Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.03.1900

54. 6. März 1900. Nichtamtlicher Teil. 1831 Nichtamtlicher Teil Der Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel. Außerordentliche Delegierten - Versammlung der Kreis- und OrtS-Vercine im Deutschen Buchhandel. An der außerordentlichen Delegiertenversamm lung zu Braunschwcig am 25. Februar 1900 nahinen folgende Vereinsvertreter teil: für den Badisch-Pfälzischen Buchhändlerverband: Herr G, Pillmeyer, i/Fa. Braunsche Hofüuch- hdlg., Karlsruhe. „ „ Bayerischen Buchhändlerverein: Herr Rudolf Merkel, Erlangen. „ „ Buchhändlcrverband Hannover-Braunschweig: Herr Emil Kallmeyer. i/Fa. Ramdohr'sche Buch- hdlg., Braunschweig. Herr Hans Schulze, i/Fa. Theodor Schulze's Buchhandlung, Hannover. Herr Th. Fuendeling, i/Fa. Schmidt L Suckert, Hameln. „ „ Kreisverein Mecklenburgischer Buchhändler: Herr G. Nusscr, i/Fa. Stillersche Hof- und Universitätsbuchhdlg., Rostock. „ „ Mitteldeutschen Buchhändlerverband: Herr Heinrich Roemer, Wiesbaden. „ „ Buchhändlerverband Kreis Norden: Herr Hermann Seippel, Hamburg. Herr O. von Halem, i/F. G. A. von Halem, Bremen. Herr Richard Quitzow, Lübeck. „ „ Kreisverein Ost- und Wcstpreußischer Buchhändler: Herr Emil Wiebe, Lyck. „ „ Posener Provinzial - Vuchhändlerverband : Herr Joseph Jvlowicz, Posen. „ „ Kreisverein der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler: Herr Heinrich Schoeningh, Münster. „ „ Bnchhändlervcrband für das Königreich Sachsen: Herr Georg Schmidt, i/Fa. Conrad Weiskes Buchhdlg., Dresden. Herr Paul Hoffmann, i/Fa. Johann Hosfmann, Riesa. „ „ Sächsisch-Thüringischen Buchhändlerverband: Herr Max Kretschmann i/Fa. Creutz'sche Buch hdlg., Magdeburg. „ „ Provinzialverein der Schlesischen Buchhändler: Herr Arthur Jünger i/Fa. Preuß L Jünger, Breslau. „ „ Württembergischen Buchhändlerverein: Herr Ernst Mohrmann, Stuttgart. „ „ Verein der Dresdener Buchhändler: Herr Rudolf Heinze i/Fa. G. A. Kaufmann's Buchdlg., Dresden. Herr Hugo Colditz i/Fa. Arnvldische Buchhdlg., Dresden. „ „ Lokalverein der Buchhändler zu Frankfurt a. M.: Herr Adolf Detloff, Frankfurt a. M. „ „ Hamburg-Altonaer Buchhändlerverein: Herr Justus Pape i/Fa. Herold'sche Buchhdlg., Hamburg. „ „ Wiesbadener Buchhändlerverein: Herr Emil Behrend, Wiesbaden. Es fehlten somit von den Kreisvereinen: der Branden- burg-Pommersche, der Elsaß-Lothringische, der Schweizerische und der Oesterreich-Ungarische Buchhändlerverein, von den anerkannten Ortsvereinen aber nur der Münchener und der Würzburger Lokalverein. Letztere beide können wohl als durch den Bayerischen Buchhändlerverein mitvertreten gelten; während die Vertreter der drei erstgenannten Kreisvereine im letzten Augen blicke durch Krankheit an ihrem Erscheinen behindert wurden, blieb der Oesterreichisch-Ungarische Verein ynvertreten, da die rechtlichen Zustände dort wie in der Schweiz nicht die Zu- hülfenahme desjenigen Gesetzes gestatten, dessen Anwendung vom Verbandsvorstande im weiteren Verfolge der Lübecker Verhand lungen in dessen Rundschreiben vom 30. Oktober 1899 als sicherer Schutz des Ladenpeises vorgeschlagen worden war. Sämtliche nicht vertretenen Vereine erklärten indessen schriftlich, daß sie im Prinzip mit dem Vorgehen des Ver bandsvorstandes durchaus einverstanden seien und nur wünschen könnten, daß es mit Erfolg gekrönt werde. Seitens der Verlegerkammer nahmen an der Versamm lung die Herren Konsul Bielefeld-Karlsruhe und Ferdinand Springer-Berlin teil, sowie als Gäste die Herren Karl Siegis- mund-Berlin, M. L. Matthies (Oehmigkes Buchhandlungs- Berlin, Johs. Faßbender-Elberfeld und Johs. Neumeyer- Braunschweig. Bei der Beratung über den Kunden rabatt erklärten die Herren Konsul Bielefeld und Ferdinand Springer sowohl zu Beginn wie auch im Verlauf der Verhandlungen, daß die Stellung des deutschen Verlagsbuchhandels, besonders des wissenschaftlichen, zu der Bewegung am besten dadurch ge kennzeichnet werde, daß zum Ausdruck gebracht werde, dieser wünsche nichts sehnlicher, als die Erstarkung und Kräf tigung eines soliden Sortiments, und er sei gerne bereit, alle gangbaren Wege mitzuwandeln, um dieses Ziel zu erreichen. Nach langer und sehr eingehender Debatte wurde ein stimmig beschlossen, an die einzelnen Herren Verleger, eventuell auch an die Verlegerkammer und durch diese an die ein zelnen Verlegervereine die Bitte zu richten, in Geniäßheit der Vorschläge des Verbandsvorstandes vom 30. Oktober 1899 an sämtliche Sortimenter, mit welchen sie in Verbindung ständen, einen Verpflichtungsschein zur Unterschrift zu senden, daß von einem noch näher zu be stimmenden Termine ab der Ladenpreis für das Sorti ment und seine Unterabnehmer als die Grundlage des Geschäftsverkehrs mit dem Publikum zu betrachten sei, mit der Einschränkung, daß bei Barverkäufen und regel mäßigen größeren Bezügen in Rechnung (ausgenommen Journale) ein Sconto von 5 Prozent gestattet sei, der in den beiden Städten Berlin und Leipzig für ihre Ortsbezirke gemäß den vom Börsenvereins-Vorstand für den lokalen Verkehr genehmigten Satzungen die Höhe von 10 Prozent erreichen dürfe. Es wurde der bestimmten Zuversicht Ausdruck verliehen, daß dieser maßvolle und den Wünschen Berlins und und Leipzigs entgegenkommende Antrag die Billigung und Unterstützung des gesamten deutschen Verlags buchhandels finden werde, zumal seitens der beiden Herren Vertreter der Verlegerkammer gleichmäßig betont wurde, daß dem Verlage an dem Fortbestände eines soliden Sor timents gelegen sei. — Aendert dieser Beschluß auch an den bestehenden Verhältnissen auf den ersten Blick scheinbar nicht viel, so bietet er doch den großen Vorteil, daß auf Grund des Verpflichtungsscheins, dessen Vollziehung seitens des Sor timenters die ooväitio sivo gvÄ von für den Fortbestand bezw. den Beginn jedes geschäftlichen Verkehrs mit dem Verleger ist, auch solche Sortimentshandlungen, die dem Börsenverein 245»