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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.05.1871
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- Erscheinungsdatum
- 31.05.1871
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- Deutsch
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1576 Nichtamtlicher Theil. ^ 121. 31. Mai. zeichniß der französischenErschcinungen aus der zweiten Jahreshälfte verschuldet haben, hat sich die Zahl der angezeigten Schriften von 3051 auf 3129 gehoben, über welche ein den ganzen Jahrgang um fassendes alphabetisches Gencralregister die genaueste Auskunft gibt, während ein anderes, sachlich geordnetes, die Stellen nachweist, wo die verschiedenen Literaturen, sowie ein Verzeichniß der hauptsäch lichsten italienischen juristischen Zeitschriften, die Berliner Disser tationen und die Literarischen Anzeigen zu finden sind. Es steht zu hoffen, daß der Rath der Verlagshandlung, durch Gratisvertheilung der „Bibliographie" einen Ersatz für die bei der ausländischen Literatur bekanntlich in den meisten Fällen unmögliche Novitäten- vrrscndung zu bieten, von vielen betriebsamen Sortimentern benutzt werde und so das Unternehmen eine immer gedeihlichere Wirksamkeit entwickle. Die Berlagshandlung stellt zu einer solchen Manipulation sehr entgegenkommende Bedingungen, indem sie den Preis von 20 Ngr. für ein einzelnes Eremplar bei Partiebezügen bedeutend er mäßigt, so daß z. B. 10 Erpl. auf nur 5 Thlr., 100 aber sogar nur auf 30 Thlr. zu stehen kommen. Auch dem Verlagsbuchhandel wollen wir nicht unterlassen den beigegebcnen literarischen Anzeiger aufs neue als ein sehr ergiebiges Publicationsmittel für juristische und staatswisscnschaftliche Schriften zur fleißigen Benutzung zu empfehlen. Von Baldamus' fünfjährigen Fachkatalogen der deutschen Literatur ist soeben Nr. VI. erschienen, enthaltend: „Die literarischen Erscheinungen der letzten 5 Jahre 1866—1870 auf dem Gebiete dcr Medicin und Pharmacie, systematisch geordnet und mit einem Autorenregister versehen von Eduard Baldamus und Richardt Haupt" (gr. 8. IV, 96 S. Leipzig, Hinrichs. Preis 22t/, Ngr.), worauf wir bei den großen Vortheilen, welche die Ver breitung dieser Kataloge für den thätigen Sortimentsbuchhandel in Aussicht stellt, uns gestatten hiermit besonders aufmerksamzu machen. Ohne Zweifel werden die Leser des Börsenblattes auch von sol chen Buchhändlern gern Notiz nehmen, welche sich auf andcrm als gerade buchhändlerischem Gebiete ausgezeichnet haben. Zu diesen gehören die beiden provcnzalischen Dichter Roumanille und Aubanel, welche, wie wir aus der kleinen Schrift: „Die neupro- vcnzalische Poesie der Gegenwart, von llr. E- Böhmer" (Halle, Barthel) ersehen, beide als Buchhändler in Avignon ansässig sind. Nach den ihnen in dieser Schrift gewidmeten Charakteristiken und den mitgetheilten Proben ihres poetischen Talents nehmen dieselben inder neuprovenzalischen Literatur eine nicht unbedeutende Stelle ein. H. Der am 15. bis 17. Mai in Nürnberg versammelte constituirende Gen ossenscha ftsta g deutscher dramatischer Autoren und Komponisten hat die definitive Redaction der Statuten in einer Weise vollendet, welche mit Sicherheit eine allseitige Betheili gung an der Genossenschaft erwarten läßt. In nächster Zeit schon sollen die Ergebnisse der Verhandlungen den Jntereisenten mitge- theilt und diese zum Beitritte cingeladen werden. Hinsichtlich des Post-Packctverkehrs besagt eine Bekannt machung des Gcneralpostamtes in Berlin: „Es besteht noch vielfach die Gewohnheit, die mit der Post zu versendenden Pallete nur durch Buchstaben oder Zeichen zu signiren. Bei der starken Zunahme des Post-Packetverkehrs ist es aber zur Vermeidung von Verwechselungen auf das dringendste zu empfehlen, wenn irgend möglich die voll ständige Adresse des Empfängers, übereinstimmend mit dem Begleitbriefe, auf dem Packete anzugeben, also nach dem üblichen technischen Ausdruck, die Packete per Adresse zu signiren. Dadurch wird eine erhöhte Sicherheit für die richtige Ueberkunft der Sendungen erreicht. Dies hat sich in überzeugend ster Weise bei dem Feldpost-Verkehr herausgestcllt, wo ohne das Hilfsmittel der Signirung per Adresse der Päckereidienst nicht aus führbar gewesen wäre. Um die gemachten Erfahrungen auch für den Friedensverkehr zu verwerthen, richtet das Gcneralpostamt da her an die Absender das Ersuchen, die Signirung der Packete per Adresse als Regel anzunehmcn. In den Fällen, wo die Adresse wegen der Beschaffenheit des Verpackungsmaterials sich unmittelbar auf das Packet selbst nicht gut schreiben läßt, empfiehlt es sich, die selbe auf ein Stück festen Papiers, eine Korrespondenzkarte u. s. w. niederzuschreiben und diese auf der Senduug mittelst Klebestoffes, Aufnähens re. haltbar zu befestigen. Es ist nicht allein zulässig, sondern auch zweckmäßig, wenn auf diesen Signatur-Adressen, und zwar auf deren oberem Thcile, zugleich der Name, die Firma re. des Absenders angegeben ist; eine Verpflichtung dazu besteht jedoch keineswegs. Bei Beuteln, Körben, Wild u. s. w. kann die Signatur- Adresse auf sogenannten Fahnen, am besten von Pergamenlpapier, Hanfpapier mit Leinwand-Einlage oder auch von Leder, papier beklebtem Holz u. s. w. angebracht werden." Beschränkung des Güterverkehrs betreffend. — Nach einer Bekanntmachung der General-Direclion der k. sächsischen Staats-Eisenbahnen und des Directoriums der Leipzig- Dresdner Eisendahn-Co mpagnie vom 22.Mai nimmt der jetzige Truppentransport die Betriebsmittel der betheiligten Eisen bahnen dergestalt in Anspruch, daß eine Beschränkung des Güter verkehrs Platz greifen muß. Es werden daher vom 25. d. Mts. an bis auf Weiteres die Lieferfristen aufgehoben und Gütersendungen nur insoweit zur Beförderung angenommen, als Betriebsmittel zu deren Transport vorhanden sind und, was insbesondere Sendungen nach dem Auslande anlangt, die Weiterbeförderung durch Nachbar bahnen gesichert ist. In New-Uork hat sich unter dem Namen „Deutscher Buch handlungs-Gehilfenverein von New-Vork" ein neuer Gehilfen- verein gebildet, der als seinen Zweck aufstellt: a) Förderung der deutschen Sprache und Sitte; b) Hebung des geselligen Verkehrs unter den Mitgliedern; und e) Unterstützung hilfsbedürftiger Mit glieder. Der Vereinsvorstand besteht gegenwärtig aus den Herren: E. Richter (im Hause vou Steiger), Präsident; W. Schlotterbeck (ebend.), Vice-Präsident; Hasser (ebend.), erster SccretLr; König (Schirmer), zweiter Sccretär; Westphal (Steiger), Cassirer; und Knorrn (Christern) und Schuster (Schuberth &Co.), als Vertrauens männern, während dieZahl der Mitglieder sich bereits auf40 beläuft. Personalnachrichten. Der Kaiser vou Oesterreich hat Herrn Wilhelm Brau müller (Vater) in Wien als Ritter des Ordens der Eisernen Krone dritter Elaste den Ritterstand verliehen; ferner hat derselbe von dem Kaiser von Brasilien das Ritterkreuz des Ordens zur Rose erhalten. Am 25. Mai starb Herr Or. Wilhelm Levyfohn, Besitzer der Buchhandlung von W. Levysohn in Grünberg, nachdem er eben das 56. Jahr seines Lebens vollendet hatte. Der Verstorbene war ein Mann von großer geistiger Begabung, welcher an allen Bestrebungen und Vereinen zur Förderung des geistigen und geselligen Fortschritts lebendigen Antheil nahm; er gehörte mit zu den eifrigsten Kämpfern für die politische Neugestaltung Deutschlands, wofür er viele Be- drängniß zu erdulden hatte, und genoß bei seinen Mitbürgern, die ihn auch im Jahre 1848 ins Frankfurter Reichsparlament wählten, wegen seines gemeinsinnigcn und anregenden Wesens hohe Achtung.
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