsckordnung gewählte Unterkommission hat Beschlüsse gefaßt, die in der Hauptsache darauf Hinzielen, die Poftcheck-Einrichtung zu einem bequemen Mittel des Zahlungsausgleichs, nicht aber zu einer Postsparkasse zu machen. Im einzelnen ist zu bemerken: Die Einlagen werden der Postverwaltung durch die Reichsbank gewöhnlich mit 3 Prozent unter Reichsbankdiskont, mindestens aber mit 14/, und höchstens mit 3 Prozent Zinsen vergütet. Für Checkkontoinhaber, deren Checkkonto verkehr jährlich mehr als 500 Buchungen erheischt, wird der Reichs kanzler ermächtigt, auf dem Wege der Verordnung eine dem Maße des Checkverkehrs entsprechende Erhöhung der Stammeinlage vorzu schreiben. Danach würde also ein Checkkontoinhaber, der jährlich mehr als 500 Buchungen beansprucht, anstatt 100 vielleicht 200 oder noch mehr Mark Stammeinlage zu leisten haben. Um den Verkehr zu erleichtern, sind die Zahlkarten ausgeschlossen und die Unterfcheidungen zwischen Kassencheck und Namenchek fallen gelassen worden, so daß jetzt nur noch ein Checkformular in Frage kommt. Das Postcheckwesen soll nicht auf dem Wege der Verordnung, sondern auf dem Wege der Gesetzgebung eingeführt werden. Protestbewegung gegen die -Usi Heinze-. — In Berlin fand am 4. d. M. im Saale des Berliner Handwerker vereins eine öffentliche Versammlung gegen die -lsr Heinze- in ihren Bestimmungen über Litteratur, Kunst und Theater statt. Dem Leipziger Tageblatt wird darüber folgendes geschrieben: Etwa 1500 Personen waren anwesend, darunter Professor Mommsen, Reinhold Begas, mehrere Abgeordnete, zahlreiche Schriftsteller und Künstler. Die Versammlung wurde vom Abgeordneten Schräder eröffnet, der den Zweck der Versammlung darlegte, auf die Gefahren der geplanten Gesetzesbestimmungen hinwies, und besonders dagegen i Einspruch erhob, daß die Kunst und die Litteratur der Kontrolle von
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