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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.08.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.08.1900
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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178, 3. August 1900. Nichtamtlicher Teil. 5757 stehen, und Sie können dann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. - Meine Herren, wenn meine Ansicht eine richtige ist, daß durch die Erhöhung der Auflage das Börsenblatt von den größeren Verlegern mehr benutzt werden wird als bisher, so würde sich die Sache so stellen, daß, wenn nur ein Viertel bogen täglich mehr an Inseraten eingeht, sich eine Mehrein nahme von 7000 ergeben würde. Ein Viertelbogen täg lich würde ungefähr 15 000 einbringen, die Unkosten be tragen ungefähr 8000 bleibt also ein Ueberschuß von 7000 Der Börsenblatt-Ausschuß hat auch noch angeführt, daß die Papierfabriken ihre Forderungen erhöht hätten. Nun möchte ich vorläufig sagen: das ist doch nicht der Fall. Während der Börsenblatt-Ausschuß diese Erhöhung schon als Thatsache hinstellt, erlaube ich mir zu bemerken, daß nach den Veröffentlichungen in unserem Organ über die Dividenden, die die Papierfabriken gegeben haben, der Börsenvereins-Vorstand vorerst nach meiner Meinung verpflichtet ist, einem solchen Andrängen der Papierfabriken Widerstand zu leisten. Das kann er thun und muß er thun im Interesse des Verlags buchhandels. Wenn der Börsenvereins-Vorstand die 7>/z Pro zent mehr bewilligt, so müssen wir anderen natürlich folgen; denn der Börsenvereins-Vorstand ist ein großer Abnehmer für Papier. Also, meine Herren, ich möchte Ihnen den Antrag, den wir gestellt haben, zur Annahme empfehlen, und zwar zur Annahme dahin, daß der Vereins-Beitrag von 6 ^ auf 20 erhöht, und das Börsenblatt dann den Mitgliedern gratis geliefert werde, und zwar in einem Exemplar. Herr Heinze-Dresden: Meine sehr geehrten Herren! Ich muß mich mit aller Entschiedenheit gegen diesen Antrag des Berliner Vereins aussprechen. Das Gutachten des Ausschusses für das Börsenblatt, das unter dem 5. Mai ab gedruckt worden ist, wird vielen von Ihnen, die sich mit der Frage noch nicht so genau beschäftigt haben, wohl die Augen geöffnet haben; insbesondere darüber, daß die pekuniäre Seite der Angelegenheit eine sehr schwerwiegende ist. Es handelt sich für mich aber nicht nur darum, daß wir vielleicht einen Verlust von rund 6000 ^ im Jahre haben würden, sondern es handelt sich für mich darum, daß ich fürchten muß und, ich glaube, mit Recht fürchten muß, daß von den 600 Mit gliedern des Börsenvereins, welche das Börsenblatt nicht halten, viele dem Börsenverein überhaupt untreu werden würden, wenn sie gezwungen sein sollten, das Börsenblatt mit zu bezahlen. Aus der Thatsache, daß eben 600 Mitglieder das Börsenblatt nicht halten, obwohl sie es zu erniedrigtem Preise beziehen könnten, geht doch hervor, daß diese Herren nicht das Interesse am Börsenblatt haben, welches allerdings wohl für das Organ des Börsenvereins als solches verlangt werden könnte, nicht aber mit Recht verlangt werden kann von einem Blatt, welches im wesentlichen mit Inseraten gefüllt ist, die für sehr viele Kollegen, insbesondere viele Verleger, gar kein Interesse haben. Noch bedenklicher aber als dieser Antrag scheint mir der einer Erhöhung des Jahres beitrages, bloß zu den: Zwecke, um das Börsenblatt in die Hände dieser 600 Börsenvereins-Mitglieder zu spielen. Meine Herren, ich warne Sie davor und würde es für sehr be denklich halten, denn ich bin überzeugt, daß viele von den Börsenvereins-Mitgliedern einfach ihren Austritt aus dem Börsenverein erklären würden, wenn sie gezwungen würden, statt 6 ^ 16 ^ zu bezahlen, und dafür auch noch einen großen Stoß von für sie ost wertloser Makulatur zugeschickt bekämen. (Heiterkeit. Oho!) Herr Prager: Meine Herren, gestatten Sie, daß ich etwas hinzufüge, was ich vorhin vergessen hatte. Der Herr Vorredner hat hervorgehoben, daß diejenigen, die das Börsen blatt nicht beziehen, wohl kein Interesse daran haben mögen. Siebenunbsechzigster Jahrgang. Wenn ein Buchhändler an den Inseraten, die da als Maku latur bezeichnet werden, kein Interesse hat, so weiß ich nicht, wofür er Interesse haben kann. — Aber ich habe vergessen, auf einen Punkt zu kommen, den ich jetzt nachbole; ich habe mich immer gefragt: wer sind denn die 600 Mitglieder des Börsenvereins? Wozu treten sie bei? Zunächst sind es nicht bloß Buchhändler; es sind leider auch eine große Anzahl Papierfabrikanten Mitglieder geworden, man hat sie in den Börsenverein ausgenommen, obgleich sie nichts mit dem Buch handel zu thun haben; das schädigt uns, weil sie so die Inserate billiger bekommen, während sie sie sonst teurer be zahlen müßten. Wenn ein solcher Mitglied des Börsen vereins wird, so sage ich: er thut das der billigen Inserate wegen. — Weshalb thun es andere, die zu den 600 ge hören? Etwas müssen sie doch voin Börsenverein haben, sonst würden sie ihm nicht beitreten; aus irgend einem Grunde wollen sie ihm angehören, und aus diesem Grunde würden sie ihm auch angehören, wenn der Beitrag erhöht wird. — Ich glaube auch nicht, daß diese 600, die das Börsenblatt nicht beziehen, von ihm keine Kenntnis nehmen. Ein großer Teil bezieht es aus zweiter Hand und bezahlt 3 oder 4 ^ dafür. Sie brauchen das Börsenblatt; und wenn das Börsenblatt künftig in der Weise, wie wir Vor schlägen, verbreitet würde, so würde es ziemlich schwer halten, es noch zu einem lukrativen Preise weiter zu verkaufen, ich will da auf ähnliche Beispiele verweisen. Früher, als das Berliner Adreßbuch ziemlich teuer war, konnte man es leicht weiter verkaufen; heute, wo es bloß noch 8 ^ kostet, wird man es nicht mehr los. Ebenso war es mit dem Buch händler-Adreßbuch. Früher hat man das Exemplar des Vor jahres für 4 verkauft; heute, wo die kleine Ausgabe 3 ^ kostet, kauft es kein Mensch mehr. So wird es auch mit dem Börsenblatt gehen. Wir brauchen auch jetzt noch nicht auf 18 ^ oder 20 zu gehen; wir können es ruhig bei 16 ^ lassen und abwarten, ob meine Vermutung richtig ist, daß die Inserate derartig wachsen werden, um den Fehlbe trag mehr als zu decken; es würde sich nach meiner Ver mutung ja noch ein Ueberschuß von 3000 ^ ergeben. Herr Engelhorn-Stuttgart, I. Vorsteher des Börsen vereins: Meine Herren, der Antrag Prager hat auf den ersten Anblick entschieden etwas Verlockendes. Es wäre sehr wünschenswert, wenn dem Börsenblatt eine größere Ver breitung verschafft werden könnte und dadurch die Inserate wirksamer würden. Aber wenn man der Sache nähertritt, kommt man doch zu dem Ergebnis, zu dem Herr Heinze ge langt ist, daß es nämlich besser ist, den Antrag abzulehnen. Die 600 Börsenvereinsmitglieder, die das Börsenblatt nicht halten, setzen sich aus verschiedenen Kategorieen zusammen. Es sind solche, die das Börsenblatt zu zweien halten oder zu dreien; es giebt ferner Fälle, wo zwei Mitglieder einer Firma Börsenvereinsmitglieder sind, die gar kein Interesse daran haben, ein zweites Börsenblatt zu beziehen. Es giebt ferner Börsenvereinsmitglieder im Auslande, die dem Börsen- vereiu beigetreten sind, weil sie Interesse für die Sache haben, vielleicht auch der billigen Inserate wegen, die aber das Börsenblatt nicht brauchen. Diese 600, die das Börsenblatt nicht beziehen, haben wohl einen guten Grund, es nicht zu beziehen, und werden sich nicht freuen, wenn man es ihnen oktroyieren will. Diese Erwägung im Verein mit dem Gut achten des Ausschusses für das Börsenblatt, das dahin geht, daß dem Börsenverein ans dem Anträge, wie er zuerst einge bracht wurde, lediglich Verluste erwachsen würden, ohne daß dem ein entsprechender Gewinn gegenüberstünde, veranlaßt mich zu der Bitte, diesen Antrag abzulehnen. Eine so große Er höhung des Beitrags würde ganz gewiß dem Börsenverein viele Mitglieder abspenstig machen, jedenfalls den Eintritt neuer nicht befördern, lind noch wichtiger als die Ver- 772
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