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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1906
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- Deutsch
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7094 Nichtamtlicher Teil — Sprechsaal. ^ 168, 23. Juli 1906. * Musikalisches Aufführungsrecht. — Die unten na mentlich aufgeführten Musikverlagsfirmen haben am 9. Juli 1906 folgendes Rundschreiben an die Konzertunternchmer versandt: -Die Unterzeichneten Verlagsfirmen zeigen hierdurch an, daß sie auch in der kommenden Zeit wie bisher für ihre Aufführungsrechte Gebühren erheben werden. Eine Vereinigung mit der Berliner An stalt für musikalisches Aufführungsrecht erscheint zurzeit ausge schlossen, da das Reichsjustizamt, das vom Verein der Deutschen Musikalienhändler zu Leipzig um Vermittlung angegangen worden war, sich zufolge der ablehnenden Haltung des Vorstandes der Genossenschaft Deutscher Tonsetzer außerstande erklärt hat, Ver gleichsverhandlungen zu führen. Hochachtungsvoll Johann Andrö, Offenbach a. M. — Breitkopf L Härtel, Leipzig- Berlin. — H. Litolffis Verlag, Braunschweig. — C. F. W. Siegel's Musikalienhandlung, Leipzig. — Heinrichshofen's Verlag, Magde burg. — Ernst Eulcnburg, Leipzig. — Leo Oertel, Hannover. — I. Schuberth L Co., Leipzig. — I. Nieter-Biedermann, Leipzig. — Fritz Schuberth, Leipzig. — Bellmann L Thümer, Potschappel. — D. Rahter, Leipzig. — Carl Merseburger, Leipzig. — Stein- gräber's Verlag, Leipzig. — L. Hoffarth's Verlag, Dresden. — Rühle L Wendling, Leipzig. — Anton I. Benjamin, Hamburg. — Max Leichsenring, Hamburg. — Carl Rühle, Leipzig. — Otto Dietrich, Leipzig. — Carl Gießel jr., Bayreuth. — Carl Hauer Hamburg. — C. W. Höner, Hamburg. — Joh. Hoffmann's Wwe., Prag. — C. F. Schmidt, Heilbronn. — Herm. Starke, Breslau. — I. G. Seeling, Dresden. — Fr. A. Urbänek, Prag. — C. A. Kleinm, Leipzig-Dresdcn-Chemnitz. — Gebr. Reinecke, Leipzig. — Bartholf Senfs, Leipzig. — Wilhelm Hansen, Leipzig. Buchbinder-Ausstand. — Eine große Versammlung der in Berliner Buchbindereien beschäftigten Arbeiter und Arbeite rinnen hat, einer Meldung der -Germania« zufolge, am 18. d. M. nach stürmischer Verhandlung die in Leipzig beschlossenen Einigungs bedingungen abgelehnt. Der Lärm war teilweise so stark, daß die Versammlung vor der Gefahr der polizeilichen Auflösung stand. Die heftigsten Angriffe wurden gegen die Gehilfenvertreter laut, weil sie die Rechte der Arbeiter nicht wahrgcnommen hätten. Cs wurde folgende Erklärung beschlossen: -Die heute bei Keller, Koppenstraße, tagende Versammlung nimmt mit Entrüstung von den traurigen Ergebnissen der Ver handlungen in Leipzig Kenntnis. Sie verwirft mit Entschieden heit den Unterzeichneten Vertrag und erklärt, lieber eine tarislose Zeit zu bestehen, als mit einer solchen Mißgeburt sich zufrieden zu geben. Die Versammlung beauftragt den Verbandsvorstand, eine neue Verhandlung mit den Arbeitgebern herbeizuführen, und zwar auf der Grundlage der bisherigen Tarifreform sowie der allgemein aufgestellten Tarifforderungen. Die Versammlung erklärt ferner, daß der Streik so lange fortbesteht, bis annehm bare Bedingungen geschaffen oder die Streikenden es für not wendig erachten, den Kampf zu vertagen, und setzt ihr Ver trauen in die deutsche Arbeiterschaft, daß sie den um ihre teuersten Rechte Kämpfenden ihre Unterstützung auch ferner zu teil werden läßt.« Aus Stuttgart wird unter dem 19. Juli gemeldet: Eine gestern hier abgehaltene Buchbindereiarbeiter-Versammlnng lehnte die in Leipzig getroffenen Vereinbarungen zwischen den Arbeitgebern und den Gehilfen ab. Die Versammlung beauftragte den Verbands vorstand, durch erneute Unterhandlungen mit den Unternehmern weitere Zugeständnisse herbeizuführen. "Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung. — Die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung wird in den Tagen vom 29. September bis 1. Oktober in Nürnberg und Fürth zur Hauptversammlung zusammentreten. An Vorträgen sind folgende angemeldet: -Das freiwillige Bildungswesen in Süddeutschland« (Hauptprediger Ur. Geyer-Nürnberg) — »Kunst und Volkserzichung« (Universitätsprofessor 1)r. Sieger-München) — -Kunstabende und ihre praktische Ausgestaltung- (Or. Alfred Koeppen-Berlin) — »Das freie Vildungswesen und die Frau des Volkes« (Frau Helene von Förster-Nürnberg) — »Das freiwillige Vildungswesen in Norddeutschland« (vr. Viktor Pohlmeyer-Berlin). Personalnachrichten. * Dagobert von Gerhardt-Amyntor. — Der beliebte Schriftsteller Dagobert von Gerhardt, bekannt unter dem Schrift stellernamen Gerhardt-Amyntor, feierte am 12. d. M. seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag. Geboren am 12. Juli 1831 in Liegnitz als Sohn des preußischen Generals Leopold von Gebhardt, trat er 1849 in Breslau in die Armee ein. Die Feldzüge gegen Dänemark und gegen Frankreich hat er mitgemacht. Beim Sturm auf Düppel (1864) wurde er schwer verwundet. In den Jahren 1867—1868 war er dem Generalstab in Berlin beigegeben. Seit 1872 lebt er als Major z. D. in Potsdam. Von seinen Schriften seien hier folgende genannt: Randglossen zum Buche des Lebens — Peter Quidams Rhein fahrt — Lieder eines deutschen Nachtwächters — Der Zug des Todes — Auf der Bresche — Eine rätselhafte Katastrophe — Im Hörselberge — Eine moderne Abendgesellschaft (über die Juden- fragc) — Der Priester — Das bist Du — Drei Küsse — Für und über die deutschen Frauen — Der neue Romanzero — Ein Problem — Aus der Mappe eines Idealisten — Hypochondrische Plaudereien — Caritas — Frauenlob; ein Mainzer Kultur bild aus dem 13. und 14. Jahrhundert — Vom Buchstaben zum Geiste — Hie Waibling; praktisches Tagebuch eines fraktions losen Deutschen — Gerke Suteminne; ein märkisches Kulturbild aus der Zeit des ersten Hohenzollern — Durch Nacht zum Licht — Auf der Flucht (Lustspiel) — Eine heilige Familie — Die Gisellis — Stahl und Stein — Lenz und Rauhreif — Eine Mutter — Die Ölmühle im Spreewald — Die 6i8 - woli - Sonate (gegen Tolstoi) — Der Veteran — Das Sktzzenbuch meines Lebens — Gewissensqualen — Eine Himmelfahrt — Bauernblut — Im Streit der Pflichten — Ein Sonderling — Pension Streitleben — Der Armendoktor — Aus dem letzten Jahrzehnt des großen Kaisers — Der Plauderer an des Jahrhunderts Wende — Rosenöl — Röntgenstrahlen — Das Amselnest — Ein Kampf um Gott — Zwiefache Krisis. — Zu seinem fünfundsiebzigsten Geburtstag erschien von ihm die Aphorismensammlung: Glossarium eines Menschen. Johann Martin Schleyer. — DieBeilage zur Allgemeinen Zeitung teilt folgendes mit: Der Erfinder des -Volapük-, Prälat Johann Martin Schleyer, feierte am 18. d. M. zu Konstanz, wo er sich seit 21 Jahren niedergelassen hat, in aller Stille seinen fünfund siebzigsten Geburtstag. Selbst heute noch arbeitet der Priester greis, dem man das Verstehen von 80 Sprachen nachrühmt, un ermüdlich an seinem Lebenswerk. Im badisch-fränkischen Weindors Oberlauda geboren, wurde Schleyer am b. August 1856 zum Priester geweiht (kann also im nächsten Monat das goldene Priesterjubiläum begehen) und wirkte zuletzt als Pfarrer von Litzelstetten. Außer Grammatiken seiner »Weltsprache- hat er religiöse Anthologien herausgegeben und das Monatsblatt für katholische Poesie -Sionsharfe« gegründet. (Sprechsaal.) Zum Artikel: »Die Überflüssigkeit des Sortiments.« (Vgl. Nr. 165 d. Bl.) Ein Fall wie der in Nr. 165 d. Bl. mitgeteilte (Heinrich I. Naumann — Aschendorffsche Buchhandlung) kann leicht vermieden werden. Wir fügen, wenn uns das at. im Adreßbuch darüber im Zweifel läßt, ob ein rasch benötigtes Werk in Leipzig vorrätig ist oder nicht — und wir nicht etwa eine direkte Bestellung vor ziehen — dem Verlangzettel stets die Bemerkung bei: Wenn in Leipzig nicht vorrätig, so wolle dieser Zettel sofort an den Herrn Verleger befördert und von diesem das Verlangte direkt an uns expediert werden. Diese Notiz ist auf ein Zettelchen in auffallender Farbe ge druckt, das wir auf den gewöhnlichen Verlangzettel kleben, kann aber bei seltnerem Bedarf ebensogut handschriftlich auf dem Ver langzettel vermerkt werden. Wir empfehlen jedem Sortimenter, diese kleine Arbeit nicht zu scheuen. Es wird ihm dadurch mancher Arger über die ver spätete Erledigung seiner Bestellung erspart bleiben. Wien. Wilhelm Frick.
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