Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1867
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- 1867-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1867
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1624 Nichtamtlicher Theil. JL 149, 1. Zuli. Herausgebern (R. Stier und K. G. W. Th eile) zwei so ganz vorzüglich dafür begabte Männer zu finde», von selbst zu einem theologischen Bibliothekwcrke ersten Ranges, das seine» Markt weit über Deutsä,land und die Länder deutscher Zunge hinaus fand. Frei lich nicht sogleich und nicht ohne daß, ehe die Bethciligung des Aus landes helfend hinzutrat, das kostspielige Werk in die Gefahr der Stockung und Nichtvollendung gekommen wäre. Im Jahre 1844 begonnen, wurde die Poihglottenbibcl 1854 beendet. 184g erschien die zweite Auflage des Neuen Testaments, 1853—56 die zweite des Alten Testaments, und 1863 und 64 publicirten wir die dritte Ge- sammtauflage (vom Neuen Testament die vierte). „Ein zweites theologisches Hauptwerk von noch größerem Um sange begann im Jahre 1857: Langc's Bibelwerk. Auch dies Werk ging selbständig aus der Idee der Verleger hervor, die vier Jahre bedurft hatten, che ihnen der Plan zur Reife gediehen, der geeignete Herausgeber gefunden und die erste Lieferung dem Publi cum vorgelegt war. Der Erfolg war ein sehr bedeutender. Das Lange'schc Bibclwcrk ist wohl zur Zeit das verbreitetste theologische Werk größeren Umsanges und findet seinen Weg dis in die entfern testen Gebiete des deutschen und außerdcutschcn Buchhandels. Ob die Begründer des Werkes, sowie sein Herausgeber die Beendigung desselben erleben werden, ist fraglich; mögen dann ihre Nachfolger es in gleichem Geiste zu Ende führen. Bis jetzt ist fertig das ganze Neue Testament mit Ausnahme des Schlußtheils, zusammen in 15 Theilen; von, Alten Testament sind 4 Theilc erschienen, 9 Thcile sind in Arbeit. Das Alte Testament wird etwa 20 Thcile unisassen. „Neben diese» Hauptwerke», die als Marksteine der Entwick lung unseres Vcrlagsgeschäfts gelten können, publicirten wir eine nicht unbedeutende Anzahl anderer Verlagswerkc, größerer und klei nerer , vorzugsweise aus dem Gebiete der Theologie und der Schul- literatur, auf welche beiden Zweige wir uns, mit wenigen Ausnah men, mehr und mehr beschränkten. „Es war daher ein ganz neues Gebiet, aus das wir uns durch äußere Veranlassung geführt sahen, als wir uns zum Verlage der illustrirten Zeitschrift „Daheim" entschlossen. Die Anregung dazu ging von einem kleine» Kreise rheinischer und westphälischcr Männer ans, die dem Strome von »Heils negativen, theils dem Geschmack der großen Menge unterschiedlos huldigenden Unterhaltungsblättcrn eine Zeitschrist an die Seite setzen zu müssen glaubten, die die d eutsche Fa mi lic in ihren hohen Aufgaben und sittlich-religiösen Grundlagen in erster Reihe ins Auge faßte, die im klebrigen mit allen Mitteln der literarischen Cultur »nd Kunst, wie sie die Gegen wart ausgebildet und zum Bedürfniß hat, und ohne lästiges Auf drängen lehrhaften und erbaulichen Stoffs, ihre Aufgabe zu erfüllen suchte, nämlich die Aufgabe anmuthiger und anregender Befriedigung des Bedürfnisses unterhaltender Lectüre, und zwar auf der Grund lage sittlich-religiöser Weltanschauung. „Da ein Vcrlagsuntcrnehmen dieser Art weit ab lag von un serer bisherigen Thätigkeit, wir auch die enormen Schwierigkeiten, wenn auch nur thcilwcise, erkannten, so lehnten wir die an uns er gangene Aufforderung wiederholt ab. Als sie aber dennoch wieder an uns herantrat, als auch die von uns schließlich gestellte Bedingung eines finanziellen Rückhalts erfüllt wurde, da konnten und durften wir uns der Aufgabe um so weniger mehr entziehen, als sich Männer aller Partei-Schattirungcn (die entschiede» negativen natürlich ans genommen) in diesem Interesse vereinten und ihre unterstützende Bethciligung zusagtc». Hiermit war denn auch der Beweis eines allgemein und weithin gesuhlten Bedürfnisses um so entschiedener geführt, als die ganze Angelegenheit aus dem freien Entschluß unab hängiger Männer hcrvorgegangcn und die Fernhaltung jeden äußern Einflusses als Hauptgrundsatz fcstgesteUt worden war. „Das Unternehmen besteht jetzt 2^ Jahre (seit Michaelis 1864), nachdem vorher eine, zweijährige Vorbereitung nöthig ge wesen war. Es hat von vornherein eine ungewöhnlich rasche und große Verbreitung, aber auch, wie dre Herren College» wissen, eine ebenso große Anfeindung gefunden. Diese hat jetzt aufgehört »nd einer achtungsvollen Aufmerksamkeit auch aus Seilen der bisherigen Gegner Platz gemacht. Unser „Daheim" hat sich rasch einen Platz in der vordersten Reihe der gleichartigen Blätter erobert, cs ringt sogar nach dem ersten Platz und glaubt Aussicht »nd Berechtigung dazu zu haben. „Allerdings gehörte dazu eine nicht gewöhnliche Vereinigung glücklicher Umstände. Die Angriffe unserer Gegner, wohl hauptsäch lich aus dem Lager der um ihre bisherige Alleinherrschaft besorgten und im bequemen Fruchtgenuß unangenehm aufgestörten Concurrenz hcrvorgegange», waren so heftig und nachhaltig, daß sie, indem sie mit den bei allen Anfängen unvermeidlichen Mißgriffen der Lernzeit zusaminentrasen, nicht ohne fühlbaren Einfluß büeben. Es gehörte ein Dreinsetzen aller Kräfte dazu, um das Blatt durch innere Tüch tigkeit über Wasser zu halten, und cs waren schwere Zeiten der Sorge und der höchsten Kraftanstrengung, die über die Daheim-Leute hin weggingen. Aber diese Stürme haben dazu beigetragen, das Blatt immer fester sich einwurzel» zu lassen, und seit 1ZH Jahren etwa hat es sich durch stetige, selbst durch den Krieg nicht gestörte Zunahme zu einer Verbreitung hinausgearbeitcl, die seine Existenz fraglos und seine Zukunft verheißend macht. „Wir wollen aber hier das Geständniß nicht zurückhalten, daß die mit diesem Unternehmen verbundenen Anstrengungen und Sor gen doch jede vorherige Vorstellung überstiegen haben. Wenigstens wir, obwohl wir doch eine 25jährige Verlagsersahrung hinter uns hatten, haben nicht entfernt eine richtige Idee davon gehabt, halten es auch für kaum möglich, daß sich Jemand eine solche davon machen könne, ehe er nicht selbst in die Erfahrung hineingetrclen. Wir wollen gestehe», daß seit 4 Jahren dies Unternehmen alle unsere Ge danken beherrscht und anderen Thätigkeiten mehr als gut war ent zogen hat. Und wenn dies auch »ach und nach abnimmt und alles sich in eine gewisse Methode und geordnete Form hineinleitet, so bleibt doch eine solche Führung des Unternehmens, wie sie zur Erreichung des ihm vorjchwebenden Zieles nöthig ist, unbedingt auch in Zukunft mit großer und unablässiger geistiger Anspannung verknüpft. Als Beleg für die Erheblichkeit des Unternehmens auch nach der finanziellen Seite hin mag die Angabe diene», daß die Ausgaben für die ersten 1>4 Jahrgänge die Summe vo»80,000Tha- lern erreicht haben. „Hiermit sei denn dies Vorwort geschlossen. Es ist, wie auch sei» Platz andeutet, für den Kreis der Kollegen, namentlich der be freundeten unter ihnen, bestimmt, und wir schließen uns damit dem von unserem Freund Nolte in Hamburg (Herold'jche Buchhand lung) gegebenen löblichen und nachahmungswertheu Beispiele an. „Der Buchhandel ist ein nicht unwichtiges Glied des deutschen Culturlebens. Ist er doch lange Jahre hindurch das einzige äußer lich sichtbare Band gewesen, was über Zollschranken und dynastische Separation hinweggrisf, ja noch jetzt darüber hinweggreift. Aus Specialgeschichten, wären sie auch noch so klein, bildet sich überall die Gesammtgcschichte; so auch im Buchhandel, wenn dieser mal seinen Historiographen finden sollte. Es wäre darum Wohl wün- schenswerth, wenn auch andere Verlagsbuchhandlungen, zumal die größeren und eingreifenderen unter ihnen, solche Lebensbilder des Werdens und Wachsens darböten, Befreundeten zur Theilnahme, Jüngeren zur Lehre. Und sind sie mit Anspruchslosigkeit und mit Wahrheit verfaßt, so werden sie selbst dann nicht ganz werthlos sein, wenn sie, wie hier, auch nur einen ganz kleinen und unscheinbaren Theil der großen Gesammlthätigkeit darstellcn. Denn auch im Klei nen, ja im Kleinsten spiegelt sich das Ganze."
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